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 Forum Index —› PC Sicherheit —› SICHER o INFORMIERT vom 18.08.2011
 


Autor Mitteilung
Nubira
Moderator

Beiträge: 15134


Gesendet: 11:17 - 18.08.2011

SICHER o INFORMIERT
Der Newsletter von www.buerger-cert.de
Ausgabe vom 18.08.2011

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Guten Tag,
ob GPRS, UMTS, WLAN oder GSM: Im Alltag nutzen wir routiniert eine
ganze Reihe von auf Funk basierenden Uebertragungstechniken, um kabellos
kommunizieren und Daten austauschen zu koennen. Dabei geraten die
Risiken fuer die Datensicherheit oft in Vergessenheit. In diesem
Newsletter erinnern uns Sicherheitsexperten daran, dass ein ins Handy
gesprochene Wort ein Ziel fuer Hackerangriffe sein kann. Mehr
Informationen dazu sowie weitere Meldungen rund um die Sicherheit im WWW
finden Sie wie immer in unserem Newsletter. Spannende Lektuere und
sichere Stunden im globalen Netz wuenscht Ihnen
Ihr BUERGER-CERT-Team

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Die Themen dieses Newsletters:

1. Nicht zu loeschen: Cookies sollen sich selbst wieder herstellen koennen
2. Unerwuenscht abgehoert: Android-Spyware schneidet Telefonate mit
3. Unsichere Verbindung: Sicherheitsforscher knacken GPRS-Verschluesselungen
4. Einfallstor fuer Angreifer: Apple schliesst Sicherheitsluecken bei Quicktime
5. Der Microsoft Patch Day im August: Internet Explorer im Fokus
6. Zugriff verweigern: Festplatten-Verschluesselung bei Notebooks
7. Direktere Demokratie: Mit dem neuen Personalausweis Petitionen online starten und zeichnen
8. Ins Netz gegangen: Selbsternannter "Spam King" stellt sich
9. Luftangriff: Hacker-Drohne spioniert Funkdaten aus

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1. STOERENFRIEDE: Cookies sollen sich selbst wieder herstellen koennen

Nicht zu loeschen
Gute Web-Browser bieten Funktionen, die helfen, die Privatsphaere des
Internetnutzers zu schuetzen: Sie ermoeglichen etwa Einstellungen zur
Akzeptanz von Cookies. Eine Studie der Universitaet Berkeley, USA,
beschreibt nun ein Cookie, das diese Einstellungen offenbar umgeht:
Besuchte Websites, die auf diese Technik setzen, speichern die
Nutzerdaten neben einem gewoehnlichen Cookie noch andernorts auf dem
Rechner. Selbst durch das Loeschen des Cookies bleiben diese Daten
erhalten. Eine Nutzeridentifikation und Analyse des Surfverhaltens ist
weiterhin moeglich - selbst beim Wechsel des Browsers. Das Cookie soll
sich sogar selbst wieder herstellen koennen, berichtet das IT-Magazin
t3n
http://t3n.de/news/keine-privatsphare-web-forscher-finden-trackingmethode-323908/.
Die Technik wird vom US-amerikanischen Tracking-Spezialisten KISSmetrics
vertrieben. Die Studie der Universitaet Berkeley
[http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=1898390] ist in
englischer Sprache abrufbar, ebenso eine Stellungnahme von KISSmetrics
http://blog.kissmetrics.com/official-kissmetrics-response-to-data-collection-practices/.


2. STOERENFRIEDE: Android-Spyware schneidet Telefonate mit

Unerwuenscht abgehoert
Ein Mitarbeiter der IT-Sicherheitsfirma Total Defense berichtet in
einem englischsprachigen Artikel fuer das CA Security Advisor Research
Blog
http://community.ca.com/blogs/securityadvisor/archive/2011/08/01/a-trojan-spying-on-your-conversations.aspx
ueber eine neue Schadsoftware fuer Smartphones mit
Android-Betriebssystem. Die Spyware tarnt sich als App "Android System
Messenger". Einmal installiert, zeichnet das Programm alle ausgehenden
und eingehenden Gespraeche auf und speichert sie mit den Verbindungs-
und Standortdaten auf der SD-Speicherkarte im Handy. Beim folgenden
Gespraech versucht die Malware die Daten an einen Server zu senden.
Allerdings gelingt dies derzeit nicht - wegen eines Tippfehlers im
Schadcode. Smartphone-Nutzer sollten bei der Installation von Apps
darauf achten, welche Berechtigungen der jeweiligen Anwendung
eingeraeumt werden. Der "Android System Messenger" weist bei der
Installation darauf hin, dass er Gespraeche abfangen und Audiodaten
aufzeichnen darf.
Zum Thema "Mobile Endgeraete und mobile Applikationen" bietet das BSI
auf BSI fuer Buerger "Informationen zum Basisschutz fuer das Handy"
https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MobileSicherheit/BasisschutzHandy/basisschutzHandy_node.html
sowie Informationen zum Thema "Mobile Kommunikationssysteme" an.


