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Autor Mitteilung
Benno
Moderator

Beiträge: 281


Gesendet: 02:29 - 04.06.2006

Liebe Gemeinde,

da es nun langsam ernst wird mit dem elektronischen Tacho, erlaube ich mir, dafür einen neuen Thread aufzumachen.

Erste Überlegungen dazu hatte ich ja schon im ursprünglichen Tacho-Thread vorgestellt, hier der Grundgedanke noch einmal in Kurzfassung:
Hauptsächlich geht es um eine Möglichkeit, die Tachoanzeige an jegliche Kombination aus Getriebe, Hinterachsübersetzung, Reifengrösse etc. anpassen zu können. An der Optik soll sich natürlich nichts ändern, deshalb ist die Verwendung des vorhandenen Tachos Bedingung. Die gute alte Tachowelle darf aber gern in Rente gehen.

In der Zutatenliste kommen ein Impulsgeber (VDO, kommt statt der Tachowelle ans Getriebe), ein elektronisches Zauberkästchen und ein Motor vor, der den Tacho samt Kilometerzählergedöns antreiben wird.

Da die Frage des Antriebsmotors nun geklärt sein dürfte (danke Bruno), hab ich schon mal ein bisschen experimentiert:

Um den Tacho mit einem Elektromotor auf gedeihliche Weise anzutreiben, brauchen wir eine Drehzahlregelung, wobei die Betonung auf "Regelung" liegt. Das heißt, eine beliebige Drehzahl muss anhand einer Rückmeldung des Istwerts konstant gehalten werden, unabhängig von Schwankungen der Belastung und der Betriebsspannung. Denn sonst hätten wir einen Tacho, der von Batteriezustand, Temperatur, Luftfeuchte und vielleicht noch der Mondphase abhinge. Die präzise Regelung des Tachomotors ist also ein zentraler Punkt, also warum nicht damit anfangen. Zunächst möchte ich mal sehen, ob ich und meine zweckentfremdete Elektronik (die ich Euch im anderen Thread schon vorgestellt habe) so was überhaupt können.-

Da der endgültige Tachomotor mit eingebauter Drehzahl-Rückmeldung noch nicht hier ist, muss für die Versuche ein Ersatz her. Ein Griff in die Modellflug-Bastelkiste fördert einen Flugmotor zu Tage, billig aber mit Haaren auf der Brust: Nennspannung 7.2V, Drehzahl 11000 U/min, Strom bei max. Wirkungsgrad 7.5A, blockiert 50A. Für unseren Zweck viel zu fett, für niedrige Drehzahlen ungeeignet, schon im Leerlauf ein hemmungsloser Stromfresser und eine sehr potente Störquelle durch ausgeprägtes Kollektorfeuer. Kurzum, das ideale Versuchsobjekt. Wenn meine geplante Regelung DEN in den Griff kriegt, wird sie mit keinem anderen Motor Probleme haben. So mag ich das.

Fehlt noch die Rückmeldung der Istdrehzahl. Wie diese beim richtigen Tachomotor ausgeführt ist, weiß ich noch nicht - ein Impulsausgang wäre optimal, aber es könnte auch ein sog. Tachogenerator eingebaut sein, der eine drehzahlabhängige Gleichspannung abgibt. Da ich dies als den ungünstigen Fall betrachte, gehe ich mal davon aus. Siehe oben.

Eine kleine Vakuumpumpe aus einer anderen Teilekiste muss ihren Antriebsmotor verleihen, er wird die Rolle des Tachogenerators übernehmen. Mit ein paar Kleinteilen und der Sonderausgabe einer flexiblen Wellenkupplung werden die beiden rasch miteinander verquickt:

[Link zum eingefügten Bild]

Dieses Gebilde wird nun mit meiner Messgerät-Elektronik verkuppelt. Auf der Rückseite der Platine gibt es für alles Steckverbinder, da ich aber das nötige Gegenstück nicht zur Hand habe, muss eine provisorische Verdrahtung genügen.

