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Autor Mitteilung
Bewacher
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Gesendet: 20:34 - 10.03.2004

Vielleicht sollten wir doch wieder etwas die allgemeinen Überlegungen ausbauen?

Es gibt einen Ideenwettbewerb "Stadt 2030" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF): http://www.stadt2030.de/index.shtml - es wird konzipiert und geforscht "was das Zeug hält". Das ganze wird vom Deutschen Institut für Urbanistik (difu) begleitet und da ein paar Kommunalpolitiker mir dieses Institut (samt der Website) als seriös empfohlen haben, poste ich diesen Link auch noch:
http://www.difu.de/

Hier wollte ich aber von der Website zur Identität zitieren:
http://www.stadt2030.de/identitaet.shtml

"(...) Die große Anzahl der Städteprojekte, die 'Identität' als zentrales Thema diskutiert, ist auf die zunehmende Konkurrenz der Städte untereinander zurückzuführen. Sie sehen sich zunehmend gezwungen, ein besonderes Image, eine eigene Identität zu entwickeln. Die Herstellung dieser eigenen 'Identität' dient zunächst der Wahrnehmbarkeit einer unverwechselbaren Stadt und der Distinktion. Einige Städteprojekte zielen weitergehend darauf, sich zukünftig ähnlich wie ein Produkt oder Gut auf dem Markt anzupreisen (...)

Vor allem die Gruppe der schrumpfenden Städte bezieht sich auf die Notwendigkeit eines Wandels städtischer Identität, da Veränderungen des Bildes und Images der Stadt als notwendige Voraussetzungen zur Bewältigung von Strukturwandel und daraus abgeleiteter Schrumpfungsprozesse eingeschätzt werden. Ihre gemeinsame Überzeugung liegt in der Erkenntnis, dass die bisherige ökonomische Basis für eine Stabilisierung oder gar ein neuerliches Wachstum nicht tragfähig ist, die Einwohnerschaft und die lokale Politik aber noch mental an diese Ökonomie gebunden sind. Deshalb stehen insbesondere schrumpfende Städte vor der Herausforderung, durch Bemühungen um Identität die Bindungen der Bevölkerung an die Stadt zu erhöhen oder (wieder-) herzustellen. (...)"


Das klingt alles ganz schön, nur: Was trägt mehr zur Identität bei als die Optik und die (gebaute) Geschichte? Irgendwann müssen sich die Städte die Frage stellen, wie wollen sie die Identität erreichen, wenn überall praktisch genau dasselbe - uniform wie nie zuvor! - gebaut wird - und die Baudenkmäler oft nicht mehr existieren?

Ach ja - beim Wettbewerb ist auch Stuttgart dabei: http://www.stadt2030.de/stuttgart/index.shtml Dort gehört aber die Identität nicht zu den Wettbewerbsschwerpunkten - was sieht man...:
http://www.naanoo.com/freeboard/board/show_thread.php?topic=130481&userid=3224&forumid=16292
Bewacher
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Beiträge: 215


 

Gesendet: 18:50 - 22.03.2004

Eine aktuelle Pressemeldung zum Thema:
-> Presseforum 11.03.04: "Westfaelische Architektur als Standortfaktor" (von einer Website des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe):

"Die Voraussetzungen für eine Westfälische Architektur haben sich zwar grundlegend geändert, dennoch hat ein typischer regionaler Baustil als wichtiger Standortfaktor im Wettbewerb um Investoren und für den Tourismus nach wie vor hohe Bedeutung. Zu diesem Schluss kamen am Donnerstag (11.03.04) rund 70 Fachleute. Auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (...) diskutierten sie im Rahmen der Tagung "Architektur in Westfalen - Westfälische Architektur?" (...)

Der renommierte Architekturhistoriker und -kritiker Prof. Frank R. Werner von der Universität Wuppertal betonte, dass sich die Voraussetzungen verändert haben, wie zum Beispiel das Vorkommen von Baumaterialien, die in den vergangenen Jahrhunderte zu einer Architektur geführt haben, die man heute als "typisch Westfälisch" bezeichnet. Er wies darauf hin, dass es heute andere, nicht minder beachtenswerte Gründe für eine regional inspirierte Architektur gebe. So sei Architektur beispielsweise in der Lage, einer Region und ihrer Bevölkerung eine Identität zu verleihen - das also, was in einer Zeit der weltumspannenden Daten- und Verkehrsnetze zu verschwinden drohe. Eine Region mit einer charakteristischen Baukultur eigne sich aber nicht nur als touristisches Ziel sondern könne auch im Wettbewerb um Investoren punkten - bewerten diese doch die Qualität des Umfeldes immer öfter als wichtigen Standortfaktor.
(...)"

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