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Autor Mitteilung
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


Gesendet: 00:13 - 07.06.2004

Es ist als Zentrum Kreuzbergs bekannt, ist aber ein ärmlicher Anblick. Hauptsächlich heruntergekommene Sozialwohnungen in Plattenbauten, welche diesen Platz bestimmen. Früher muss dieser Platz genauso wie der einstige Belle-Aliance-Platz ein hübscher Platz gewesen sein. Heute ist das Kottbusser Tor, wie auch der Mehringplatz, ein Schreckensszenario moderner Stadtplaner oder moderner Architektur. Und Heute habe ich gelesen, dass am "Kotti" diese Platten mit 45 bis 55 Millionen € in Schulden stecken. Diese häßlichen Gebäude "überleben" nur aufgrund der Tatsache, dass sie subventioniert werden, wie ich gelesen habe. Und dort müssten sie jetzt alle Wohnungen wieder renovieren aber es fehlt am Geld. Natürlich wollen dort auch nicht unbedingt viele Menschen leben, weshalb alles in allem ein schwieriges Unterfangen ist, insgesamt aus den Schulden herauszukommen. Einnahmequellen zu finden ist schwer, wenn ein Ort so miserabel aussieht wie das angebliche Zentrum Kreuzbergs. Vielleicht reißt man irgendwann mal diese Platten ab und baut diesen Platz, genauso wie den Mehringplatz, mal neu mit Bauten im Stile der Patzschkes. Es wäre nur wünschenswert !!!!
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 00:24 - 07.06.2004

Hier habe ich diesen Bericht:

Das Subventionsgrab am Kotti
55 Millionen Euro Steuergeld hat das Zentrum Kreuzberg bekommen / Trotzdem sind die Wohnungen noch nicht saniert

Uwe Aulich

Am U-Bahneingang stehen ein paar Dealer und versuchen, ihre Drogen loszuwerden, vor den Geschäften lungern Alkoholiker herum. Alltag am Kottbusser Tor. Gegen die unterträgliche Situation am Kotti protestierten am Sonnabend die Anwohner des Zentrums Kreuzbergs, aber weniger gegen Junkies und Alkoholiker, sondern vielmehr gegen Peter Ackermann, den Geschäftsführer der Eigentümergemeinschaft. Die Mieter wollen unter anderem, dass ihre Wohnungen endlich saniert und Mieterhöhungen zurückgenommen werden.

Bei der Protestaktion blockierten etwa 150 Mieter die Adalbertstraße für ein paar Stunden. Von den Balkonen hängten sie Transparente wie "Hier werden Steuergelder versenkt", "Subventionsgrab" und "Ackermann raus". Der Rechtsanwalt Peter Ackermann vertritt seit fast sechs Jahren die Eigentümer. Anfangs galt er - auch bei den Mietern - als der Retter des Zentrums Kreuzberg. Er ließ verschließbare Haustüren einbauen, die Flure neu streichen. 400 Papierkörbe wurden aufgestellt und ein Kinderspielplatz gebaut. Für viele Maßnahmen gab es öffentliche Zuschüsse.

Mittlerweile sind die Anwohner nicht mehr gut auf Ackermann zu sprechen. "Überall ist Dreck, Fenster sind undicht, die Fahrstühle funktionieren nicht", sagt Horst Wiessner. Der 82-Jährige hat im April den Vorsitz im Mieterbeirat abgegeben. "Ich habe nicht mehr die Kraft, mich mit Ackemann zu streiten". Eva-Maria Scharlippe hat schon vor fünf Jahren vor zu viel Euphorie gewarnt: "Ich habe das Gefühl, die Gelder wurden für den Ausbau von Geschäften ausgegeben, die jetzt leer stehen."

