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 Forum Index —› Overclocking und Modding —› OC eines P II @ 350Mhz
 


Autor Mitteilung
Zivilist
Power-User

Beiträge: 204


Gesendet: 17:42 - 23.08.2005

Ich möchte den alten Prozi meiner kleinen Schwester übertakten, allerdings hab ich keine Ahnung, wie das bei P2 - prozessoren läuft...
ist ein MMX - 2 Prozessor mit 350Mhz...
Deichkind
Board-Champion

Beiträge: 5022


 

Gesendet: 18:46 - 23.08.2005

Der Multi dürfte bei der CPU bereits fest vedrahtet sein. Ab Pentium 300 ist die Übertaktung nur noch über den FSB möglich...Lies dir das mal in Ruhe durch. Wenn noch fragen sind, melde dich einfach..

Vorsicht: Durch die in diesem Artikel beschriebenen Tuning Maßnahmen verlierst du die Garantie für den Prozessor. Bei falscher Vorgehensweise oder oder übertriebener Übertaktung , kannst du sogar einzelne Bauteile des Rechners zerstören. Computer Greenhorn übernimmt keine Haftung für eventuell entstandene Defekte !

Tuning / Overclocking


Das CPU Overclocking stammt aus einer Zeit, wo Prozessoren noch so richtig teuer waren. Nicht jeder konnte sich Mitte der 90er einen 233er MMX für 1500 DM leisten. So galt es möglichst viel Leistung aus seinem altem Prozessor herauszuquetschen. Heute gibt es satte Leistung bereits für wenig Geld. Viele verzichten darum weitgehend auf das Übertakten der CPU, und greifen beim Kauf direkt zum Schnelleren Prozessor. Intel und AMD haben zudem längst erkannt, dass jemand der sein System übertaktet, keinen neuen Prozessor kauft. Und da diese Verfahrensweise wenig Geld einbringt, wurde dem Overclocking in Form diverser Einschnitte versucht einen Riegel vorzuschieben. Fast alle Prozessoren werden mit wenigen Ausnahmen "gelocked" ausgeliefert. Der legendäre "Bleistifttrick" um die L1 Kontakte beim Athlon mit T-Bird Core zu überbrücken, ist bei neueren Prozessoren nicht mehr möglich. 


Laser Lock

Mit Vorstellung des Palomino wurden der Übertakter - Gemeinde zusätzliche Laser Locks vorgestellt die das Tunen verhindern sollen. Eine Nachkontaktierung um den Übertaktungsschutz aufzubrechen war nicht mehr möglich. Aber, wen wundert es, helle Köpfe haben auch diesen Schutz schnell aushebeln können. Dazu aber später mehr. Zwei Dinge solltest du dir bewusst machen :

Du arbeitest beim Tuning stets an der Systemstabilität und außerhalb jeglicher Garantie !! Raucht dir eine neue CPU ab, wird das ein teures "Vergnügen". Darum gilt es beim Overclocking einige Regeln einzuhalten, die wir hier nach und nach vorstellen möchten.


Was passiert beim Overclocking ?

Systemtuning bedeutet, Core Spannung , FrontSide Bus und Speichertakt variabel einzustellen und über die Hersteller-Üblichen Vorgaben zu erhöhen. Wer aber nun meint das grundsätzlich aus einer 1800 MHz CPU im Handumdrehen und ohne Probleme eine 3000 MHz CPU wird, der macht sich vollkommen falsche Vorstellungen. 

Der maximale FSB Takt lässt oftmals nicht mehr als ca. 100 MHz zu, ohne das das System instabil wird. Bauteile erhitzen zudem beim Tuning sehr stark, wodurch eine optimale Kühlung absolute Grundvoraussetzung für dich als Tuner sein sollte. Overclocking erfordert richtig Arbeit, Geduld und ein Gespür dafür wann es Zeit ist aufzuhören, sonst kann es teuer werden ...Sehen wir uns die Möglichkeiten beim Systemtuning mal etwas genauer an.

Hardware 

Es gibt CPUs und Hauptplatinen mit hervorragenden und weniger guten Übertaktungseigenschaften. Nicht jeder Prozessor und jede Hauptplatine ist zum Tunen geeignet ! Wenn du Interesse am Overclocking hast, dann solltest du dich über spezielle Prozessoren informieren. Es spricht sich übrigens schnell herum welche Hardware besonders gut zu Übertakten ist. Insofern solltest du dich nicht wundern, wenn du keinen entsprechenden Prozessor mehr bekommst. Wer zuerst kommt, tunt zuerst...



