@ Faszination:

dies geht auf viele Faktoren zurück. Angefangen von einer weit zurückreichenden Tradition beider Familien, beide haben durch eine aktive Heiratspolitik verwandtschaftliche Beziehungen zu vielen übrigen europäischen Herrscherhäusern, und sie haben eine Reihe charismatischer oder manchmal auch exzentrischer Persönlichkeiten hervorgebracht. Ebenso finden sich Herrschaftsgebiete oder Einflußbereiche beider Häuser auch in entlegeneren Gebieten des hl. röm. Reiches, oder darüber hinaus (z.B. Spanien oder Neapel).

Besonders die Habsburger waren über die Jahrhunderte sehr kunstsinnig und haben die Künste sehr gefördert - Leopold I. hat sogar selbst komponiert. Das Haus Wittelsbach hat hier im 19. Jh. einen Aufschwung genommen, und München in seiner heutigen Form ist sehr dem Wirken Max I. Josephs und besonders Ludwigs I. zuzuschreiben, der in Leo v. Klenze einen geeigneten Baumeister fand, der ihm ein "Athen an der Isar" erschaffen hat.

Kurz gesagt, es finden sich von beiden Herrscherhäusern bis heute viele Spuren. Hinzu kommt, daß die weitverzweigten Beziehungen zu anderen Staaten und Völkern, insbesondere die der Habsburger, zu Erfolgen (z.B. Verteidigung von Wien 1683), aber auch zu Tragödien (z.B. Solferino 1859, Königgrätz 1866) geführt hat.

Mögen beide in militärischen Belangen nicht immer Maßstäbe gesetzt haben, kulturell sind beide Häuser auf jeden Fall sehr bedeutsam. Schließlich soll auch nicht verschwiegen werden, daß die Geschichte der Habsburger als gesamteuropäischer Dynastie bis heute sehr aktuell ist.

Anders als Territorialstaaten vom Format Frankreichs etwa war die Habsburger Monarchie niemals eine vollkommene nationale Einheit, sondern ein Verbund aus nebeneinander existierenden, kulturell teils sehr unterschiedlichen Völkern, die selbst untereinander sogar teils verfeindet waren. Deren Adel (wie z.B. in Böhmen) beharrte auch stets sehr auf verbrieften, uralten Rechten. Durch den Ausgleich 1867 wurde der ungarischen Volksgruppe eine privilegierte Stellung eingeräumt, wodurch separatistische Tendenzen anderer (etwa Tschechen) noch verstärkt wurden.

Da wir uns in Europa auch aktuell wieder auf Verhältnisse zubewegen, in denen viele verschiedene Völker unter einem gemeinsamen Dach leben, ist das Wirken der Habsburger nach wie vor hochinteressant. ;)

Gruß aus Köln, Harald

Ich würde vor allem auch sagen, dass die Habsburger und Wittelsbacher aufgrund ihrer vielen verschiedenen großen und exzentrischen Persönlichkeiten faszinieren.
Alle haben auf irgendeine Weise die Geschichte beeinflusst und es ist interessant diese Personen im Spiegel der Zeit zu betrachten, versuchen zu verstehen, welche Schritte sie warum unternommen haben, wie welcher Charakter sich gefühlt haben muss, wie und warum er oder sie sich so gab wie sie es taten.
Diese Blutlinie brachte so viele große Persönlichkeiten hervor, manch einer ein großer Denker, ein Philosoph, eine tragische Figur, mit der man sich heute noch vergleichen mag, Künstler und Realisten, große Strategen und vor allem: ganz einfache Menschen.
Vor allem auch der Zauber der Zeit ist es gewesen, der die Habsburger in ein Licht setzen, in dem sie so glanzvoll aussehen, dass wir uns wie neugierige Elstern auf sie stürzen
.
Liebe Grüße,
eure Sevy

neben den prunkvollen monarchien habsburg und wittelsbach existieren kleinere dynastien,die oft zu unrecht im schatten der amtierenden herrscherhäuser standen und doch sehr interessant waren/sind...es wäre schön,wenn diese auch mehr beachtung finden würden.

menschen,die sich für jede faser der welt begeistern können,sollte man bei dieser fragestellung berücksichtigen,denn so kann man die relevantheit dieser frage reduzieren.

im 18. und 19. jahrhundert prägten die habsburger die geschichte europas,dies weckte meine forschungslust auf dem gebiet habsburg.

die wittelsbacher interessieren mich ansatzweise und konnten mich lediglich mit herausragenden persönlichkeiten fesseln.

