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Autor Mitteilung
Anonymous


Gesendet: 08:00 - 03.01.2004

Hallo,
ich habe gehört, daß Hufrehe nicht, wie immer angenommen, durch Eiweiß hervorgerufen wird, sondern durch Fructose (Fruchtzucker). Es wurde versucht bei Pferden durch die Gabe von sehr eiweißhaltigem Futter eine Hufrehe zu erzeugen, was allerdings bei keinem der Pferde möglich war.
Wie sich das mit der Fructose im Gras verhält, ist allerdings noch nicht weiter erforscht.
Weiß jemand genaueres darüber ? Viele Grüße
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 10:59 - 03.01.2004

An kalten Tagen/Nachts verhält sich die Fructose soweit neutral, bis Sonne das Gras erwärmt, dann "schießt" die Fructose in den Grashalm und kann durch gehäuftes und plötzliches Auftreten eine Hufrehe auslösen.
Ich kann mich nicht für die Richtigkeit dieser Aussage verbürgen - doch so habe ich es verstanden.
Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 11:53 - 03.01.2004

So in etwa habe ich das auch verstanden!
Gefährlich dabei ist es insbesondere dann, wenn die Temperaturen unter 5-10 Grad liegen, denn dann wächst der Grashalm nicht und "verwertet" die Fructose, sondern er speichert sie!
Daher können Pferde gerade auf total abgegrasten Weiden bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen Richtung dem Nullpunkt schnell Rehe bekommen! Muss man nur ein wenig drüber nachdenken, dann passiert nichts! In der Cavallo waren da viele gute Artikel drin - im Medizin-Kompendium, welches man meines Wissens dort noch immer als Sammlung bestellen kann, ist das auch nochmal erklärt!
Die Hufrehe im Frühjahr entsteht wohl genauso, da mehr Sonne und Energie für das Gras da ist, als es umsetzen kann. Eine Weide mit überständigem Gras im Hochsommer dürfte dagegen ziemlich ungefährlich sein, auch wenn das Pferd bis zum Bauch im Gras steht! Aber auch hier macht es die Masse...
Meine Ponys habe ich übrigens - allen Einwänden älterer Bauern zum Trotz - in Absprache mit meiner Tierärztin und einer THP mal über einen Sommer NUR von frischer Luzerne und Stroh ernährt! Sie haben KEINE Hufrehe bekommen, da der Fructangehalt bei Luzerne nicht wie im Gras ist!
Allerdings muss man stark rationieren, sonst werden sie halt ziemlich rund! Mein WB ist davon aufgegangen wie ein Hefekloss - obwohl eher schwerfuttrig!
Gruß
Leonie
Anonymous


 

Gesendet: 21:19 - 03.01.2004

stimmt soweit alles, aber in raspelkurzen Grasweiden ist wenig Fructan enthalten-da der Halm,der das Fructan abspeichert, ja nicht groß vorhanden ist. Aber das schnell wachsende Gras im Frühjahr durch die erste Wärme speichert natürlich-je länger der Halm wird- um so mehr davon. Daher gehen unsere Pferde meist früh zeitig und ab spät Nachmittags bis Nachts auf die Weide. Bzw. füttern wir gemähtes Gras,da ist der Fructangehalt ja auch kaum noch da.
Mit der Luzerne das stimmt auch-da reagieren meist Eiweiß"Allergiker" drauf.Sei es durch " am sender drehen" oder,in Verbindung mit Sonneneinstrahlung, durch Fotodermatitis.
Beides negative Begleiterscheinungen -- neben der enormen Gewichtszunahme.

Daher ist auch bei gut im Gras stehenden Weiden während der gesamten Wachstumsperiode Vorsicht geboten. Nur wen das Gras blüht(o.geblüt hat) ist der Fructangehalt abgebaut und die Pferde können solche überständigen weiden bedenkenlos beweiden.
Anonymous


 

Gesendet: 21:21 - 03.01.2004

ähm noch vergessen: das Fructan wird durch die Sonne(Licht) in Verbindung mit Wärme gebildet. Und da es nun mal so ist,das es nachts meist etwas kühler und dunkler ist, ist der Fructangehalt im Gras von ca. 18Uhr bis 8-10Uhr am geringsten.Je nacvh Wetterlage....
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 11:07 - 04.01.2004

