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 Forum Index —› Deutschland —› Neubau eines Altenheims in Berlin im traditionell-kontextorientierten Stil
 


Autor Mitteilung
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


Gesendet: 08:42 - 21.04.2004

Zentral, aber grün gelegen: Zwei neue Seniorenheime

Ältere Menschen ziehen gern entweder ins Grüne oder dorthin, wo sie genug Abwechslung finden. An der Reinickendorfer Thaterstraße entsteht jetzt ein Pflegeheim, das beide Ansprüche bedienen will: In Blickweite zum Park am Schäfersee und zur quirligen Residenzstraße können hier im Herbst des kommenden Jahres 170 Senioren ein neues Zuhause finden. Derselbe Bauherr, die Lübecker HBB, ist mit einem ähnlichen Projekt mitten in Pankow schon ein gutes Stück weiter. Auch dort haben die Bauherren für ihr Seniorenpflegeheim am Schlosspark die Nahtstelle von Park und Ortszentrum gewählt.

[...]

Während in Reinickendorf das Berliner Architekturbüro Richter das 13,5 Millionen Euro teure Haus mit einer modernen Fassade versieht, versucht das Büro im 2 Millionen Euro teureren Projekt an der Pankower Pestalozzistraße, das ortstypische Erscheinungsbild aufzugreifen. Schrägdach, Gauben und strukturierte Putzfassade sorgen für ein Äußeres, das man sich auch von den Neubauten an der Breiten Straße wünschte.

Nach dem Motto "Außen anders, innen gleich", ähneln sich die Heime der HBB innen bis hin zu den Salzstreuern. Das spart Kosten, wie auch die moderne computergesteuerte Verwaltung. rast


Artikel erschienen am 21. April 2004 i.d. WELT


Bild aus der Zeitung:

[Link zum eingefügten Bild]


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fazit: schlicht, aber gut.
Seraph Eleison
Mitglied

Beiträge: 127


 

Gesendet: 11:56 - 21.04.2004

Du sagst es. Mehr hab ich da auch nicht hinzuzufügen. Auch wenn es sicher einige Kleinigkeiten gibt, die man hätte noch besser machen können.
Kai_2
Senior-Mitglied

Beiträge: 288


 

Gesendet: 13:40 - 21.04.2004

schöne neuigkeiten. das haus gefällt mir - auf den ersten blick. es fehlt, wie so oft, abwechslung in der fassade (z.b. rundbögen, giebel über den fenstern, et cetera). aber es ist schön, dass es sich an die traditon der umgebung, bzw. dessen aussehen, anpasst. dies kann das argument der trad. architektur nur bestätigen und festigen!

wie sieht denn das andere seniorenheim aus?
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 17:01 - 21.04.2004

Wer brauch denn ein Luxus-Altersheim in Pankow? Sowas baut man im Grunewald!
Aber das Haus sieht ganz gut aus.
Ernst
Mitglied

Beiträge: 134


 

Gesendet: 17:17 - 21.04.2004

Zitat:
Wer brauch denn ein Luxus-Altersheim in Pankow? Sowas baut man im Grunewald!


Daran erkennt man den West-Berliner ;)

Pankow hatte, soweit ich weiß, in DDR-Zeiten den Spitznamen "Volvograd" - wegen der dort bevorzugten Marke für Staatskarossen. Da kann man sich gut vorstellen, wer dort heute noch wohnt und langsam alt wird.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 19:30 - 21.04.2004

Nein Ben, in Reinickendorf wird das teure Altersheim gebaut, welches eine langweiligere (moderne) Fassade als jenes in Pankow, welches billiger ist, erhält.
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 21:24 - 21.04.2004

Naja, Reinickedorf ist ja auch nicht grad DIE Edelgegend...Wie auch immer...Das Haus ist ganz nett - aber in Pankow interessiert es mich nur bedingt...
Jetzt neu
Novize

Beiträge: 27


 

Gesendet: 22:21 - 21.04.2004

Die oben visualisierte Bau lässt mich völlig kalt.
Andererseits, Altenheime, Krankenhäuser und so'n Zeug, das ist nicht das geeignete Experimentierfeld für den geneigten Architekten. Das sind reine Profanbauten, die funktional sein müssen. Genau so wirkt der Bau auch.
Anlass zur Bewunderung ist nicht gegeben.
Prokovjev
Stammgast

Beiträge: 73


 

Gesendet: 01:09 - 22.04.2004

Jetzt neu schrieb:
Zitat:

Altenheime, Krankenhäuser und so'n Zeug, das ist nicht das geeignete Experimentierfeld für den geneigten Architekten. Das sind reine Profanbauten, die funktional sein müssen.



