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Autor Mitteilung
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 21:42 - 12.12.2003

@Ben

Sockel durcheinander? Es ist doch ein fein durchdachtes Programm. Jeder, der das Denkmal umschritten hat, hat sicher mit den Figuren etwas anfangen können. Damals waren natürlich die Erinnerungen an die Befreiungskriege etwas frischer und die Memel nicht ganz so weit weg wie heute.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:02 - 12.12.2003

Wie gesagt haben die meisten dieser Denkmäler EIN Thema um den Sockel verteilt und nicht 5, mal hier mal da! Mich stört das ja nicht ist mir nur so aufgefallen. Man kann die einzelnen Allegorien ja eh nur selten identifizieren - z.B. hatten außer Klio auch andere Musen den "Job zu schreiben". Oder waren die Leute damals SO gut über griech. Mythologie aufgeklärt ?
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 22:14 - 12.12.2003

Ilias und Odyssee waren im 19. Jahrhundert viel gelesene Literatur.

Es war eine Zeit noch ohne Super- oder Spidermann. Die Helden hießen Achilles oder Hector. Ich denke, dass die Kenntnisse über griechische und römische Mythologie viel mehr verbreitet waren als heute.
Seraph Eleison
Mitglied

Beiträge: 127


 

Gesendet: 22:23 - 12.12.2003

Na gut, vermissen würde ich ihn schon, aber wenn er nie da gewesen wäre, dann würde ich ihn auch nicht vermissen, weil der Platz auch ohne Statue wirken würde. Das meine ich.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 23:02 - 12.12.2003

Klar haben die sich damals mehr mit diesen Helden beschäftigt. Aber ob sie nun die eine von der anderen Muse unterscheiden konnten.....Ist ja auch egal! War nur wieder so eine Überlegung!
Von mir aus kann man alle Denkmäler wiederaufstellen, ob nun durcheinander oder geordnet! Bevor man aber z.B. den Kurfürsten wieder auf die Brücke stellen will, sollte man die vielleicht erstm al wiederherstellen....
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 01:54 - 13.12.2003

Die noch erhaltenen Figuren der Siegesallee aus dem Tiergarten kann man täglich im Lapidarium, dem ehemaligen Pumpwerk III am Halleschen Ufer besichtigen. Dort hat man zahlreiche Berliner Denkmalsskulpturen aus dem 19. Jahrhundert gesammelt. Seit dem Preußenjahr 2001 ist das Lapidarium endlich öffentlich zugängliches Museum. Es ist bestimmt kein Zufall, dass die Webseite, die über dieses Museum informiert, "Berlin hidden places" heißt!

Ich finde auch, dass diese Skulpturen zu schade sind, um nur von einigen wenigen Experten ab und zu besichtigt zu werden. Warum soll man nicht einige davon wieder an ihren alten Plätzen aufstellen? In ihnen spiegelt sich ein reichhaltiges Stück Geschichte, das so mitten im Alltag für jeden sichtbar wird. Bei Straßennamen pflegt man ja auch die Erinnerung an unzählige historische Personen, Orte und Ereignisse! Ideologische Gefahren gehen jedenfalls heute von den verwitterten Statuen längst vergessener brandenburgischer Kurfürsten bestimmt nicht mehr aus. Fürs Depot sind sie zu schade!

http://www.berlin-hidden-places.de/regional/kreuz/kreuz_lapida.htm


Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 12:33 - 13.12.2003

hc,
sehr informativer beitrag. danke!
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 13:35 - 13.12.2003

Klio, wie sie heute an der Nicolaikirche steht, sieht aus, wie ein Pantomime !
Irgendwie ist mir, als würde da noch eine Figur an der Kirche stehen...mit Löwenfell glaub ich....Falls das stimmt, wo kommt die her bzw. was stellt sie da?
"Wer" sind noch mal die Figuren auf des Großen Kurfürsten's Sockel?
Stefan
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 18:22 - 13.12.2003

Sehr deutlich wird einmal wieder diese grandiose Nachkriegsdummheit. Was einst innerhalb vieler Generationen entstanden ist, wurde mit nur einem ideologischen Handstreich einfach platt gemacht. Wir vermissen heute schmerzhaft diese Zeugen der unserer Vergangenheit und verstehen diese Dummheit und Ignoranz von einst nicht.
Es gibt hierzu einen sehenswerten Film, der sich zwar nicht vordergründig mit Architektur beschäftigt, aber mit dem Letzten deutschen Kaisers. Er heißt „Majestät brauchen Sonne“.
Der Film setzt sich vorwiegend aus alten und historischen Farbaufnahmen zusammen und wird mit Sicherheit nicht nur die Monarchie-Freaks unter euch ansprechen.
Gezeigt werden Reiseaufnahmen, Manöverübungen und der Kaiser bei unzähligen Paraden.
Am Aussagekräftigsten sind aber die letzten 10 Minuten. Hier wird gezeigt, wie verächtlich man in beiden Berliner Stadthälften mit dem kulturellen und architektonischen Erbe umgesprungen ist. Unter anderem wird gezeigt, wie die Siegesallee mutwillig von Arbeitern zertrümmert wird. Auch der Ton eines DDR- Propagandafilms lässt einen nur fassungslos an den Kopf fassen. Vermeintlich unbequeme Geschichte wurde bedenkenlos entsorgt.

Die Reste der Siegsallee befinden sich heute abseits am Berliner Stadtrand, auf dem Gelände eines ehemaligen Pumpwerks. Die Figuren sind in einem sehr ramponiertem zustand und werden mit Sicherheit nicht mehr aufgestellt werden. Von den ideologischen Aspekten einmal ganz zu schweigen.

Zuletzt bildeten die Figuren die Kulisse für Nenas Cover-Version von „Leuchtturm“. Wer genau hinsieht, der wird im Musikvideo die Figuren der Siegesallee und die Siegessäule erkennen. Das Musikvideo führt also beides unbewusst wieder zusammen, denn die Siegesallee führte ursprünglich direkt auf die Siegessäule zu.

Selbst als Hitler die Siegessäule im Rahmen der Umbaupläne für „Germania“ vom Königsplatz (Platz der Republik) auf den Großen Stern versetzen lies, wurde dieser Bezug berücksichtigt. Es sollte so eine art „Forum des Altreichs“ bilden.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 21:46 - 13.12.2003

"Selbst als Hitler die Siegessäule im Rahmen der Umbaupläne für „Germania“ vom Königsplatz (Platz der Republik) auf den Großen Stern versetzen lies, wurde dieser Bezug berücksichtigt. Es sollte so eine art „Forum des Altreichs“ bilden."

Das wird wohl ein Grund sein, wieso man sie nicht wieder aufbaut! Schließlich hat sie dadurch erst recht einen "faschistischen Hintergrund"!

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