Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2

zum Seitenende

 Forum Index —› Architektur allgemein —› "Die Architektin Zaha Hadid mag kein altes Zeug"
 


Autor Mitteilung
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


Gesendet: 13:47 - 29.05.2004

Die Architektin Zaha Hadid mag kein altes Zeug

Interview
von Hella Boschmann

Wenn Zaha Hadid am Pfingstmontag in der St. Petersburger Eremitage mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnet wird, ist sie die erste Frau, die diesen "Nobelpreis der Architektur" erhält. Mit der in Bagdad geborenen britischen Architektin sprach Hella Boschmann.


DIE WELT: Hat Sie die Ehrung überrascht?


Zaha Hadid: Damit habe ich in diesem Jahr wirklich noch nicht gerechnet. Ich war wie versteinert als der Anruf kam.


DIE WELT: Verändert der Preis Ihr Leben?


Hadid: Mein Leben hatte sich schon in den letzten vier, fünf Jahren erheblich verändert. Die Aufträge fingen an, sich zu mehren. Ich habe keine Ahnung, ob nun noch sehr viele dazu kommen werden.


DIE WELT: Sie gelten als Weltmeisterin des Wettbewerbs mit Dutzenden von ersten Siegen. Ist es damit nun vorbei?


Hadid: Meine Zeit wird immer knapper. Was bedeutet, dass ich mich immer weniger auf Wettbewerbe konzentrieren kann. Was ich sehr bedauerlich finde. Ich mag die Herausforderung, ständig etwas Neues auszudenken, anstatt mich nur mit Klienten herumschlagen zu müssen.


DIE WELT: Rechnen Sie sich noch zu den Dekonstruktivisten?


Hadid: Das war doch nur eine symbolische Sache. Uns ging es damals in der New Yorker MoMA-Ausstellung um neue Aspekte in der Moderne. Um Erkenntnisse, die Dinge frischer zu sehen. Inzwischen gehen wir alle unsere eigenen Wege.


DIE WELT: Planen Sie neue Niederlassungen in anderen Städten?


Hadid: Ich bleibe in London. Wir beschäftigen inzwischen an die 60 Architekten.


DIE WELT: Ihre Zunft scheint gespalten. Die einen setzen auf Restaurierungen und wollen das Berliner Schloss wiederaufbauen. Die anderen - wie Sie - setzen partout auf Neues.


Hadid: Berlin wäre sicher nicht gut beraten, wenn es das alte Zeug wiederaufbaut. Das tut dem innerstädtischen Leben nicht gut.


DIE WELT: Und wie stehen Sie zu ihrer Heimatstadt? Haben Sie Ideen für den Wiederaufbau?


Hadid: Leider war ich seit 25 Jahren nicht mehr in Bagdad und habe keine Ahnung, was noch steht und was nicht. Aber da mitzumachen würde mich sehr reizen.


DIE WELT: Hätten Sie unter einer Saddam-Diktatur Aufträge in Bagdad angenommen?


Hadid: Wohl eher nicht. Wenn ich zu Kompromissen bereit wäre, hätte ich sicher schon vor Jahren viel mehr Erfolg gehabt. Mein Leben wäre vielleicht auch etwas einfacher verlaufen. Ohne auf meine vielen kompromissfreudigen Kollegen herabsehen zu wollen, aber das Kompromisse eingehen ist einfach nicht meine Art.


DIE WELT: Ihre Art ist oft, wenn man das so sagen darf, abweisend. Sind Sie häufig verärgert?


Hadid: Überhaupt nicht. Ich bin eher ein lustiger Typ.



Artikel erschienen am 28. Mai 2004

Quelle: http://www.welt.de/data/2004/05/28/283763.html
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 14:08 - 29.05.2004

Zitat:
Wenn ich zu Kompromissen bereit wäre, hätte ich sicher schon vor Jahren viel mehr Erfolg gehabt. Mein Leben wäre vielleicht auch etwas einfacher verlaufen.



und uns wäre vielleicht viel schlimmes erspart geblieben...

