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Autor Mitteilung
Seraph Eleison
Mitglied

Beiträge: 127


 

Gesendet: 21:58 - 15.12.2003

Ich habe grad ein Bild von ein paar der übriggebliebenden Siegesallee-Statuen gefunden.
Von weitem sehen die ja noch ganz in Ordnung aus, wenn man mal von dem fehlenden Gliedmaßen absieht. Aber wahrscheinlich täuscht der Eindruck.
[Link zum eingefügten Bild]
[Quelle: http://members.surfeu.de/hobbyuo/Start.htm]
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 23:06 - 15.12.2003

das sind in der tat einige - und leider müssen sie dort (in spandau?) vor sich hinschimmeln...
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 23:51 - 15.12.2003

Hmm...sind ja zur Hälfte Ritter!
Die sehen so klein aus! Ist das auch Täuschung?
Stefan
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 00:59 - 16.12.2003

@Ben

Ich habe mal gehört, dass auf den Nationaldenkmalssockel eine Skulptur oder Gedenkstätte zur Erinnerung an den 9. November entstehen soll. Sicherlich wird das schwerpunktmäßig nur "einen bestimmten" 9. November betreffen und zudem noch modern ausgeführt werden.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 08:21 - 16.12.2003

Für ein Einheitsdenkmal der Deutschen wäre m.E. der Platz der Republik vor dem Reichstag der beste Ort. Welche moderne Eisenstangen-Beton-Konstruktion wird sich mit dem Sockel des Nationaldenkmals Wilhelm I. und dem Eosanderportal des Stadtschlosses vertragen? Bevor auf der Schlossfreiheit so ein Humbuk wie das Holocaust-M. entsteht, bin ich doch eher für eine Häuserzeile oder eben Wilhelms Returne. ("Die Rückkehr des Königs" werde ich mir am Wochenende mit meiner Frau im Kino antun.)
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 13:49 - 16.12.2003

ich hatte ja mal den vorschlag geäußert, man könnte auf dem sockel die kollonaden wieder errichten und in die mitte statt dem alten wilhelm einen 30m hohen obelsiken stellen mit sockel aus schwarzem marmor, schafft aus roten marmor und goldener spitze.

wahrscheinlich würde man aber wieder eine kontemporäre lösung bekommen: drei zusammengeschweißte stahlträger auf sichtbetonsockel.
Philipp
Mitglied

Beiträge: 168


 

Gesendet: 14:02 - 16.12.2003

@H.C. Stössinger

Was heißt hier "antun"? Ich fiebere dem Ereignis schon entgegen. Es gibt nichts schöneres als Gut gegen Böse im Reinformat.
Stell` Dir vor, Sauron wäre Walter Ulbricht und die Orks die modernistischen Architekten, die unsere Städte versaut haben bzw. versauen. Der Eine Ring muß zerstört werden, um sie aus dem Einfluß der Bauhaus-Ideologie zu befreien. Dieser Kampf war fast aussichtslos, aber...
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 14:27 - 16.12.2003

@Philipp

Ein Kriegsfilm! Ich werde niemanden das Leben nehmen, nur weil er sein (Architektur-) Handwerk nicht versteht. Musik und die Optik sind etwas ganz neues - toll was man mittlerweile alles machen kann im Film. Trotzdem - ein Kriegsfilm! Ich bin Pazifist.
Cuypers
Mitglied

Beiträge: 110


 

Gesendet: 14:28 - 16.12.2003

Wie mann eiun Denkmal, gegen gewaltigen Protest von linken und modernisten, rekonstruiert, kann mann bei uns in Koblenz lernen.

Und das ist das "einzig Wahre" Denkmal der deutschen Einheit!

Früher:
[Link zum eingefügten Bild]
Krieg:
[Link zum eingefügten Bild]
Nackriegszeit:
[Link zum eingefügten Bild]
Heute(seit 1993):
[Link zum eingefügten Bild]
[Link zum eingefügten Bild]

Hier noch ein leiner Text zum Thema:
Im Laufe der Geschichte ist fast ganz verlorengegangen, woher eigentlich der Name 'Deutsches Eck' für diesen Platz stammt, an dem sich die Mosel und der Rhein treffen.
Früher als Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelm I. errichtet, wurde es nach der Teilung Deutschlands zum 'Mahnmal der Deutschen Einheit'.

Erzbischof Diether von Trier rief 1216 die Ritter des Deutschen Ordens an den Rhein und schenkte ihnen einen Teil des Geländes des St. Kastor Stiftes. Unmittelbar an der Ecke, wo die Mosel in den Rhein fließt, entstand bald danach die Deutschordensballei. Diese Ballei war dem Hochmeister des gesamten Ordens direkt unterstellt.
Seit dieser Niederlassung des Deutschritterordens, der zahlreiche Ordensniederlassungen von Mainz und Mecheln unterstanden, trug diese Stätte zunächst die Bezeichnung 'Deutscher Ordt' und dann den Namen 'Deutsches Eck'.

Ende des 19. Jh. wurde das 'Deutsche Eck' des Deutschritterordens auf das umgestaltete Vorgelände hinsichtlich seiner Namensgebung verlagert und wurde bald weltweit bekannt. Einige Wochen nach dem Tode Kaiser Wilhelms I. wurde in Koblenz und zugleich auch in der preußischen Provinzialverwaltung der Gedanke geboren, dem 'verewigten Fürsten' als besonderen Dank ein Denkmal zu errichten.

