Angesichts all der Glückwünsche zu meinem 1000ten Beitrag hier, bin ich ein wenig ins Grübeln gekommen, weil ich mir selbst nicht ganz klar darüber war: Warum macht es mir eigentlich so viel Spass mich hier zu beteiligen?

Fakt ist, ich bin nicht nur hier, weil ich gerne helfe wenn ich kann, ich freue mich regelrecht darauf.
Jeden Morgen (sofern 13.30 noch als Morgen zählt), immer die gleiche Prozedur:
Aufstehen,
Kaffee ansetzen,
kurz mit dem Hund in den Park,
mit der ersten Tasse Kaffee zum PC,
Bildschirm einschalten (der Rest vom PC läuft bei mir 24/7),
Strg-Alt-G (mein Hotkey fürs Greenhorn-Forum)

Die Lektüre ist genau das Richtige zum ersten Kaffee, weils nicht in Stress ausartet wie Arbeit.
Aber irgendwie kann das nicht Alles sein, es muss einen besonderen Grund geben, warum ich das so gerne mache.
Und jetzt gerade, also kurz vor Mitternacht ist es mir aufgefallen.

Wenn man, so wie ich, sich absolut alles selbst beibringen muss, weil ich aus einem Jahrgang komme, wo von PC´s noch nie einer was gehört hatte und später zu alt war um den Kram in einer Schule zu lernen, dann braucht man Foren wie dieses um den Anfang zu finden, denn wenn man ohne Lehrer etwas lernen will, wo man mit ausprobieren nicht immer zum Ziel kommt, ist dies der einzige Weg.

Wenn ich euch beschreiben soll, was ich in so manchem Forum erlebt habe, dann kann ich das ganz kurz zusammenfassen.
Als ich als blutigster aller Anfänger angefangen habe in irgendwelchen Foren Fragen zu stellen, dann waren
die meisten Antworten die ich bekommen habe immer im gleichen Stil:
"Das ist nichts für dich, überlass das den Experten und verzieh dich wieder in deine Ecke."
Besonders geliebt habe ich die Antworten, die tatsächlich die Frage beantwortet haben, aber derartig mit Fachchinesisch überladen, dass ich die Antwort erst verstanden habe, nachdem ich anderweitig gelernt hatte wie es geht.

Ich schätze, ich habe dabei am eigenen Leib erfahren, worauf es bei einer Antwort ankommt, sie muss unter allen Umständen so formuliert sein, dass der Frager sie versteht, selbst dann, wenn dadurch die Antwort nicht mehr ganz stimmt, genauer erklären kann man es später immer noch, aber wenn man den Frager schon im Keim mit Fachausdrücken überschüttet, hat man ihm nicht geholfen, eher im Gegenteil, der ist vermutlich frustriert und gibt es auf.

Nachdem ich mir schwer vorstellen kann, dass ausser mir niemand in der Lage ist sich in einen Frager hinein zu versetzen, habe ich im Rückblick etwas Erstaunliches festgestellt:
Es gibt haufenweise Möchtegern-Experten, die kaum einen Dunst von irgendwas haben, nur mal irgendwo ein paar Fachbegriffe aufgeschnappt, die haben gelernt, dass man Eindruck schinden kann, wenn man so viele Fachausdrücke verwendet, dass der Zuhörer es garantiert nicht mehr kapiert, da spielt es keine Rolle ob er selber überhaupt weiss was er da faselt, der Zuhörer versteht es eh nicht und ist trotzdem beeindruckt.

Wenn man sich über 15 Jahre lang mit solchen Möchtegerns geplagt hat und sich aus 10 verschiedenen Möchtegern-Antworten die richtige Antwort zusammenreimen musste, dann hat man nicht nur gelernt wie die richtige Antwort lautet, sondern auch, wie man sie formulieren muss und DANN macht es einfach tierisch Spass genau das zu tun, weil man Eindruck nicht mehr schinden muss, sondern sich ehrlich verdienen kann.

Heutzutage ist das nicht mehr ganz so schlimm wie früher, es gibt inzwischen einige hilfsbereite Experten, die entdeckt haben, wieviel Spass es macht sein Wissen weiter zu geben.
Man schläft einfach gut, wenn man weiss, heute habe ich jemandem wirklich geholfen.

In diesem Sinne, zum Abschluss kein Zitat, sondern von mir:
Die dümmste Frage ist bei weitem intelligenter als die intelligenteste Antwort.