Zitat:
Berlin wäre sicher nicht gut beraten, wenn es das alte Zeug wiederaufbaut. Das tut dem innerstädtischen Leben nicht gut.


ahja... lieber betonburgen ohne fenster, ohne form ohne detail. willkürlich zusammengewürfelte betonpfeiler und schräge dächer klingt auch für mich verlockender als eine altstadt, gründerzeithäuser, schloss, etc.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 21:13 - 29.05.2004

dieses etwas von frau kann man ohenhin nicht ernst nehmen.
Johann Dientzenhofer
Novize

Beiträge: 29


 

Gesendet: 21:21 - 29.05.2004

Leider gibt es wenige Menschen, die zugeben, daß sie von irgendetwas keine Ahnung haben.
Die Gurke wäre doch gut beraten gewesen, wenn sie gesagt hätte, daß sie von der Situation in Berlin nichts versteht, oder?
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 21:25 - 29.05.2004

auf jeden fall.
das war halt eine reflexantwort: "alt? igitt!"
eben darum sag ich ja: nicht ernstnehmen.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 00:52 - 30.05.2004

Zitat:

Wenn ich zu Kompromissen bereit wäre, hätte ich sicher schon vor Jahren viel mehr Erfolg gehabt. Mein Leben wäre vielleicht auch etwas einfacher verlaufen.


Dem widerspreche ich. Was ist ein Kompromiss ? Aus meienr Sicht ist das etwas subjektives, etwas relatives und eine Standpunktsache. Auf keinen Fall etwas objektives. Höchstens für Außenstehende aber im Prinzip ist ein Kompromiss auch nur etwas ganzes für sich stehendes. Der Kompromiss lehnt die aus seiner Sicht "Ganzeheit von irgendetwas" ab und stellt sich selbst als die Mitte von zwei Seiten da, für die es offiziell jedoch keine Maßeinheit gibt was man als Kompromiss oder Nichtkompromiss bezeichnen kann. Das ist eben eine Standpunktsache. Für mich ist dieser Kompromiss ein Extrem und das was für diese Frau extrem wäre, wäre für jemand anderen ein Kompromiss. Ist eben alles unterschiedlich. Jedenfalls sehe ich das so also kann mich auch nichts dazu veranlassen es anders zu sehen. Und ich finde nicht, dass es einfacher ist Kompromisse einzugehen. Man sollte lernen, was einem nicht passt, nicht ernst zu nehmen. Das sage ich jetzt hier mal, weil ich natürlich will, dass andee meine Sicht annehmen. Das scheint wohl ein menschliches naturell von jedem zu sein oder von einigen oder von vielen. Je nachdem. Vielleicht sollte es das für alle sein, vielleicht aber auch niemanden. Keine Ahnung. Vielleicht entscheide ich für die restliche Welt, vielleicht irgendwer, irgendetwas anderes, vielleicht nicht. Keine Ahnung.

