Das Computer-Bildchen sieht mal wieder aus, wie ein gestrandeter Wal, der zudem noch aus seinem Inneren leuchtet...
Ich finde voll "gemein", dass man im Inneren (zumindest teilweise) diese Gewölbe zu rekonstruieren scheint, außen aber grad mal die Silhouette - das Portal zähle ich nicht dazu, denn irgendwie muss man ja schließlich reinkommen !
Auch finde ich Schei*e, dass man auf das Augusteum gar keinen Bezug genommen hat, außer dass es auf dem Grundstück steht...
Also, wie gesagt: Im Grunde geht's, aber nicht als Ersatz/Alternative für das Original/eine Reko.

Ich stimme Dir zu, Ben.

Dies ist kein Ersatz fuer das Original, weder fuer die Paulinerkirche noch fuer das Augusteum.

Rene, take a look at this topic:

http://www.naanoo.com/freeboard/board/show_thread.php?userid=3224&topic=25683&forumid=16292

This new bulding called "Neue Marktgalerie" will (or does already?) fill the space i guess.

Ich komme inzwischen bei vielen
"Modernen" Werken zu dem Schluss: Sie sind nicht schlecht - ich finde sie sogar interessant, gar faszienierend -was aber noch lange nicht heisst
"Gut", und schon gar nicht:
"mindestens mediokre Brauchbarkeit für Integration in urbanen Context".

Ich gebe es zu: Manchen modernen Bauwerken kann ich etwas abgewin nen, sie sehen aus wie interessante, zum Teil sogar ästhetische Skulpturen. Das Problem ist allerdings: Unsere Städte haben keinerlei Bedarf, sondern inzwischen ein Übermaß an "interessanten Skulpturen", und auf der anderen Seite ein immer stärker anwachsendes Defizit an intakter Bausubstanz.

Der Entwurf für den "Paulinerkirchen-Ersatz" ist interessant, ja. Doch er krankt ganz einfach an dem , was er ist: ein Ersatz. Es gibt aber für diese Kirche keinen Ersatz.

Die Weigerung, dieses historische Unrecht wiedergutzumachen ist eine
Schande für unser Land. Dies hier ist meine "ratíonale" Reaktion auf diese Schandtat. Wer meine "spontane" Reaktion sehen will - sie ist unwissenschaftlich, ungehörig und unüberlegt, dafür aber die ehrlichere und wahre - sieht sie in einigen Tagen im Gästebuch von

www.neumarkt-dresden.de

Ich musste meinem Ärger irgendwie Luft machen.

Was die Leipziger Universität braucht, ist einen Neubau, der die Würde und Tradition des Ortes wahrt, das gilt besonders für die Universitätskirche. Das heißt aber nicht unbedingt Rekonstruktion des Vorkriegszustands. So gesehen ist der jetzt ausgewählte Entwurf von van Egeraat ein Schritt in die richtige Richtung: der Raum der Kirche wird im Großen und Ganzen wiedergewonnen und nach Außen tritt sie als Höhepunkt der Anlage deutlich in Erscheinung, der Universitätsbau erhält einen Giebel als Anklang an das alte Augusteum, und das bewegte Dach schließt das Ganze reizvoll zusammen. Was allerdings alle guten Ansätze weitgehend ruiniert ist die glatte relieflose Fassade, die bewirkt, daß der Bau aus der Nähe eher monströs wirken wird. In 20 oder 30 Jahren, wenn die modernistische "Protestarchitektur" ihr wohlverdientes Ende gefunden haben wird, wird es dann ein Leichtes sein, dem van-Egeraat-Bau eine bessere Fassade vorzuhängen (z.B. unter Verwendung der Rietschelschen Plastiken) und so seine Qualitäten im Ganzen erst zur Wirkung zu bringen.

Hans-Dominik,

es geht nicht um den Vorkriegszustand, sondern um die durch den ehemaligen Rektor der Universitaet selbst veranlasste Sprengung der Universitaetskirche.

Es war nicht der Krieg, der die Kirche zerstoert hat, es war die Universitaet!

PeterBerlin,

"Die Weigerung, dieses historische Unrecht wiedergutzumachen ist eine
Schande für unser Land."

So sehe ich das auch.
Ich glaube mittlerweile, die Leipziger brauchen nationale Unterstuetzung in dieser Sache.

es gibt sicherlich schlimmeres als diesen neuen wntwurf. aber er ist nicht halbes nichts ganzes.. er zelebriert mal wieder nur die unfähigkeit rezenter architekten. sind wir doch ehrlich: fast alles, was uns hier gefällt, ist zitat. und was word an diesem entwurf den modernisten gefallen? wahrscheinlich bloß die "sachlichkeit" der fassade und die "schiefheit" der fassade - doch wieviel ist das wert?
der entwurf ingesamt ist mehr als dürftig: ein bisschen gotik, ein bisschen dekonstruktivismus, ein bisschen funktionsalimus...
wie kann schon so ein bastard aussehen?

habe übrigens gehört, die türme am neuen rathaus wären im goldenen schnitt ausgerichtet. weiß da wer was?

Ich bin schlichtweg enttäuscht über diesen Wettbewerb. Er ist zwar der bei weitem beste Entwurf, aber kein Ersatz für die erstrebenswerte Reko der Kirche.

Als Neubau finde ich dieses Gewölbe einfach toll. Als bewuße Verhinderung der Reko ist dieses Innere nur ein billiger Ersatz, um den Bürgern einen mildestimmenden Kompromiss anzubieten.

Was ist da eigentlich "modern" am Foyer? Es ist kalt - es ist funktionalistisch - es ist steril. Unbrauchbar dafür, jungen Menschen Herz und Geist zu öffnen. Der vielfach schon spröde Lehrstoff wird hier außerdem noch kalt serviert! Kein Platz, wo man die Welt erklären kann.

Und das Äußere? Der Universitätsstadt Leipzig einfach unwürdig!