Schon seit Jahrzehnten ist das Zentrum Kreuzberg Synonym für die verfehlte Bau- und Sozialpolitik Berlins. Die 295 Wohnungen wurden 1974 errichtet. Etwa 1 000 Menschen, die meisten leben von Sozialhilfe, wohnen dort. 55 Millionen Euro öffentliche Mittel sind inzwischen als Subventionen in den Wohnkomplex geflossen. "Das Haus ist eigentlich pleite", sagt der Stadtplaner und Ökonom Sergij Goryanoff. Denn auf dem Gebäude lasten auch Schulden in Höhe von 45 Millionen Euro - Kredite der Bank.

Im Bezirk und im Abgeordnetenhaus nimmt man die finanzielle Situation nun unter die Lupe. "Das Objekt lebt doch nur noch dank der staatlichen Unterstützung", sagt der SPD-Abgeordnete Stefan Zackenfels. Das Abgeordnetenhaus hat jetzt den Landesrechnungshof eingeschaltet. Und Baustadtrat Franz Schulz (Grüne) ist von Ackermann enttäuscht, dass dieser dem "Mieterbeirat nach Gutsherrenart ein Vertretungsrecht abspricht".

Dass die Mieter ihn aus Kreuzberg raushaben wollen, stört Ackemann selbst nicht. "Ich habe keine Spannungen mit der Mieterschaft." Die Missstände ließen sich aber nicht so schnell beseitigen. Den Mieterbeirat allerdings hält er nicht mehr für legitimiert, da die Bewohnerschaft sich verändert habe. Noch dieses Jahr soll ein Förderantrag gestellt werden, damit jetzt die Heizungsanlage und die komplette Wasserversorgung erneuert werden können. Sanierungsbeginn: 2005.


Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/347071-1.html

Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 22:04 - 07.06.2004

Das habe ich vorgestern in Berlin Aktuell oder sowas gesehen...
Die Gegend um den Luisenstädt. Kanal ist wirklich schön, voller Gründerzeitler, viele Leute und so. Und dann kommt man nicht weit davon entfert eben zu dieser Gammelecke...! Ein echter Schock! Ein (oder mehrere) Patschkes oder Kollhoffs wären da echt wünschenswert. Aber wenn es dann wohl doch 2005 saniert werden soll...Dann wird daraus wohl nichts...
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 22:47 - 07.06.2004

Auf lange Sicht gesehen wird sich da aber bestimmt etwas tun. Ich gehe jede Wette ein, dass wir mitansehen, wie diese Gammelecke nochmal ihre Gründerzeitjahre aufleben lassen wird. Wenn sie es nochmal renovieren lassen, wird es 20 Jahre später wohl wieder dazu kommen und ich kann mir auch nicht denken, dass an diesem wichtigen Ort, das Zentrum Kreuzbergs, was schon nach außen auch als solches wirken sollte, auf ewig diese Platte bestehen bleibt. Die Umgebung find eich auch schön aber genau dieser Platz ist ein Schock.
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 16:02 - 04.07.2004

Es könnte sich natürlich was tun, jeder weiss ja dass diese Todesarchitektur von den Menschen abgelehnt wird, dsa hat sihc ja inzwischen auhc bis zu den Stadtplanungsämtern durchgesprochen. Aber erstens würde das mehr als zaghaft geändert werden (mal ein kleines Giebeldäch-chen hier und da, karg-albern "modern", vielleicht ein bisdchen Stein statt Glas, aber ansonsten wie gehabt.

Und zweitens nützen ja die dollsten Erleuchtungen nichts - die ja sogar einen Modernisten mal überkommen kann - wenn dsa Geld dazu nicht da ist. Ich sehe für diese Gegend zur Zeit keine gute Perspektive. Jedenfalls n icht in absehbarer Zeit. "in absehbarer Zeit" heisst: solange ich lebe, und in 20 Jahren bin ich 60. Also die Chance, dass in den mnächsten 50 Jahren sich was ändert ist da, aber bis dahin bin ich .- und die meisten von euch - nicht mehr hier.

