Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu |
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Autor | Mitteilung |
F. Schinkel Mitglied Beiträge: 119 | Gesendet: 18:06 - 26.05.2003 Was wird eigentlich am Alexanderplatz entstehen? Ein monströses Hochhausviertel, oder ein wohlproportioniertes Wohn und Geschäftsviertel mit abwechslungsreichen harmonischen Fassaden, in dem man sich gerne aufhält? Nach der katastrophalen Museumsinselentscheidung (brutaler Betonklotz, statt klassizistischer Eingangstempel) glaube ich nur noch an die Hochhausvariante! |
Anonymous
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Gesendet: 21:15 - 26.05.2003 Dort wird in absehbarer Zeit wahrscheinlich gar nichts entstehen, aufgrund der leeren Kassen. |
Antiquitus
Moderator Beiträge: 943
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Gesendet: 12:39 - 27.05.2003 doch, doch, der alex verändert sich. im westen wir bereits die straße verschmälert und neue fußgängerwege angelegt. ggü. des kaufhofes wird demnächst die erste kleine platte abgerissen. im osten des platzes wird bald ein einkaufszentrum gebaut. die eine oder andere sockelbebauung wird auch bald starten. ob und wann allerdings die hochhäuser kommen, ist ungewiss. stilistisch, allerdings, wird der platz auch wenn er neu ist nicht viel besser sein als jetzt. |
Ben
Goldenes Premium-Mitglied Beiträge: 1337
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Gesendet: 20:53 - 27.05.2003 Schlimmer als jetzt geht ja wohl auch kaum. Aber die Sockel würden trotzdem ausreichen. Erstens würde das weniger kosten, zweitenst wird dann weniger Büros u.ä. die Möglichkeit gegeben leer zu stehen und außerdem reichen die Hochhäuser am Potsdamer Platz (und die Platten drumherum, die ja auch ziemlich hoch sind) schon aus. Die Sockel sollen natürlich in gewisser Hinsicht an das Aussehen der Originale. |
F. Schinkel
Mitglied Beiträge: 119
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Gesendet: 09:53 - 28.05.2003 Ich habe kürzlich ein Foto aus den 20er Jahren vom Alexanderplatz gesehen! Der Platz ist nicht wiederzuerkennen! Dort stand eines der schönsten Kaufhäuser Berlins,(Tietz) Es hatte eine "umwerfend" schöne Sandstein-Jugendstilfassade, die im Krieg nur zum Teil zerstört wurde. In einem Architekturbuch steht über dieses Kaufhaus geschrieben: Der Einkaufspalast in der Leipziger Straße war ein beeindruckendes Gebäude. Über dem Eingangsportal thronten zwei Statuen, die wie steinerne Wächter eines Schatzes anmuteten. Nachts erstrahlte eine Kugel aus Glas mit einem Durchmesser von über 4 Metern über dem Gebäudeflügel am Alexanderplatz... Ich finde es sehr bedauerlich, daß die schönsten Kaufhäuser, die schönsten Hotels, die schönsten Bahnhöfe Berlins alle gesprengt wurden. Die herrlichen Fassaden und die genialen Ideen die hinter der Gestaltung und Gliederung der Fassaden stecken, sind unwiederbringlich verloren! Obwohl, unwiederbringlich?? Der Wiederaufbau des Stadtschlosses und der Dresdner Frauenkirche beweist das Gegenteil. Man könnte die eine oder andere Fassade wiederauferstehen lassen, wenn man wollte! Doch bis es soweit ist, müssen noch ein paar hundert Glas und Betonklötze aus dem Boden gestampft werden! |
mathias
Senior-Mitglied Beiträge: 315
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Gesendet: 23:36 - 28.05.2003 Eine Chance gibt es: Wenn der Wiederaufbau der Schlossfassaden in Berlin ein Erfolg wird, dann könnten die Positionen von Modernisten und Denkmalschützern, die bis jetzt noch alles tun, um Rekonstruktionen zu verhindern ("Disneyland", "Geschichtsfälschung" etc.) deutlich geschwächt werden. Hoffentlich! |
Schauinsland
registriert Beiträge:
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Gesendet: 01:56 - 29.05.2003 cosmicfrog schrieb im alexanderplatz-Forum: Alexanderplatz - Stadtmitte oder Zentrum des Konsumwahns ? Der letzte Weltkrieg hat fast allen größeren Städten in Deutschland das historische Stadtzentrum geraubt, so auch in Berlin. Der Alexanderplatz als der zentrale Ostberliner Platz hat sein Gesicht verloren. Die Gebäude aus den 60ern und 70ern haben den Platz immer irgendwie kalt und leblos erscheinen lassen. Nach Kaufhausschließung zieht hier jeden Tag Friedhofsruhe ein. Das war vor der Wende so und ist heute immer noch so. Der geplante Hochhauswahn wird dies noch verstärken. Was am Potsdamer Platz, wo kein Stein mehr auf dem anderen geblieben war, als moderne neue Mitte entstanden ist soll sich nun am Alexander-platz fortsetzen. Man mag über die jetzige architektonische Gestaltung geteilter Meinung sein, aber hier soll ein weiteres mal Geschichte entsorgt werden. Die jetzige Gestaltung bietet z.T. noch die Möglichkeit, sich auf die historische Gestaltung und Grundriss zu besinnen. Die Straßenbahn, die hier wieder fährt, ist Teil davon. Der Rückbau der den Alex umgebenden "Paradestrassen" wäre ein nächster Schritt. Um hier wieder eine wirkliche Stadtmitte entstehen zu lassen, müssen hier auch wieder Menschen wohnen, Kneipen, Clubs und Cafes entstehen. Eine lebendige Mitte schließt alle Bevölkerungsschichten und Generationen ein. Es muß Raum für Entspannung und Begegnung geben, für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ein lebendiger Ort, wo nicht jeder Quadratmeter maximal ökonomisch bewertet wird. Ich denke, das ist leider Illusion. Die Stadtplaner, die etwas zu oft in New York gespeist haben, wollen hier eine tote Hochhauslandschaft entstehen lassen, die nichts - aber auch gar nichts - mit einer urbanen Stadtmitte zu tun hat. Die Blöcke, die sich hier am S-Bahn-Bogen langziehen sollen, werden einen lächerlichen Kontrast zur übrigen Bebauung bilden. Konsum- und Bürotempel, die niemand braucht, eingerahmt von DDR-Plattenbauten an der Alexanderstrasse. Hier werden keine kühnen Visionen in Beton gegossen, hier wird böser Schabernack getrieben, für den nach Fertigstellung niemand die Verantwortung übernehmen wird. Ich plädiere dafür, die geplanten Kolosse in Zehlendorf und Müggelheim zu bauen und den Schatten in die Gärten derer fallen zu lassen, die sich diesen Blödsinn ausgedacht haben. Tja, was soll man sagen...der Mann hat recht. Es wird nur (wiedermal) niemand auf mahnende Stimmen wie diese hören. Das ärgert mich am meisten an "Bürgerbeteiligungen" wie diesen: es werden viele Fragen gestellt, nachher kriegt jeder, der sich beteiligt hat nen Klaps auffe Schulter und nen lustigen Kugelschreiber "fanden wir echt klasse von euch wie rege ihr euch eingebracht habt" blabla, aber das Wesentliche,die Bebauung nämlich, ist längst entschieden und man versucht sich noch ein demokratisches Deckmäntelchen überzuziehen, indem man die Leute entscheiden läßt welche Sorte Pflasterstein sie dufte finden.Wahnsinn... |
Schauinsland
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Gesendet: 04:15 - 29.05.2003 |
Schauinsland
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Gesendet: 05:24 - 29.05.2003 |
Claus
Mitglied Beiträge: 164
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Gesendet: 11:11 - 30.05.2003 Hallo Leute,bin wieder im Lande.Eine Woche Griechenland und schon ist man wie neu geboren. Auf der Internetseite der GHB findet man auch Photos des Alexanderplatzes von 1906.Da war der Platz noch viel schöner und noch nicht durch den ersten Betonklotz verschandelt. Bauhaus hat hier in den dreissiger Jahren schon den ersten Fuss im Türspalt gehabt. |
mark!
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Gesendet: 11:32 - 30.05.2003 und ausgerechnet die beiden modernisten kisten haben den krieg überstanden. siehe bild. wobei, diese bilden heute den einzigen historischen ankerpunkt am alexanderplatz. uebrigens bin ich mir nicht sicher, ob die hochhausbebauung nicht doch eine gute idee ist erstens war der platz, mit ausnahme von hertie, ja nicht so wunderschoen... zweitens muesste man dort radikal alles abreissen, alle platten usw, um dann auf einer voellig leeren flaeche zu rekonstruieren. das ist ja wohl illusorisch. wenn die hochhaeuser ok sind, naja, kann man ein wenig ddr platte erhalten, und in ein kleines manhatten integrieren. klingt prakmatisch, oder?? |
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