Forum des Freizeitreiter-Vereins Ruhrpott-Reiter e.V.

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1 2 3

zum Seitenende

 Forum Index —› Turniersport —› Doping # Doping # Doping
 


Autor Mitteilung
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


Gesendet: 20:38 - 24.06.2009

Isabell Werth sorgt für den nächsten Dopingfall

Der deutsche Reitsport muss einen weiteren herben Tiefschlag hinnehmen. Das Pferd der fünfmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth wurde positiv auf Doping getestet. Beim Pfingstturnier in Wiesbaden konnten beim zehn Jahre alten Wallach Whisper in der A-Probe die verbotene Substanz Fluphenazine nachgewiesen werden.

"Ich bin erschüttert", sagte Breido Graf zu Rantzau, Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN): "Das ist eine Katastrophe für den Pferdesport." Auch Bundestrainer Holger Schmezer ist geschockt: "Ich bin erschrocken. Das verstehe ich nicht." Werth wird eine Öffnung der B-Probe beantragen. Der Weltverband FEI hat die Dressurreiterin bis auf Weiteres von allen Turnieren suspendiert und für den 25. Juni eine Anhörung angesetzt, in der das Tribunal entscheidet, ob es die vorläufige Suspendierung aufrecht erhält. Es droht eine zweijährige Sperre.

Graf zu Rantzau: "Katastrophe für den Pferdesport"

Der Verband kämpft seit Monaten gegen Doping und Manipulation im Reitsport. Vor wenigen Wochen hatte die FN die Kader der drei olympischen Disziplinen aufgelöst und eine unabhängige Kommission des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit der Befragung der Reiter beauftragt. Auslöser waren der Dopingfund bei Christian Ahlmanns Pferd Cöster während der Olympischen Spiele und Aussagen von Springreiter Ludger Beerbaum über den Umgang mit Medikamenten.

Vesper: "Das ist extrem enttäuschend"

Auch Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), reagierte bestürzt auf die Nachricht. "Das ist natürlich extrem enttäuschend", sagte Vesper. "Jeder Dopingfall ist katastrophal, aber bei einem Vorbild wie Isabell Werth ist man noch stärker betroffen. In jedem Fall ist Fluphenazine eine Substanz, die meines Wissens in kein Pferd gehört."

Ahlmann und Kemmer kritisieren Medikations-Regelung

Heike Kemmer, Team-Kollegin von Isabell Werth und Aktiven-Sprecherin, geht zunächst von der Unschuld ihrer Mitstreiterin aus: "Das hat eingeschlagen wie eine Bombe. Ich kann es nicht glauben. Gerade Isabell war immer mega-vorsichtig. Ich denke, dass sie ein Opfer der Medikations-Regelungen geworden ist." Für Ahlmann, der als Springreiter wegen Dopings bei Olympia für acht Monate gesperrt wurde, ist der Fall Werth ein weiteres Beispiel für die Zwickmühle, in der die Reiter stecken: "Dressurreiter haben mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie wir Springreiter. Auch sie müssen ihre Pferde behandeln. Auch sie stehen immer mit einem Bein im Dunkeln, weil sie nicht alle Abbauzeiten kennen."

Fluphenazin wird bei Schizophrenie eingesetzt

Fluphenazin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Neuroleptika und gehört in der Veterinärmedizin zu den am häufigsten eingesetzten Beruhigungsmitteln. Es bewirkt eine Dämpfung der emotionalen Erregung und dient überwiegend der Narkose-Vorbereitung und der Ruhigstellung der Tiere während eines Transports. Bei Menschen wird Fluphenazin bei der Behandlung chronisch-schizophrener Psychosen eingesetzt. Zudem wirkt es bei akuten psychotischen Syndromen mit Wahn, Halluzinationen, Denkstörungen, Denkzerfahrenheit und Ich-Störungen.

Olympiagold mit der Mannschaft

Die 39 Jahre alte Werth hatte im vergangenen Sommer in Hongkong mit der deutschen Mannschaft ihr insgesamt fünftes Olympia-Gold gewonnen. Im Einzelfinale unterlag die zweimalige Weltmeisterin mit ihrem Top-Pferd Satchmo der Niederländerin Anky van Grunsven. Bei den deutschen Meisterschaften vor zehn Tagen in Balve holte sich die Juristin den Titel im Grand Prix Special.

