GREENHORN COMPUTER-FORUM - Freundliche Hilfe für PC-Einsteiger und Fortgeschrittene |
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Nubira Moderator Beiträge: 15134 | Gesendet: 19:48 - 01.09.2011 SICHER o INFORMIERT Der Newsletter von www.buerger-cert.de Ausgabe vom 01.09.2011 ----------------------------------------------------------------------- Guten Tag, ist Ihr WLAN sicher? Zwischen 17 und 25 Prozent der Router sind noch mit den Werkseinstellungen konfiguriert, sagen Sicherheitsforscher, nachdem sie fast 14.000 drahtlose Netzwerke in mehreren deutschen Staedten analysiert haben.1 In den betroffenen Netzen koennten Fremde mitsurfen, denn die Zugangsdaten lassen sich bei einigen Routern leicht erraten. Dem abzuhelfen ist allerdings nicht schwer. Mehr Informationen dazu sowie weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW finden Sie wie immer in unserem Newsletter. Spannende Lektuere und sichere Stunden im globalen Netz wuenscht Ihnen Ihr BUERGER-CERT-Team ----------------------------------------------------------------------- Die Themen dieses Newsletters: 1. Rate mal: Voreingestellte WLAN-Schluessel folgen bei vielen Routern bestimmten Mustern 2. Zweifelnde Verbraucherschuetzer: 3D-Sicherheitsverfahren bei Kreditkarten unsicher? 3. Handy-Ladeterminals: Angriff aus der Steckdose 4. Botnetz "Miner": Infizierte Rechner erzeugen "Bitcoins" und greifen Pizzerien an 5. Sicherer Spielen: Neues Authentifizierungsverfahren bei Sony 6. Sicherer Surfen: Mozilla schliesst Sicherheitsluecken in Firefox 7. Immer verschluesselt: "HTTPS Everywhere" lenkt Firefox-Nutzer auf sichere Verbindungen um 8. Sicherheits-Studie: Top 10 der haeufigsten Schwachstellen auf Windows-Rechnern 9. PC-Schutzwall: Kostenlose Firewalls im Vergleich ----------------------------------------------------------------------- 1. STOERENFRIEDE: Voreingestellte WLAN-Schluessel folgen bei vielen Routern bestimmten Mustern Rate mal Zwei Informatikstudenten aus Hagenberg und Coburg weisen darauf hin, dass es gefaehrlich sein kann, WLAN-Router mit den Werkseinstellungen zu betreiben. Zwar haben sie ihre Studie noch nicht veroeffentlicht, der Redaktion von golem.de http://www.golem.de/1108/85863.html liegt sie jedoch vor. Dem Artikel zufolge konnten die Studenten bei mehreren Modellen des Herstellers Arcadyan, die von T-Online als Speedport-, von Arcor und Vodafone als Easybox-Router vertrieben werden, binnen Sekunden in das WLAN eindringen. Bei den Speedport-Modellen leite sich der voreingestellte WPA-Schluessel, mit dem das Netzwerk gesichert ist, zu grossen Teilen aus der Netzwerkkennung (SSID) und der Geraeteadresse (MAC-Adresse) des Routers ab. Bei den Geraeten von Arcor/Vodafone generiere ein Algorithmus den Schluessel allein aus der MAC-Adresse, sodass sich noch leichter in betroffene Netze eindringen laesst. Anwender sollten WLAN-Router generell nicht mit Werkseinstellungen betreiben, sondern sowohl die SSID als auch den WPA-Schluessel manuell aendern. Weitere Informationen zur sicheren Konfiguration eines Drahtlosnetzwerks haelt die Website BSI FUER BUERGER https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/SicherheitImNetz/WegInsInternet/WLAN/Sicherheitstipps/sicherheitstipps_node.html bereit. 2. STOERENFRIEDE: 3D-Sicherheitsverfahren bei Kreditkarten unsicher? Zweifelnde Verbraucherschuetzer Die Verbraucherzentrale NRW http://www.vz-nrw.de/UNIQ131461068522325/link918271A.html warnt vor moeglichen Gefahren beim Einsatz von Kreditkarten mit sogenanntem 3D-Sicherheitsverfahren wie "Verified by Visa" oder "MasterCard SecureCode". Betrueger, die die Kreditkartennummer und den Namen eines Karteninhabers kennen, koennten damit selbst einen 3D-Sicherheitscode im Internet beantragen und dann auf Kosten des Kunden einkaufen, heisst es. Die Verbraucherschuetzer sehen zudem die Gefahr, dass Kunden den Schaden tragen muessen. Die Kreditkartenunternehmen koennten moeglicherweise davon ausgehen, dass der Kunde fahrlaessig mit dem 3D-Sicherheitsverfahren umgegangen ist; dieser muesse eine Manipulation nachweisen. Die Verbraucherzentrale raet, auf den Einsatz des Sicherheitscodes zu verzichten, bis die Zweifel an der Sicherheit des Systems ausgeraeumt und die Haftungsfrage geklaert seien. 