Ich habe übrigens an Bausenator Stimmann, der ja zu großén Teilen auf unserer Seite ist, einen langen Brief geschrieben, und in darin ermuntert, den "belle-alliance-platz" wiederherzustellen. Die antwort kann ihc leider nicht posten denn es ist keine datei sondern papier und ihc tippe dsa nicht alles ab. kurz:er bedankte sich für meinen zuspruch, freute sich natürlich und fand die anregung gut. BLa. Nichts wird sich tun.

Das war irgendwann letztes Jahr. Anfang 2003 oder so. Ich werde Aktionen dieser Art aber nicht wiederholen. Denn wenn einer das sagt, geht das unter. Wenn aber viele das gleiche sagen würden "dieser Platz muss wiederhergestellt werden", wären sie gezwungen sich gedanken zu machen. Und unsere vorteil ist ja, dass die alle so phantasie- und konzeptlos sind, dass sie dann zwangsweise auf unsere ideen verstärkt eingehen würden. Ich war aber der einzige der das tat, niemand folgte meinem aufruf, ich wurde dafür sogar noch beschimpft, als ich hie sagte ,mich ärgerte dass die leute zu faul waren einen einzigen Satz zu schreiben. Statt dessen schriebemn sie hier 10 sätze um mir zu erklöären warum das nichs bringen würde. hätten die dresdner auch so gedacht, stünde die grandiose frauenkirche jetzt nicht, sondern es stünde eine schwachsinnige glas-beton-kuben shopping mall dort.

auf jeden fall werde ich dsa nicht wiederholen, denn es bringt nichts wenn das nur einer tut. viele grüße, peter
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 18:53 - 04.07.2004

Peter, du täuscht dich. Du solltest anders denken. Du solltest denken, dass ich etwas tun wird und dich über jeden kleinen Schritt freuen. Außerdem können Investoren dort bauen. Von denen kann man sich auch eine schöne Fassade erwarten. Und selbst wenn die Aufbesserung an dieser Stelle nur gering wäre, irgendwann wäre es besser. Was den Bauten gut täte wäre Farbe. Diese weißen Platten brauchen eine schrille Farbe. Kreuzberg ist bunt. Dann sollte man die wießen Platten total schrill anmalen. Das würde den Platz aufwerten !! Und die Tristheit wäre weg.

Vergesst doch bitte eines nicht. Der Lehrter Bahnhof kommt. Der Flughafen. Jedes neue Bauprojekt ist wichtig für die Stadt. Viele neue Bauprojekte locken Menschen an. Touristen kommen. Filme werden gedreht. Investorne kommen. Mit dem neuen Flughafen BBI kommen mehr Manager. Die Wirtschaft wird wachsen. Auch mit dem neuen Bahnhof. Die neuen traditionellen Bauprojekte werden einen tollen Eindruck bei den Besuchern hinterlassen. Berlin entwickelt sich auf einem tollen Weg. Sie werden in 20 Jahren darüber diskutieren wie der neue Kotti aussehen soll. Und nun will ich hier mal etwas positiveres hören und keine trübblasenden Mienen !!!
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:49 - 04.07.2004

"Diese weißen Platten brauchen eine schrille Farbe. Kreuzberg ist bunt. Dann sollte man die wießen Platten total schrill anmalen."

Naja, ich weiß nicht...Dann wär es eben 'n bunter Sozialbau-Bunker...Daurch würde er vielleicht etwas weniger trist, aber schöner/attraktiver...?

Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 20:10 - 04.07.2004

Ja. Ich liebe Farbe. Weiß ist doch trostlos, wen die architektur schon schlimm ist. vielleicht sieht der baum um ein paar prozent besser aus aber wir dürfen nicht erwarten, dass wir jetzt alle städte sofort wieder wie vor dem krieg herrichten. Ich fände Farbe wirklich positiv. das kann viel auswirken. ich finde berlin attraktiver als london. london, wird mir jeder zustimmen hat großteils mehr schönere architektur aber mir fehlt in london die farbe. ich mag die stadt nicht, weil sie zu wenig farbe hat. zu wenig grüne bäume. zu wenig farbe. das ist sehr wichtig für die sinnliche wahrnehmung. ich würde ja obwohl ich traditionelle bauten liebe auch bestehende kleine betonklötze die als kleine läden dienen gut finden, wenn die in einer straße durch gebaut wären und alle bunt wären. dazu ein markt, händler und so wie bei einem vergnügungspark irgendwelche fantasyfiguren an den dachaufgängen aufgesetzt. so sieht es teilweise in camden town von london aus und das sieht wirklich toll aus, weil es so bunt ist !! ja, zur Farbe !! um die zeit bis zur neuen bebauung zu überbrücken, sollte man viel mehr wert auf farbe setzen. man sollte generell viel mehr künstler die auch fassaden zeichnen können oder die muster oder drachen doer rosen zeichnen können an 60er und 70er bauten ranlassen. damit bessert man einiges auf. ich würde dafür sogar in ein plattenbaugebiet fahren um ein foto zu machen. solche gebäude können wirklich locken. es gäbe doch viel kreativität. leider verharren viele immer in den selben gedanken.
van Dyk
Stammgast

Beiträge: 69


 

Gesendet: 20:39 - 04.07.2004

Das Kotbusser Tor gehoert in den Reihen derselben fehlplanung wie das Sozialbunker auf dem ehemaligen Sportpalastgelaende!!man sollte die hochhaeuser am Kottbusser Tor abreissen und das etwas schoenes bauen ( ich weiss das ist eine Utopie aber traeumen darf man haben, oder??
PeterBerlin
Bronzenes Premium-Mitglied

Beiträge: 584


 

Gesendet: 00:08 - 05.07.2004

@Weisser Wolf
du hast Recht. Aber ich ärgere mich dass ich schon so oft Schreiben verfasst habe (und zwar richtig Gute -so die Worte anderer), und fast niemand sich beteiligt hatte. Die Deppen in den Stadtplanungsämtern machen Ihre, verzeihung, Scheisse doch weiter, weil sie glauben dass alles fantastisch sei. Die Menschen äußern sich doch gar nicht zu diesen Dinge, ein paar wenige tun es hier, aber hier kriegen die Verantwortlichen davon nichts mit. Der Großteil der Menschen wäre zwar unserer Meinung, es wird aber kaum wahrgenommen, aus einem simplen Grund: Unsere Deutchen Städte sind inzwischen nach dem Krieg, mehr noch aber nach dem Zerstörungswerk der Modernisten bereits so entstellt, entwurzelt und identitätslos, dass sie Menschen ganz simpel gelernt haben: weg zu sehen. (Zitat Prof. Ganser).

Ich denke schon dass es eine Menge bewirken würde wenn mehr Leute sich äußern würden. In Dresden ist das geschehen, mit großem Erfolg, und der Kampf geht weiter. Mein Herz gehört vor allem Dresden, weil diese Stadt die meistgeschundene ist, und es hier bitter nötig ist. Der Neumarkt wird übrigens kommen. Nur: Am Kotti ist das nicht so sicher...irgendetwas wird sich schon tun, klar, "irgendwas". Na ja...in diesem Sinne, schönen Abend,
Gruß,
Peter

PS
@Ben
ick bin jestern am Cumberland vorbei jeloofen, da ha'ick an dir jedacht. Dufte Jebäude, wa???
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 00:55 - 05.07.2004

@PB

Ja voll schnieke, ey. Aber leider ist das Hotel-Schild wieda wech und ooch sonst seh' ick nicht, dad'da watt passiert...Schade ejenltlisch!

Wo wa grad dort sind: Man sollte den Patzschkes Mal vorschlajen, etwas für dat Grundstück daneben (mit dem "Hochhaus") zu entwerfen. Am Ku'damm haben se schließlich noch nichts!

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