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 Forum Index —› Gruselkabinett —› Aus der Westernreiterei...
 


Autor Mitteilung
Hel
registriert

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Gesendet: 22:48 - 01.07.2005

Dieses Fohlen über das ihr hier diskutiert ist meines und ich bin auch die Seitenbetreiberin von palominopower.ch.

Wenn ihr was wissen wollt warum und wie ich Missy trainiere, könnt ihr gerne sachlich mit mir diskutieren...

@ HexeBibi; Diese Turnierklassen werden mit gutem Grund angeboten. 1. bringt nur ein Pferd mit gutem Exterieur gute Leistungen, 2. sind die Halterpunkte wichtig und 3. kann man die Pferde in Ruhe an die Turnieratmosphäre gewöhnen.

@ Stefanie: Stumpf aus den Augen schauen? Hast du sie schon mal live gesehen? Nicht umsonst loben alle ihre ausdruckstarken Augen. Der TA übrigens war gerade erst da und attestiert beste Gesundheit. Was mich auch interessieren würde ist wo du 'unnatürlich tiefe Kopfhaltung' hineininterpretierst? Pleasurequarter werden darauf gezogen, dass es ihnen bequem ist mit waagrechtem Hals zu laufen. Missy ist eher sogar etwas zu hoch, aber das ist ein anderes Thema.

@ Thyrie: Von Reining halte ich persönlich nicht viel, und mit 3 zu starten (Reining) ist definitiv zu früh.

@ Leonie: Ja ich bin sehr stolz auf meine Kleine und stehe voll dahinter, was ich mache... sonst würde ich es ja nicht machen oder? Die Kleine wird derzeit sogar 2 - 3 mal wöchentlich ca. 10 bis 15 min. longiert, teils auch von meinem Trainer. Dies ist bestimmt nicht zuviel, zumal sie den Rest der Zeit auf der Weide ist.

@ All: 'und wer frei von Schuld ist, soll den ersten Stein werfen...'
Dieser Spruch trifft m.E. hier sehr gut zu. Wisst ihr wie gut/schlecht es meine Pferde haben? Wie sie gepflegt sind, wie gut sie im Futter stehen etc.?
Hel
registriert

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Gesendet: 22:51 - 01.07.2005

Das ach so arme misshandelte Pferdchen:
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Friesenmama
Boardmeister

Beiträge: 296


 

Gesendet: 22:59 - 01.07.2005

Ich hab neulich abends einen Bericht über Rennpferde im Fernsehen gesehen, da war einer mit - ich glaub, es war 9 - RENTNER! Ich halte mein Pferd mit 9 grad mal klar genug im Kopf, das er richtig arbeiten kann!

Ob das, was hier gemacht wird, zu früh ist oder nicht, dazu fehlt mir das Fachwissen, um es wirklich beurteilen zu können. Aber irgendwie drängt sich mir schon der Vergleich auf zu diesen amerikanischen Kinder-Babies, die top-gestylt mit 3 Jahren zu Schönheitswettbewerben gekarrt werden. Aber wie gesagt - das ist meine subjektive Meinung.

Immerhin finde ich es gut, dass sich die betreffende Person sich hier "in der Höhle des Löwen" der Diskussion stellt.
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 23:41 - 01.07.2005

@ Friesenmama

Es IST zu früh.
Es gibt genügend gute Fachliteratur und seriöse Fachleute, die das bestätigen. Dein Gefühl trügt nicht.




@ Hel

Wenn ich mein Pferd erst "darauf ziehen" muß, damit es ihm bequem ist, mit waagerechtem Hals zu laufen, dann ist das genau so "natürlich", wie die schräge Hüfte der Schäferhunde und die platte Nase der Pekinesen.

Ist doch schön, wenn allerorten die ausdrucksstarken Augen Deines Pferdes gelobt werden.
Warum darf es sie dann nicht zeigen, indem es in wacher Haltung in die Ferne schauen darf?
Hel
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 00:11 - 02.07.2005

Stefanie; Lässt du dein Pferd auch unter dem Sattel Hans-guck-in-die-Luft spielen? Nicht oder?
Missy sucht ihre Haltung beim Longieren selbst, in der Halter soll sie den Kopf ruhig heben, was sie ja auch tut.