Werth kritisiert Methoden im Anti-Dopingkampf

Noch in Balve hatte Werth der FN im Anti-Dopingkampf Aktionismus vorgeworfen und die Tatsache kritisiert, dass der Verband eine externe Kommission zur Anhörung aller Kaderreiter einsetzt. Alle deutschen Top-Reiter müssen sich ab dem 13. Juli dieser Kommission stellen, um in die Elite-Kader zurückzukehren. Für Werth scheint dieser Weg vorerst versperrt.

Quelle:
http://sport.t-online.de/c/19/20/53/72/19205372.html
Condorline
Vollblut Araber

Beiträge: 761


 

Gesendet: 20:56 - 24.06.2009

Ich muß mal blöd fragen: ist immer der Reiter der "Doofe"? Dann wäre es ja super einfach lästige Konkurenten aus dem Weg zu räumen.
Nicht falsch verstehen.. sollte sie gedopt haben, finde ich es einfach nur abscheulich.
Aber ich habe mir diese Frage schon letztens gestellt...
Landwurm
Schwarzwälder Fuchs

Beiträge: 2807


 

Gesendet: 22:48 - 24.06.2009

Also ich finde es vollkommen ok, wenn scharf kontrolliert wird.
Wenn ein Pferd krank ist oder nicht in der Lage ist ein Turnier physisch und psychisch zu "überstehen" und dann nachgeholfen wird, dann gehört das Paar nicht auf den Tunierplatz, weil das Pferd nicht gesund genug ist. Basta!

Es gibt schon genug schreckliche Beispiele und "Vorbilder"
Astrid
Trakehner

Beiträge: 1153


 

Gesendet: 09:34 - 25.06.2009

Hier die Stellungnahme von von Isabell Werth dazu:

Pressemitteilung Isabell Werth vom 24.6.2009

Gestern informierte mich die FN darüber, dass bei meinem Pferd Whisper anlässlich der Medikationskontrolle vom 30. Mai 2009 am Internationalen Pfingstturnier in Wiesbaden – Kleine Tour/St. Georg - Restspuren der Wirksubstanz FLUPHENAZINE gefunden wurden. Es ist mir deshalb ein Anliegen, die Öffentlichkeit - ergänzend zur FN-Mitteilung vom 24. Juni 2009 - persönlich über die Hintergründe dieser Angelegenheit zu informieren.

Whisper leidet am sog. SHIVERING SYNDROM, zu Deutsch "Zitterkrankheit" genannt. Es handelt sich um eine Erkrankung des zentralen Nervensystems, die Gleichgewichtsstörungen auslöst, wenn das Pferd - wie zum Beispiel beim Beschlagen, Bandagieren und Putzen - längere Zeit auf nur 3 Beinen stehen kann. Das Pferd beginnt dann aus Unsicherheit zu "zittern" und macht unkontrollierte Ausfallschritte, da es glaubt, das Gleichgewicht zu verlieren und "umzufallen". Diese Krankheit ist zwar nicht schmerzhaft, und sie schränkt auch die Sporttauglichkeit des Pferdes nicht ein, aber sie bewirkt wegen der unkontrollierten Ausfallschritte eine erhöhte Verletzungsgefahr für die am Pferd arbeitenden Personen (Schmid, Pfleger, Reiter).

Ich habe mich deshalb bei meinem Tierarzt Dr. Hans Stihl (SUI) erkundigt, ob und wie man dieses Shivering Syndrom behandeln kann. Dr. Stihl erklärte mir, dass es bis heute kein Medikament gibt, mit dem sich die Krankheit vollständig heilen läßt, dass aber mehrere von ihm behandelte Pferde gut auf das Medikament MODECATE angesprochen hätten. Dieses Medikament enthält die Wirksubstanz FLUPHENAZINE. Wir haben Whisper daraufhin am 16. Mai 2009 einmalig mit diesem Medikament behandelt, um herauszufinden, ob er auf dieses Medikament anspricht. Dies war der Fall, denn das Zittern wurde schwächer und es gab deutlich weniger unkontrollierte Ausfallschritte beim Beinanheben.

Auf meine Frage nach der Absetzdauer sagte mir Dr. Stihl, dass nach seiner bisherigen Erfahrung 6 Tage reichen, dass man aber nie ganz sicher sein könne. Deshalb haben wir uns aus Sicherheitsüberlegungen dazu entschlossen, Whisper erstmals wieder am 30. Mai 2009 am Turnier in Wiesbaden einzusetzen. Diese Entscheidung habe ich nach bestem Wissen und Gewissen getroffen. Trotzdem hat nun das Dopinglabor der FEI Restspuren des besagten Wirkstoffes festgestellt. Der Grund dafür könnte sein, dass das Labor eine neue Analysemethode angewendet hat.

