Hallo!

Ich schließe mich euren Eindrücken an.

Den Film fand ich ebenfalls nicht besonders gelungen. Nach den ersten zehn Minuten überkam mich eine Welle des Einschlafens.

Die Dialoge langweilten mich. Sie wirkten heruntergelesen statt gespielt. Es fehlte mir an Emotion, an Schauspiel.

Vom geschichtlichen habt ihr ja schon geschrieben.
Ich finde es schade, dass man nicht einfach bei der Wahrheit bleiben kann. Jemand der die Romy Schneider Filme kennt und jetzt den neuen Film sah, wird auch nicht klüger geworden sein. Statt einer bittersüßen "Sissi" ist aus ihr einfach eine rebellischen "Sisi" geworden, aber mit der Kaiserin haben sie und die Geschichte weiterhin wenig am Hut.

Den zweiten Teil (diesmal hoffentlich ohne Tonstörung auf ORF2) werde ich mir heute dennoch ansehen. Die Doku danach nehme ich mir auf und schau sie mir ein andermal an.

Auch der zweite Teil war meines Erachtens befremdlich, insgesamt aber etwas erfreulicher als sein Vorgänger.
Die Darstellung Franz Josephs als Marionette zwischen Elisabeth und Sophie fand ich fast schon skurril. Und als Elisabeth bei der Unterredung mit Bismarck auch noch die Hände auf die Schultern des Kaisers gelegt hat, um ihm zu signalisieren "Franz, brauchst keine Angst haben, ich bin ja bei Dir" musste ich schon fast lachen.
Welche Intention stand eigentlich dahinter, Elisabeth als übertrieben liebende Mutter von Rudolf und Gisela zu zeigen?
Nicht sehr gelungen fand ich auch die ganze Mexiko-Geschichte. Max geht und kommt als Leiche zurück - Erklärungen gab es nicht.

Dennoch: Was wir alle bei unserer vernichtenden Meinung über den Film beachten sollten: Es handelt sich bei "Sisi" nicht um eine auf historischen Fakten beruhende Dokumentation, sondern um einen Film, der in erster Linie unterhalten soll. Deswegen müssen einige künstlerische Freiheiten mit Nachsicht behandelt werden. Derart grobe historische Schnitzer, wie sie dieser Film jedoch beinhaltet, hätten allerdings nicht sein müssen.

Gibt es Meinungen zur Diskussionsrunde im ORF?
Ich hatte mich auf diese Sendung gefreut, wurde aber sehr enttäuscht. Mindestens drei der sechs Gesprächspartner von Barbara Stockl waren absolut fehl am Platze, vor allem die Sisi-Produzentin, deren Namen ich schon wieder vergessen habe, Eine absolut unmögliche Person, die wohl glaubt, die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben, und die versuchte, das ganze Gespräch an sich zu reissen - ja, die sich sogar erdreistet hat, Brigitte Hamann ins Wort zu fallen.
Letzten Endes war der ganze sonntägliche Fernsehabend für die Tonne.

es war schreklich ich kan es einfach nicht begreifen das es sowas gibt. ich frage mich nur: warum? warum?

"Die Dialoge langweilten mich. Sie wirkten heruntergelesen statt gespielt. Es fehlte mir an Emotion, an Schauspiel."

Das spricht mir aus der Seele. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was mir am Schauspiel so missviel. "Heruntergelesen" trifft es sehr gut. Kurz - miserabel gespielt.

Die Rezensentin der FAZ war vom Film begeistert. Ich versteh's nicht



Der zweite Teil war nicht besser als der erste.
Die Szene als Sisi dem Kaiser in Gegenwart Bismarcks die Hand "auflegte" war wirklich lächerlich. Da musste ich dann auch lachen. Ebenso bei Zitaten wie "Ich habe mein Leben lang auf dich gewartet", oder "Die Maman wird jetzt auch nie wieder weggehen" (oder so ähnlich - zu Gisela).

Der Film klebt weiter am Mythos vom "glücklichen Paar". Wie schön, dass es in diesem Zusammenhang auch wieder die "lebensbedrohende" Krankheit der Kaiserin gab. Sissi [i][/i] lässt grüßen.
Da war nichts von den Seitensprüngen des Kaisers, den Depressionen der Kaiserin, dem Ultimatums an Franz Josef im Zusammenhang mit Rudolf usw.

Und leider hat auch der Tod Maximilians Sisi und Sophie nicht einander nähergebracht. Sophies Sinneswandel wirkte im zweiten Teil eh völlig unglaubwürdig, nachdem sie im ersten so arrogant daherkam.


Ich glaube, allein Charlotte hat mir gefallen.

Was wurden denn in dem Gespräch für Punkte angesprochen? Was war Brigitte Hamanns Meinung über den Film?