Die letzte Entscheidung für den Standort des Denkmals überließ man dem jungen Kaiser Wilhelm II., der sich 1891 für den Zusammenfluß von Mosel und Rhein als Errichtungsstelle des Denkmals entschied.
Die kleine Insel in der Rhein-Mosel Mündung, der sogenannte 'Honsschwanz' (letzter Ausläufer des Hunsrückes), mit deren Hilfe Mitte des 19. Jh. ein kleiner Sicherheitshafen mit Molenverbindung zum Festland angelegt worden war, wurde als Gebiet für die Denkmalsgründung ausgewiesen. Durch Zuschüttung dieses Hafens wurde das notwendige Gelände geschaffen.
In der Zeit von 1893 bis 1897, nachdem eine Million Mark zur Verfügung stand, wurde das Monument nach Entwürfen von Professor Hundrieser und des Architekten Bruno Schmitz errichtet.
Die Gesamthöhe betrug 37 Meter. Man verarbeitete 2.900 cbm Granit und 350 Zentner Kupfer.
Am 31. August 1897 wurde das Denkmal in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. seiner Bestimmung übergeben. Nach den Feierlichkeiten war das gesamte Rheinufer hell erleuchtet.

Der halbkreisförmige Denkmalsockel mit der 10 Meter hohen Pfeilerhalle hat den letzten Krieg überdauert.
Das 14 Meter hohe Reiterstandbild des Kaiser Wilhelm I. in großer Generalsuniform mit wallendem Mantel, samt Pferd und mit begleitendem weiblichen Genius, der auf einem Samtkissen die Kaiserkrone trug. Der Blick war rheinwärts gerichtet und das Pferdehinterteil richtete sich gegen den ´Erzfeind´, gegen Frankreich.
Das Reiterstandbild wurde durch Artilleriebeschuß am Ende des 2. Weltkrieges zerstört.

Die Zerschlagung des einstigen Deutschen Reiches durch die Siegermächte des letzten Weltkrieges nahmen dem Denkmal seinen einstigen Nimbus.
1953 wurde das Denkmal zum 'Mahnmal der Deutschen Einheit' umgewandelt und wurde am 18. Mai 1953 vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss eingeweiht.
Zum ersten Mal nach dem Kriege sangen bei dieser Feier die Bürger von Koblenz wieder das Deutschlandlied.

Doch die Koblenzer bestanden auch weiterhin (wie in dem Lied) darauf: ''Wir wollen unseren alten Kaiser Wilhelm wiederhaben!''.
Ermöglicht wurde dies durch den Koblenzer Rechtsanwalt und Verleger Dr. Werner Theisen und dessen Frau Anneliese. Dieser verpflichtete sich am 14. November 1987 3 Millionen Mark für die Rekonstruktion zur Verfügung zu stellen.

Die Geschichte kam den Koblenzern entgegen : mit der deutschen Wiedervereinigung in der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1990 hatte dieses Mahnmal seine Bestimmung erfüllt.
Aus Anlaß der Öffnung der innerdeutschen Grenzen fand eine riesige Feier am Deutschen Eck statt.

Der Bildhauer Raimund Kittl wurde beauftragt, das Denkmal nach den alten Plänen zu rekonstruieren - unter Berücksichtigung der noch vorhandenen historischen Originalteile.
Im Mai 1992 traf das Reiterstandbild an Bord der MS 'Futura' in Koblenz ein. Nachdem es im Hafen in Wallersheim zusammengeschweißt worden war, wurde am 2. September 1993 von dem größten fahrbaren Gittermastkran Europas die 63,5 Tonnen schwere und 14 Meter hohe Bronzenachbildung auf den Denkmalsockel gehievt.

Diesen großen Tag erlebte Dr. Theisen leider nicht mehr.
Der Stifter des Bronzegusses verstarb am 05. Mai 1993.
Am 25. September 1993 wurde das Reiterstandbild enthüllt und von Oberbürgermeister Willi Hörter der Stadt Koblenz übergeben.

Die Bürger und Bürgerinnen der Stadt Koblenz stifteten DM 350.000,- für die Wiedererrichtung.
Nach einem Spendenaufruf des Oberbürgermeisters ging innerhalb weniger Wochen die erforderliche Summe auf ein Spendenkonto ein.
Das Land Rheinland-Pfalz hatte zuvor das Grundstück mitsamt dem Denkmalsockel der Stadt Koblenz kostenlos überlassen und mit 1,1 Millionen Mark die Balustrade saniert. Diese großzügige Geste des Landes geschah wahrscheinlich nur, um politisch nicht verantwortlich zu sein, für ein neuerichtetes Standbild des umstrittenen Kaiser Wilhelm I. (der als 'Eroberungs-Kaiser' gilt).


H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 15:04 - 16.12.2003

Wunderbar! Was denn sonst auf diesen Sockel!

Wenn es eine ungefähre Einheit der Deutschen gab, dann nach 1871.

Heute kann die Gesellschaft zersplitterter nicht sein! Darum gibt's für die Einheit auch kein Denkmal, sie ist nur territorial - teilweise jedenfalls.

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