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Autor Mitteilung
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


Gesendet: 14:53 - 15.12.2003

hallo!
ich habe mich vor kurzem mit dem gedanken beschäftigt, wie es nach dem bau des berliner stadtschlosses weiter gehen wird.
wenn die letzten baugerüste fallen werden, das leuchtende gelb der fassade mit seinen reich verzierten plastiken auf die linden scheint, wenn die kuppel des schlosses von der sonne beschienen wird, wenn den menschen ein herz aufgehen wird, wenn sie am lustgarten sind. wie wird es weitergehen? wie wird man sich privat, öffentlich und poitisch zum thema "rekonstruktion" und "traditionelle" architektur verhalten? wird es einen aha-effekt geben oder wird man sagen "ach, sie an. das disneyland-schloss von berlin". was meint ihr? wird man soweit gehen, alte statuen und standbilder, wie in einem anderen thread gepostet, wieder zuerrichten? wird "tradition" wieder das norm aller maß aller dinge? natürlich kann man nur spekulieren. aber es zeichnet sich doch schon jetzt eine "trendwende" ab: rekonstruktionen sind bei bürgern beliebter als komische, "abgespacte" pseudo-futuristische gebäude. mehr architekten besinnen sich zurück auf klassische formen, die rekosntruktion der frauenkriche ist bald abgeschlossen. wird sich etwas ändern? werden die menschen sich wieder nach klassischer, zeitloser schönheit und eleganz sehnen?
Kai
Cuypers
Mitglied

Beiträge: 110


 

Gesendet: 15:14 - 15.12.2003

@Kai

Interessantes Thema.
Ich habe mir darüber auch schon tausendmal den Kopf zerbrochen.
Ich hoffe, dass nach der Fertigstellung der Frauenkirche ein Funke auf die Dresdner überspringt.
Vielleicht werden sie dann so von der Schönheit des Bauwerkes überrascht, dass sie sich keinen anderen Baustil mehr hingeben wollen.
Aber wenn ich mir die Einstellung der dresdner Bürger so anschaue, wird dies eine extrem Schwierige Aufgabe.
Die schauen lieber aus "ihrer Platte" auf die Fragmente der Altstadt, als sich selber für den Erhalt geschweige denn für die Rekonsatruktion der selbigen einzusetzen.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 15:28 - 15.12.2003

Der Baulärm, welcher von der Schlossbaustelle durch Stadt und Gesellschaft dröhnen wird, wird nachhaltige Veränderungen mit sich bringen - so denke ich. Hier entstehen Ornamentfassaden als Neubauten. Ich kann mir vorstellen, wenn die Baustelle des Schlosses in aller Munde sein wird, werden einige Bauherren mit Sinn fürs Geschäft - dem nacheifern wollen. Ornamentfassaden werden wieder modern werden...
Richard
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 17:31 - 15.12.2003

Naja, aber bis dahin ist es noch ein weiter, weiter Weg.
Ich empfehle nur, fürderhin Herrn von Boddien zu unterstützen, Jahresspende, Schloßzeitungen zu verteilen, Bekannte zu begeistern.
Noch ist nicht einmal der BallastderRepublik abgerissen.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 18:21 - 15.12.2003

schwer abzuschätzen, wie stark der schub durch das schloss sein wird, aber zumindest lokal wird es einen geben.
wobei sich die meinung von sozialistischen beamten, alt-68-ern und modernistischen architekten auch nach dem schloss um keinen deut ändern wird.
bestenfalls ist es so, dass sich manche dinge einfacher durchsetzen lassen.
zumal man auf manche kritik nicht mehr antowrten, sondern nur noch auf das schloss zeigen muss.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:04 - 15.12.2003

Hmm...Weiß nicht. Man meinte doch die Kommandantur wäre "die Feuertaufe" für das Schloss und andere Reko-Projekte...Und jetzt, wo die fertig ist, wurde das Schloss vorerst durch eine Wiese ersätzt...
Hoffentlich geht sowohl beim Bau, als auch beim fertigen Schloss alles ohne Probleme (Einstürze, von Bauteilen erschlagene Passanten etc.) von statten, damit man nicht noch behaupten kann, klass. Arch. wäre mörderisch!
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 22:56 - 15.12.2003

Kai, wir stecken gerade mitten in der Trendwende ! Überall wird rekonstruiert, was das Zeug hält. Frauenkirche, Neumarkt, Braunschweiger Schloß, Weseler Rathaus usw. zeigen doch, dass sich in der Gesellschaft was tut. Die Wiedervereinigung Deutschlands war so zusagen die Initialzündung für diese Projekte. Ob es nach der Kulmination Stadtschloß Berlin eine breite Strömung in der Architektenschaft für den trad. Stil geben wird, ist schwer einzuschätzen. Aber sie wächst stetig.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 09:19 - 16.12.2003

Das Kommandantenhaus Unter den Linden ist eine kleine Reko eines Privatunternehmens. Schon deswegen wird sie nicht allzuviel bewegen. Beim Schloss sieht das schon anders aus. Es entsteht ein stadtbestimmendes, öffentliches Gebäude - wie es Rathäuser oder Schulen sind - nach dem Krieg bisher im Beton-Glas-Brutalismus gebaut. Ein öffentliches Gebäude mit Ornamentfassaden exorbitanten Ausmaßes - das geht nicht so spurlos an uns vorbei...
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 21:19 - 16.12.2003

@ h.c
dein wort in gottes ohr!
ich hoffe dies! wenn ich mir meine schule (häßlich, heruntergekommener 70er jahre bau) ansehe, frage ich mich, wie ich überhapt dieses interesse für trad. architektur entwickeln konnte? wohne ja nicht mal in einer stadt, in der viele histor. gebäude gibt...

ein anfang, eine neue strömung, ist meiner meinung nach zu spüren. viele architekten die dem european urbanism folgen werden hoffentlich schule machen...
Kai
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 17:51 - 18.12.2003

Trendwende?

Ich habe die Hoffnung zwar noch nicht ganz verloren, aber ich bin da nicht sehr optimistisch.
Das Schloss muss erst mal gebaut werden...
Wer weiss was uns die Politik in den kommenden Jahren noch alles beschert, und eine Verwirklichung des Projekts letztlich doch noch entgegenwirkt.

Und selbst wenn das Schloss kommt, wird Berlin nicht die Vorbildfunktion für Rekonstruktionen sein. Dafür ist die Hauptstadt einfach nicht prädestiniert.

Von Dresden hätte ich mir das schon eher vorstellen können, aber selbst hier wird die Chance mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche von den Entscheidungsträgern, Architekten und Investoren am Neumarkt nicht wahrgenommen.

Es sind nur Ansätze da, die gegen die herrschende "deutsche Bauphilosophie" aufschreien, aber letztlich werden diese wieder untergehen.

Den Menschen in unserem Land sind heute einfach andere Dinge wichtiger, leider!
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 20:17 - 18.12.2003

da das schloss ein riesiges projekt, wird es auch noch im letzten zipfel deustchlands wahrgenommen werden. es wird oft in den medien sein und vielleicht sagte sich der eine oder andere bürger dann: wie war das eigentlich in unserer stadt mit der historischen bebauung? gab es da nicht mal dieses herausragende alte gebäude? wenn man so ein großes schloss rekonstruieren kann, könnte man jenes nicht vielleicht auch rekonstruieren?

käme es so, hätten wir schon viel gewonnen.

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