Mit grossem Unmut verfolge ich seit Jahren, wie die Klingelton Branche den Kindern und Jugendlichen das Taschengeld für elektronischen Müll aus dem Geldbeutel zieht, aber was ich gestern in der Frankfurter Rundschau gelesen habe, schlägt dem Fass den Boden aus.
Ich zitiere:
"In welchen Niederungen die Branche angelangt ist, davon konnten sich Zuschauer ein Bild machen, die vor einigen Tagen zu späterer Stunde das Fernsehgerät auf Viva, Viva Plus oder MTV stellten: Im Werbeblock für Klingeltöne erschien ein Spot mit dem Titel "Natascha im Keller". Der Bezug ist eindeutig: Erst kürzlich war die 18-jährige Österreicherin Natascha Kampusch nach achtjähriger Gefangenschaft in einem Kellerraum ihrem Peiniger entkommen.

Von der Frankfurter Rundschau auf die Werbung aufmerksam gemacht, stoppte MTV Networks, unter deren Regie alle drei Musikkanäle laufen, inzwischen die Ausstrahlung. Üblicherweise würden sämtliche Werbespots überprüft und jene mit "zweifelhaftem Inhalt" nicht gesendet, erklärt die Firmenleitung. Der Spot für den SMS Sound "Natascha im Keller" überschreitet "unserer Ansicht nach geschmackliche Grenzen" und sei "nur durch einen technischen Fehler vereinzelt ausgestrahlt" worden, heißt es aus der Berlin Sender-Zentrale. Und: "Wir bedauern diesen Fehler."

Bei der Firma Rob Mobile, Anbieter des Klingeltons und Auftraggeber des Werbespots, scheint man den Fall leichter zu nehmen. Er sei "nicht froh darüber", sagt Geschäftsführer Remco Westermann der FR und räumte ein, "übers Ziel geschossen" zu sein. Der Klingelton ist inzwischen aus dem Programm gestrichen."
Das ist für mich der absolute Tiefpunkt einer Entwicklung, bei der schon längst die entsprechende Regulierungsbehörde hätte tätig werden MÜSSEN!
MTV und Konsorten müssen sich genauso an die Nase fassen, weil sie immer mitkassieren!
Ciao - Cohagen