GREENHORN COMPUTER-FORUM - Freundliche Hilfe für PC-Einsteiger und Fortgeschrittene |
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Nubira Moderator Beiträge: 15134 | Gesendet: 10:30 - 15.09.2011 SICHER o INFORMIERT Der Newsletter von www.buerger-cert.de Ausgabe vom 15.09.2011 ----------------------------------------------------------------------- Guten Tag, vertrauliche Informationen - ob geschaeftlich oder persoenlich - ueber das Internet zu teilen ist nicht ohne Risiko. Per SSL-Verschluesselung und vertrauenswuerdigem Zertifikat gesicherte Internetverbindungen helfen deshalb, Online-Bankgeschaefte, Software-Downloads und Zugriffe auf E-Mail-Postfaecher vor Manipulationen durch Unbefugte zu schuetzen. Ein gut funktionierendes System - bis Hacker es nun schafften diese Schutzmassnahme erfolgreich auzuhebeln. Mehr Informationen dazu sowie weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW finden Sie wie immer in unserem Newsletter. Spannende Lektuere und sichere Stunden im globalen Netz wuenscht Ihnen Ihr BUERGER-CERT-Team ----------------------------------------------------------------------- Die Themen dieses Newsletters: 1. Truegerische Sicherheit: Hacker missbrauchen gestohlene SSL-Zertifikate 2. Falscher Helfer: Antivirensoftware "Open Cloud Antivirus" ist Scareware 3. Frontalangriff: Windows-Wurm "Morto" nutzt schwache Passwoerter aus 4. Spiel mit dem Datenschutz: Sicherheitsluecken bei Browsergame-Anbieter Zynga 5. Microsoft schliesst 15 Sicherheitsluecken: Windows, Office und Server-Software betroffen 6. Bewegungsmelder: Smartphone-Beschleunigungssensor zeichnet Tastatureingaben auf 7. Smartphone-Sicherheit: Was tun bei Verlust des mobilen Endgeraetes? 8. Internet-Verweigerer: Fast jeder fuenfte Deutsche ist nie im Internet ----------------------------------------------------------------------- 1. STOERENFRIEDE: Hacker missbrauchen gestohlene SSL-Zertifikate Truegerische Sicherheit Das "s" in der Buchstabenfolge "https" steht fuer "secure" und kennzeichnet verschluesselte und damit gesicherte Internetverbindungen - etwa beim Onlinebanking. Zusaetzlich soll ein Zertifikat belegen, dass der kontaktierte Webserver tatsaechlich dem Unternehmen gehoert, dessen Website der Anwender besucht. Nun haben Cyberkriminelle die Server von Zertifizierungstellen gehackt, um sich selbst Zertifikate austellen zu koennen.Mit falschen Zertifikaten koennen sie Internetnutzern die Serioesitaet einer Seite vortaeuschen und sogenannte Man-in-the-Middle-Angriffe starten. Dabei steht der Besitzer des gefaelschten Zertifikats im uebertragenen Sinn zwischen seinen Opfern und gibt jeweils vor, der eigentlich gewuenschte Kommunikationspartner zu sein. Die Opfer bemerken von der Manipulation nichts. Der Hacker kann den gesamten Datenverkehr einsehen, protokollieren und manipulieren. Betroffen ist etwa der niederlaendische Zertifikar DigiNotar. Dem IT-Magazin heise.de http://www.heise.de/newsticker/meldung/DigiNotar-Hack-GlobalSign-stellt-vorerst-keine-Zertifikate-mehr-aus-1338162.html zufolge wurden hier rund 530 falsche Zertifikate fuer Domains u.a. von Facebook, Google, Microsoft (Windows Update), Mozilla, Twitter, Wordpress, Yahoo und diverser Geheimdienste ausgestellt. Es gebe zudem Hinweise, das auch die Zertifikare GlobalSign und Comodo gehackt wurden. Laut heise.de stellen DigiNotar und GlobalSign derzeit keine Zertifkate mehr aus (Stand 13.09.2011). Betroffene Unternehmen nutzen nun alternative Zertifikate. Anwender koennen den gefaelschten Zertifikaten das Vertrauen entziehen, indem sie ihre Software und ihr Betriebssystem aktualisieren und danach bei Seitenaufrufen Sicherheitswarnungen des Browsers beachten. 