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 Forum Index —› INFOS , GRÜSSE UND ANREGUNGEN —› Info zum Thema \"Koppen\" und Magengeschwüre
 


Autor Mitteilung
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


Gesendet: 11:22 - 04.01.2004

Da sich die Erkenntnis, daß Magen-/Darmprobleme AUSLÖSER für das Koppen sein dürften, offensichtlich noch nicht herumgesprochen hat, hier mal ein entsprechender Text zum Thema:



Pferdepraxis: ''Kopper'' auf Magenschwüre untersuchen!
- 11.12.2002


--------------------------------------------------------------------------------

Bristol (aho) – Britische Wissenschaftler haben bei Pferden (Fohlen) einen
Zusammenhang zwischen entzündlichen Veränderungen des Magens und
Magengeschwüren und dem sogenannten „Aufsetz-Koppen“ (crib-biting)
aufgezeigt und ihre Ergebnisses in der Fachzeitschrift „The Veterinay Record
“ (Vol 151 Nr 22 pp. 658-662 v. 30. Sept. 02) publiziert. Sie wählten für
ihre Untersuchungen neunzehn junge Pferde aus, die seit kurzer Zeit die
Verhaltensstörung „Aufsetz-Koppen“ zeigten. Als Vergleichsgruppe dienten
sechzehn Pferde, die nicht koppten. Die Untersuchung erstreckte sich über
einen Zeitraum von 14 Wochen.

Zunächst wurden die Mägen aller Tiere mit einem Endoskop untersucht. Dabei
wurde festgestellt, daß die Mägen der „Aufsetz-Kopper“ deutlich häufiger
durch Entzündungen und Magengeschwüre geschädigt waren. Zudem war der
Magensaft der „Kopper“ mit pH 6,05 deutlich saurer als bei unauffälligen
Pferden (pH 6,58 ).

Daraufhin wurden die Pferde nach dem Zufallsprinzip in zwei Versuchsgruppen
aufgeteilt. Eine Gruppe wurde wie gewohnt weiter gefüttert. Die zweite
Gruppe erhielt „säurebindende“ Futtermittel, um den pH-Wert des Magensaftes
anzuheben. Durch die „säurebindende“ Diät verbesserte sich der Zustand der
Mägen deutlich. Über den Versuchszeitraum nahm die Häufigkeit und die
Intensität des „Aufsetz-Koppens“ bei allen Tieren deutlich ab. Bei den
Tieren, denen die „säurebindende“ Diät gefüttert wurden, war dieser Effekt
deutlich ausgeprägter.



Mehr zu dem Thema:

http://ticker-kleintiere.animal-health-online.de/20021211-00001/
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 11:26 - 04.01.2004
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 12:26 - 04.01.2004

Häufig treten Magengeschwüre bei Pferden auf, die zu früh abgesetzt wurden, auch darin besteht ein zusammenhang mit der Kopperei!
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 16:06 - 04.01.2004

In einem anderen Forum hat man mich zu diesem Thema um Sachlichkeit gebeten...
Mir gehen aber immer wieder die Gäule durch, wenn sogar angebliche Tierschützer sich keine Mühe machen, neue Erkenntnisse, die Pferden zu einer besseren Lebensqualität verhelfen, wenigstens ansatzweise anzuhören.
"Nein" zu sagen, ist so schön einfach, wenn jahrhundertelang das Koppen als Verhaltensstörung galt - und jetzt plötzlich einer daherkommt und was anderes behauptet...

Da bleiben wir doch lieber beim altbekannten Kopper - Riemen als "Heilmittel"! *würg*

Na danke.
Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 17:31 - 04.01.2004

Ich weiss, Stefanie...hab mich in einem anderen Forum auch mit Leuten aus konventionellen Ställen darüber debattiert. Die fanden den Riemen garnicht so schlimm...sollte man ihnen auch mal umschnallen!
Ich finde für solche Leute sollte das Buch Kopper, Weber und Co Pflichtlektüre werden...!!! Danach zieht man einem Pferd diesen Riemen sicher nie mehr an!
Gruß
Ulrike
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 18:19 - 04.01.2004