3. STOERENFRIEDE: Sicherheitsforscher knacken GPRS-Verschluesselungen

Unsichere Verbindung
Wer mit seinem Smartphone ins Internet geht, tut dies in der Regel per
UMTS-Verbindung. Wo diese nicht verfuegbar ist, ist der aeltere und
weniger leistungsfaehige GPRS-Standard eine Alternative. Beide
Verbindungswege galten bisher als sicher. Wie u.a. die Sueddeutsche
Zeitung
[http://www.sueddeutsche.de/digital/mangelhafte-gprs-verschluesselung-deutscher-sicherheitsexperte-knackt-mobiles-internet-1.1130387]
berichtet, hat nun die Berliner IT-Sicherheitsfirma Security Research
Labs http://srlabs.de/ einen Weg gefunden, europaweit in GPRS-Netze
einzubrechen, die nicht mit aktuellen Verschluesselungstechniken
geschuetzt sind. Mithilfe eines Handys mit angepasster Software und
einem Notebook gelang es, ueber die mobile Internetverbindung gesendete
Daten anderer Nutzer aufzunehmen und zu entschluesseln. Betroffen
koennten nicht nur Handys sein, die per GPRS kommunizieren, sondern auch
Steuerungsanlagen in der Industrie.


4. SCHUTZMASSNAHMEN: Apple schliesst Sicherheitsluecken bei Quicktime

Einfallstor fuer Angreifer
Apple hat ein Update fuer den kostenlosen Mediaplayer Quicktime
veroeffentlicht. Laut den Apple-Informationen
http://support.apple.com/kb/HT4826?viewlocale=de_DE werden mit der
Version 7.7 fuer Windows und Mac-Betriebssysteme 14 Sicherheitsluecken
geschlossen. Gleich 13 dieser Schwachstellen haetten Angreifer
auszunutzen koennen, um auf einem Anwenderrechner Schadcode
einzuschleusen und auszufuehren. Durch die fehlerhafte Verarbeitung
entsprechend praeparierter Bild-, Video- oder Audiodateien, konnte es
zum Absturz der Anwendung und zur Ausfuehrung eingeschleusten Schadcodes
kommen. Anwender, die Quicktime auf folgenden Betriebssystemen
einsetzen, sollten ein Update durchfuehren: Mac OS X 10.5 (Leopard), Mac
OS X 10.6 (Snow Leopard) und Microsoft Windows (XP, Vista, Windows 7).
Weitere Hinweise und einen Link zum Update-Download finden Sie in der
technischen Warnung des BUERGER-CERT
http://www.buerger-cert.de/techwarnung_archiv.aspx?param=Zxo7YT%2F0plfoZFVLjW4dHQ%253d%253d.


5. SCHUTZMASSNAHMEN: Internet Explorer im Fokus

Der Microsoft Patch Day im August
Seit dem 1. Oktober 2003 veroeffentlicht Microsoft immer am zweiten
Dienstag jeden Monats, dem "Patch Day", Sichherheits-Updates fuer seine
Windows-Betriebssysteme. Beim Patch Day fuer diesen August
[http://www.microsoft.com/germany/protect/computer/updates/bulletins/201108.mspx]
steht der Internet Explorer im Fokus. Hier werden sieben kritische
Sicherheitsluecken geschlossen. Darunter die Moeglichkeit zur
Remotecode-Ausfuehrung: Oeffnet ein Anwender eine manipulierte Webseite
mit dem Internet Explorer, kann ein Angreifer die gleichen
Benutzerrechte wie der lokale Anwender erlangen. "Fuer Endbenutzer,
deren Konten mit weniger Benutzerrechten konfiguriert sind, kann dies
geringere Auswirkungen haben als fuer Benutzer, die mit administrativen
Benutzerrechten arbeiten", heisst es auf der Microsoft-Website
http://www.microsoft.com/germany/technet/sicherheit/bulletins/ms11-057.mspx.
Das BSI empfiehlt die umgehende Installation der von Microsoft
bereitgestellten Sicherheitsupdates, um eine Ausnutzung der
Schwachstellen zu verhindern. Dies geschieht am einfachsten ueber einen
Besuch der "Windows Update"-Website http://www.windowsupdate.com/.
Ausserdem sollten Anwender Benutzerkonten mit eingeschraenkten
Zugriffsrechten verwenden und moeglichst nicht mit administrativen
Rechten arbeiten, um eventuelle Schaeden durch Angriffe gering zu
halten. Mehr Informationen hierzu finden Sie auf BSI-fuer-Buerger.de
https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/MeinPC/BenutzerkontenNetzwerk/PCMehrfachnutzung/pcmehrfachnutzung_node.html.