Nicht nur das Fructan/Fructose löst Hufrehe aus, sondern auch Stoffwechselprobleme wie Vergiftungen, Nierenprobleme oder Resorbieren von Embryonen (auch ne Art Vergiftung). Ist also nicht immer das Futter, was es auslöst.
Frisch gedüngte, schnellwachsende Kuhweiden mit weichem Gras sind sehr gefährlich!
Tina
Stamm-User

Beiträge: 46


 

Gesendet: 11:28 - 05.01.2004

Also ich finde, um das Thema Hufrehe, wird immer ein riesen Aufstand gemacht. Ich reite nun schon seit über 30 Jahren und habe erst ein Pferd mit Hufrehe kennengelernt.

Unsere Pferdis sind das ganze Jahr auf der Weide: im Winter auf einer total abgegrasten, ab März kommen sie auf die erste Weide, die anfängt zu spriessen. Dann ab Juni kommen sie auf die Weiden mit hüfthohem Gras und den ganzen Sommer über sind sie meist bis zu 24 Stunden draussen auf Weiden mit unterschiedlichem Wachstumsstand. Wir hatten noch nie Probleme mit Koliken oder Hufrehe.

Klar sie sind im Herbst immer recht gut genährt aber das baut sich im Winter dann von selber wieder ab.

In der Wildnis machen es Pferde ja genauso. Ihr Darm kann sich an die wechselnden Grasbedingungen gewöhnen und sie fressen sich im Sommer ihren "Winterspeck" an. Und ich habe noch nie von Wildpferden mit Hufrehe gehört.
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 14:31 - 05.01.2004

Naja - die betroffenen Pferde sind nun wirklich nicht zu beneiden. Die Schmerzen, die sie erleiden, müssen enorm sein!
Tina
Stamm-User

Beiträge: 46


 

Gesendet: 14:36 - 05.01.2004

Das bestreite ich ja gar nicht. Das ist sicher eine ganz schlimme Krankheit.

Aber man bekommt den Eindruck, dass man seine Pferde am besten gar nicht mehr auf die Weide lässt, da sie sonst ganz bestimmt Hufrehe bekommen. Machen sich die Leute nicht völlig umsonst verrückt?
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 15:14 - 05.01.2004

Die Leute, die ich kenne, machten sich erst dann verrückt, wenn mal eines ihrer Pferde von Hufrehe betroffen war...
Ich denke, daß die Art, wie Du die Pferdehaltung betreibst (Sommer und Winter Weidegang)die "gesündeste", also der Natur am nächsten stehende ist. Das Problem bei den meisten Pferdehaltern wird sein, daß ihnen einfach die notwendige Weidefläche für diese Art der Haltung fehlt. Freunde von mir halten ihre Pferde seit vielen Jahren so wie von Dir beschrieben - trotzdem ist seit einigen Jahren ihr Wallach von massiven Reheschüben betroffen. Ein weiterer Fall dieser Art, eine Stute, ist mir auch bekannt.

Das Problem "Hufrehe" sitzt mit Sicherheit tief im Körper verankert. Wie Thyrie schon beschrieben hat - es gibt ganz viele verschiedene auslösende Faktoren.
Tina
Stamm-User

Beiträge: 46


 

Gesendet: 15:30 - 05.01.2004

Ja ich habe das Glück, genügend (eher zuviel) Weidefläche zu haben, um diese Haltungsform praktizieren zu können.

Wenn ein Pferd mal Hufrehe hatte, dann ist es leider immer anfällig für weitere Schübe und ich denke auch, dass es Pferde gibt, die es irgendwie schon in den Genen haben.

Aber viele machen sich auch verrückt, obwohl sie dieses Problem gar nicht haben.

Im letzten Pensionsstall, in dem ich mein Pferd hatte, ging dieses Theater jeden Frühling los. Wenn das Gras wieder anfing zu spriessen hörte man nur Hufrehe, Hufrehe, Hufrehe, obwohl nie eines der Pferde betroffen war.

Und dieser Bericht im Cavallo über die Fructane hat in diesem Stall eine wahre Hufrehe-Hysterie ausgelöst.

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