Architectura Pro Homine - Forum für Klassische und Traditionelle Baukunst - www.aph-forum.de.vu |
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Autor | Mitteilung |
Dirk1975 Moderator Beiträge: 435 | Gesendet: 00:30 - 22.05.2004 "Freie und Abrissstadt Hamburg" - den Eindruck bekam man im Sommer 2003. Für eine höchst umstrittene neue Einkaufspassage wurden ganze Straßenzüge (einschließlich unter Denkmalschutz stehender Gebäude) abgerissen. Eine gute Gelegenheit, dieses Vorhaben fotografisch zu dokumentieren. In nur knapp 4 Monaten wurde der ganze Bereich abgerissen, der Bau der 6-geschossigen Tiefgarage hat begonnen... Hier die fotografische Dokumentation: http://ritzelkiste.de/hh/index.htm |
Pilaster
Stammgast Beiträge: 97
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Gesendet: 10:18 - 22.05.2004 Mit den freien hanseatischen Abrissen koennte ich ja zur Not leben. Aber leider ist Teheranis Europapassage 1. zu gross und 2. zu sehr von Stahl und Glas dominiert. Fazit: Passt nicht in die Nachbarschaft! |
ArchitekturJunge
registriert Beiträge: 15
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Gesendet: 12:08 - 22.05.2004 Das ist einfach ein grausames Projekt. Jetzt werden schon die Gebäude abgerissen,die den Krieg überlebt haben. In ein paar jahren sehen unsere Innenstädte wircklich so aus wie die der Amerikaner. Selbige verstehen sich ja auch außerordentlich darin,ihre eigene Kultur zu zerstören. Singer Building....... |
Ulrich
registriert Beiträge: 2
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Gesendet: 22:14 - 23.05.2004 Moin, moin ich bin der Urheber der Fotos, schönes Forum hier :-) @Pilaster: Also ich kann mit den Abrissen nicht leben, hier in HH wird immer noch viel zu viel abgerissen, so als ob wir unendlich viele alte Gebäude hätten. Aber mit dem neuen Teherani-Glaskasten kann ich eigentlich auch nicht leben, er wird sicher monströs groß werden und in 10 Jahren zur Hälfte wieder leerstehen... @Architekturjunge: Dass in Hamburg Gebäude, die den Weltkrieg überstanden haben abgerissen werden, ist leider wirklich nichts Neues :-( Vor 2 Wochen z.B. begann der Abriss einer Wohnzeile in St.Pauli, die der SAGA (städtische Wohnungsbaugesellschaft) gehört. Nicht nur, dass dort Häuser aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgerissen wurden (die es hier sowieso kaum noch gibt), nein, man reißt skrupellos das Geburtshaus von Carl Hagenbeck (dem Gründer von Hagenbecks Tierpark, unserem großen und bekannten Zoo hier) ab. Immerhin hat Hagenbeck im Innenhof der Häuser seine ersten Tiere vorgeführt. Tja, nun ist die Häuserzeile weg. Schöne, neue Welt :-( Grüße, Ulrich |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
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Gesendet: 23:56 - 23.05.2004 Danke für diese Informationen Ulrich, und herzlich Willkommen im Forum Zu dem Abriß der Häuserzeile habe ich auch eine Seite mit einer Fotodokumentation entdeckt, es ist einfach traurig, und man bleibt machtlos zurück. Aber diese Dokumentationen zeigen auch, daß sich via Internet immer mehr Widerstand der Bürger gegen diese Kahlschlagmethoden formiert. Das ist die positive Seite. Um jedes solcher Häuser ist es schade, denn sie sind unwiederbringlich verloren und mir fällt kein einziges Beispiel ein, bei dem an deren Stelle etwas, zumindest optisch, besseres getreten wäre. Bürgerinitiative gegen den Abbruch:http://www.flowertower.de/trommelstrasse/ Fotodokumentation des Gebietes: http://www.20359hamburg.de/fotostrecke_trommelstrasse.php?id=0&mode= |
Ben
Goldenes Premium-Mitglied Beiträge: 1337
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Gesendet: 00:10 - 24.05.2004 Tja, schon traurig...Hamburg hat doch genug Passagen! Wozu noch eine? Und dann noch so eine riesige...Und dazu kommt eben noch der Abriss des doch recht prägenden Europa-Hauses und eben noch der übrig geblieben Vorkriegsbebauung...Schlimm, aber jetzt ist es leider zu spät... |