Tja, dann nennst du dies halt unnatürlich, dies ist aber alleine das Reiten an und für sich schon selbst.
Und 1000 x lieber ein Pferd welches mit waagrecht getragener, entspannter Halshaltung läuft als diese zusammengeschnürten armen Viecher in der klassischen Reiterei. Meine Meinung. ;)
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 01:34 - 02.07.2005

Zusammengeschnürt ist genau so schlecht.
Aber wenn ich das "waagerecht entspannt getragene" erst anzüchten muß, dann ist da immer noch ein Fehler im eigenen System.
Da nützt es nichts, jemanden zu suchen, der es NOCH schlechter macht.

Das ist halt das Problem, wenn der Gewinner - Ehrgeiz ins Spiel kommt:
irgendwann sieht man den eingeschlagenen Weg nicht mehr und rennt bis zum Umfallen in die falsche Richtung.
Den Irrtum bezahlen muß der Schwächere. Ganz egal, ob es um sportliche Wettkämpfe, Tierzucht oder Politik geht.

Innerhalb der Westernreiterei gibt es schon seit längerem Stimmen, die die Entwicklung nicht mehr gutheißen. Genau wie in der traditionellen deutschen Reiterei.

Leider: so lange man rennt, kann man´s nicht hören.

Das ist nicht Dein spezielles Problem, Hel. Es ging Bibi beim Einstellen des ersten postings um die allgemein zu beobachtenden Auswüchse in der Ausbildung von jungen Pferden in der Westernreiterei. (... und auch anderswo)

Ich würde mich an solchen Vorgehensweisen gar nicht beteiligen WOLLEN, um meinem jungen Pferd eine unbelastete, freie Jugend zu bieten.
Schließlich steht da kein Barbiepüppchen mit Babyspeck auf der Wiese sondern ein energiegeladener Jungspund, der seinen Körper in freiem Spiel ins Gleichgewicht bringen und alle seine Sinne nutzen soll! Er soll Abhänge hoch und runtergaloppieren dürfen, um seinen Gleichgewichtssinn zu schulen, er soll mit der Herde laufen, laufen, laufen, er soll Flugzeuge, Heißluftballons und Zeppeline wahrnehmen, er soll buckeln, steigen und schlafen, wenn ihm danach ist!

Sein Hals ist in entspannter, waagerechter Haltung, wenn er gemütlich von einer Futterstelle zur anderen zuckelt. Ansonsten ist der Kopf zum Grasfressen gesenkt oder in aufmerksamer, wacher Haltung erhoben, um mit intelligentem Ausdruck und ruhigem Blick abzuschätzen, ob sich da am Horizont ein Vogel im Flug bewegt hat oder ob vielleicht eine Sternschnuppe vom Himmel gefallen ist?!

Dieses Pferd wird alle für seine Psyche notwendigen Vorraussetzungen erfüllen, um ein sicheres, gelassenes, mitarbeitendes Reitpferd zu sein, das auch körperlich bestens dazu in der Lage ist, einen Menschen zu tragen.

Was ich von einem Jungpferd erwarte, ist artiges Benehmen beim Schmied und Tierarzt, allgemein im Umgang und als Handpferd oder alleine (an der Hand geführt) im Gelände/auf der Straße.
Es soll Dinge wie sie der Alltag erfordert, können:
ein paar Schritte rückwärts weichen, ruhig stehenbleiben, wenn ein Autofahrer nach dem Weg fragt, gelassen eine Autobahnbrücke überqueren, ...
Wenn er diese ganzen Situationen als Jungpferd kennengelernt und in seinem Kopf als "normal" gespeichert hat, ist der Kopf frei für das eigentliche Lernen.
Dann ist er auch aufnahmefähig für "abstraktere" Aufgaben.

Das frühe "Abrichten" von Schülern jeglicher Art empfinde ich als grausam, weil man ihnen damit die Möglichkeit nimmt, wichtige eigene Erfahrungen zu machen.

