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 Forum Index —› Ausserhalb Deutschlands —› Las Vegas - Kitsch oder schöne Architektur
 


Autor Mitteilung
DP10
registriert

Beiträge: 6


Gesendet: 00:43 - 04.04.2004

Das Bellagio.
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Das "Ceasar's Palace"
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Das "Excalibur"
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Das "Paris"
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Das "Monte-Carlo"
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Das "New York New York"
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Das "Venetian"
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Las Vegas...eine faszinierende Stadt der Lichter und des Geldes.

Aber eben auch ein Stadt detailgetreuer Rekonstruktionen diverser Beispiele klassischer Architektur. Und obwohl Las Vegas mitten in der Wüste liegt, zelebriert man dort den europäischen Klassizismus wie keine andere Stadt in der Welt...insbesondere wenn man bedenkt.

Auf der anderen Seite stellt man sich natürlich die Frage...reicht es aus diese klassischen Motive aus den Zeiten Palladios und Schinkels auf die Fassaden der Hotels zu klatschen?

Aber aus eigenen Erfahrung kann ich sagen, es genügt um den Eindruck zu erwecken, dass man in Las Vegas wäre.
DP10
registriert

Beiträge: 6


 

Gesendet: 00:45 - 04.04.2004

...bzw in Paris, Monte-Carlo, Venedig oder Rom wäre.
Dirk1975
Moderator

Beiträge: 435


 

Gesendet: 01:12 - 04.04.2004

Las Vegas ist sehr beeindruckend, aber was die Architektur angeht kann man nicht von "Wert" im herkömmlichen Sinn sprechen. Es ist natürlich die gezielte Verwendung künstlerischer Vorbilder für ein rein kommerzielles Spektakel. Man darf es auf keinen Fall mit authentischen Bauwerken oder Rekonstruktionen gleichsetzen, hier dient die Architektur lediglich als Abziehbild und Kulisse für den Vergnügungsbetrieb. Es ist ein Themenpark, der Architektur nur als klischeehaften Rahmen für Touristen verwendet, mit Ernsthaftigkeit oder kulturellem Anspruch hat es absolut nichts zu tun. Ich sehe auch eine Banalisierung der Architektur und ihrer Bedeutung damit einhergehen, wenn sie nur zu diesen Zwecken gebraucht wird, aber es ist eben eine ganz typisch amerikanische Angelegenheit, man hat hier geschmacklich wenig Hemmungen, das kann man ebenso liebenswert wie befremdlich finden.
Dennoch auf jeden Fall einzigartig und spektakulär, aber eben künstlich von vorne bis hinten.
Antiquitus
Moderator

Beiträge: 943


 

Gesendet: 18:37 - 04.04.2004

ich muss sagen, dass ich kein grundsätzliches problem mit diesen nachbauten habe. alles steht und fällt mit der ausführung. wenn der nachbau gut und schön ist, warum sollte man abwerten.
gerade erst das zitat schafft ja die kontinuität. und wollen wir nicht vergessen, was nicht alles nachbauten sind. z.b. die vielgerühmte walhalla von klenze ist ein nachbau der akropolis, auch das brandenburger tor in berlin, inzwischen das wahrzeichen deutschlands, ist ein nachbau.
wen sollte das stören?

die architektur in las vegas ist teilweise (ein sehr kleiner teil! - ich war schon da) sehr schön.
eine gelungene kopie oder interpretation eines herasuragenden alten gebäudes ist sicherlich schwieriger als der "entwurf" einer rasterfassade, wie man sie heute so zahllos sieht.
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 21:03 - 04.04.2004

Also ich kann dieses vielgebrachte Argument mit "Disney" oder wie hier jetzt am konkreten Beispiel "Las Vegas" nie nachvollziehen.
Wo ist hier der Ansatz? Man kann das doch grundsätzlich schon nicht vergleichen...

Wenn wir uns nämlich in bestimmten Fällen für eine Reko an einer Stelle in Deutschland aussprechen, so handelt es sich ja nicht um Orte in der Wüste oder um Vergnügungsparks, die auf dem Reisbrett geplant wurden.

Die von vielen hier geforderten Rekos haben doch in aller Regel immer den konkreten Bezug zum Ort.

Soll heissen, wenn z.B. die Reko des Berliner Stadtschlosses oder irgendwelcher Frankfurter Bürgerhäuser gefordert wird, dann standen an diesen Stellen ja exakt diese Gebäude. Der individuelle künstlerische Entwurf über die äussere Form und Gestaltung erblickte doch an diesen Stellen erstmals das Licht der Welt. Warum also auf dieser Parzelle, in dieser Strasse, in dieser Stadt und diesem Land daran erinnern?

