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Autor Mitteilung
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


Gesendet: 20:48 - 18.05.2004

Ein Kapitel der Baugeschichte, dass hier im Forum noch nicht näher untersucht wurde, ist das des sog. Heimatstils. Leider habe ich hierzu bisher sehr wenig im Internet gefunden.

Als echte Gegenbewegung zur sog. neuen Sachlichkeit und späteren Moderne in den 20er entstanden, wurde der Heimatstil leider von den Nazis instrumentalisiert und konnte sich nach dem Weltkrieg nicht fortsetzen. Von den Modernisten fälschlicherweise als Naziarchitektur verachtet und verschrien, hatte diese Architekturbewegung natürlich nur noch wenig Chancen in der Nachkriegszeit.

Interessanterweise setzt auch der heutige Traditionalismus und New Urbanism beim Heimatstil an; Renaissance des Heimatstils?

Eine echte Auseinandersetzung und Diskussion über den Heimatstil würde traditionelle Architektur heute sicher weiter voranbringen - ganz und gar nicht im Interesse der modernistischen Gegnerschaft, die dies zu verhindern weiß.
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 20:50 - 18.05.2004

Soweit ich weiß hat der Heimatstil in Westdeutschland noch in den frühen 50er Jahren eine durchaus bedeutende Rolle gespielt, vor allem beim Bau von Vertriebenen-Siedlungen
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 20:59 - 18.05.2004

Stimmt Ernst, Ansätze des Heimatstils sind beim Siedlungsbau der Nachkriegszeit durchaus noch erkennbar, wenngleich sich die Moderne auch hier zunehmend durchsetzte, leider!
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 21:27 - 29.05.2004

ich muss getsehen, dass ich das wort "heimatstil" zum ersten mal lese.
was gibt es dazu näheres noch zu sagen?
Norimbergus
Stammgast

Beiträge: 82


 

Gesendet: 14:13 - 30.05.2004

Mir ist diese Strömung eigentlich als "Heimatschutzstil" bekannt. Ich assoziiere damit Namen wie Schultze-Naumburg oder Bauten wie Carinhall oder die DAF-Schulungsburg Erwitte.
Johann Dientzenhofer
Novize

Beiträge: 29


 

Gesendet: 21:44 - 30.05.2004

Das ist ein weites Thema, dazu gehören sicherlich Leute wie Schmitthenner, Schultze-Naumburg, Riemerschmid, Tessenow, Bonatz, Höger und viele andere, die von sich auf die älteren Bautraditionen besannen, den Schwulst der Formenvielfalt der Gründerzeit überwanden und gleichzeitig nicht die Maßlosigkeit der Moderne a la Gropius mitmachten (Gropius' im Fabrikbau in Ehren, aber für den Wohungsbau hat er nicht getaugt).
Sie haben im Grunde nichts anderes getan, wie die heutigen "New Urbanists", auf Bauweisen der Region zurückgegriffen, Materialien aus der Umgebung aufgegriffen und den Menschen und seine Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt ihrer Planung gestellt.
Inwieweit man den Nazis da Instrumentalisierung unterstellen mag, soll andere Gemüter erhitzen. Ich stelle nur immer wieder fest, daß es mir meist schwer fällt, Bauten aus den 20ger und 30ger Jahren voneinander zu unterscheiden, d.h. das 3. Reich hat von wenigen Ausnahmen abgesehen, nahtlos im Heimatstil der 20ger Jahre weitergebaut - allerdings teilweise ins Große (siehe Flughafen Tempelhof u.ä.), so daß wir ebendrum teilweise eine anachronistische Brille aufhaben.
Und nehmen wir die so oft zitierten Autobahnen, so fand ihre behutsame Landschaftsführung seinerzeit auch und gerade im Ausland höchste Anerkennung und wenn man objektiv hinschaut, so wird man feststellen, daß eine Autobahnbrücke aus den 30ger Jahren viel schöner aussieht, als eine, die nach dem Kriege gebaut wurde.
(Zu diesem Thema gibt es übrigens einen Bildband aus dem Chr. Links Verlag / Berlin).

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