Ich besitze einen Ford Taunus 20 MTS Hardtop - P5, Bj. 1966 und seit einiger Zeit versuche ihn zu restaurieren. Mit der Materie kenne ich mich relativ gut aus. Mehrmals diesen und ähnlichen Motoren selber repariert – neue Kolben, Kurbelwellen, Lager, Dichtungen usw.

Ich ließ den Block vor 1 und Halb Jahren schleifen – Zylinderschlief! In diesem Sommer habe ich neue Kolben samt Kolbenringe, Kurbenwellenlager, Nockenwellenlager usw. zusammengebaut (mit Drehmomentschlüssel natürlich) und im Auto montiert. Die Überraschung war folgende: nach Befüllen ist das Kühlwasser seitlich des Motorblocks ausgetreten und in den Zylindern eingedrungen. Der Motorblock ist oben offene Variante. Pech! Die Köpfe ab und sofort zum Schleifen gegeben! Noch einen Versuch, und noch einen Versuch. Nichts. Habe eine Öl Probe – Köpfe auf dem Block - gemacht! Das Ergebnis: Der Block ist nicht plan! Drei Sätze Dichtungen ruiniert und nichts! Es sind einige kleine Flächen, die deutlich niedriger aber ohne Rillen sind. Große Macken sind nicht zu sehen, aber ganz kleine Rillen sind vorhanden. Deshalb möchte ich versuchen, mit feinem Schleifen per Hand die Ebenheit (Planheit) zu bekommen, ohne den Motor auszubauen.

Mein Problem ist jetzt eine passende Schliefplatte zu finden, um ganz vorsichtig per Hand schleifen zu versuchen. Zuerst muss ich aber mit fein Schleifen ausprobieren, damit ich mir eine Menge Arbeit spare. Alle Risiken sind mir klar. Der feine Staub ist kein großes Problem. Lässt sich z. B. mit Fett beseitigen.

Ich habe Zweifel, dass die Meister die Blockoberfläche beim Spannen beschädigt haben. Die haben die Zylinder zwar gut geschlieffen (gehöhnt), aber die Blockoberfläche beschädigt. Das deutet für mich, dass der Block wurde wahrscheinlich dort gespannt. Die Spuren sind symmetrisch von den beiden Seiten (oben, nicht seitlich) zu sehen!!! Das alles lässt sich aber sehr schwer beweisen! Kaputt ist kaputt! Die Meister geben auch keine Garantie. Sie sagen immer, dass sie nie schuldig sind und ihre Maschinen perfekt sind. Das bezweifele aber ich. Rechte für solche Sachen in Bulgarien zu suchen, ist ein Abenteuer mit Zeit und Nerven verlieren! In Deutschland oder Österreich sehen die Sachen anderes aus. In Bulgarien verfügen die Meister meistens mit alten Maschinen von ganz Europa geholt und machen jede Menge Mist. Trotzdem nehmen die das Geld, aber lassen dich flach liegen! Vielleicht ist es einer Versuch Wert. Zum Maschinenschlief kann ich immer den Block geben. Ich habe nichts zu verlieren und möchte mir die schwere Arbeit sparen – Motor wieder raus, zerlegen, schleifen lassen usw.

Ich habe großes Respekt von den deutschen Kollegen für ihre Kenntnisse und Erfahrungen und habe selber 12 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet. Deshalb wende ich mich an euch und jeden guten Rat ist bei mir gut angekommen.