Hallo,

was gibt es neues!?

Ist schwer zu beschreiben, ich versuche es einfach mal.

Moritz geht es richtig gut. Er bewegt sich viel und sehr flüssig. Die Wunden sehen gut aus, keine dramatischen Schwellungen und kein Fieber. Er ist neugierig ohne Ende, frißt einen fast auf, klettert fast in die Schubkarre und ist ziemlich sauer, daß er nicht auf die Weide darf.Es ist kaum zu glauben, wie gut er sich erholt hat.

Racker geht es nicht gut.
Er läuft super und hat weder Schwellungen noch Fieber. Sein Kopf hängt nur auf dem Boden, er bewegt sich kaum von der Stelle, knabbert ein bischen Heu, frißt sein Müsli nicht, höchstens ab und zu mal ein paar Möhren. Er läßt alles über sich ergehen ohne eine Regung zu zeigen.
Ich bin im Moment leider der Auffassung, daß er nicht mehr will. Es ist schwer zu beschreiben. Das gleiche Gefühl hatte ich vor der Operation schon einmal. Da lag er zusammengekuschelt im Stroh, und plötzlich dachte ich, jetzt stirbt er. Ich habe mich noch nicht einmal richtig erschrocken, weil er so friedlich war, und es wäre in diesem Moment richtig gewesen.

Wir müssen jetzt einfach abwarten. Wir tun wirklich alles für Racker, aber er wird die Entscheidung treffen.
Ich kann ihn nicht zwingen, er muß wollen.

Vieleicht kann Steffi dazu noch ein paar Worte schreiben. Sie hat mir Rackers Reaktion gut verständlich gemacht.

Ich kann´s versuchen.

Wir haben oft bei Tieren erlebt, daß sie furchtbare Lebensumstände (Hunger, Durst, Dreck,...) scheinbar problemlos ertragen haben.
Befreit man sie aus dieser schrecklichen Situation, dann klappen sie kurz darauf wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Manche halten nur noch eine Weile durch und sterben dann plötzlich.
Es ist, als ob sie erleichtert wären, noch einmal die bessere Seite des Lebens kennengelernt zu haben und sich dann schnell verabschieden wollen.

Bei Racker ist es offenbar so, daß sein Adrenalinspiegel auf 0 gesunken ist, jetzt, wo der 24-stündige Dauerstress, Hunger und Durst vorüber sind.

Man muß sich bildlich vor Augen halten, wie er gelebt hat:
Im Vergleich hat dort ein (größenmäßig) 8-jähriges Kind mit gefesselten Beinen (Lähmung durch beidseitige Kniescheibenluxation) auf engstem Raum mit vier großen Monstern (u.a. ein großer, agressiver,schwerer Haflinger) zusammengelebt, die nach Belieben auf ihn einprügelten. Es gab weder den Platz noch die Möglichkeit zur Flucht, zu wenig Futter, um alle zu sättigen, zu wenig Wasser, nur einen Eingang in den Stall, der von großen, bösen Türstehern Tag und Nacht bewacht wurde.
Ein unvorstellbarer Stress für den kleinen Zwerg.

Die Leute, die den Tieren sowas antun, gehören zu einer empfindlichen Strafe verurteilt.

Dem kleinen Racker wird das die Freude am Leben aber leider nicht wiedergeben.

Mann!!! Was macht der Kleine denn?!? Er ist doch noch relativ Jung. Der soll chauen dass er sich berappelt und dann sein Leben geniessen. Ich drück Euch ganz fest die Daumen dass er doch noch die Kurve kriegt und es Moritz gleichtut. Dem scheint es ja inzwischen prächtig zu gehen
Also viel Glück und alles gute für den Kleinen

Hallo,

heute sind wir wieder etwas optimistischer.

Nachdem ich Racker gestern Rescue-Tropfen( Tip von Steffi) gegeben habe, hat er zuerst einmal völlig abgebaut. Er wollte noch nicht mal mehr aufstehen als die Futtereimer hingen.