Während früher das Westernpferd noch als "Mitarbeiter" bezeichnet wurde, erscheint es mir, wenn ich die heutigen Turniere besuche, in zu vielen Fällen eher als tumber Befehlsempfänger. Kein Ohrenwackeln stört die künstliche Harmonie.
ArabianHorsesCologne
Premium-User

Beiträge: 161


 

Gesendet: 08:14 - 02.07.2005

*zitat* Pleasurequarter werden darauf gezogen, dass es ihnen bequem ist mit waagrechtem Hals zu laufen. Missy ist eher sogar etwas zu hoch, aber das ist ein anderes Thema. *
Selbst die Pleasurereiter haben begriffen das es so nicht weitergeht.
Ich selber war in der VA Szene in der auch Babys vorgestellt werden, ich hätte den teufel getan und meine kleinen von Show zu Show geschliffen, dafür waren sie mir zu viel wert
*zitat* Dieser Spruch trifft m.E. hier sehr gut zu. Wisst ihr wie gut/schlecht es meine Pferde haben? Wie sie gepflegt sind, wie gut sie im Futter stehen etc.?*
Das steht hier ganicht zur diskusion es geht ganz einfach darum, das die Babys eine unbeschwerte jugend geniessen können ganz ohne training, unsere wurden alle mit frühestens 4 eingeritten in diesem 5er Sommer spatzwandern geritten und mit 5 ging die richtige ausbildung los, und ich bin sicher das unsere Hottas so manchem turnierQH zeigen kann wo der Frosch die Locken hat
*zitat* @ HexeBibi; Diese Turnierklassen werden mit gutem Grund angeboten. 1. bringt nur ein Pferd mit gutem Exterieur gute Leistungen, 2. sind die Halterpunkte wichtig und 3. kann man die Pferde in Ruhe an die Turnieratmosphäre gewöhnen.
Um ein gutes Exterieur zu erkenen, brauche ich nicht von Turnier zu Turnier zu karren, ausserdem ist es nicht sein natürliches Exterieur da er ja im Training ist und ich denke im späteren alter kann er sich an das Turniergetöse genauso wenn nicht sogar besser gewöhnen, weil das Fohli einfach reifer ist so ende ich geh frühstücken
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 08:56 - 02.07.2005

Nun muss ich mich outen....

Meinen Oldie habe ich im Alter von 9 - 12 Jahren auf Westernturnieren vorgestellt... Es wurd mir zu krass und ich habs an den Nagel gehängt. Er ist nun 28 Jahre jung und topfit, seine Arthrosen melden sich nicht und seine kaputte Lunge macht auch keine Probleme.

Auf meinem Friesen hab ich mal gesessen, da war er 4. Wohlgemerkt: habe drauf gesessen....
Als er 6 war, haben meine Mädels mich mit ins Gelände geschleppt und er lief mit mir, als würde er täglich geritten.
Mittlerweile ist er 12 und er ist noch immer nicht ausgebildet, sondern geht mit mir (wenn ich Zeit habe) spazieren!
Ich habe ihn nun 11 Jahre und es reicht mir einfach zu sehen, wie gut doch eine Vertrauensbasis verbindet!

Eine Freundin meinte letztens, das Pferd würde doch verwildern bei der Freiheit, die ich ihm lasse, aber das stimmt nicht. Wenn der Sattel kommt (vielleicht 1mal im Monat), dann ist er einfach nur lieb!

Sicherlich kann man nicht alle Pferde so halten, wie ich mit meinem Friesen verfahre, aber man muss ihnen die Chance geben, einfach nur Pferd und Freund zu sein!

Täglich sehe ich, was aus einem kaputten Traber werden kann!
Er ist einfach Pferd geworden!
Galoppiert die Berge rauf und runter, spielt, tobt und wird auch mal etwas geritten oder longiert!
Er genießt das Leben und ich hoffe, er hat noch viele schöne Jahre, die er so laufen kann!
Bei ihm trifft das Sprichwort den Nagel auf den Kopf:
"Tot geglaubte leben länger!"

