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Autor Mitteilung
Donald
Boardkaiser

Beiträge: 2682


 

Gesendet: 22:57 - 13.05.2007

Zitat:
Unter solchen Umständen die eigene Gasverorgung von so einem Land abhängig zu machen, grenzt schon an Irrsinn.


Da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen.



Gruß Donald
everstream
Boardkönig

Beiträge: 1818


 

Gesendet: 23:09 - 13.05.2007

Zitat:
Putins Propagandafalle


Kann es sein, dass du in die USA Propagandafalle hineingeraten bist? Ich will dich nicht beleidigen aber du siehst alles auch nur von einer Seite.

Übrigens, dieser Thread hatte die Situation in Estland und in der Ukraine als Thema.

Zitat:
Unter solchen Umständen die eigene Gasverorgung von so einem Land abhängig zu machen, grenzt schon an Irrsinn.


Wäre es kein Irrsinn eigene Gasversorgung von einem Oligarchen also einer Privatperson abhängig zu machen? Er könnte seine "Politik" noch willkürlicher gestalten.
Und andere Lieferanten, z.B arabische Länder können ihren Teil der Versorgung auch unterbrechen. Russland war bisher zuverslässig.
Donald
Boardkaiser

Beiträge: 2682


 

Gesendet: 23:17 - 13.05.2007

Zitat:
Russland war bisher zuverslässig.


Hoffentlich bleibt das in der Zukunft auch so.



Gruß Donald
Cohagen
Boardkaiser

Beiträge: 3375


 

Gesendet: 23:31 - 13.05.2007

Mein Abitur war vor 34 Jahren.
Vielleicht ist das der Unterschied.
DemiSec
Power-User

Beiträge: 161


 

Gesendet: 11:00 - 14.05.2007

Da kommt mir die Simpsons in den Kopf wo sich Lenin aus dem Grap erhebt, sie die Mauer wieder aufrollt usw....

Was hat den das heute Russland mit der Udssr zuschaffen?

http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Estlands

Da fragt sich einer warum sie nicht gut auf Russland zu sprechen sind XD
Peng
Boardkönig

Beiträge: 1327


 

Gesendet: 13:17 - 14.05.2007

Da meine Frau Litauerin ist und die Litauer ähnliche Erfahrungen mit den russischen "Befreiern" gemacht hat wie die Esten, kenne ich die Geschichte auch von der anderen Seite.
Tatsache ist, daß die Russen die Nazis gar nicht so übel fanden, als Stalin und Hitler in ihrem Zusatzabkommen zum sogenannten "Hitler-Stalin-Pakt" am 23. August 1939 ihre Einflußphären im Baltikum aufgeteilt haben - ohne die Esten, Letten und Litauer zu fragen. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion hat sich das plötzlich geändert, aber Estland, Lettland und Litauen wurden nicht befreit, sondern der Sowjetunion gewaltsam einverleibt. Hunderttausende wurden aus diesen Ländern nach Sibirien deportiert und Russen dafür angesiedelt. Russisch wurde in den Staaten zur Amtssprache Nr.1, obwohl auch nach den Deportationenen und Kolonisationen die überwiegende Mehrheit immer noch aus Esten, Letten und Litauern bestand. Das ist nicht gerade eine Atmosphäre, in der man große Liebe zur Zentralgewalt entwickelt.

Die Folge davon ist durchaus verheerend. Aber das hat die Sowjetunion selbst verschuldet. Tatsächlich empfinden die Balten die Deutschen Besatzer als weniger schlimm als die sowjetischen, was sicherlich auch mit der Dauer der Besatzungszeit zusammenhängt. Schlimmer freilich ist, daß es in allen baltischen Ländern freiwillige SS-Verbände gegeben hat, die sich an der systematischen Ermordung von Juden und an der Ermordung russischer Kriegsgefangener beteiligt haben. Vor einigen Jahren wurde in Lettland sogar ein Denkmal für eine lettische SS-Einheit errichtet. Da kann ich die seit mehr als einer Generation ansässigen Russen durchaus verstehen, daß sie darüber empört sind.

Dieses schwierige Kapitel der Geschichte belastet immer noch die Gegenwart. Es wäre wünschenswert, die Esten, Letten und Litauer würden akzeptieren, daß eine bedeutende Minderheit von Menschen russischer (und auch in geringerem Umfang polnischer und ukrainischer) Herkunft zum Staatsvolk dazugehört. Dies würde wiederum voraussetzen, daß die dort lebenden Russen sich damit arrangieren, daß die Amtssprache Nr.1 inzwischen die Sprache der Bevölkerungsmehrheit ist - wie in anderen Nationalstaaten auch. Dann könnte man vielleicht zu einem Geschichtskonsens kommen, daß die Befreiung im 2. Weltkrieg zwar eine Befreiung von den Nazis war, nicht aber von der Fremdherrschaft - und daß Nazi-Verbrecherorganisationen, auch wenn sie gegen die neue Besatzungsmacht gekämpft haben, Nazi-Verbrecherorganisationen bleiben und keiner Ehrung würdig sind.