Man mag mich für verrückt erklären, aber ich hänge der Vorstellung an Altenheime müssten dem am Lebensabend stehenden Menschen ein Umfeld bieten, das den langen Arbeitsjahren und den überwundenen Stolpersteinen des Lebens gerecht wird.
Da von funktionalen Profanbauten zu sprechen, lässt elementare Bedürfnisse jener Menschen aussen vor, die in Altenheimen wie Krankenhäusern residieren. Es geht eben nicht nur um die Aufrechterhaltung des Lebens, abgedeckt durch die Grundersorgung.
Es dürfte auch klar sein, dass dies dann nicht nach dem Schema Korbbögen über den Erdgeschossfenstern = 50 % weniger Infusionsnadeln, Rustikasockelgeschoss = Betten jetzt nur noch ohne Matratzen, abläuft.
Mal an Legebatterien denken: dort ist auch die Grundversorgung abgesichert, denn liegt es im Interesse des Halters wenn die Hühner nach 5 min wegsterben?

Man lache über meine Altersheimvorstellung, spricht doch die Realität eine andere Sprache.
Dennoch glaube ich an eine Aufwertung des gelebten Umfeldes schon durch solch elementare Dinge wie sie in dem oben präsentierten Entwurf realisiert wurden.

Dass das Gebäude Beitragsposter "Jetzt neu" völlig kalt lässt mag nicht verwundern, handelt es sich doch um kein eigenständiges Gebäude an sich, sondern um eines, dass aus Reaktion auf die Umgebung entstanden ist und daher für die erwähnte Umgebung nicht in der Lage ist eingene Impulse zu geben, sondern lediglich bestehendes weiterführt.
Der Abschlussbogen des Eingangsrisalits korrespondiert in dieser Beziehung recht gut mit den in Berlin sehr verbreiteten entstuckten Altbauten, wie auch einer am rechten Bildrand zu sehen ist.
Negatives zum Entwurf: Die Entwickler waren nicht in der Lage die charaktergebende Wirkung der Fensterkreuze zu erkennen.
Besser wäre auch gewesen den Risalit in die Mitte zu setzen um so den Eindruck einer zweiflügeligen Anlage zu erwecken. Auch wäre eine stärkere Betonung der Eingänge gegenüber den restlichen Erdgeschossfenstern erfreulich gewesen ( denke da an einen 2 geschossigen Eingangssaal..bisschen viel verlangt allerdings... )
Befremdlich auch die Fensterabschlüsse, die nicht stimmig mit den eigentlich stockwerkstrennenden Gesimsen funktionieren, was in der 5ten Etage zum Konflikt mit dem Hauptgesims führt, da man dort einen Zwischenraum mit Fensterbekrönung erwartet.
Frage mich an der Stelle, ob es besser wäre die Dachschräge schon nach der 4ten Etage zu beginnen und darauf 2 Geschosse Dachgauben folgen zu lassen...würde die Dachlandschaft vielseitiger machen ( Dachansatz in unterschiedlicher Höhe, siehe Neumarkt Dresden ) und dem Bau optisch die berlintypische 4etagigkeit geben.
Abzuwarten bleibt das Urteil der kommenden Bewohner: Nutzbau oder Mehrwert durch umfeldsensitive Gestaltung?
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 08:09 - 22.04.2004

Ich habe auch niemals begriffen, warum die Altersheime immer nur funktional aussehen. Das sind auch Gebäude welche eine Fassade erhalten können und da besteht kein Unterschied zu einem Palais. Architektur ist Architektur. Und wer sich für traditionelle einsetzt, der sollte sie unabhängig von der Eigenschaft des Gebäudes fordern. Jedenfalls finde ich nicht, dass es einen Unterschied zwischen einem Altersheim und einem mischgenutzten Gebäude inmitten der Innenstadt gibt. Den gibt es eben nicht.
Weißer Wolf
Senior-Mitglied

Beiträge: 463


 

Gesendet: 08:13 - 22.04.2004

Achso, was ich noch sagen wollte. Dieses Gebäude gefällt mir sehr gut. Freue mich richtig .

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