Dirk1975
Moderator Beiträge: 435
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Gesendet: 00:14 - 24.05.2004 Hamburg am 20.05.04: Gestern Morgen wurden die Abrissarbeiten in der Lincolnstrasse und Trommelstrasse fortgesetzt. Das Eckhaus, das bis vor einigen Tagen noch die legendäre, aus Filmen bekannte Kneipe "Tippel- Inn" beherbergte, die immer wieder in Zeitungsberichten abgebildet war, wird wohl Morgen fallen. Das Haus Trommelstrasse 6 wird unmittelbar folgen. Trommelstrasse 4 kann im Moment noch nicht abgerissen werden, da es noch von einer Mieterin bewohnt wird. Der Wandel in diesem Gebiet wird gerade in den nächsten Tagen in brutaler Weise offenbar, es werden praktisch die letzten Zeugen des alten St. Pauli in der Trommelstrasse ausgelöscht. Die tragische Hamburger Selbstzerstörung, die ohne Bombenkriege auskommt wird durch das Verschwinden dieses Ensembles fortgeschrieben. Nach Berichten im Abendblatt am 18.05.04 äußert sich die SAGA mittlerweile immer deutlicher, wie sie die Entwicklung St. Paulis durch Aufwertung mitgestalten will. Die Widersprüche werden aber offensichtlich und sind aus unserer Sicht nicht mehr zu vermitteln: Identitätsstiftende solide Altbauten mit attraktiven Wohnungsgrundrissen werden vernichtet, obwohl die Beliebtheit von Altbauten auch der SAGA bekannt ist (im Herbst 2003 von der Pressestelle der SAGA ausdrücklich bestätigt) und sich der Charme St. Paulis auch sehr auf sein altes vorstädtisches Baugefüge gründet, das gerade in seiner Keimzelle um den Hein- Köllisch- Platz darstellt. Über das von der SAGA vorgegebene soziale Engagement kann man unter der Website www.20359hamburg.de viel "aufschlussreiches" erfahren. http://www.20359hamburg.de/ |
Oliver
Senior-Mitglied Beiträge: 491
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Gesendet: 09:52 - 24.05.2004 Bei der Europapassage sind zum Großteil Bauten aus den 60er Jahren abgerissen worden - ich schätze etwa 90 % des kompletten Abrissvolumens. Daher bin ich froh, daß die Passage kommt ! http://ritzelkiste.de/hh/hh05.htm Dieser Schuttberg sah früher übrigens so aus: http://us.f1.yahoofs.com/users/dd2f2968/bc/No2/__sr_/Abbruch-Geb%e4ude.jpg?ph40asABlWmCycOp Rechts kann man noch ganz gut das rosa Haus erkennen. |
Kai_2
Senior-Mitglied Beiträge: 288
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Gesendet: 14:56 - 24.05.2004 ich war am freitag in hamburg - es ist wirklich eine gigantische baulücke die entstanden ist; die europa-passage muss dementsprechend auch gigantisch sein. und das in der gegend! |
Sonicted
Stammgast Beiträge: 68
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Gesendet: 16:47 - 24.05.2004 Hamburg ist einfach nicht zu retten. Da gehts immer lustig weiter mit dem Abriss. Was sich die SAGA so alles erlaubt, und das mit Zustimmung der Stadt! Da kann man doch nur resignieren. Privateigentum geht anscheinend ueber alles. Die Reeperbahn und die naehere Umgebung ist doch schon komplett verschandelt, dann kommen noch die ueberbreiten Strassen dazu...Hamburg verliert mit jedem Jahr an Ausstrahlung....nichts zu machen, auf die Stadt gebe ich keinen Pfifferling mehr. Hauptsache Profit eben, Kulturbarbarei par excellence. In ein paar Jahren werden sich alle Hamburger verwundert die Augen reiben.... |
Oliver
Senior-Mitglied Beiträge: 491
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Gesendet: 17:53 - 24.05.2004 Was wollt Ihr eigentlich ? Ich glaube, manche Leute hier im Forum wissen das gar nicht so genau. Einmal wird von der Verschandelung der Städte durch 60er Jahre-Betonbauten geschrieben - beim anderen Mal wird groß aufgeschrien, wenn selbige Bauten abgerissen werden. Jeder der die ursprüngliche Situation dort in der Paulstraße bzw. Hermann- straße gesehen hat, ist froh das dort was neues hinkommt. Es waren dort nur langweiligste 60er Jahre Betonbüros! |
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