Heute morgen stand er dann mitten in der provisorischen Heuraufe. Und dafür muß er immerhin ca.30cm "klettern"(und das bei einem Stckm. von wohlwollend gemessenen 80cm). Machte er aber ganz locker, mit frisch operierten Knieen, rein und raus. Er kam mir sofort zum Tor entgegen, und versuchte anschließend unter den Panels ein paar Grashalme vom Wegesrand zu erhaschen.
Er nimmt uns wieder wahr. Außerdem hat er Moritz deutlich zu verstehen gegeben, daß der ihn nicht beim Fressen stören soll.

Vielleicht hat er doch noch die Kurve gekriegt. Und seine letzten Lebensgeister geweckt. Weiterhin alles gute für die beiden

vielleicht hat er die geheimen Gebete von uns doch erhört

Wie wärs mal mit spazieren gehen, etwas Perspektive auftun- hift manchmal Wunder. Und Bachblüten sind eh ne gute Möglichkeit ....

Netty

Unsere Irische Wolfshündin, die in einer ähnlichen Lage steckte wie der kleine Racker, fiel nach der Gabe der Tropfen in einen komaähnlichen Schlaf - während sie eine Treppe hinaufkletterte.
Zwei Stunden lang war der Hund völlig "ausgeschaltet" - und danach wie verwandelt.

Wenn die Reaktion so durchschlagend war, hat Racker die Tropfen gebraucht.
Es freut mich riiiiesig, daß er wieder "da" ist!

Hallo,

was gibt es denn inzwischen Neues???

Gruß

Biene

@ Biene

nicht böse sein, daß ich hier nicht ständig poste, aber heute war z.B. Weiden abschleppen angesagt( und hinterher die umgenieteten Zaunpfähle wieder reparieren) . Da bin ich abends einfach nur fertig und kaputt und bekomme kein vernünftiges Wort auf die Reihe.
Aber ich versuche es dann trotzdem noch in der Kurzfassung.

Moritz geht es rundum gut. Die Kniee sind nicht geschwollen. Er hat kein Fieber, ist aufmerksam, nein, aufdringlich, neugierig, er frißt gut, und er trägt es mit Fassung, daß er nicht auf die Weide darf. Er läßt sich ungern putzen, aber die nächste Antiparasitenaktion steht trotzdem an, da die (sorry) Scheißviecher mehr als hartnäckig sind. Um ihn mache ich mir keine Sorgen. Er läuft richtig gut, ein wenig läßt er die Beine schon mal schleifen, aber das ist normal. Er hakt nicht, kommt dahin wohin er will, und ich freue mich schon riesig darauf, wenn er wieder auf die Weide darf.

Racker hat sich anscheinend gut gefangen. Sein Gesamtzustand ist mit Moritz nicht zu vergleichen da es ihm vorher vom Allgemeinzustand viel schlechter ging. Aber.... er ist nach wie vor der Boss . Auch Racker läuft super, genauso gut wie Moritz, also die OP war wirklich bei beiden Zwergen ein absoluter Erfolg. Ich hoffe nur, daß die nächsten 14 Tage schnell vorbei sind, da Racker bestimmt noch einen Energieschub bekommt, wenn er wieder die "Freiheit auf der Weide" geniessen kann. Sein Zustand ist unverändert. Er frißt wieder, aber langsam (hmm, also Zahnkontrolle angesagt ). Wir halftern inzwischen beide zum Fressen auf, damit Racker in Ruhe mümmeln kann, das tut er dann auch. Gestern sollten Klammern entfernt werden....
und was sonst ganz ganz selten passiert, bei Racker war es so, die eine Wunde ist wieder vollständig offen, die andere ca. 1cm. Ihm bleibt wirklich nichts erspart. Sicherheitshalber bleiben die Klammern von Moritz noch ein paar Tage drin. Racker ist teilweise neu geklammert worden, also abwarten.

@ Biene

Könntest Du Steffi noch mal Deine Telefonnummer oder Mail Adresse zukommen lassen. Die Mail von Steffi an mich ist im Nirwana verschwunden, und dann hat Steffi sich das "Zettel suchen" gespart.

Ich melde mich dann sofort bei Dir.

Ansonsten gibt es nichts neues zu berichten. Ich seh mal zu, daß ich ein paar Fotos raussuche von den Zwergen. Ich finde sie haben sich ganz schön verändert.