Nun, der Wahnsinn Charlottes wurde wie so vieles nur angeschnitten. Im Film kam nicht rüber, dass Charlotte bis an ihr Lebensende in geistiger Umnachtung leben sollte, vielmehr hätte man ohne Hintergrundwissen den Eindruck haben können, dass Charlotte nach dem Tod von Max etwas durcheinander war.

Das Gespräch ...
Hmm, von einer Diskussion konnte man nicht sprechen, da die einzelnen Fragen ziemlich schnell abgehandelt wurden und gerne aneinander vorbeigeredet wurde. Im Zentrum stand der Vergleich zwischen Sissi und Sisi, zwischen Romy Schneider und Cristiana Capotondi, zudem wurde auch immer wieder das Verhältnis zwischen Elisabeth und Erzherzogin Sophie angesprochen.
Hamann war nicht sonderlich begeistert vom Film. Einmal sagte sie sogar zu Schwarzenberger "Wenn Sie den Film richtig gemacht hätten, dann ..." und wurde prompt unterbrochen. Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass sich Hamann sehr zurückgehalten hat bzw. zurückhalten musste, da Negativstimmen absolut unerwünscht waren.

Ich habe es mir nicht angesehen, teils aus zwingenden Gründen -Weihnachtsfeier als Teil I kam - und weil ich mich nicht ärgern wollte. Die Vorabfilmchen auf You tube haben mir gereicht....

Ich muss sagen, mir gefiel der zweite Teil besser als der erste Teil. Sicher war er nicht das goldene vom Ei. Historisch gesehen weniger korrekt, aber ich hatte wenigstens nicht das Gefühl gleich einzuschlafen.

Was ich schade finde, ist das auch bei dieser Verfilmung der Film bei der Krönung endete. Gerade Marie Valerie finde ich wichtig für Elisabeths Leben und die Reiselust der Kaiserin hätte man dann sicher besser unterbringen können.

Aber wie schon Xaver Schwarzenberger zuvor sagte: «Ich lasse mich nicht ein auf die neurotische Sisi, die magersüchtige Sisi, die depressive Sisi. Ich will nicht den Mythos zerstören. Ich will ihn eher sogar aufbauen, nur vielleicht ein bisschen verändern.» (Zitat von der Homepage: http://merveilleuseromy.typepad.fr/inoubliableromy/tv-2009-sisi/) Schade eigentlich. Denn das war Sisi nun mal.

Die Diskussionsrunde habe ich mir zwar aufgenommen, bin aber wegen den Feiertagen noch nicht dazugekommen. Mal sehn, wann ich mir das antue.

In der "Heute" Zeitung habe ich übrigens vor ein paar Tagen zufälligerweise bei "Wiener Spaziergänge von Eva Deissen" folgendes gelesen:

Zitat:
"Wie sich der kleine Maxi Kaiserinnen halt vorstellt
Wie oft müssen wir uns bei Verfilmungen des Schicksals von Kaiserin Elisabeth noch anhören, dass diese Version viel authentischer sein wird als die ach so kitschige, durch Romy Schneider leider unverwüstliche Trilogie von Altmeiser Ernst Marischka? Also zog ich mir pflichtschuldigst den gleichnamigen Zweiteiler rein, um endlich zu erfahren, wie das jetzt wirklich war mit der armen Sisi. Lieschen Müller und ich wissen, dass der süße Teenager in Wien unter nichts so gelitten hat wie unter dem Spanischen Hofzeremoniell. Drum fiel mir eine Szene besonders stark auf: Kaiser Franz Joseph und sein Kollege Napoleon III. schreiten in Schönbrunn eine Treppe herab. Kaiserin Eugenie und Kaiserin Elisabeth sind links bei ihren Gatten eingehängt.
In ihren freien rechten Händen tragen sie jeweils ein Champagnerglas. Bei einem kurzen Halt auf der Treppe nimmt Elisabeth sogar einen herzhaften Schluck. "Sie reißt ordentlich an", wie wir Plebejer sagen würden. Nun habe ich während meines Heranwachsens in Wien-Meidling recht wenig über den Umgang mit Schaumwein auf Schlossstiegen gelernt, meine aber doch zu wissen, dass eine echte Dame keinen Raum mit einem vollen Glas in der Hand durchmessen und unterwegs noch dazu daraus saufen wird. Aber wenn schon, dann hätte sie wenigstens "Prost, Franzl! Santé Napperl!" dazu glucksen können."

Dieser Meinung schließe ich mich an .

Zitat:

---

[/quote]Da musste ich dann auch lachen. Ebenso bei Zitaten wie "Ich habe mein Leben lang auf dich gewartet"[quote]

---

Ja, da mußte ich auch lachen
Ich muß sagen, ich war auch sehr enttäuscht von dem Film. Ich konnte zwar nur den 2. Teil sehen, aber ich habe beim 1. ja anscheinend nicht viel verpasst )
Man hätte einfach soviel mehr draus machen können. Schade.