p.s: er schreibt bei "Die Welt"

@ Kai_2: Danke, ich werde Dankwart Guratzsch wohl mal anschreiben. Wie ich gerade feststelle, hat der schon frueher einmal ueber die Paulinerkirche berichtet. Vielleicht interessieren ihn auch die neuesten Entwicklungen.

@H.C.: Deine Bilder sprechen fuer sich.
Eine demokratische Abstimmung sollte nicht noetig sein, da die Zustaendigkeiten eigentlich klar sind. Was vor allem gebraucht wird, ist eine informierte Oeffentlichkeit. Aber mit "Hofberichterstattern" kommt man da nicht allzu weit. Der Historiker H. Zwahr hat beispielsweise die LVZ aufgefordert, ueber die Sprengung und den Widerstand dagegen zu berichten. Geschehen ist nichts.
Es herrscht nur "feines Schweigen" (Fritz Stern).

Es ist ja nicht nur die Paulinerkirche gesprengt worden, sondern auch das Augusteum.

http://www.lipsikon.de/Einzelansicht/Einzelansicht.jsp?objekte=2471&index=0&fromOid=230

Wie sehr das zu DDR-Zeiten geschaetzt wurde, kann man auf diesem Bild ganz gut sehen, was wohl kurz vor der Sprengung entstanden ist:

http://www.paulinerkirche.org/pic/pic165.jpg

Bei Verlust keine Haftung.

Ich glaube mir wäre - rein optisch - lieber, wenn das Augusteum wiederaufgebaut wird, als die Kirche...

am schönsten wäre es natürlich, wenn beide wieder auferstünden - also pauliner kirche und augusteum. aber das ist wahrscheinlich (noch?) zukunftsmusik...

@ sonja
nichts zu danken! ich hoffe, dass herr Guratzsch einen artikel verfassen wird. das wäre super!

Schöne Aufnahmen!

Leipzig ist die größte deutsche Stadt mit (fast) intakter Altstadt. Alle größeren Städte hat der II. Weltkrieg deutlich stärker in Mitleidenschaft gezogen.

Ein herzliches Hallo an euch! Ich verfolge nun schon seit einiger Zeit die Vorgänge im Forum und habe mich deshalb entschlossen endlich auch mal einen Beitrag zu posten:

Leipzig war nach dem zweiten Weltkrieg die mit weitem Abstand best erhaltene Großstadt Deutschlands. Viele Gebäude, so das Gewandhaus, die Pauliner Kirche und zahlreiche andere Gebäude wurden gesichert und dennoch in den Sechzigern abgerissen. Die Altstadt Leipzigs ist heute sicher nicht das, was man historisch „intakt“ nennen könnte: Der Altbaubestand im Promenadenring dürfte sich auf etwa 40 bis höchstens 50 Prozent belaufen. Bemerkenswert bei den Sanierungen in den neunziger Jahren ist vor allem, dass viele Gebäude, die im Krieg beschädigt wurden, in ihren Ausgangszustand wiederhergestellt wurden. D.h. Kuppeln und Türme, die fehlten wurden ersetzt.
Und dieser Punkt ist glaube ich mehr als bemerkenswert. Viele moderne Bauten fügen sich nahtlos in den Bestand ein. Jedoch haben die Neunziger nicht nur ihre positiven Seiten in der Altstadt Leipzigs hinterlassen. So stark auch stellenweise der Esprit der „Alten“ Stadt mit ihren gründerzeitlichen Kaufhäusern und gotischen Kirchen sein mag, so negativ fallen auch mancherorts die Füllbauten, trivialster „gläserner“ Art auf: Kürzlich erst wurde im Zentrum der Altstadt ein gläserner und viel zu überproportionierter Museumskomplex fertig gestellt. Trotz alledem sollte man Leipzig unbedingt gesehen haben. Die Stadt ist furchtbar urban und quicklebendig und bei all dem doch überschaubar. Der neben dem Altstadtring angelegte Augustusplatz wirkt hingegen, wie ein Zeuge einer vergangenen und nicht funktionierenden Marionette, einer „futuristischen“ Idee von Stadt und Staat: Er kontrastiert zu ihr, der Altstadt und dokumentiert anschaulich vielleicht auch das Scheitern der „Moderne“.

Hallo Sonja,
Hallo Christian,
Willkommen im Forum!
Schön noch zwei neue Mitstreiter für die Sache zu haben. Ihr schreibt ja recht kenntnisreich über Leipzig. Kommt Ihr aus Leipzig selbst? Wenn ja, ist es immer wieder interessant, die lokalen Entwicklungen sozusagen aus erster Hand geschildert zu bekommen!
(Gerade für mich als Nürnberger)

Grüße

Hallo Juergen,

ich komme nicht aus Leipzig, habe dort aber lange genug gewohnt, um die lokalen Entwicklungen zu kennen und im Auge zu behalten.

@sonja
Alles klar, dann freue ich mich immer über Neuigkeiten aus Leipzig!

Grüße

@Jürgen

Komme ähnlich wie Sonja nicht aus Leipzig. In Leipzig war ich früher eher nur zufällig, doch auch nebenher betrachtet fallen die intakten Vorstädte und das schöne Zentrum auf. Letzten Sommer besuchte ich Leipzig schließlich längerfristig und konnte mich intensiver mit der neunen und alten Bausubstanz auseinandersetzen.