Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5

zum Seitenende

 Forum Index —› Deutschland —› Kulturforum Berlin
 


Autor Mitteilung
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 09:57 - 26.02.2004

Zitat:
Ja ein Abriss aller Scharoun-Ausgeburten wäre wirklich das Beste


Das sehe ich ganz anders. Die Philharmonie und die Stabi sind wirklich einzigartige Gebäude, das Ensemble an sich nicht uninteressant. Es müßte nur nach außen geöffnet, verdichtet und in ein städtisches Umfeld eingebunden werden. Ich stelle mir die gleichen Gebäude vor, durchzogen von einem halbwegs übersichtlichen (und überquerbaren!) Straßennetz und umstanden von Wohn- und Geschäftshäusern. Das könnte günstigstenfalls ein wunderbares Intellektuellenviertel werden, eine Mischung aus Lincoln-Center und Bloomsbury. Die einzelnen Sharoun-Gebäude sind meiner Ansicht nach nicht Schuld an der ganzen Misere, im Gegenteil: Sie sind der einzige Pluspunkt in der Einöde. Das Problem liegt in der Gesamtplanung des Geländes.

Zitat:
Hans Scharouns Philharmonie wird in diversen "Berlin Reiseführerin" als eine der schönsten Philharmonien der Welt gerühmt


Das ist vielleicht etwas übertrieben, aber ich finde sie durchaus großartig. Sie ist natürlich erkennbar ein Kind ihrer Zeit. Aber das tut der Qualität des Gebäudes keinen Abbruch.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 10:28 - 26.02.2004

Das ist vielleicht etwas übertrieben

Das ist ganz bestimmt übertrieben.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 10:53 - 26.02.2004

Im Allgemeinen wird Scharoun als genialer Architekt - aber als mieser Städtebauer bezeichnet.

Dem Kulturforum fehlt Kleinteiligkeit und Enge. Der moderne Potsdamer Platz funktioniert wegen seiner Dichte - diese sollte sich intensiv im Forum fortsetzen. Bisher fällt man hinter dem neuen Zentrum in ein Vakuum.

Scharouns Philharmonie ist kein Gebäude, welches unbedingt von allen Seiten frei sichtbar sein muss. Also Umbauung mit Stadt!

Und das Innere der Philharmonie - zwar nicht architektonisch - zu mindest aber akustisch - ist ein einmaliges Erlebnis.
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 12:15 - 26.02.2004

Ja.Das meinte ich. Ich sehe es ganz genau so!
Sebastian
Stammgast

Beiträge: 57


 

Gesendet: 12:17 - 26.02.2004

Interessant zu wissen ist ja auch, dass sich Hans Scharoun bei Ulbricht und co. vehement für die Erhaltung und den Wiederaufbau des Schlosses eingesetzt hat. Nur so als kleine Anmerkung am Rande.
Zum KuFo: Die Gestaltung mit ansprechenden Grünflächen, Brunnen Parkbänken etc. könnte vielleicht eine (kostengünstige) Alternative sein(Hört sich komisch an, weil hier ja schon relativ viele Bäume rumstehen und der Tiergarten auch nicht weit ist; aber bevor irgendein Ungers oder Behnisch kommt und alles zubetoniert...).
mathias
Senior-Mitglied

Beiträge: 315


 

Gesendet: 12:45 - 26.02.2004

Auch ich finde, dass Scharouns Philharmonie nicht so gut ist, wie sie in den Architekturführern dargestellt wird. Der Konzertsaal war zur Erbauungszeit sicher originell, heute aber gibt es viele ähnlich konzipierte Säle andernorts (z. B. Leipzig, München oder neuerdings Los Angeles). Eingangsbereich, Foyers und Treppenaufgänge verbreiten die graue Öde der fünfziger und sechziger Jahre.

Die beste Alternative gibt es in Berlin selbst. Das Konzerthaus am Gendarmenmarkt bietet als freie Rekonstruktion von Schinkels Schauspielhaus in seinem Innern eine Fülle von Farben, Ornamenten, Vergoldungen, Säulen und Kronleuchtern. Für Galaveranstaltungen bietet es einen viel geeigneteren Rahmen und ist offensichtlich auch beim Publikum beliebter als Scharouns sechziger- Jahre-Bau.



H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 15:19 - 26.02.2004

Tjaaaaaa... Schinkel ist nach wie vor populär, Scharoun dürfte den Wenigsten bekannt sein. Warum das so ist, wissen wir alle.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 17:07 - 26.02.2004

Die beiden mögen ja in technischer/akustischer Hinsicht "super-duper-klasse-toll" sein und mir ist auch klar, dass sie, wie z.B. auch das Europa-Center, der Fernsehturm oder das "Haus der Kulturen der Welt" (sch*iß Name!), zu den markantesten Neubauten der Stadt gehören - aber das macht sie nicht schöner!
Was man mit dem Potsdamer Platz angefangen hat, sollte man nicht nur richtung Oste, die Leipziger Straße entlang, fortführen, sondern auch richtung Westen, zum Wasser hin!
Sebastian
Stammgast

Beiträge: 57


 

Gesendet: 17:43 - 26.02.2004

Zu Scharouns Ehreerrrettung trägt auch nicht gerade bei, dass die heutige Bebauung des Mehringplatzes(ehemals Belle-Alliance-Platz) ebenfalls von ihm stammt!
Zum Glück ist man nicht überall seinen "Visionen" gefolgt...
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 18:05 - 26.02.2004

Ein Haus wird nicht dadurch schlechter, daß sein Architekt anderswo übles gebaut hat.

Was das "Haus der Kulturen der Welt" betrifft, so empfinde ich es als ein großartiges, einzigartiges Gebäude. Ich würde mir wünschen, daß unsere heutigen Architekten etwas von vergleichbarer Qualität fertigbekämen.

Seiten mit Postings: 1 2 3 4 5

- Kulturforum Berlin -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Deutschland —› Kulturforum Berlin
 



Version 3.1 | Load: 0.003305 | S: 1_2