3. STOERENFRIEDE: Angriff aus der Steckdose Handy-Ladeterminals Ladeterminals fuer Mobilgraete, wie es sie etwa in den Wartebereichen von Flughaefen gibt, koennten missbraucht werden, um Daten auf den angeschlossenen Geraeten auszulesen. Der Fachblogger Brian Krebs http://krebsonsecurity.com/2011/08/beware-of-juice-jacking/ berichtet in einem englischsprachigen Artikel ueber ein Experiment, das Sicherheitsexperten auf der Hacker-Konferenz Defcon durchfuehrten: Sie stellten ein Ladeterminal mit Anschlusskabeln fuer die gaengigsten Handymodelle auf. Obwohl die Besucher der Konferenz als besonders wachsam und vorsichtig gelten, steckten mehrere Hundert ihr Handy an eines der Ladekabel. Zwar kopierte das Terminal keine Daten von den Telefonen, die Sicherheitsforscher wiesen die Nutzer aber auf die moeglichen Gefahren hin: "Die Ladestation koennte alle Fotos und Daten absaugen oder eine Schadsoftware auf das Geraet kopieren", zitiert Brian Krebs die Forscher. Manche Telefone wuerden die Daten allerdings nicht preisgeben, wenn sie in komplett ausgeschaltetem Zustand an das Ladekabel angeschlossen wuerden. Der sicherste Weg sein Handy unterwegs zu laden sei trotzdem, das eigene Ladegeraet mitzunehmen und nach einer gewoehnlichen Steckdose Ausschau zu halten. 4. STOERENFRIEDE: Infizierte Rechner erzeugen "Bitcoins" und greifen Pizzerien an Botnetz "Miner" Ein Botnetz hat die Webserver deutscher Pizza-Lieferdienste und von Unternehmen aus der Immobilienbranche angegriffen, berichtet heise Security http://www.heise.de/security/meldung/Erneuter-Pizza-DDoS-1331848.html. Mehrfach haetten mehr als 100.000 mit einem Trojaner infizierte Rechner versucht, die Server durch massenhafte Seitenaufrufe zu ueberlasten. Durch seine Peer-to-Peer-Struktur laesst sich das Botnetz nicht leicht stilllegen. Daher koennten Angriffe von laengerer Dauer folgen, warnt heise Security. Urspruenglich verfolgte das Botnetz einen anderen Zweck als Websites lahmzulegen: die Erschaffung von Bitcoins. Bitcoin ist eine virtuelle Waehrung. Neue Bitcoins mit einem Gegenwert von momentan rund zehn Dollar pro Stueck lassen sich mit Computern erzeugen. Allerdings sind dazu sehr aufwaendige Berechnungen noetig. Diese liess das "Miner" (deutsch: Bergmann) genannte Botnetz auf den infizierten Rechnern ausfuehren, bevor es fuer die aktuellen Angriffe genutzt wurde. 5. SCHUTZMASSNAHMEN: Neues Authentifizierungsverfahren bei Sony Sicherer Spielen Nach mehreren Hackerangriffen auf das Unternehmen will Sony die Online-Anmeldung in Spielen durch Zwei-Wege-Authentifizierung besser absichern. Mit einem sogenannten Authenticator koennen Spieler dazu sechsstellige Zahlencodes generieren, so heise Security http://www.heise.de/security/meldung/Gamescom-Sony-fuehrt-neues-Authentifizierungsverfahren-ein-1325182.html. Diese koennen jeweils 30 Sekunden lang fuer die Anmeldung benutzt werden und muessen zusaetzlich zum Passwort eingegeben werden. Die Geraete zum Generieren der Einmal-Passwoerter kosten knapp zehn US-Dollar zuzueglich Versandkosten. Als Alternative will Sony demnaechst kostenfreie Smartphone-Apps anbieten, die ebenfalls Zahlencodes fuer die Anmeldung generieren koennen. Die Codes koennen fuer die PC-Spiele von Sony Online Entertainment eingesetzt werden, aber nicht im Playstation Network. 