Leider kann man nicht alle zu früh gelaufenen Rennpferde oder auch zu früh gerittenen Pferde der klassischen und auch Westernreiterei wieder so hin kriegen, aber ich denke, man sollte versuchen, ihnen eine schöne Jugend zu bereiten und wenn man wirklich Turnierambitionen hat, sollte man sein Pferd als Kumpel betrachten und nicht als Sportgerät, was zu funktionieren hat. Die meisten Fehler liegen eh beim Menschen und nicht beim Tier....

So, ich mach hier auch mal Schluss.
Ist halt so meine Meinung und zum Glück habe ich die Möglichkeit, meine Pferde so zu halten, wie ich denke, das es ihnen gefällt....

Schönes Wochenende!
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 09:11 - 02.07.2005

@ AHC

Trink´einen Kaffee für mich mit!




@ Christine
Meinen Oldie habe ich im Alter von 9 - 12 Jahren auf Westernturnieren vorgestellt... Es wurd mir zu krass und ich habs an den Nagel gehängt.

Pferdeliebe und Ehrgeiz passen nicht zusammen. Hab´ ich auch feststellen müssen.
Hel
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 09:37 - 02.07.2005

@ Christine: Sorry, aber nur zum Ansehen und vielleicht mal Spatzierengehen brauch ich kein Pferd... ein anderer Fall ist natürlich wenn das Pferd was man schon lange hat wie dein Traber krank ist, das gibt man natürlich nicht deswegen weg.
Aber ein junges Pferd halten, was man nur auf der Weide anschaut - ne danke.

@ Stefanie: Warum sollte da was falsch laufen, nur weil PleasureQHs einen Hals haben, der gerade aus der Schulter kommt? Meinst du etwa die gewaltigen Gänge der WBs hatten die Pferde früher auch einfach?
Die ganze Pferdezucht ist eine Selektion auf ein bestimmtes Ziel. Ich verstehe hier dein Problem eindeutig nicht.
Die Pferde können den Hals ja trotzdem normal heben und senken, nur wenn sie laufen suchen sie sich ihre bequemste Position und das ist dann der fast gerade getragene Hals.
Abrichten würde ich das was ich nenne nun wirklich nicht machen... Ich nenne es spielerisches Trainieren, wenn du uns im Training sehen würdest wüsstest du was ich meine.

@ AHC; Wenn du ein Pferd mit 4 erst anreiten willst, und mit 5 erst ins Gelände gehst, dann ich das Pferd frühestens mit 6 turnierreif und das bedeutet es muss bereits gegen Senior Horses laufen. Auf Kandare, wohlgemerkt. Tolle Sache... Mit der Kandare kann man dem Pferd nämlich in der Prüfung kaum helfen, dann muss es seinen Job einfach kennen. Mit dem Snaffle Bit oder Bosal kann ich da viel mehr machen. Ich ziehe es da vor, das Pferd mit knapp 3 anzureiten, ohne Druck, und nach etwa 10 bis 12 Wochen bekommt es eine erneute Weidepause. Danach wird entschieden ob und für was das Pferd Talent mitbringt und wird entweder für die Futurity Western Pleasure oder Hunter under Saddle vorbereitet oder eben nicht. Mit 3 geht es dann vielleicht 2 oder 3 kleinere Turniere um sich an alles zu gewöhnen und dann eben die Futurity. Dann hat man genug Zeit bis das Pferd 6 ist um es auf Kandarenreife zu bringen und hat dann mit 6 ein Pferd, welches turniererfahren ist und man wird kaum Probleme mit der Umstellung auf Kandare und einhändig reiten haben.
Zu dem Exterieur; Nur weil sie im Training ist verändert sich dieses nicht so wahnsinnig, sondern man verbessert nur bereits dagewesenes. So wird die Kruppenpartie noch runder oder die Schultermuskeln ausgeprägter, nichts weiter.

Wers interessiert: Hier ein Video vom Training im Mai: http://www.palominopower.ch/filme/Missyjog.MPG

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