GREENHORN COMPUTER-FORUM - Freundliche Hilfe für PC-Einsteiger und Fortgeschrittene

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1

zum Seitenende

 Forum Index —› News —› Studie: Gewaltspiele
 


Autor Mitteilung
Taxim
Premium-User

Beiträge: 316


Gesendet: 16:54 - 13.08.2005

Studie findet keine erhöhte Aggression bei Spielern


Gewaltspiele werden immer wieder verdächtigt, Menschen in der realen Welt aggressiver zu machen. In einer einmonatigen Studie mit dem Rollenspiel "Asheron´s Call 2" konnten US-Forscher einen solchen Zusammenhang jedoch nicht nachweisen.

Spieler müssen mit allerlei Vorurteilen kämpfen: Sie hätten keine Freunde, würden sich aus dem Leben zurückziehen und die Schule vernachlässigen. Obendrein soll in jedem von ihnen ein potentieller Gewalttäter stecken - kein Wunder, bei dem brutalen Zeug, das sie jeden Tag auf ihrem Rechner treiben.

Dmitri Williams, Medienforscher an der University of Illinois, hat nun in einer der ersten Langzeitstudien nach einem Zusammenhang zwischen gewalttätigen Spielen und Aggressionen im Alltag gesucht - und keinen gefunden.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung hätten Menschen, die sich intensiv einem hochgradig gewalttätigen Game widmen, sich keinen Deut aggressiver verhalten als andere. Williams hatte für seine Studie 75 Freiwillige ausgesucht, die sich im Zeitraum eines Monats durchschnittlich 56 Stunden lang am Multiplayer-Rollenspiel "Asheron's Call 2" versuchten. Die Testpersonen hatten das Game, in dem verschiedenste Nahkampftechniken und Waffen zum Einsatz kommen, zuvor noch nie gespielt.

Eine zweite Gruppe, die aus 138 Personen bestehende Kontrollgruppe, verordnete sich während des einmonatigen Tests eine Gaming-Abstinenz. Die Testpersonen waren zwischen 14 und 68 Jahren alt.

Vor und nach dem Spielmonat wurden die Freiwilligen befragt; unter anderem mussten sie berichten, wie oft es in der vergangen Zeit zu Streit mit Freunden oder dem Lebenspartner gekommen war. Williams ermittelte über einen speziellen Test auch, ob sich die Vorstellungen von Aggression im Laufe der Zeit verändert hatten.

Er habe keinen evidenten Zusammenhang zwischen dem Spiel und Aggressionen der Spieler gefunden, schreibt Williams in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts "Communication Monographs". Es habe keine statistischen Unterschiede zwischen Gamern und Nicht-Gamern gegeben. Aus der Tatsache, dass jemand "Asheron's Call 2" spiele, könnten keinerlei Rückschlüsse auf späteres aggressives Verhalten gezogen werden.

"Ich sage nicht, dass Spiele nicht Aggressionen auslösen können, aber ich sage, dass es noch keine Daten gibt, die das belegen." Solange es nicht noch mehr Langzeitstudien gebe, betonte Williams, solle man auch keine harten Aussagen über mögliche Folgen von Gewaltspielen treffen.

Williams kritisierte den gegenwärtigen Stand der Spieleforschung. Häufig würden Untersuchungen im Labor oder als Feldstudie durchgeführt; solche Methoden vernachlässigten jedoch das soziale Umfeld des Spielens. Bei seiner Studie hätten die Teilnehmer dort gespielt, wo sie es normalerweise auch tun würden: zu Hause.

Der Medienforscher sagte, die von ihm und seinen Kollegen durchgeführte Studie sei die erste Langzeituntersuchung, bei der versucht worden sei, einen Zusammenhang zwischen Gewaltspielen und aggressiverem Verhalten zu finden. Bisherige Studien hätten sich auf Kurzzeiteffekte bei Kindern und Jugendlichen beschränkt.

Gleichzeitig warnte er davor, die Ergebnisse zu verallgemeinern: "In diesem Spiel geht es um Gewalt in einer Fantasy-Welt, bei anderen Games, die in der Zukunft oder einer Großstadt spielen, sind andere Ergebnisse möglich."