2. STOERENFRIEDE: Antivirensoftware "Open Cloud Antivirus" ist Scareware Falscher Helfer Ausgerechnet Anwender, die sich ein Antivirenprogramm aus dem Internet herunterladen, koennen dabei zu Opfern einer Scareware-Attacke werden. Wie der Softwarehersteller Panda Security http://pandanews.de/2011/09/01/panda-warnt-open-cloud-antivirus-ist-rogueware/ meldet, missbrauchen mutmassliche Cyberkriminelle dazu eine nachgebaute Variante des kostenlosen Antivirenprogramms "Panda Cloud Antivirus". Die Scareware kursiert unter dem Namen "Open Cloud Antivirus" im Netz. Wer das Programm nutzt, bekommt vermeintliche Infektionen seines Rechners aufgezeigt und wird zum Kauf einer nutzlosen Vollversion aufgefordert. BSI FUER BUERGER raet Anwendern, Antivirensoftware grundsaetzlich nur ueber serioese Anbieter zu beziehen. Weitere Informationen zu falscher Antivirensoftware gibt es auf BSI FUER BUERGER https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/GefahrenImNetz/FalscheAntivirensoftware/falscheantivirensoftware_node.html 3. STOERENFRIEDE: Windows-Wurm "Morto" nutzt schwache Passwoerter aus Frontalangriff Viele Schadprogramme nutzen Sicherheitsluecken in Programmen, um quasi durch die Hintertuer Computer zu befallen. Der Wurm "Morto" waehlt den direkten Weg - in dem er gaengige und damit unsichere Passwoerter ausprobiert und sich so Zugang zu Systemen verschafft. Laut den Softwareherstellern Microsoft http://www.microsoft.com/security/portal/Threat/Encyclopedia/Entry.aspx?Name=Worm%3AWin32%2FMorto.A und F-Secure http://www.f-secure.com/weblog/archives/00002227.html befaellt "Morto" (auch "Morto.A" oder "Morto.B" genannt) Windows-Rechner mit aktivierter Remote-Desktop-Funktion in Netzwerken. Mit Passwoertern, wie "12345" oder "admin", versucht "Morto" sich als Administrator auf den Rechnern anzumelden. Wie der IT-News-Dienst golem.de http://www.golem.de/1108/86044.html berichtet, war das Schadprogramm mit dieser Strategie bereits erfolgreich. Die Website BSI FUER BUERGER haelt Tipps und Informationen https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MeinPC/Passwoerter/passwoerter_node.html zum Thema Passwortsicherheit bereit. 4. STOERENFRIEDE: Sicherheitsluecken bei Browsergame-Anbieter Zynga Spiel mit dem Datenschutz Das US-Unternehmen Zynga gehoert zu den groessten Anbietern von Browserspielen weltweit. Spiele wie "FarmVille", "Mafia Wars" oder "ZyngaPoker" werden von ueber 215 Millionen Kunden im Monat gespielt. Die Spiele laufen im Browser innerhalb sozialer Netzwerke wie Facebook oder MySpace und auf Zynga-Websites. Das Web-Portal "Sicherheit-Online" will nun Sicherheitsluecken auf den Zynga-Servern aufgedeckt haben. Demnach sei es gelungen diverse Angriffsmethoden zu simulieren, auch ein Phishing-Angriff sei geglueckt. "(Mit Test-Accounts) konnten wir die Kontrolluebernahme des Facebookprofils, sowie saemtliche, sensible Informationen des Nutzers erreichen", heisst es in der Mitteilung http://www.sicherheit-online.org/Aktuelle-Themen/Facebook-Zynga-232-Millionen-User-gefahrdet.html. Eine Stellungnahme von Zynga zu den Vorwuerfen steht noch aus. Informationen zum sicheren Umgang mit Onlinespielen gibt es auf BSI FUER BUERGER https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/SicherheitImNetz/Computerspiele/Sicherheitsfragen/sicherheitsfragen_node.html. 5. SCHUTZMASSNAHMEN: Windows, Office und Server-Software betroffen Microsoft schliesst 15 Sicherheitsluecken Mit der Veroeffentlichung des monatlichen Sicherheitsupdates schliesst Microsoft im September 15 Sicherheitsluecken in den Produkten Windows und Office. Betroffen sind auch jeweils die Serverversionen. Alle Sicherheits-Updates werden von Microsoft als "wichtig" eingestuft. Angreifer koennten sich Zugang zu Office-Servern wie Sharepoint, Groove und Forms sowie den Windows-Servern 2003, 2008 und 2008 R2 verschaffen und Rechte erschleichen. Zudem sollen Service-Packs fuer zahlreiche Windows XP-, Vista- und Office-Versionen Sicherheitsluecken schliessen, die das Ausfuehren von Schadcode ermoeglichten. Betroffen sind auch Office-Versionen fuer Mac. Die umgehende Installation der von Microsoft bereitgestellten Sicherheitsupdates ist empfehlenswert, um eine Ausnutzung der Sicherheitsluecken zu verhindern. Dies geschieht am einfachsten ueber einen Besuch der "Windows Update"-Website http://www.windowsupdate.com/. 