[Link zum eingefügten Bild]

Nun muss der Rechenknecht noch programmiert werden. Die ursprüngliche Software des Messgeräts liefert mir fix ein geeignetes Grundgerüst, die ursprünglichen Funktionen fliegen raus, dafür kommt eine äußerst flexible PWM-Erzeugung rein. Die einfachste Form eines software-basierten Reglers wird für den Augenblick genügen und ist schnell programmiert.

Nun zum Test: Die Messgerät-Elektronik hat eine serielle Schnittstelle, über die sie mit jedem Computer reden kann. So gebe ich die gewünschte Drehzahl ein. Und siehe, es funktioniert: Drehzahlen ab ungefähr 2 U/s bis "viel zu schnell" werden eingeregelt und gegen Änderungen der Betriebsspannung von 5 bis 15V tapfer verteidigt. Bremse ich die Wellenkupplung mit der Hand, wird auch das perfekt ausgeregelt und die Drehzahl stur eingehalten, bis das Netzteil in die Knie geht (oder ich mir die Finger verbrenne ).

Im Moment erfolgt die Ausregelung heftiger Störungen noch etwas langsam. Gibt man z.B. nach dem Abbremsen die Welle plötzlich frei, schießt die Drehzahl erst mal ordentlich hoch. Das beunruhigt mich aber nicht, denn jeder Regler muss erst optimiert werden, dies geht aber nur im Zusammenspiel aller endgültigen Komponenten und wird daher auf später verschoben. Da geht auf jeden Fall noch was.

Tagesziel erreicht, würde ich sagen. Die Ressourcen der vorgesehenen Elektronik lassen sich ohne Murren für den neuen Zweck einspannen, und schon die erste, primitive Software liefert ermutigende Ergebnisse. Fortsetzung demnächst auf diesem Bildschirm...


Gruß, Benno
Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 02:31 - 04.06.2006

P.S.: hab oben leider die Bilder verwechselt - die müsst Ihr Euch in umgekehrter Reihenfolge vorstellen...

Gruß, Benno
Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 00:25 - 07.06.2006

@Bruno:
Hab heute das Päckchen abgeholt - war am Fr., als der Mr. Postman kam, nicht daheim.

Die Steuerplatine ist übrigens wirklich im Sack, die macht gar nix. An dem IC sehe ich die Impulse vom Geber und vom Motor, aber ich finde keinen Ausgang, der irgendwie darauf reagieren würde. Macht nichts, wäre eh nur für den Fall gewesen, dass die Art der Istwert-Rückmeldung nicht offensichtlich gewesen wäre. Ist aber simpel, also alles klar so weit.

Wie hast Du den Motor an den Tacho gekuppelt? Hätte mit dem üblichen Innenvierkant gerechnet, mit dieser magnetischen Scheibe kann ich auf Anhieb nicht wirklich viel anfangen...?

Nochmal danke & Gruß, Benno

bruno
Moderator

Beiträge: 3026


 

Gesendet: 00:41 - 07.06.2006

Hi Benno,
ich muß diese Tage meinen Tacho zwecks Abgleich auf die 4,63er Achse eh ausbauen.
Dann gibt´s Bilder... und nu geht´s ins Bett.
Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 00:43 - 07.06.2006

Gute Nacht!

Gruß, Benno
bruno
Moderator

Beiträge: 3026


 

Gesendet: 22:44 - 07.06.2006

Tach zusammen, Hallo Benno!
Hab den Abgleich auf heute vorgezogen und Bilder gemacht, auf dem ersten die Zwischenwelle:

[Link zum eingefügten Bild]

In der Motorachse ist ein Innen-Sechskant, ich meine 2,5mm. Dazu hab ich einen entsprechenden Inbus-Schlüssel abgekniffen, auf diesen ein Stück Kabelisolierung gesteckt und in einen dünnen Gummischlauch geklebt. Im anderem Ende vom Schlauch sitzt eine Feder, diese wiederum auf dem rundem Stück einer Tachowelle, die sitzt dann mit dem Vierkant im Tacho.

Die Halterung vom Motor am Tacho:

[Link zum eingefügten Bild]

Der Rahmen ist ein Stück Alu-Rechteckrohr, dort hab ich mit M4-Schrauben eine 6mm-Kunststoffscheibe aufgeschraubt, daran den Motor und auf der Unterseite die Platine.