Ausgetrickst ...den Multiplikator entfesseln

Wer sich langsam mit dem Tuning beschäftigen möchte, kann sein Glück an einem betagten Rechner versuchen. Um den Multiplikator bei älteren AMD Prozessoren verändern zu können, reicht es die L1-Bridges ( Leiterbrücken ) (sind als solches gekennzeichnet ) auf dem Prozessor mit einem handelsüblichen Bleistift zu verbinden !!! Brückenfelder sind übrigens für die Spezifikation des Prozessors zuständig und entweder geöffnet oder geschlossen. Die Verbindungsstege sind ab Werk meist locked, der Prozessor läuft nur mit einem Multiplikator. Beispiel : Ein 900 MHz Prozessor ist mit 9x 100 MHz gelocked. Beim Schließen der Stege ist der Prozessor unlocked. Er läuft nicht mehr wie werkseitig vorgesehen mit einem festen Multiplikator und kann frei eingestellt werden. 

Beim AMD XP ist dieser Trick jedoch nicht möglich. Was steckt dahinter : AMD hat den Palomino mit einem 945 Ohm Widerstand bestückt. Durch den zu hohen Widerstand des Graphits im Bleistift wäre das Schließen der Bridge zum Scheitern verurteilt. Grund : Ein Bleistiftstrich erreicht einen Übergangswiderstand von mehr als 1 Kiloohm. Der Closed Signalpegel kann somit durch den Pulldown-Widerstand des XP nicht erreicht werden. Im alten Thunderbird Core war der Widerstand zwischen Masse und L1 "endlos" AMD hatte schnell dazugelernt.

Nun galt es ein "Gegenmittel" mit möglichst geringem Übergangswiderstand zu finden . Und ein Gegenmittel wurde schnell in Form von Silberleitfluid gefunden . Da der Silberleitlack sehr flüssig ist, und die Linien wirklich nur sehr schmal sein dürfen, um nicht unter einander verbunden zu werden, sollte man auch hier die nicht zu bearbeitenden Kontakte sorgfältig abkleben. Gegebenenfalls ist es nötig, die Kontaktstellen noch etwas mit einer Nadel zu reinigen, um eine elektrisch leitende Verbindung herzustellen. In die aus Klebestreifen geklebten "Fenster" kann jetzt, am besten wieder mit einem Zahnstocher oder einer Nadel der Silberleitlack aufgetragen werden. Keinesfalls den Pinsel des Fläschchens verwenden ! Solltest du zuviel Fluid aufgetragen haben droht dir ein Kurzschluss ! 
Nach dem Herstellen einer Brücke sollte man nicht zu lange warten, den Tesa wieder abzuziehen, da der Leitlack sonst hart wird und abblättern kann. Kurze zeit später kann man schon die nächste Linie ziehen und ohne Probleme Klebestreifen, auf die zuvor gemalte Brücke kleben, da der Leitlack beim abziehen nicht am Tesa kleben bleibt. Warum lässt sich die offene L1 Bridge eigentlich ausgerechnet mit einem Bleistift schließen ? Die Antwort ist relativ einfach : Ein Bleistift enthält Kohlenstoff, und dieser ist entsprechend leitfähig. 




Fluid,- oder Bleistifttrick schief gegangen ?

Entferne die Reste vorsichtig mit Wattestäbchen und Spiritus

Intel Prozessoren lassen sich lediglich über den FrontSideBus tunen. Eine Chance den Multiplier zu bewegen hast du hier nicht.


Die wichtigsten Faktoren zum übertakten

1. die Hauptplatine. Sie entscheidet wie weit du den Prozessor tunen kannst, und ob dies überhaupt möglich ist. Nur gute Boards lassen das Tunen überhaupt zu ! Ebenso wichtig ist ein gutes Mainboard Manual. Grundsätzlich sei erwähnt : Um vernünftig zu tunen solltest du wert auf qualitativ hochwertige Komponenten legen. Ein System ist immer nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette !!

2. Vor Beginn des Tunings das BIOS auf Standardwerte setzen und ein entsprechendes Update vornehmen. Häufig stehen nach dem Flashen des BIOS neue Core Spannungen zu Verfügung !

der Multiplikator - der Taktgeber

Die Verbindung zwischen CPU und Mainboard nennt man FrontSideBus.

Der Multiplikator taktet den FSB. Beispiel ein 900 er Prozessor :
FSB = 100 MHz eingestellt auf Multiplikator 9 ergibt = 900 MHz - Je mehr MHz, desto schneller die Verbindung....