6. PRISMA: Smartphone-Beschleunigungssensor zeichnet Tastatureingaben auf Bewegungsmelder Forschern ist es gelungen, ueber den Beschleunigungssensor eines Android-Smartphones die Eingabe von Ziffern auf einem Ziffernblock zu registrieren. Darueber berichtet Heise Security http://www.heise.de/security/meldung/Beschleunigungssensor-spioniert-Smartphone-Tastatur-aus-1326115.html. Je nachdem, welche Ziffer auf dem Smartphone beruehrt wird, misst der Beschleunigungssensor eine andere Bewegung des Smartphones. Die von den Forschern programmierte App kann diese Bewegung dann einer Ziffer zuordnen. Das funktionierte in den Versuchen mit einer Genauigkeit von rund 70 Prozent. Obwohl das Erkennen ueber den Beschleunigungssensor bisher nur fuer Ziffern und nur auf Smartphones mit Android-Betriebssystem funktioniert, konnten die Forscher das Potenzial dieser Technik zeigen: Spionage-Apps und Websites koennten ohne Erlaubnis des Smartphone-Anwenders dessen Eingaben aufzeichnen. Eine englischsprachige Praesentation der Forschungsergebnisse gibt es auch als Video zum Download http://www.usenix.org/media/events/hotsec11/tech/videos/cai.mp4 (MP4; 54,7 MB). 7. PRISMA: Was tun bei Verlust des mobilen Endgeraetes? Smartphone-Sicherheit Auf Smartphones befinden sich oft vertrauliche Daten - manchmal persoenliche, manchmal aber auch Unternehmensdaten, die auf keinen Fall in falsche Haende geraten duerfen. Geht das Smartphone verloren, koennen Privatpersonen und Unternehmen Massnahmen ergreifen, um diese Daten zu schuetzen oder zu loeschen, raet das IT-Fachmagazin Computerwoche http://www.computerwoche.de/security/2484575/. Diese umfassen etwa das Fernsteuern des Smartphones, was spezielle Apps oder Server-Anwendungen ermoeglichen. Auch koennten verlorene oder gestohlene Smartphones mithilfe von Lokalisierungsdiensten geortet werden. Unternehmen sollten zudem ein Endgeraetemanagement etablieren, mit dem sich alle Unternehmens-Smartphones verwalten lassen, raet "Computerwoche". In jedem Fall sei es wichtig, vertrauliche Daten auf Smartphones zu verschluesseln. Weitere Informationen zur Sicherheit von Smartphones bietet (in erster Linie fuer Unternehmen) auch die Broschuere "Mobile Endgeraete und mobile Applikationen: Sicherheitsgefaehrdungen und Schutzmassnahmen" https://www.bsi.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/BSI/Publikationen/Broschueren/MobilEndgeraete/mobile_endgeraete_pdf.pdf?__blob=publicationFile des BSI. 8. PRISMA: Fast jeder fuenfte Deutsche ist nie im Internet Internet-Verweigerer Fast jeder fuenfte Deutsche zwischen 16 und 74 Jahren hat noch nie das Internet genutzt. Das teilt das Statistische Bundesamt http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2011/09/PD11__319__63931,templateId=renderPrint.psml mit. Insgesamt waren 17 Prozent der Deutschen dieser Altersgruppe noch nie online. In der Altersklasse 55 bis 74 Jahre sind es 42 Prozent. Es sind also vor allem die aelteren Menschen, die wenig bis keine Erfahrung mit dem Internet haben. Weniger Nicht-Surfer als in Deutschland gibt es nur in Grossbritannien (13 Prozent), Finnland, Daenemark, Niederlande, Luxemburg und Schweden (7 Prozent) sind weniger Menschen offline als in Deutschland. Schlusslicht in der Liste der EU-27-Laender ist Rumaenien: Hier haben 57 Prozent aller Einwohner zwischen 16 und 74 Jahren noch nie das Internet genutzt. ----------------------------------------------------------------------- Dieser Newsletter ist ein kostenloses Service-Angebot des Buerger-CERT. Er erscheint im Abstand von 14 Tagen. Die Informationen werden vom Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik, http://www.bsi.bund.de, mit groesster Sorgfalt recherchiert und aufbereitet. Dennoch kann eine Gewaehr oder Haftung fuer die Vollstaendigkeit und Richtigkeit nicht uebernommen werden. Unter http://www.buerger-cert.de haben Sie die Moeglichkeit, den Newsletter zu abonnieren oder abzubestellen. Fragen und Anregungen an die Redaktion bitte an: oeffentlichkeitsarbeit@bsi.bund.de |
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