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Autor Mitteilung
Hausmeier
Mitglied

Beiträge: 177


 

Gesendet: 18:32 - 25.09.2004

Da wäre ich vorsichtig und würde "Gott" und "Religion-sgemeinschaft" (habe ich bewußt getrennt) voneinander unterscheiden.


Was ist das für ein GOTT wenn man ihn
von seiner Gemeinschaft trennt?
Ein eigener GOTT?
Das endet immer in einem Menschenverachtenden GOTTESverständniss.
Das ist wohl das was der Kult der Modernisten ist,ein Unmenschlicher Kult!
Denn der Glaube ist der Ursprung aller Kunst,auch in der Architektur war das erste Gebäude ein Kultgebäude!


Qui Mariam absolvisti
et Latronem exaudisti
mihi quoque spem dedisti
Clint___Eastwood
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 18:46 - 25.09.2004

@Hausmeier
Nun sei mal nicht so streng mit Deinen Mitmenschen... .
Erstens gibt es mehr Leute, als Du oder ich vielleicht denken, die als religiöse Freidenker außerhalb der gängigen Konfessionen stehen.
Zweitens würde ich an der Stelle des Weißen Wolfes keine Religion angreifen, denn es mag ja viele traditionell eingestellt Menschen geben, die gläubige Katholiken oder Protestanten sind und sich eventuell attackiert fühlen, wenn der Weiße Wolf in einem Zuge mit den Modernisten und den Anhängern sämtlicher Religionen Tabula Rasa machen möchte.
Außerdem kann sich nun wirklich jeder zu Gott bekennen, ohne gleich seine Religionsgemeinschaft offenbaren zu müssen, das gilt für mich genauso, wie für die preußischen Könige (obwohl es bei denen leichter nachprüfbar war).

Aber da Du gerade mal wieder da bist:
was bedeutet eigentlich der schön gereimte lateinische Vers?
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 19:42 - 25.09.2004

philon,

"Das klingt ein wenig so, als wäre "modernes Bauen" mit Rationalität, anderes Bauen dagegen mit Irrationalität zu assoziieren."

überhaupt nicht. auf einer höheren ebene halte ich das heutige bauen sogar für zutiefst irrational. hauptsächlich ging es mir um diesen unsäglichen technizismus in der architektur als beispiel dafür, wie sich die verwissenschaftlichung der gesellschaft auf die architektur auswirkt - was ja u.a. olivers ausgangsfrage war.


Philon
Stammgast

Beiträge: 90


 

Gesendet: 20:19 - 25.09.2004

Hallo Antiquitus,

dann sind wir ja einer Meinung!
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 22:34 - 25.09.2004

Nein, Clint. Für mich gibt es nichts höheres als den Menschen. Das möchte ich für alle klar stellen. Ich glaube weder an etwas okkultes, göttliches, übersinnliches, sonst etwas. Ich stehe zur Wissenschaft und was sie beweist, das ist wahr und alles andere was man nur glauben kann, das lehne ich ab. Damit kein Gottesanhänger etwas falsch versteht. Ich halte mich an die bürgerlichen Gesetze und bin ein gutwilliger Bürger. Um das zu sein brauche ich nichts übersinnliches sondern schlicht und ergreifend Verantwortungsbewusstsein !

Was mic an Gottesanbetern ja so stört ist auch, dass sie dem technischem Fortschritt im Wege stehen. Ich weiß, gerade gleite ich vom Thema ab aber das muss kurz raus, weil ich dabei bin. Ich erhalte Schönheits Operationen als Beispiel für eine tolle Sache, weil sie Menschen die unglücklich sind, hilft. Glück kommt nicht immer aus dem Inneren sondern auch das Aussehen ist für jemanden, der darunter leidet wichtig. Gott ideologisiert die Moral. Es heißt oftmals. Menschen zu klonen muss verboten sein, weil Gott jeden so geschaffen hat wie er ist. Das widerspricht sich schonmal. Dann nämlich schuf Gott auch die Genforscher um Menschen zu klonen. Wenn Gott alles so schuf wie es ist, schuf er die Widersprüche. Es wäre gerade dann absurd, dass Menschen sich auf Gott berufen um anderen seine moralisch ideologisierten Wertevorstellungen einzupredigen, wiel Gott doch den anderen, der einem anderen Menschen nicht passt, genau so geschaffen hat. Das ist alles so widersprüchlich, dass es keinen Konsens geben kann. Gott ist ein Mittel um Moralvorstellungen zu ideologisieren und um den Menschen aufzuzwingen was richtig und falsch ist. Ich hasse es, wenn Menschen predigen. Es gibt nichts schlimmeres als Kollektivdenker. Und die modernistische Architektur ist auch so ein Kollektivgedanke, die immer gleich aussieht wohingegen die Klassik sehr individuell gestaltet ist.

Gott ist für mich ein Aberglaube. Er behindert die Gesellschaft in ihrer Entwicklung. Und erschafft immer wieder Konflikte.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 22:38 - 25.09.2004

Eines noch, wo wir jetzt bei Gott sind.

Wenn hier irgendwer an Gott glaubt und meint, dass ich schwachsinn rede, dann widerspricht er sich, denn ich behaupte dann, dass Gott mich so geschaffen hat. Er will, dass ich denke wie ich denke. Er schuf mich. Er schuf mich so, dass ich nicht an ihn glaube.