Historischer Kontext und lokaler Bezug ist also bei Reko-Forderungen in Deutschland fast immer vorhanden. (@antiquitus hat einige Ausnahmen ganannt, ansonsten sind solche exakte Kopien in Deutschland doch eher selten)

Also, ...hmmm, kann mir mal jemand auf die Sprünge helfen: Warum ist dieser Disney/Las Vegas-Gedanke überhaupt so präsent in der Diskussion? Das passt doch vom Grundsatz her schon nicht recht zusammen...

Nochmal zu Las Vegas: Die Bilder zeigen sehr exponierte Objekte, noch dazu oftmals vom besten Blickwinkel aus aufgenommen. Also mein Eindruck war: Nachts ist die Stadt wirklich einzigartig, aber tagsüber büsst sie fast alles vom Charme ein. Erinnerte mich eher an ein gigantisches Dörfchen mit Tankstelle und Motel, wie alles drumherum.
Jürgen
Senior-Mitglied

Beiträge: 370


 

Gesendet: 21:06 - 04.04.2004

muss heissen:

"Warum also auf dieser Parzelle, in dieser Strasse, in dieser Stadt und diesem Land NICHT daran erinnern?"
Ben
Goldenes Premium-Mitglied

Beiträge: 1337


 

Gesendet: 00:18 - 05.04.2004

Ich kann mich leider nicht mehr an Las Vegas erinnern, aber das würde ich eher als Disneyland (besonders das Excalibur) bezeichnen, als eine Reko, weil es sich doch eigentlich nur um Kulissen handelt. Aber es stört mich eigentlich nicht wirklich, obwohl ich es ab einem gewissen Grad lächerlich finde. Wer den Eifelturm sehen will, soll man nach Paris fahren. Aber so ersparen sich Westküstler wohl den langen Flug über den Kontinent und den Altantik .

Und die Hotels selber haben mit Säulen, Giebeln, Rundbögen, Statuen u.v.m. doch auch alles, was ein "klassisches Herz" begehrt.

Ich sehe grad die "Pro7 Reportage" und da geht es darum, dass man dabei ist, das münchener Hofbräuhaus in Las Vegas zu "klonen".
patriot3
Stammgast

Beiträge: 51


 

Gesendet: 13:59 - 05.04.2004

Mich würde mal interessieren ob auch irgendwelche deutschen Gebäude in Las Vegas stehen?
Ich hab irgendwo mal gehört dass das Hofbräuhaus dort nachgebaut werden soll.

Mir gefällt Las Vegas überhaupt nicht.
Es hat keine eigene Architektur sondern kopiert nur damit viele Touristen ihr Geld dort lassen.

Wie fänden es wohl die Amerikaner wennn man eine große Freiheitsstatur irgendwo in Frankreich bauen würde?
Es gibt ja auch einen Eifelturm in Las Vegas.
Rösch
Senior-Mitglied

Beiträge: 343


 

Gesendet: 21:24 - 05.04.2004

Ich halte das Thema an sich für fragwürdig, weil es letzendlich in Richtung der unsachlichen Disneydiskussion führt.

In Las Vegas gar von detailgetreuen Rekonstruktionenzu sprechen ist einfach falsch.

Eine Rekonstruktion bedingt den Ort an dem das ursprüngliche Gebäude bis zu seiner Zerstörung stand.
All das ist in Las Vegas nicht gegeben.

Der Tenor der Fragestellung...ob es reicht klassische Motive aus den Zeiten Palladios und Schinkels auf die Fassaden der Hotels zu klatschen?
sagt bereits einiges aus.

Da fragt man sich unwillkürlich: Reicht es aus Beton-, Stahl- und Glaskisten zu bauen?
ArchitekturJunge
registriert

Beiträge: 15


 

Gesendet: 20:31 - 06.04.2004

Einfach Gebäude bzw Städte kopiern finde ich lächerlich.
Das machen ja mit vorliebe die Japaner und die Amerikaner.
Aber traditionelle Bauweisen verwenden finde ich eine gute Idee.

In Las Vegas hat man es aber für meinen Geschmack ein wenig übertrieben.
H. C. Stössinger
Senior-Mitglied

Beiträge: 422


 

Gesendet: 18:17 - 10.04.2004

Ich finde Las Vegas genial. Wenn man nicht nach Venedig reisen kann, aber schöne Architektur bewundern will, baut man sich eben selber eines!

Es gibt reichlich Difizite in den Städten des geklotzten Größenwahns in den USA - darum zieht es so viele Menschen in diese Traumwelt Las Vegas.

Und solange auch in USA die Liebeskinder ihren als modern verkauften Schrott abladen dürfen, solange wird auch in Las Vegas gebaut werden. Die Stadt in der Wüste ist ein Produkt der tiefsten Sehnsüchte der Menschen - die ihnen in den Betonstädten nicht erfüllt werden.

Ein gut nachvollziehbarer Vorgang, für mich in Ordnung! Weiter so!

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