Das wir Österreicher und natürlich
besonders wir Wiener sich für die Habsburger interessieren ist nicht
verwunderlich, schließlich waren sie
über Jahrhunderte unser Herrscherhaus
und man begegnet ihren Spuren auch heute
noch jeden Tag. Es würde mich aber
wirklich sehr interessieren, wie ihr
als deutsche Bundesbürger zu "Fans" der
österreichischen Habsburgerdynastie
wurdet. Freue mich auf Antworten.

LIebe Grüße aus Wien
Andrea

@ Andrea:

da wir nun mal auch viele Grenzen zu Nachbarländern besitzen, ist es m.E. nur natürlich (und positiv zu beurteilen), daß sich ein Interesse für die Kultur und Geschichte der umliegenden Länder einstellt.

Hinzu kommt im Fall der Habsburger, daß dies über Jahrhunderte gemeinsame Geschichte gewesen ist, denn ehemalige habsburgische Interessensgebiete finden sich sich nicht nur im Bereich des heutigen Österreich, oder der früheren Kronländer, sondern auch im Raum Rottweil (Vorderösterreich), der Eifel, auf dem Gebiet des heutigen Belgien, und sogar in Holstein, da Österreich die Verwaltung dieses Gebietes im Deutschen Bund seit 1864 oblag.

Zudem haben Namen berühmter Familien in Diensten der Habsburger, wie etwa Metternich, Laudon, Daun oder Kaunitz-Rietberg ihre Ursprünge auf dem Gebiet des heutigen Deutschland.
Mit anderen Worten, so eine klare Trennung, wie es heute vielleicht den Anschein hat, war über Jahrhunderte nicht vorhanden.

Auf dem Wege kommt man schon fast zwangsläufig zu einer Beschäftigung mit der Habsburger Dynastie. Ausserdem geniessen wir noch heute zahlreiche klassische Werke, die in dieser Zeit verfasst wurden.

Gruß aus Köln, Harald

Liebe Andrea,
habe schon immer die Sisi- Triologie zum Sterben gerne gesehen und meine Mutter bremste meine Euphorie immer, indem sie sagte: "So wie das da dargestellt wird, war das aber nicht" und hat mich dann oberflächlich aufgeklärt. Das hat mir aber ganz und gar nicht gereicht und mein forschergen war geweckt, tja, da hieß es dann forschen, lesen und stöbern, wobei ich dann letztlich auch auf diese tolle Seite geraten bin.
Durch Sisi kam ich dann auch in Kontakt mit anderen Habsburgern und was mich an denen so interssierte, das kann man ja s.o. lesen!^^

Liebe Grüße,
deine Sevy

@andrea:

interesse ignoriert grenzen zwischen ländern,menschen ect. ppp

Danke für eure Antworten.
Ich finde dieses grenzüberschreitende
Interesse toll. Interessiere mich
z. B. auch für "eure" Hohenzollern,
Wittelsbacher und andere deutsche Herr-
scherhäuser. Auch die Bourbonen beschäftigen mich sehr.

LG aus Wien
Andrea

@ Andrea:

ich finde es großartig, daß es auch umgekehrt der Fall ist. Respekt dafür, daß Du Dich auch für den großen Rivalen, die Hohenzollern, interessierst, denn dies stößt in Österreich sicher nicht nur auf Verständnis.

@ Anna:

Zitat:

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menschen,die sich für jede faser der welt begeistern können,sollte man bei dieser fragestellung berücksichtigen,denn so kann man die relevantheit dieser frage reduzieren.

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Schon eine ganz schön überhebliche Aussage, oder? Andere Postings, noch dazu von neuen Verfassern - die Dir zwangsläufig unbekannt sind - so pauschal zu beurteilen, zeugen nicht gerade von Weitsicht.

Sonst würde Dir möglicherweise aufgehen, daß es auch Gäste gibt, die mit der Materie vertraut sind. Solltest Du vielleicht mal drüber nachdenken. Habe zudem mal gelernt, daß es "Relevanz" heisst.

LG aus Köln, Harald

@HARALD:

es wäre wünschenswert,wenn neue forumsmitglieder aüßerungen nicht falsch interpretieren und schlüsse ziehen würden,die nicht zu treffen.des weiteren finde ich ist ein derartiger einstieg in eine diskussionsrunde unschön!
ausserdem sollte man nicht den finger der moral erheben,wenn man eine aussage nicht sinngemäß erläutern kann und somit personen voreilig verurteilt,denn niemand ist perfekt.
am rande sei erwähnt,dass mein "zitat" nicht als diskriminierung aufzufassen ist,sondern als sachliches argument.denn es existieren in der tat universalmenschen,die sich für jede faser der welt begeistern können.