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 Forum Index —› Diskussion —› Rekonstruktion von Innenstädten
 


Autor Mitteilung
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


Gesendet: 18:40 - 04.07.2003

Wir sollten auf dem nächsten Treffen meiner Meinung nach darüber reden,in unseren Forderungen auch einen Schritt weiterzugehen.
Langfristig sollten wir Druck erzeugen,dass in Deutschland im Zuge von Stadtreparaturen ganze Innenstadtareale wiederaufgebaut werden.Das dies zur Zeit illusorisch ist,ist klar.Aber wenn der Floh der Öffentlichkeit erstmal ins Ohr gesetzt wurde,bleibt er immer irgendwo präsent und kann immer und überall als Alternative ins Spiel gebracht werden!
Es ist wichtig,so eine Agenda erst mal zu definieren, dann kann sie später auch mal wahr werden.Viele Agendas ruhen Jahre und Jahrzente,bis sie jemand aus der Schublade holt und wirksam werden lässt.
Unsere Städte müssen kulturhistorisch überleben, dazu müssen auch unverwechselbare Stadtbilder präsent bleiben bzw. wiedererstehen!!!
Anonymous


 

Gesendet: 18:55 - 04.07.2003

@Claus
Genau, wir müssen hohe Ziele stecken.
Als v. Boddien zum ersten Mal davon sprach, das Berliner Stadtschloß wieder aufzubauen, hat er auch nur ein müdes Lächeln geerntet.
Fritz
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 19:00 - 04.07.2003

Der Anonymous war ich, weil auf einmal ein "Einloggen" verlangt wurde und da ich mein Paßwort nicht mehr wußte, habe ich es angefordert und nun heiße ich auf einmal Fritz (alias Paul Schlüter).
Manchmal verstehe ich das alles nicht.
Wieso komme ich hier nicht immer wieder unter dem selben Namen rein?
Aber wenigstens kommt das Forum so zu einem neuen "Mitglied" (Haarerauf..)
F. Schinkel
Mitglied

Beiträge: 119


 

Gesendet: 19:27 - 04.07.2003

Ob man nun Schlüter, Paul oder Fritz heißt, spielt doch, wenn man so schöne Dialekte vom Stapel lassen kann, keine Rolle!
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 19:30 - 04.07.2003

Die Amis sagen: Think big !!

Das ist auch mein Motto, haha
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 23:12 - 04.07.2003

@Claus

Gute Thematik, die du ansprichst.
Für den Moment mag es illusorisch sein, aber man muss wieder lernen in anderen Zeiträumen zu denken.
Das Anliegen ist langfristig und darf nicht, wie das heute leider geschieht, durch ständig wechselnde Nutzungskonzepte ersetzt werden, nur weil ein neuaufgestellter Bebauungsplan andere Nutzungen vorsieht.Dieses Schicksal mussten/müssen viele Stadtquatiere in den alten Stadtkernen über sich ergehen lassen.
So bekommt der eine Strassenzug dieses Konzept aufgezwängt und beim nächsten gelten bereits wieder ganz andere Maßstäbe. Darunter leiden die erhaltenen Stadtkerne vor allem.
Viele Quatiere wurden/werden ohne ein Gesamtkonzept ganz unterschiedlich und die Ensemblewirkung geht verloren. In einer Art Salamitechnik wird Stück für Stück flächensaniert, was im Planerdeutsch meist Totalabriss und Neuaufbau bedeutet; leider ohne Bezug zu dem was vorher dastand oder charakteristisch ist für das örtliche Stadtbild.

Einheitliche langfristige Bebauungspläne, in denen der historische Bestand unabhängig von ausgehöhlten Denkmalschutzgesetzen
garantiert wird und Bausünden sowie "flächensanierte" Brachen durch Rekonstruktionen und traditionelle Orientierungsgebäude ersetzt werden, das wäre ein wichtiges Ziel.

