Du must zwischen Reitkissen und baumlosen Sattel unterscheiden
Reitkissen sind mehr oder weniger dicke Pads (Christ hat z.B. eines aus Lammfell) mit Gurtung und teilweise Bügeln.
Der Torsion ist vom Prinzip her ein richtiger Sattel mit Lederaußenhaut (oder Cordura, je nach Modell) und festem Vorder- und Hitnerzwiesel. Die Polsterung ist fester und es gibt eine richtige Steigbügelaufhängung. Einige Modelle wie z.B. den Endurance (den habe ich) kann man noch selber aufpolstern und damit die Wirbelsäulenfreiheit erhöhen. Der Torsion past auf viele Pferde, aber nicht auf alle. Sehr breite Pferde können Probleme im Schulterbreich durch den Druck des Vorderzwiesels bekommen. Aber ansonsten ein Supersattel! Leicht, passt sich gut an, bequem.
Ach ja, und Gewichtsobergrenze für den Reiter liegt bei ca. 85-90 kg

@ Thyrie
Lieben Dank für Deine Antwort :)
Der Unterschied (Reitkissen und baumloser Sattel) ist schon klar.
Ich hatte die letzten Male das Glück den Torsion Dressur auf Stuti ausprobieren zu dürfen (von meiner Trainerin). Bin vollends begeistert von dem Sattel.
Da aber die "Reitpferdkarriere" von Stuti erst noch beginnt, würde es mich interessieren, wie Ihr die Anfänge gemeistert habt. Und ob ein Reitkissen (für die Anfangszeit 10, 15, 20 Minuten etc.) ausreicht bzw. sinnvoll ist oder gar kontraproduktiv?
Zum Anderen weist der Sattel ja zum Einen einen netten Preis auf und hat eine lange Lieferzeit - das letztere würd' ich gerne mit einem Reitkissen überbrücken.Es gibt noch den Anbieter barefoot (hoffentlich richtig geschrieben) der wesentlich günstiger ist als Torsion. Welche Unterschiede gibt es denn da zum Torsion? Stimmt das Preis / Leistungsverhältnis?
Sorry für die vielen Fragen - ist mein erster Sattelkauf, und ich versuche so viel Info's zu sammeln wie nur möglich.
LG
Jana
p.s. meine Stute ist nicht grad zierlich *gg* und beim Gewicht liege ich zum Glück doch etwas unter Deinen Angaben

Hier gibt´s einen Testbericht:

http://www.barefoot-saddle.de/magazin.asp?l=1

Wobei zumm Barefoot gesagt werden muss, dass er von der Festigkeit her wesentlich "labberiger" ist als der Torsion. Und in Indien gefertigt wird.
Die Polsterung im Sitzbereich ist dünner und nur aus Schaumstoff. Der Preisunterschied ist daher durchaus begründet (wobei der Torsion langsam aber sicher die Schmerzgrenze durchbricht ). Ich würde zu einem gut erhaltenen gebrauchten raten. Gibts immer mal wieder bei ebay, in der Cavallo, vfd-Pinnwand, usw. Oder im agrar-Forum unter Aurüstung nachgucken.

Reitkissen geht für eine zeitlang mit Sicherheit, solange Du kein rückenempfindliches Pferd hast.

Es mag spiessig klingen, aber
mir persönlich wäre ein Reitkissen zu "labberig".
Nichts halbes und nichts ganzes...

Ganz rutschfest scheinen die Dinger auch nicht zu sein - was gerade bei der Ausbildung eines jungen Pferdes aber wichtig erscheint.
(Das Problem gab es auch bei Torsion-Modellen der ersten Generation, die ja mit einem "Reitkissen" nicht viel gemeinsam haben)


Ein schon eingerittener, geschmeidiger, gebrauchter Qualitätssattel wäre sicher auch eine gute Wahl.
Einen Markensattel kannst Du ggfs. problemlos bearbeiten und Füllung herausnehmen, bzw. hinzufügen lassen, wenn es notwendig wird, weil sich das Pferd verändert hat.

Hallo Jana,

wir verwenden für unsere jungen Pferde zum Einreiten einen Wintec 2000 VS. Bei diesem Sattel kann je nach Figurveränderung - des Pferdes! - das Kopfeisen gewechselt werden. Zudem ist der Sattel extrem leicht. Für den Dauergebrauch und Langzeitritte finde ich den Wintec allerdings etwas unbequem - für den Reiter - und durch die beflockte Auflage zieht er jedes Staubkörnchen an! Ansonsten verwenden wir Kieffer und Stübben Sättel. Der Kieffer hat den Vorteil, man kann die Kammer je nach Bedarf vom Sattler anpassen lassen.
Mit dem Torsion habe ich beim Anproben die Erfahrung gemacht, dass er von unserem etwas mopsigen Pony, für das er gedacht war, beim Aufsteigen schneller unten war, als ich oben. Auf einer Website die den Torsion verteiben, habe ich gelesen, dass der Anbieter empfiehlt, wenn man lange im leichten Sitz geritten ist sollte man aus den Bügeln gehen, um den Druck zu entlasten, der durch den fehlenden Sattelbaum entstanden ist. Ob das so ist, kann ich nicht sagen, wäre aber gerade beim Anreiten von jungen Pferden fatal.