Noch eins zum Thema Quellenlage: In einem Land, in dem es keine unabhängige Presse und keine unabhängigen Massenmedien gibt, ist es sehr schwierig, die Wahrheit herauszufinden. Mein Vater, der kein Nazi war, aber Kriegsteilnehmer, ist allen Dokumenten zum Trotz in dem Glauben gestorben, Polen habe 1939 Deutschland überfallen und so den 2. Weltkrieg ausgelöst. Aber Glauben ist immer auch eine Frage von glauben wollen!
everstream
Boardkönig

Beiträge: 1818


 

Gesendet: 18:24 - 14.05.2007

@peng:
ich gebe dir grundsätzlich Recht, aber diese deine Aussage scheint mir nicht ganz richtig zu sein:
Zitat:
Tatsache ist, daß die Russen die Nazis gar nicht so übel fanden, als Stalin und Hitler in ihrem Zusatzabkommen zum sogenannten "Hitler-Stalin-Pakt" am 23. August 1939 ihre Einflußphären im Baltikum aufgeteilt haben - ohne die Esten, Letten und Litauer zu fragen.


"Die Russen", ich meine dabei die einfache Bevölkerung, waren nicht wirklich beteiligt, das war eher die Angelegenheit der Regierung. Und bisher kannte ich den "Hitler-Stalin-Pakt" als "Nichtangriffspakt" also ein Abkommen über die gegenseitige militarische Neutralität und betrachtete ihn als den letzten Versuch den Krieg zwischen Deutschland und der UdSSR zu verhindern.

Zitat:
Es wäre wünschenswert, die Esten, Letten und Litauer würden akzeptieren, daß eine bedeutende Minderheit von Menschen russischer (und auch in geringerem Umfang polnischer und ukrainischer) Herkunft zum Staatsvolk dazugehört.

Genau richtig! Denn in den Baltischen Staaten werden die sogenannten "Nichtbürger" benachteilgt. Die Sprache des jeweiligen Landes soll selbstverständlich die Amtssprache sein , jedoch sollten die russichen, ukrainischen oder polnischen Namen nicht in die lettischen o.ä. umgewandelt werden.

Außerdem gibt es schon seit 17 Jahren weder die Sowjetunion noch ihre kommunistische Regierung, also soll die Fehde zwischen Balten und Russen zu Ende sein.

Am meisten hat mich aber empört, dass die Regierung Estlands gegen die Toten kämpft(Abriss des Denkmals, Ausgrabungen), gegen die Soldaten denen es nicht um die Besetzung Estlands oder anderer Baltischen Staaten ging, sondern darum die Nazis zu vernichten um eigene Familien und ihre Heimat zu beschützen. Die Toten sollen im Frieden ruhen.
Außerdem ist es äußerst merkwürdig, wenn es nicht direkt nach dem Zerfall der UdSSR passiert, sondern erst mehr als 15 Jahre später.

MfG everstream
rolf
Boardmeister

Beiträge: 968


 

Gesendet: 19:56 - 14.05.2007

endlich mal ein neuer aspekt zum hitler - stalin pakt! dass dabei auch gleich polen zerschlagen und aufgeteilt wurde, hatte ganz bestimmt "friedenserhaltende" aspekte.
mein lieber, entnehme deine informationen bitte nicht allein der russischen geschichtsschreibung. sie stimmt hinten und vorn nicht ...

gruss rolf
Cohagen
Boardkaiser

Beiträge: 3375


 

Gesendet: 21:38 - 14.05.2007

Ich stimme Rolf zu und würde sagen, du machst nochmal deine Hausaufgaben. Du hast doch unzensiertes Internet, wo man/frau alles Wisssenswerte frei von Demagogie erfahren kann.
Ein Tipp am Rande: gib mal bei Google den Begriff Neonazis in Russland ein.
Das Ergebnis ist erschreckend.
Peng
Boardkönig

Beiträge: 1327


 

Gesendet: 07:32 - 15.05.2007

everstream, zum "Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt" von 1939 einschließlich des geheimen Zusatzprotokolls, in dem Polen und die baltischen Staaten aufgeteilt wurden, gibt es eine offene Quellenlage. Informier Dich!

Zitat:
Außerdem gibt es schon seit 17 Jahren weder die Sowjetunion noch ihre kommunistische Regierung, also soll die Fehde zwischen Balten und Russen zu Ende sein.


Da Du zurzeit Abitur machst, bist Du vergleichsweise jung und 17 Jahre erscheinen Dir als eine lange Zeit. Aber für die Völker der baltischen Staaten, die zwischen (Preußen)Deutschland und (Sowjet)Russland in den letzten zwei Jahrhunderten mehrfach zerrieben worden sind, ist diese Zeit recht kurz. Eine Aussöhnung zwischen historisch verfeindeten Mächten dauert ihre Zeit. Der deutsch-französische Freundschaftsvertrag von 1963 stand lange Zeit auch nur auf dem Papier.
Zur Entwicklung einer Freundschaft im Sinne grundsätzlicher gegenseitiger Akzeptanz bedurfte es nicht nur langer Dauer, sondern auch der Selbstkritik, der Kritik des Nationalismus, der Städte- und Schulpartnerschaften, der Entwicklung der Toleranz als allgemein akzeptiertem Wert etc.

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