Aber ich möchte in Berlins Mitte keinen Kompromiss. Ich will kein Kompromissstadtschloß, die eine Seite aus Glas, die andere aus Stein. Man kann immer und überall immer weitere Kompromisse finden, wenn man glaubt, dass man damit teilen soll. Ein einziger Zigelstein ist für sich stehend ein ganzer Stein. Das kann für manch einen zu extrem sein also der Kompromiss, dass die Hälfte eines Ziegelsteins aus Glas ist. Es gibt aber noch viele Materialien, also wird man wohl Ziegelsteine abschaffen müssen. Und alles andere auch was ma als ganzes betrachtet. Ein einziges Atom ist für sich stehend ein Ganzes. Das Ganze ist aber kein Kompromiss also teilen wir es weiter auf bis es irgendwann nichts mehr gibt. Ich halte nur dann etwas von Kompromissen, wenn sie mir in den kram passen, ansonsten tu ich jeden als Spinner ab, der anderer Meinung ist als ich und das ist mein gutes Recht. Dieses muss ich nichtmal jedem zukommen lassen, denn auch das wäre mein Recht, mein Glaube, wie auch immer. Das Dilemma am Mensch sein, vielleicht niemals ganz zu sein wie Kant sagte. Aber sich wenigstens damit befassen. Vielleicht gibts aber auch vollkommene Menschen. Vielleicht ist das auch Ansichtssache was man als vollkommen bezeichnet. Glaube ist Realität und ich glaube, dass diese Frau keine Ahnung hat. Sie hat somit auch keine Ahnung was sie sagt und damit nehme ich sie nicht ernst nachdem ich mich mit ihrem gesagtem auseinandergesetzt habe. Ich kann wirklich nur hoffen, dass die Menschen sich ändern und kann nur jedem, der dies hier liest dazu ermutigen, die Menschen so zu ändern und ihnen zu sagen, dass sie gegen trostlose Architektur sein sollen. Es wird vielleicht immer jemanden geben, der sich dagegen stellt. Vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es falsch. oder auch richtig. Keine Ahnung aber ich lege es jetzt mal als Richtigkeit fest, weil ich daran glaube und das somit Realität ist. Also, lasst uns aufbrechen und die Menschheit verändern, denn sie dürfen keine Vollverglasung mögen ! Was ist, wenn sie vom Teufle geschickt wurden um die Städte zu zerstören ? Da skann doch durchaus sein. Niemand wird je das gegentiel beweisen können. Vielleicht sind wir eine Matrix. Alle sist möglich. Und vielleicht sollen wir die Städte der Welt wieder herstellen. Es ist vielleicht der Auftrag der uns für diese Welt mitgegeben wurde und wir sind die Auserwählten. Das ist durchaus möglich. Also glaubt daran und handelt danach.
Oliver
Senior-Mitglied

Beiträge: 491


 

Gesendet: 14:53 - 30.05.2004

...gut, daß nun das echte Interview
entdeckt wurde und das ganze Ausmaß
der Geldgier offenbart wurde !
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 19:57 - 30.05.2004

Wer ist die Ziege schon!? Kann mich nicht erinnern, je was von der gehört/gesehen zu haben! DIe soll sich mal Raushalten, wenn es um die künstlerischen Aspekte der Architektur geht! Ihre Bork-Kuben kann sie im Irak hinbauen!
Bewacher
Mitglied

Beiträge: 215


 

Gesendet: 12:59 - 31.05.2004

Ich habe mal in der "Deutschen Bauzeitung" gelesen, die Frau hätte mal eine Feuerwache für die Werksfeuerwehr einer Fabrik in Südwestdeutschland gebaut. Bei der Eröffnung lief sie - medienrummelgerecht - in der Aufmachung... eines New Yorker Feuerwehrmannes (!!!) herum. Ein kleiner Schönheitsfehler: Diese ach so funktionalistisch gebaute Feuerwache erwies sich für diesen Zweck absolut untauglich, sie mußte zur Kunstausstellung umgewidmet werden...
Johann
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 18:38 - 31.05.2004

Die besagte Feuerwache steht in Weil am Rhein, unweit von Basel.
Mit diesem "Kunstwerk" hat sie aber ihren Durchbruch erzielt, jahrelang war es bei Entwürfen geblieben nun hatte sie ihren ersten zubetonierten Raum zu bieten.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 22:08 - 31.05.2004

ich finde diese frau völlig daneben.
die ist doch eindeutig zu spät geboren. vor 30 jahren hätte sie ihren mist noch bauen können - heute aber sind wir eigentlich etwas weiter.

Seiten mit Postings: 1 2

- "Die Architektin Zaha Hadid mag kein altes Zeug" -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Architektur allgemein —› "Die Architektin Zaha Hadid mag kein altes Zeug"
 



Version 3.1 | Load: 0.002710 | S: 1_2