Die grossen Städte Dresden, Berlin oder Nürnberg können hier eine Initialzündung übernehmen.Mindestens so wichtig ist aber auch, dass dieses Ziel gleichwertig in den mittleren und kleineren Städte sowie Dörfern mit gleicher Konsequenz vorangetrieben wird.Gerade dort wird man die Ergebnisse der Wiederherstellung der alten Stadtkerne und ihre Wirkung zuerst erkennen. Insofern sind sie nicht stiefmütterlich zu behandeln gegenüber den grossen Städten.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 08:58 - 05.07.2003

Man sieht wie schwer sich Städte wie Hamburg oder Berlin tun wenn es darum geht ganze Quartiere zu gestalten. Die Hemmschwelle für traditionelle Architektur ist niedriger wenn man mit Ergänzung und Reparatur argumentiert (Beispiel Wöhrl Nürnberg oder Tacheles Berlin). So könnten langfristig Städte die dies praktizieren beispielgebend für behutsame Stadterneuerung wirken und einen Nachahmungseffekt auslösen. Ich glaube von allen Zielen ist das der Komplettrekonstruktion von Stadtvierteln das am weitesten entfernte, so bedauerlich das ist. Allerdings könnte ein neu aufgebauter Neumarkt die Vorzeichen völlig ändern.
Zu vergleichbar großen Taten fehlt jedoch bisher die Leidenschaft und der Mut. Aber immer dran denken, es kommt etwas in Gang, die Meldungen über geplante Rekos oder traditionelle Neubauten werden doch immer häufiger.
Claus
Mitglied

Beiträge: 164


 

Gesendet: 10:21 - 05.07.2003

Wer mehr fordert,kann auch mehr bekommen.Ich denke, es wird auf Dauer zu mühsam,sich um einzelne Bauten zehn Jahre lang zu streiten, vor allem, wenn der Nachbarbau dann doch modern entsteht.Diese Gefahr besteht derzeit am Dresdner Neumarkt.Da man in einer Demokratie meist Kompromisse schliessen muss,sollte man diese dann im grossen Stil schliessen.
Wenn wir die Mitte historisch bekommen, dann kann in diesem oder jenem Stadtviertel mehr modern gebaut werden.Sonst haben wir, wie am Neumarkt, den Kompromiss schon innerhalb eines Areals.Allein Prisco will auf seinem Areal schon zwei Schlüsselbauten modern gestalten, bei der MÜBAU und BAYWOBAU weiss man noch gar nicht,wie das Energebnis aussehen wird.Wie wird also am Schluss der ganze Neumarkt aussehen?
Und das ist nur der winzige Kern der eigentlichen Dresdner Altstadt.
Wir müssen uns sozussagen mehr Raum erkämpfen, sonst werden wir durch tausende Kompromisse aufgerieben. Wir hätten dann zwar einige Bauten durchsetzen können,sind aber trotzdem nicht zufrieden,weil keine Ensemblewirkung erkennbar ist.Wir wollen doch in Zukunft durch intakte,harmonische Innenstädte schlendern, also sollten wir unseren Wunsch auch formulieren.
Sonst haben wir in Dresden und anderen Städten nur das Frankfurt-Syndrom, nämlich ein winziger Römer und drumherum das Nichts!!!
Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 10:40 - 05.07.2003

@Claus
Sehr schön, hier setzt strategisches Denken ein.
Deshalb ist es wichtig, wenn wir uns in Nürnberg um Grundlegendes kümmern und ich teile auch die Einstellung nicht, daß wir alles gaaanz langsam angehen lassen sollten und sooo viel Zeit hätten.
Das Gegenteil ist wahr.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 11:27 - 05.07.2003

Strategisches Denken kann auch heißen daß man den Weg des geringeren Widerstands wählt, dafür aber letzlich mehr erreicht. Würden wir die kompromisslose Forderung aufstellen "Wir wollen eine komplette rekonstruierte Nürnberger Altstadt" würde man uns nicht ernstnehmen, ganz gleich ob das Anliegen redlich ist oder nicht. Eine Initiative für ein wiederaufgebautes Pellerhaus z.B. würde dagegen als durchaus realistisch und mittelfristig machbar angesehen und hätte große Chancen verwirklicht zu werden und als Musterbeispiel weitere Wiederaufbauprojekte nach sich zu ziehen.
Paul
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 11:38 - 05.07.2003

Das eine schließt ja das andere nicht aus.
Aber wenn wir es verabsäumen, den Menschen eine Vision geheilter Städte vor Augen zu halten, wer soll es sonst tun?
Claus hat schon recht, wer viel fordert, bekommt eine Menge, wer wenig fordert, bekommt: NICHTS.

Oder, allgemeinverständlich ausgedrückt, geh' zum Herrenausstatter und kauf Dir einen neuen Anzug.
Wenn Du 2% Rabatt verlangst, wird man Dir gar nichts gewähren, mit dem Argument, daß alles schon so knapp kalkuliert sei, usw.
Wenn Du 10% Nachlaß forderst, wirst Du zwischen 3% - 5% erhalten, todsicher.

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