6. SCHUTZMASSNAHMEN: Mozilla schliesst Sicherheitsluecken in Firefox Sicherer Surfen Der Browser Mozilla Firefox ist in Version 6 veroeffentlicht worden. Das BUERGER CERT http://www.buerger-cert.de/techwarnung_archiv.aspx?param=Zxo7YT%2F0pleicLjU0Pou1Q%253d%253d empfiehlt Anwendern aelterer Versionen, auf diese zu wechseln. Mehrere Schwachstellen, die Angreifern ueber praeparierte Webseiten die Ausfuehrung von beliebigem Programm-Code auf dem Anwender-Rechner erlaubten oder durch die sich Sicherheitsmassnahmen umgehen liessen, wurden mit der aktuellen Version behoben. Fuer Anwender des aelteren Versionszweiges 3.6, die nicht auf Version 6.0.1 wechseln koennen, stellt Mozilla die Version 3.6.21 bereit, die ebenfalls vor der Ausnutzung der Sicherheitsluecken schuetzt. Gleichzeitig wurden in den Mozilla-Anwendungen Thunderbird und SeaMonkey ebenfalls Sicherheitsluecken geschlossen. 7. SCHUTZMASSNAHMEN: "HTTPS Everywhere" lenkt Firefox-Nutzer auf sichere Verbindungen um Immer verschluesselt Die Electronic Frontier Foundation https://www.eff.org/https-everywhere hat die erste Vollversion von "HTTPS Everywhere" veroeffentlicht. Die Erweiterung fuer den Browser Mozilla Firefox lenkt Webseiten-Aufrufe automatisch auf verschluesselte Verbindungen um, sofern die Seite dies unterstuetzt. Version 1.0.1 soll mit ueber 1000 Websites funktionieren, darunter die Google-Suche, Wikipedia und GMX. Auf Seiten, die HTTPS-Verbindungen generell nicht unterstuetzen, bietet die Erweiterung allerdings keine zusaetzliche Sicherheit. 8. PRISMA: Top 10 der haeufigsten Schwachstellen auf Windows-Rechnern Sicherheits-Studie Das Antivirus-Unternehmen Kaspersky Lab hat einen Bericht zu IT-Bedrohungen im 2. Quartal 2011 http://www.securelist.com/en/analysis/204792186/IT_Threat_Evolution_Q2_2011 veroeffentlicht. Darin heisst es, auf jedem Anwenderrechner seien durchschnittlich zwoelf Sicherheitsluecken zu finden. Am haeufigsten sei eine Schwachstelle im Adobe Reader. Obwohl Adobe diese bereits im Herbst 2010 mit einem Update schloss, sei die veraltete Version noch auf 41 Prozent der untersuchten Computer installiert. Am zweithaeufigsten fand die auf Kunden-Rechnern in 213 Laendern installierte Kaspersky-Software eine Luecke in Java. In der Top-10-Liste der haeufigsten Schwachstellen folgen sieben Sicherheitsluecken im Adobe Flash Player und eine weitere Java-Schwachstelle. Damit seien zum ersten Mal nur zwei Unternehmen in der Liste der haeufigsten Schwachstellen vertreten, heisst es: Adobe und Oracle (Java). Dass in der Liste keine Microsoft-Produkte mehr erscheinen und auch keine seit 2007 oder 2008 bekannten Sicherheitsluecken mehr vertreten sind, erklaeren die Kaspersky-Experten mit der wachsenden Verbreitung von Windows 7 und dessen automatischer Update-Funktion. 9. PRISMA: Kostenlose Firewalls im Vergleich PC-Schutzwall Das Fachmagazin Computerwoche http://www.computerwoche.de/security/2364172/ hat die in aktuellen Windows-Betriebssystemen integrierte Firewall mit zwei anderen, kostenlosen Firewall-Programmen verglichen. Das Ergebnis: Alle arbeiteten zur vollen Zufriedenheit der Tester. Ihre Empfehlung sei die Windows-Firewall. In der aktuellen Version unter Windows 7 sei sie in der Lage, einen Grossteil der Gefahren abzuwehren. Sie ueberwache sowohl den eingehende als auch den ausgehenden Netzwerkverkehr und belaestige den Anwender nicht mit unverstaendlichen Meldungen. Allerdings koenne sie von Trojanern aufgebaute Verbindungen nicht immer erkennen. Die Website BSI FUER BUERGER haelt weitere Informationen ueber Personal Firewalls https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MeinPC/Schutzprogramme/Firewall/firewall_node.html bereit. ----------------------------------------------------------------------- Dieser Newsletter ist ein kostenloses Service-Angebot des Buerger-CERT. Er erscheint im Abstand von 14 Tagen. Die Informationen werden vom Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik, http://www.bsi.bund.de, mit groesster Sorgfalt recherchiert und aufbereitet. Dennoch kann eine Gewaehr oder Haftung fuer die Vollstaendigkeit und Richtigkeit nicht uebernommen werden. Unter http://www.buerger-cert.de haben Sie die Moeglichkeit, den Newsletter zu abonnieren oder abzubestellen. Fragen und Anregungen an die Redaktion bitte an: oeffentlichkeitsarbeit@bsi.bund.de |
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