Kaiserin Elisabeth Forum - Erzsébet Királyné Fórum

    

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Autor Mitteilung
Sisi
Goldmember

Beiträge: 1068


 

Gesendet: 23:36 - 08.06.2007

>>Aber am Horizont war der Himmel gar nicht dunkel. Rote Strahlen zuckten an ihm empor wie Blutspritzer, und der salzige Seewind trieb uns die Asche entgegen.<<

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Die Hitchkock (schreibt man den so?) REBECCA-DVD wünsch ich mir zum Geburtstag! Letztes Jahr wars der "Tanz Der Vampire" von Roman Polanski! ^^

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Auszug aus Rebecca von Daphne DuMaurier, Daphne du Maurier, Karin von Schab. Copyright © 2005. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.

[b]Gestern Nacht träumte ich, ich sei wieder in Manderley. Ich sah mich am eisernen Tor der Einfahrt stehen, und ich konnte zuerst nicht hineingelangen, denn der Weg war mir versperrt. Schloss und Kette hingen am Tor. Ich rief im Traum nach dem Pförtner und erhielt keine Antwort, und als ich dann durch die rostigen Gitterstäbe spähte, sah ich, dass das Pförtnerhäuschen unbewohnt war.
Kein Rauch stieg aus dem Kamin, und die kleinen Butzenfenster starrten verlassen. Dann aber besaß ich plötzlich wie alle Träumer übernatürliche Kräfte, und wie ein körperloses Wesen durchschritt ich das Hindernis. Vor mir wand sich die Auffahrt, wand und schlängelte sich wie von altersher, aber als ich weiterging, merkte ich, dass sich etwas verändert hatte; der Weg war nicht mehr der, den wir gekannt hatten; er war schmal und ungepflegt. Zunächst verwirrte mich das, und ich verstand es nicht. Und erst als ich mit dem Kopf einem tief herabschwingenden Ast ausweichen musste, wurde mir klar, was geschehen war. Die Natur war wieder zu ihrem Recht gekommen; ohne Hast, in ihrer leisen, heimlichen Art hatte sie nach und nach mit langen klammernden Fingern auf den Weg übergegriffen. Der Wald, der auch früher schon eine drohende Gefahr gewesen war, hatte schließlich doch den Sieg behalten. Regellos, in finsterer Dichte drangen seine Bäume immer näher zur Weggrenze vor. Buchen neigten ihre grauweißen nackten Stämme gegeneinander, ihre Zweige in seltsamer Umarmung verschlungen, und bauten ein Gewölbe über meinem Haupt wie der Bogengang einer Kirche.
Die Anfahrt war ein schmales Band, ein dünner Faden im Vergleich zu früher, der Kiesbelag verschwunden, unter Gras und Moos erstickt. Die Bäume streckten niedrige Zweige aus, die den Schritt hemmten; ihre knotigen Wurzeln ragten wie Totenkrallen hervor. Hier und dort erkannte ich in diesem Urwald Büsche: Hortensien, deren blaue Köpfe eine Berühmtheit gewesen waren. Keine Hand hatte sie beschnitten, sie waren verwildert und ragten jetzt blütenlos zu Riesengröße empor, schwarz, hässlich wie das namenlose Unkraut neben ihnen.
Weiter, immer weiter, bald nach Osten, bald nach Westen, wand sich der kümmerliche Pfad, der einst unsere Auffahrt gewesen war. Manchmal dachte ich, jetzt sei er ganz verschwunden, aber er tauchte wieder auf, hinter einem gestürzten Baum vielleicht oder mühsam den Rand eines morastigen Grabens erkletternd, den die Winterregen ausgewaschen hatten. Ich hatte nicht gedacht, dass der Weg so lang sei. Die Meilen mussten sich vervielfacht haben, genau wie die Bäume es getan hatten, und dieser Pfad führte zu einem Labyrinth, in eine erstickte Wildnis, aber nicht zum Haus. Ich stand plötzlich davor; das hemmungslos nach allen Seiten wachsende Dickicht hatte die Sicht versperrt, und ich stand da, das Herz pochte mir in der Brust, und ich fühlte den Schmerz aufquellender Tränen in meinen Augen.
Da war Manderley, unser Manderley, schweigend, verschwiegen, wie es immer gewesen war; das graue Gestein schimmerte im Schein meines Traummondes, die hohen zweiteiligen Fenster spiegelten das Rasengrün, die Terrasse wider. Die Zeit konnte das vollkommene Ebenmaß jener Mauern nicht zerstören und nicht die Harmonie der Lage - ein Kleinod in einer offenen Hand.
Die Terrasse fiel zu den Rasenflächen ab, und die Rasenflächen zogen sich zum Meer hin, und als ich mich umwandte, erkannte ich die silbrige Weite, gelassen unter dem Mond wie ein See, den Wind und Sturm nicht berühren. Keine Wellen würden dieses Traummeer je beunruhigen, keine Wolkenwand vom Westen vermochte die Klarheit dieses blassen Himmels zu verfinstern. Ich wandte mich wieder zum Haus, und mochte es selbst auch unversehrt, unangetastet stehen, als hätten wir es gestern verlassen - ich sah, dass auch der Garten dem Gesetz des Urwalds gehorsam gewesen war. Von Dornensträuchern durchwachsen und verwirrt, ragten die Rhododendronbüsche hoch und hielten unnatürliche Hochzeit mit der Masse namenlosen Gestrüpps, das sich um ihre Wurzeln klammerte. Ein Fliederbaum hatte sich mit einer Blutbuche vereint, und um sie noch enger aneinander zu fesseln, hatte der boshafte Efeu, von jeher ein Feind der Anmut, seine Fangarme um das Paar geschlungen, um es nie wieder freizugeben. Der Efeu beherrschte diesen verlorenen Garten; die langen Ranken krochen über den Rasen vor, und bald würden sie auch vom Haus Besitz ergreifen. Nesseln wuchsen überall, der Vortrupp der feindlichen Scharen. Sie überschwemmten die Terrasse, sie lümmelten sich auf den Wegen herum, gemein und ohne Haltung lehnten sie sich sogar gegen die Fenster des Hauses. Sie taugten aber nicht viel zum Wachdienst, denn an vielen Stellen durchbrach die Rhabarberstaude bereits ihre Reihen, und mit zertretenen Köpfen und kraftlosen Stängeln lagen sie am Boden, wo Kaninchen sich einen Pfad gebahnt hatten. Ich verließ die Anfahrt und stieg auf die Terrasse; mir boten die Nesseln in meinem Traum kein Hindernis, ich schritt verzaubert, und nichts hielt mich auf.
Das Mondlicht kann der Einbildung merkwürdige Streiche spielen, auch der Einbildung eines Träumers. Wie ich da still, mit verhaltenem Atem stand, hätte ich schwören können, das Haus sei nicht bloß eine leere Schale, sondern belebt und beseelt, wie es früher gelebt hatte.
Die Fenster waren hell erleuchtet, die Vorhänge bauschten sich leise im Nachtwind, und dort, in der Bibliothek, stand gewiss noch die Tür halb offen, die wir zu schließen vergessen hatten, und mein Taschentuch lag auf dem Tisch neben der Vase mit den Herbstrosen.
(...)[/i]
Erzsebet
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Beiträge: 97