Nun könnte man also meinen, dass wenn man im BIOS den Multiplikator erhöht, der Prozessor schneller wird. Das ist auch korrekt ... aber Vorsicht !!!!!

Zunächst lassen wie bereits erwähnt nicht alle Boards das Übertakten mittels Multiplikator zu. Intel arbeitet z.B. mit einem fest eingestellten Multiplikator.

Um zu testen, ob dein Board die Einstellung überhaupt mitmacht, gehst du ins BIOS. MSI bietet unter der > Option "Frequency Voltage Control " eine Möglichkeit zur Einstellung an. Aber bitte nicht übertreiben.. sondern Step by Step . Teste zunächst das Board....

Im Menüpunkt " CPU Ratio" senkst du als Erstes den Multiplikator ! Wenn du die Veränderung bestätigst, wird der Rechner gebootet, und der neue Wert angezeigt.
Auf einigen Boards lässt sich der Multiplikator über Jumper einstellen. Infos hierzu findest du im Handbuch der Hauptplatine.

Nun kannst du vorsichtig ( mit o.5 er Steps ) den Multiplikator schrittweise erhöhen. Dabei immer wieder zwischendurch die Stabilität testen. Bei ersten Anzeichen einer Instabilität, sofort den Wert zurücksetzen !

Ein 900 MHz Duron lässt sich so problemlos auf 1.0 GHz takten. (100 MHz x 10=1000 MHz)
Aber irgendwann ist Schluss. Das System streikt, und wird instabil. Dann heißt es den Wert 
umgehend wieder zurückzudrehen. 
die Core Spannung 

(Eine CPU kann durch Überschreiten der Sicherheitsgrenzen zerstört werden ! Computer Greenhorn übernimmt keinerlei Haftung ) Mit Erhöhen der Taktfrequenz wird automatisch die Leistungsaufnahme des Prozessors angehoben, dies bedeutet, dass sich die Stromaufnahme bei konstanter Spannung erhöht. Die Folge ist oftmals ein instabiles System. Die Spannung muss also ggf. leicht angezogen werden. Das sollte aber nur mit absoluter Vorsicht und Minimalschritten geschehen !!! Wie anfangs bereits erwähnt lässt sich zudem noch lange nicht jedes Board zur manuellen Einstellung der Core Spannung überreden ! 


Wer tunt muss kühlen !!!

Installiert in jedem Fall einen entsprechenden OC- Kühler , und zwar bevor ihr mit dem Tuning beginnt.
Den Standardkühler auf dem Prozessor könnt ihr zumeist vergessen. 

Beobachtet genau die Temperatur des Prozessors nach dem Overclocking. Ein Richtwert sind ca 50-60 Grad. Ab 70 Grad beginnt der "rote Bereich".


den FrontSideBus erhöhen
Das Tuning über den FSB ist fast bei jeder CPU möglich, aber auch sehr kritisch. Anders als beim Multiplikator, der nur den CPU Takt beeinflusst schraubt der FSB gleichzeitig den PCI Bus, und den AGP Bus nach oben. 35 MHz für den PCI und bis zu 70 MHz mit dem AGP sollten aber durchaus möglich sein. 

Im Detail heißt das :
Der FSB ist der Bustakt der an dem Prozessor über den Multiplikator , dem AGP und über einem Teiler am PCI Bus liegt. Beim Hochschrauben des FSB wird auch der PCI Bus erhöht. Der liegt laut Norm auf 33 MHz. Nehmen wir uns als Beispiel einen 800 MHz Prozessor. Er wird mit einem 100 MHz FSB und Multiplikator 8 verwendet ( 8x100 = 800 MHz)
Damit der PCI Bus weiter bei 33 MHz liegt wird ein Teiler verwendet. In dem Fall Teiler 3. ( 100 MHz /3=33 MHz) Wird der FSB nun auf 110 MHz erhöht, liegt der Prozessor zwar mit stabilen und schnellen 880 MHz an, der PCI Bus kommt nun aber schon auf 36 MHz, und damit in eine durchaus instabile Region !
Fab4
Boardkaiser

Beiträge: 3687


 

Gesendet: 19:22 - 23.08.2005

Dennoch die Frage: was erwartest du denn noch von dem OC Ich würde den "alten Mann" in Würde in den Ruhestand verabschieden.
Zivilist
Power-User

Beiträge: 204


 

Gesendet: 10:04 - 24.08.2005

naja, ich möchte halt Erfahrung sammeln^^
meine kleine Schwester spielt Stronghold 1 an dem Teil, und ich dachte mir, ich könnte noch "ein paar Einheiten herausholen"...

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