6. SCHUTZMASSNAHMEN: Festplatten-Verschluesselung bei Notebooks

Zugriff verweigern
Netbooks, Notebooks und andere mobile Computer koennen leichter
verloren gehen oder gestohlen werden als stationaere Geraete zuhause
oder im Buero. Der Diebstahl des Geraets selbst ist schon aergerlich
genug - was aber, wenn etwa firmeninterne Daten in die Haende Unbefugter
gelangen? Die Daten auf der Festplatte sollten deshalb verschluesselt
werden. Die Zeitschrift Computerwoche
http://www.computerwoche.de/security/2484630/ hat dazu einen
ausfuehrlichen Ratgeber veroeffentlicht, der die Moeglichkeiten und
Grenzen der in Microsoft-Windows-Betriebssysteme integrierten
Verschluesselungsverfahren erklaert und ein kostenloses
Alternativprogramm vorstellt.


7. PRISMA: Mit dem neuen Personalausweis Petitionen online starten und zeichnen

Direktere Demokratie
Mit einer Unterschriftenaktion kann jeder Buerger in Deutschland sein
Anliegen direkt an die politischen Entscheidungstraeger herantragen. Mit
dem neuen Personalausweis geht dies nun noch einfacher: Ueber die privat
initiierte Internetplattform openpetition.de openPetition
http://www.openpetition.de/ lassen sich mittels des neuen
Personalausweises Online-Petitionen starten und zeichnen. Mit der
Online-Ausweisfunktion des neuen Personalausweises koennen Buerger,
Vereine und Organisationen laut Bundesdruckerei
http://www.bundesdruckerei.de/de/presse/presse_meldungen/pm_2011_08_03.html
erstmals verbindliche und verifizierte Unterschriften der
Petitionszeichner ueber das Internet sammeln. Unterstuetzer koennen sich
eindeutig mit ihrem Ausweis auf der Internetseite ausweisen.
Mehr Informationen zum neuen Personalausweis finden Sie auf
www.personalausweisportal.de http://www.personalausweisportal.de.


8. PRISMA: Selbsternannter "Spam King" stellt sich

Ins Netz gegangen
Sanford Wallace ist in Haft. Der 43-jaehrige US-Amerikaner und
selbsternannte "Spam King" stellte sich Anfang August dem FBI. Wallace
wurde in den vergangenen Jahren mehrfach angeklagt und wegen Spam- und
Spyware-Attacken zivilrechtlich zu Geldstrafen in Millionenhoehe
verurteilt. 2010 verurteilte ihn ein US-Gericht zur Zahlung von 710
Millionen US-Dollar an Facebook. Er hatte Phishing-Websites aufgebaut,
um Mitglieder des sozialen Netzwerks zu betruegen. Der
US-amerikanischen, englischsprachigen Website cnet
http://news.cnet.com/8301-1023_3-20088487-93/spam-king-wallace-indicted-for-facebook-spam/
zufolge, wird ihm aktuell vorgeworfen, mit einem selbst entwickelten
Programm die Spam-Filter von Facebook umgangen zu haben. Ueber diesen
Weg sollen 500.000 Facebook-Mitglieder von November 2008 bis Maerz 2009
mehr als 27 Millionen Spam-Nachrichten erhalten haben. Wallace drohen
nun eine weitere Geldstrafe und bis zu 40 Jahre Haft.


9. PRISMA: Hacker-Drohne spioniert Funkdaten aus

Luftangriff
Eine Wespe demonstriert, wie die Zukunft der Daten-Spionage aussehen
koennte: Die Wespe - oder genauer: WASP - ist eine umgebaute
Militaerdrohne. Laenge und Spannweite betragen etwa 1,8 Meter; sie ist
vollgestopft mit Elektronik und sie fliegt dank eines
batteriebetriebenen Propellers. WASP steht fuer "Wireless Aerial
Surveillance Platform" (etwa: Kabellose Plattform zur
Gebietsueberwachung). Auf der Hackerkonferenz Defcon Defcon
[https://www.defcon.org/html/defcon-19/dc-19-index.html] in Las Vegas
zeigten zwei IT-Sicherheitsexperten, wie sie mit der Drohne GSM- und
WLAN-Datentransfers aus der Luft ausspionieren koennen. Wie das
IT-Onlinemagazin Golem http://www.golem.de/1108/85554.html berichtet,
sendet WASP ein starkes GSM-Signal und die Handys verbinden sich
automatisch mit dem vermeintlichen Sendemast, der die Verbindungen dann
entschluesselt. Gespraeche koennen so mitgehoert und aufgezeichnet
werden. Auch ungesicherte WLAN-Netze lassen aus der Luft leicht
aufspueren. Der Bau der WASP soll nicht mehr als 6000 Dollar gekostet
haben. Es ist ein Freizeitprojekt der beiden Entwickler, die als freie
Sicherheitsberater fuer US-Ministerien arbeiten.



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Dieser Newsletter ist ein kostenloses Service-Angebot des Buerger-CERT.
Er erscheint im Abstand von 14 Tagen. Die Informationen werden vom
Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik,
http://www.bsi.bund.de, mit groesster Sorgfalt recherchiert und
aufbereitet. Dennoch kann eine Gewaehr oder Haftung fuer die
Vollstaendigkeit und Richtigkeit nicht uebernommen werden.

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Newsletter zu abonnieren oder abzubestellen. Fragen und Anregungen an
die Redaktion bitte an: oeffentlichkeitsarbeit@bsi.bund.de

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