Alles zusammengebaut sieht es dann so aus:
[Link zum eingefügten Bild]
Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 00:15 - 08.06.2006

Hi Bruno, Du Nachteule :-)

erstmal danke für die Info, leider hat "mein" Motor keinen Innensechskant (dann hätte ich schon gewusst, was zu tun ist), sondern eine vollkommen glatte Bohrung von schätzungsweise 2mm. Hmm. Um die Bohrung rum scheint ein bisschen Messing zu sein, vll. werde ich versuchen, einen passenden Stift zu finden und daran zu verlöten. Sonst bliebe wohl nur kleben, aber das mach ich generell nicht so gerne.

Mir wird schon was einfallen...


Buenas noches, Benno
bruno
Moderator

Beiträge: 3026


 

Gesendet: 00:24 - 08.06.2006

Tach Benno,
ich hab vorhin noch das andere KI geöffnet, da hat der Motor auch den Innen-Sechskant...
Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 00:35 - 08.06.2006

Tja, da hab ich wohl Pech gehabt. Bohrung ist definitiv glatt wie'n Kinderpopo, habe mit ner Nadel reingefühlt und mit Lupe + genug Licht kann man's auch sehen.

Na ja, irgendwas werd ich mir schon klöppeln. Anregungen sind willkommen!


Gruß, Benno
Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 23:08 - 08.06.2006

Mist. Ein Problem gelöst, nächstes taucht auf. Der Reihe nach:

Eine Wellenkupllung hab ich mir gestrickt. Hier seht Ihr nochmal die 2mm-Bohrung in der Magnetplatte (damit auch Bruno mir das glaubt):

[Link zum eingefügten Bild]

Eine 2mm-Messingschraube passt da eingermaßen spielarm rein. Hab sie sauber verlötet, das wird halten. Auf dem Kopf der Schraube findet ein passender Schlauch als Wellenkupplung zuverlässig Halt (dass der Kopf zugelötet ist hat nichts hiermit zu tun - das war schon so).

[Link zum eingefügten Bild]

Problem: Bei "Vollgas", also 12V, reicht das Drehmoment des Scorpio-Tachomotors nicht aus, um mehr als 100km/h auf die Welle zu wuchten.

Der Tacho ist der für das Umbau-KI vorgesehene und wurde von mir bereits sorgfältig inspiziert, gereinigt und geschmiert. Er funktioniert einwandfrei, nichts ist ausgeschlagen, auffällig schwergängig oder macht Geräusche. Alle Lagerstellen sind frisch mit harz- und säurefreiem Öl versehen, die Zahnräder gefettet.

Ich hab noch einen weiteren Tacho (im okinol-Zustand ;-), bei dem funktioniert es zwar, bei 12V auf dem Motor zeigt er mehr an als der P5 je schaffen wird. ABER: dreh ich die Welle von Hand, ist absolut kein Unterschied zur ersten Tacho fühlbar. Das heißt für mich: beide Tachos sind i.O., der Unterschied zwischen "er schafft's" und "er schafft's nicht" ist minimal, das Drehmoment reicht so gerade eben. Oder auch nicht.

Das ist natürlich Käse, denn der Tacho soll ja unter allen Bedingungen zuverlässig funktionieren, auch wenn's mal kalt ist oder die Batterie schwächelt. Ich fürchte also, es wird was Leistungsfähigeres als Antrieb her müssen. Damit hab ich dann halt wieder das Problem der Drehzahl-Rückmeldung am Hals. Arrrrg...

Es läuft also nicht so glatt wie gedacht, aber mir wird schon was einfallen. Wie es weitergeht, seht Ihr in der nächsten Folge ;-))


Gruß, Benno

Benno
Moderator

Beiträge: 281


 

Gesendet: 23:18 - 08.06.2006

@Bruno: sachma Chef, hattest Du nicht vor kurzem mal jemanden angemeckert, weil er so große Bilder reingesetzt hat, dass man den Text nur noch mit ständigem Hin- und Herschubsen lesen kann? :D

Nix für ungut! Gruß, Benno

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