Die FEI hat nun eine sofortige Sperre gegen mich verhängt, wie dies das geltende Reglement in solchen Fällen zwingend vorschreibt. Dass nur noch unwirksame Restspuren des verabreichten Medikamentes nachweisbar waren, spielt nach dem geltenden Reglement keine Rolle. Ich bedaure den Vorfall zutiefst, war aber der Überzeugung, korrekt gehandelt zu haben und wünsche mir, dass das Reglement möglichst rasch so überarbeitet wird, dass sinnvolle medizinische Behandlungen bei Sportpferden möglich werden, ohne dass man deswegen lange Sperren riskiert, weil sich die Absetzzeiten wegen laufend neuer Analysemethoden ständig verändern und im doppelten Sinn des Wortes "unberechenbar" werden.

Ich bin mir bewusst, dass ich zu Zweifeln an der Redlichkeit und Sauberkeit meiner Person und unseres Sports Anlass gegeben habe. Ich entschuldige mich auf diesem Wege bei allen, die dem Reitsport und mir verbunden sind. Selbstverständlich werde ich alles tun, um an der Aufklärung der noch eventuell verbleibenden Fragen mitzuwirken.

Isabell Werth


Quelle: www.isabell-werth.de


Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 09:47 - 25.06.2009

Was ist los?
Sorry - diese "Zitterkrankheit" kenne ich auch - wir setzen bei meinem Pony dann mal öfters den Huf wieder ab und machen Päuschen statt Chemie zu verabreichen - Isabell Werth kam ja immer recht sympatisch rüber, aber diese Stellungnahme? nee nee... Für mich nicht überzeugend!!!
Harriett
Trakehner

Beiträge: 1430


 

Gesendet: 10:14 - 25.06.2009

schwieriges Thema finde ich........Aber wenn es Regeln gibt, hat man sich daran zu halten.

Zu der Sympathie: es wurden auch bei Frau Werth schon sehr unschöne Bilder beim CHIO vor der eigentlichen Prüfung auf dem Abreiteplatz beobachtet - die kochen alle nur mit Wasser und letztendlich geht es um Hochleistungssport und Gewinnen ist hier alles....egal wie.....Nur dass solche Sachen (im Gegensatz zu Doping) meistens NICHT an die Öffentlichkeit gelangen....
Daisy
Moderator

Beiträge: 9102


 

Gesendet: 11:23 - 25.06.2009

In derart sensiblen Zeiten verabreicht man doch kein Dopingmittel aus derarten Gründen - Wartezeit hin oder her.

Hier ist ein ausführlicher Bericht, ganz interessant. U. a. steht da, dass es in Deutschland kein zugelassenes Medikament für Pferde mit dem Stoff Fluphenazine gibt, die Verabreichung also so oder so nicht legal ist:

http://www.freenet.de/freenet/nachrichten/sport/200906/200906_a3c9f6a31f9487d94c0ffe659b19e480.html
Landwurm
Schwarzwälder Fuchs

Beiträge: 2807


 

Gesendet: 20:51 - 25.06.2009

Tz und da wurde ich angeschrieben, dass ich nicht mit Nosecover starten darf, weil mein Pferd angeblich nicht gesund ist..... aber Zitterkrankheit ist ok, ja is klar...


... übrigens shaked sie jetzt ohne Medikamente nicht mehr.
Ponybär
Trakehner

Beiträge: 1285


 

Gesendet: 22:39 - 25.06.2009

@Landwurm
Wie hast du das hinbekommen??
Landwurm
Schwarzwälder Fuchs

Beiträge: 2807


 

Gesendet: 10:38 - 26.06.2009

@Ponybär: Habe komplett auf Hafer umgestellt, dazu dementsprechend Mineralfutter und mache 3 x im Jahr eine Brennnesselkur für den Stoffwechsel.

Keine anderen Zusätze oder Melasshaltige Futtermittel mehr.
Bei Leckerchen muss dann auch mal schauen, obwohl man davon ja nicht so viele gibt, das geht dann schon.
Admin
Moderator

Beiträge: 1994


 

Gesendet: 11:34 - 02.07.2009

Seiten mit Postings: 1 2 3

- Doping # Doping # Doping -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Turniersport —› Doping # Doping # Doping
 



Version 3.1 | Load: 0.005187 | S: 1_14