Magengeschwüre sind aber nicht der einzige Grund, meine Mix-Stute hat vermutlich seit frühester Jugend gekoppt. Ich habe den Metzger nach dem Erschiessen nach ein paar Sachen in Richtung Gesundheit gefragt (sie hatte starke Arthrose, deshalb das Erschiessen), der Magen war in Ordnung. Es kann also durchaus auch wirklich als reine Verhaltensstörung auftreten, besonders bei sensiblen Pferden. War bei ihr wahrscheinlich der Fall, da sie auf Stress sofort mit Koppen reagiert hat, trotz Offenstall.
Der Kopperriemen ist das allerletzte, den sollte man den Leuten um die E.... binden Bringen tut er überhaupt gar nichts!
Micheline
Boardkönig

Beiträge: 789


 

Gesendet: 20:58 - 04.01.2004

Hallo,

Es hat sich auch in Versuche hier in Holland in Utrecht einiges ergeben nähmlich dass Pferde die ungenügend Rauhfutter, womöglich noch kombiniert mit sehr hochkalorischem Kraftfutter bekommen eindeutig mehr magensaüre produzieren, und somit auch anfälliger werden für die Entwicklung von Magengeschwüren.

na das wussten wir doch alle schon gel

Lieben Gruss
Micheline
HexeBibi
Premium-User

Beiträge: 238


 

Gesendet: 14:11 - 05.01.2004

Hi!
Also, davon, dass Magengeschwüre Auslöser für Koppen sein können, hab ich bisher noch nix gehört. Aber gut, man lernt nie aus.
Ich kenne noch einen Fall, der mich anfangs ziemlich verwirrt hat: ein Jungpferd, Wallach , gerade mal 2 oder 3 stand zusammen mit seinen Kumpels auf der Weide über den Sommer. Trotz Gras in Hülle und Fülle sowie Spielkameraden und Stuten auf der Nebenkoppel koppte das Pferd auf der Koppeleinzäunung.
Kann mir das nur damit erklären, dass er zu früh abgesetzt wurde und da irgendwas schief gelaufen ist...
war schon komisch.

Bibi
Tina
Stamm-User

Beiträge: 46


 

Gesendet: 14:46 - 05.01.2004

@stefanie

Ich habe das auch noch anders gelernt. Nämlich, Koppen ist der Auslöser von Magen- und Darmproblemen.

Die Studie beweist auch nicht das Gegenteil. Um diese Theorie zu beweisen, hätte man die Mägen der Pferde untersuchen müssen, bevor sie begonnen haben, zu koppen.

Ausserdem können Pferde Magengeschwüre bekommen, wenn die Zeiten zwischen den einzelnen Fütterungen zu lange sind. Wenn der Magen länger als 12 Stunden nichts zu tun hat, dann greift die Magensäure die Schleimhäute an.
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 15:39 - 05.01.2004

Gelernt habe ich das auch anders - was aber nicht bedeuten muß, daß dieses Wissen bis in alle Ewigkeit seine "Richtigkeit" behält. Deshalb bin ich froh, etwas Neues lernen zu dürfen.
Wenn die Pferde nach einer veränderten Fütterung das Koppen stark reduzierten, wie in dem Text beschrieben, ist das für mich schon Grund genug, bei einem koppenden Pferd Magenprobleme sehr ernst zu nehmen und das Tier untersuchen zu lassen. Egal, ob die Magenschwüre
vor oder nach dem Beginn des Koppens festgestellt wurden.
Tina
Stamm-User

Beiträge: 46


 

Gesendet: 15:51 - 05.01.2004

Auch ich lerne gerne etwas dazu, vor allem wenn es um Pferde geht. Aber es muss schon fundiert und bewiesen sein.

Magengeschwüre sollten auf alle Fälle ernst genommen werden, ob das Pferd nun koppt oder nicht.

Ich kannte eine Stute, die Koppte auch immer was das Zeug hielt. Am Anfang setzte sie überall auf, wo sie nur konnte. Man hat dann den gesamten Offenstall und den Auslauf verkabelt, so dass sie nicht mehr aufsetzen konnte, hat sie operieren lassen und ihr ausserdem noch einen Koppriemen verpasst.

Sie hat aber nicht damit aufgehört, schlussendlich hat sie dann einfach frei gekoppt.

Bei ihr wurde eine Endoskopie gemacht, da sie auch immer wieder unter Koliken litt. Allerdings konnte man nichts feststellen. Sie starb dann vor ca. 2 Jahren an einer Kolik.

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