Also wirklich, dass ist so ein Hokuspokus, dass es schwierig ist, das Dogma dahinter nicht zu sehen.
Clint___Eastwood
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 22:57 - 25.09.2004

@Weißer Wolf
Bemühe Dich nicht, Du wärst ein schwacher Teologe .
Gott hat Dich nicht so und so erschaffen, sondern Dir einen freien Willen mitgegeben.
Weißt Du, was der alte Derfflinger am Morgen einer Schlacht gebetet hat:
"Lieber Gott, bitte steh' uns in der kommenden Schlacht bei. Wenn Du uns aber schon nicht helfen magst, dann steh' auch nicht dem Feind bei.
Alleine werden wir mit ihm schon fertig."
Clint___Eastwood
Novize

Beiträge: 35


 

Gesendet: 23:03 - 25.09.2004

@Weißer Wolf
Wenn der Mensch sich selbst als das Höchste ansieht, kann er leicht übermütig werden, stell Dir mal vor, Stalin oder Hitler wären gottesfürchtig gewesen und hätten den Zorn des Herrn zu vergegenwärtigen gehabt.
Aber im Ernst, ein Leben ohne Metaphysik ist ein hartes..., doch wir driften in forumsferne Gefilde ab.
Wie hat Joachim Fernau so schön gesagt, es ist der Glaube, der Männer mit Erbsen in den Schuhen meilenweite Wallfahrten unternehmen läßt.
Nimm' den Menschen den Glauben, so werden sie sich etwas anderes suchen, die Jüngeren halten dann bei AC/DC die Wunderkerzen hoch, die Älteren lassen sich zwanzigmal liften, weil sie den Kult um ihren vergänglichen Körper über alles stellen.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 00:37 - 26.09.2004

@ Clint Eastwood

Stalin und Hitler glaubten an Gott. Aber Gott existiert nicht. Es ist ein Glaube, der nicht bewiesen ist. Ein Mensch wird sich zwar immer etwas suchen um sich seine Zeit zu vertreiben aber ein Glaube ist deshalb gefährlich, weil er etwas nicht bewiesenes ist. Das erzeugt auf jeden Fall einen Konflikt der mit Krieg enden kann und ist er groß genug, es auch wird.

Ein Leben ohne Metaphysik ist kein hartes. Ich lebe nachdem was ich sehe und mir fehlt nichts.

Zum Kult um den Körper muss ich sagen, dass es nicht unbedingt ein Kult ist. Bei manchen mag es einer sein aber bei vielen ist es nunmal eine ästhetische Sache. Architektur hat auch etwas mit Ästhetik zu tun . Der Unterschied ist, dass Körperkult de Individuum dient. Ein Glaube versucht immer einer Masse etwas einzureden und aufzuzwingen. Schönheit ist messbar. Schönheit kann man sogar sehen. Einen Glauben aber nicht. Es sollte dich nicht kümmern wie Menschen ihre persönlichen Entscheidungen, die nur sie selbst betreffen, treffen. Aber es ist sehr wohl auch meine Sache, wenn versucht wird, eine Gesellschaft nach esoterischen oder religiösen Lehren zu bekehren oder zu manipulieren, denn das kann man eben nicht beweisen. Das ist nur ein Glaube.

Und eines frage ich mich doch, woher willst du wissen was Gott getan hat ? Das ist schon wieder Ideologie und Hokuspokus. Als wenn du mit Gott geredet hättest. Ob Gott mir einen freien Willen gegeben hat, kannst du gar nicht beweisen. Oder kannst du es beweisen ? Dann beweise es. Aber wissenschaftlich. Und wenn er es mir mitgegeben hätte, würde ich davon wohl wissen. Warum meinst du, dass du recht hast, der etwas glaubt ohne es beweisen zu können ? Ich sage, du liegst falsch. Und mein Argument wiegt wesentlich stärker als deines.

Als wenn Gott in seinem Schaukelstuhl sitzend betet, dass die Menschen das richtige tun. Das ist so ein Unsinn. Ich könnte mich darüber tagelang belustigen . Nein, du kannst dich winden und drehen aber du verfängst dich in den Widersprüchen, die ich aufgezeigt habe. Du kannst nämlich nur unbeweisbare Aussagen tätigen, nach denen Menschen wohl leben sollen. Ich finde das krank. Und dem kann ich auch Aussagen entgegenstellen, die keinen Beweis brauchen, denn du willst etwas beweisen. Mein Standpunkt geht von der Realität aus. Dein Standpunkt wurde dir irgendwann mal eingepflanzt.

Und das war mein letztes Wort zu diesem Thema. Wir können mit Architektur weitermachen.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 00:45 - 26.09.2004

Und im übrigen war es nicht das Problem, dass Stalin oder Hitler Gott angeblich zu wenig fürchteten, sondern indem man an Gott glaubt, kann man auch glauben, dass Gott einen beschützt indem man andere Rassen ermordert. Was Stalin und Hitler gefehlt hat, waren Werte. Werte kommen nicht von Gott sondern von Anstand und Manieren. Das nennt man Erziehung. Und weder Stalin, noch Hitler hatten eine vornehme Erziehung genossen. Wenn man seine Kinder anständig erzieht, werden aus ihnen auch anständige Bürger und Menschen. Das muss aber nichts mit einem übersinnlichem Glauben zu tun haben und das sollte es auch nicht.

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