LG, Edith

Das bezieht sich aber nur auf wirklich lange Ritte wie Distanzen o.ä. Und es ist vor allem für die nicht polsterbaren Modelle gemeint! Conny K. reitet seit Jahren erfolgreich lange Distanzen mit dem Sattel, und das ohne Ausfälle
Die neueren Modelle rutschen nicht mehr so stark. Meiner hat bei meinem Dicken bestens gehalten.

Hm - interessante Diskussion! War auch grade am Stöbern nach einem Barefoot oder Torsion für mein neues Pferd. Der mitge"kaufte" Westernsattel (gebe ich am Samstag wieder zurück) ist mir einfach viiiiiel zu schwer und passt meines Erachtens nach auch nicht so ganz super. Ausserdem kann ich den Torsion später, wenn ich meinen Rieser auf das neues Pferd ändern lasse, für die Ponys weiter verwenden. Das geht bei einem anderen Sattel nicht. Hoffe, das klappt so, wie ich mir das vorstelle...
Leonie

Lieben Dank an alle für Eure Informationen !
@ Stefanie
hast ja recht, ein Reitkissen ist nix Halbes und nix Hanzes, aber als Alternative zu Garnix und zur Überbrückung, bis ich einen guten Sattel gefunden habe, dächte ich mir, wär's möglich.
Zu der Rutschfestigkeit vom Torsion: hab' das auch gemerkt, trotz Gegenhalten verrutscht der Sattel samt Pad. D.h. sitzt man denn oben, muß korrigiert werden. Klar, Aufsteighilfe (Treppchen) ist in Planung (z.Z. nehme ich Strohballen) - aber ist ja nicht immer möglich.
@ Edith
Einen Wintec bin ich bisher nicht geritten. Eine Freundin meinte aber, dass der ihr viel zu "hart und unbequem" sei (das war aber vor Jahren...)
Werd mich mal "schlau" machen und auf die Suche gehen im www.
@ Thyrie & Steffi & Edith
Die Unterlagen / Pads für den Torsion sind doch so gepolstert (hab ich so verstanden), dass es nicht zu den Druckpunkten kommen kann. Wirbelsäulenfreiheit etc. bitte korrigiert mich, wenn das aus Eurer Erfahrung nicht zutrifft.
@ Leonie
auch das ist mein Gedanke.
Dieses Jahr wird unser Lenchen eingeritten, nächstes Jahr unsere Schwarze (hoffentlich ist sie dann soweit vom Kopf her). Sie hat eine ganz andere Statur und das Jahr darauf werden die "Fohlen" (dann ca. 5 Jahre alt) der beiden Stuten eingeritten (hope so).
Daher liebäugle ich schon mit dem Torsion (da der lt. Herstellerangaben auf fast alle Pferde passt).
Zwar ist der Preis echt 'n Hammer - aber für die vier Pferdchen dann doch vielleicht eine gute Investition.
Werde mir aber weiterhin Informationen einholen über mögliche Alternativen.
Und vielleicht find ich ja einen guterhaltenen gebrauchten Sattel.
Bitte aber immer her mit Info's und Erfahrungsberichten - speziell zur Einreitphase! Würde mich sehr freuen!
VLG
Jana

Hallo Jana,

kennst du den UltraFlex Vario. Dieser Sattel paßt auf sehr viele Pferde und man hat die Möglichkeit ihn jederzeit zu verändern und anzupassen. Mir persönlich wäre er zum Anreiten mit seinen 10 kg zu schwer und ich mag das Sitzgefühl nicht das durch den flexiblen Sattelbaum entsteh. Eine Freundin von mir hat nur diese Sättel für die Pferde und ist ganz happy damit. Diesen Sattel gibt es oft gebraucht zu kaufen. Infos findest du bei WayOutWest.
Der Sattel mit dem ich momentan liebäugle ist der Sommer Evolution. Zum Anreiten würde ich aber immer einen leichten Vielseitigkeitssattel verwenden.
Die Wahl des Sattels ist aber immer individuell abhängig vom Pferd und von der eigenen bevorzugten Reitweise. Jeder muss selbst herausfinden was zum Pferd paßt und wo sich sein menschliche Hinterteil wohl fühlt.

Gruß Edith