 

Gesendet: 17:54 - 18.03.2008

Ich finde, sie hat es mit Sport übertrieben...
Possi 66
Boardmeister

Beiträge: 137


 

Gesendet: 14:44 - 12.04.2008

Das ist doch wie immer, übertrieben ist immer das was man sich selbst nicht vorstellen kann.Ich glaube jeder von uns hat einen Tick oder ein Verhaltensmuster wo bei anderen auffällt.
Erzsebet
Power-User

Beiträge: 97


 

Gesendet: 21:21 - 23.05.2008

Sisi hat schon ein bisschen oft überreagiert...aber sie war nun mal so denke ich
chantalle
Power-User

Beiträge: 73


 

Gesendet: 21:16 - 25.05.2008

wass ich hasslich finden ist das sie im letzte jahre zuviel in schwarmerei ist gebleben..das mit griechische gotte, heinrich heine usw. sie war nicht mehr auf erde mit beide fussen.
und ich glaube das sie franz josef genau so nicht verstanden hast wie frans josef sie..sie liebte einander glaube ich aber es wahr ergentwo besser gewesen glaube ich.
Erzsebet
Power-User

Beiträge: 97


 

Gesendet: 10:08 - 04.08.2008

@Sisi: Ich habe hier jetzt mal so mitverfolgt was ihr über "Rebecca" geschrieben habt... ist das Buch lesenswert?
Schattenengel
Power-User

Beiträge: 59


 

Gesendet: 18:57 - 30.08.2008

@erzebet
ich kann nur empfehlen, ich habs selber gelesen und das ist dauerbestandteil meiner Taschem wenn ich irgendwo bin, neben Elisabeth-Lektüre. Besonders, weil der Stiel von Daphne du Mauerier sehr interessant ist, unteschwellig spannend und so, das man alles versteht.

Und was ich an Elisabeth nicht macg. Ihrer Extremität. SIe hat sich von einem Extrema ins nächste gestürzt. Besonders ihren Diätwahn.

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