Williams wies darauf hin, dass Spiele durchaus positive Effekte haben können; dies komme in der laufenden Debatte zu kurz. Unter Umständen würden sowohl die Gegner als auch die Verteidiger von Spielen mit pauschalen Argumenten hantieren, weil ihnen fundierte Erkenntnisse fehlten.

Spielen kann nach Erkenntnissen Williams' soziale Grenzen überwinden, weil es viele Leute zusammenbringt. "Das ist sehr wichtig in einer Gesellschaft, in der die Menschen mehr und mehr voneinander isoliert sind."

Auch Teamwork, das Führen von Menschen und das Lösen von Problemen ließen sich beim Spielen erlernen. "Wie oft kann jemand eine Gruppe von acht bis 40 Menschen sonst leiten, um eine komplexe Aufgabe zu lösen, wie in diesen Rollenspielen?"

(Spiegel online)
Biggi_Koeln
Stamm-User

Beiträge: 91


 

Gesendet: 18:01 - 13.08.2005

Das trifft so ziemlich meine Meinung über Spiele.
Fab4
Boardkaiser

Beiträge: 3687


 

Gesendet: 18:12 - 13.08.2005

Ich habe mal gelesen das Leute die viel Rennspiele zocken, ein wesentlich besseres Reaktionsvermögen besitzen als Leute die nur Sportschau gucken! Aggressionen wecken Spiele sicher nicht. Ist schon was dran.
Mr.Hossato
Boardkönig

Beiträge: 1374


 

Gesendet: 18:21 - 13.08.2005

Für mich ist ein bsp. Ego-Shooter nichts anderes, als ob ich bsp.ein Word Dokument in den Papierkorb lege!Jeder reagiert anders auf "G-E-W-A-L-T" Spiele.Mich nerven nur diese Vorurteile Bsp. früher als ich mir Jagged Alien kaufen wollte was ab 16 Jahren ist- wurde mir nicht rausgegeben, was meiner Meinung nach eh bisschen streng zensiert wurde...
Ich bin seit 9Jahren leidenschaftlicher Spieler und Agressionen -nie Man killt Bits&Bytes und keine Lebewesen!Und wie real es dagestellt wird, finde ich muss auch berüksichtich werden.

Das bezieht sich nicht direkt auf den Artikel, aber das musste mal raus

Mr.Hossato
Taxim
Premium-User

Beiträge: 316


 

Gesendet: 19:47 - 13.08.2005

Tja, aggressiv werd ich eher bei Knutsch-Szenen in "Final Fantasy Teil keine Ahnung". ;-)
Manchmal find ich recht intensive, brutale Spiele sehr "hilfreich" - wenn ich nämlich richtig Scheißlaune hab, baller ich z.B. bei "Doom" einem Vieh die Birne weg... Und fühl mich einfach gut danach. :D

Gruß,
Tax
Fab4
Boardkaiser

Beiträge: 3687


 

Gesendet: 20:27 - 13.08.2005

ich lasse mich bei scheiss laune lieber anders ablenken [Link zum eingefügten Bild]


Doom ist aber nicht schlecht zur Frustbewältigung.
Donald
Boardkaiser

Beiträge: 2682


 

Gesendet: 00:25 - 14.08.2005

Ich finde die Studie interessant. Persönlich nutze ich den Computer nicht zum spielen, da dies doch sehr zeitintensiv ist. Ich nutze jede freie Minute um sie mit meiner Frau zu verbringen.
Jedoch wünsche ich allen Spieler viel Spaß.

Gruß Donald
pc-socke
Board-Champion

Beiträge: 4013


 

Gesendet: 09:36 - 14.08.2005

Zitat:
Obendrein soll in jedem von ihnen ein potentieller Gewalttäter stecken
Das ist doch Quatsch

Seiten mit Postings: 1

- Studie: Gewaltspiele -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› News —› Studie: Gewaltspiele
 



Version 3.1 | Load: 0.002545 | S: 1_2