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 Forum Index —› PHILOSOPHISCHE GESPRÄCHE AM STAMMTISCH —› Schnäppchenjäger
 


Autor Mitteilung
Kernow
Spam - Meister

Beiträge: 1496


Gesendet: 22:07 - 08.12.2005

Hin und wieder bringe ich meine Gedanken zu Papier. So auch zum o.a. Titel. Mich würde mal interessieren, was Ihr davon haltet (oder wie Ihr es haltet), wenn Verbraucher als Schnäppchenjäger unterwegs sind. Vielleicht stelle ich nach erfolgter Diskussion meinen Text hier mal öffentlich rein. Ist zwar ernst gemeint (Die Anregung zur Diskussion zum Thema), aber es nimmt mir wohl keiner ab, wenn ich sage, daß ich hierzu kein Spam dulde.
Kernow
Spam - Meister

Beiträge: 1496


 

Gesendet: 22:53 - 08.12.2005

Jetzt bin ich aber echt enttäuscht. Endlich mal ein wirklich philosophischer Beitrag, und nix kommt.
El Lobo
SUPER - Spammer

Beiträge: 21591


 

Gesendet: 22:55 - 08.12.2005




Geht's Dir gut? Oder sollen wir den Notarzt rufen?
Kernow
Spam - Meister

Beiträge: 1496


 

Gesendet: 22:56 - 08.12.2005

lalü lala lalü lala....
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 22:58 - 08.12.2005

Ich hab jetzt erwartet, dass Du Deine Gedanken zu diesem Thema zu Papier bringst. (Bzw. papierlos hier postest)
Nicht erst warten, was andere schreiben.
Kernow
Spam - Meister

Beiträge: 1496


 

Gesendet: 23:00 - 08.12.2005

Ok, Nubira, war blöd von mir, so zu starten. Also hier meine Gedanken:



Der clevere Sparfuchs


Mittwoch ist der Tag der Tage. Jede Woche. Immer wieder. Denn Mittwochs flattern all die feinen Prospekte ins Haus, die dem gewieften Bürger bei der Orientierung des kaufmännisch cleveren Einkaufs nützlich sind. Der Otto-Normal-Verbraucher ist schließlich ein aufgeklärter Bürger, der nicht wahllos das kauft, was er braucht, sondern das, was preiswert feilgeboten wird. Ein typischer Mittwoch in einem aufgeklärten Haushalt im Standort Deutschland:
Mal schauen. Was haben wir denn da? Ja, ist es denn wahr: Der Transglob-Markt im 14km entfernten Hanshausen bietet die Kiste „Starweiner Premium Bier“ für ganze 10,99 € an.
Das ist ja der Hammer, wo ich doch beim Getränkemarkt nebenan satte 11.49 € auf den Tresen des Hauses legen muß. Bevor jedoch nun jemand meint, ich sei blöd, dem sei gesagt: „OH nein!“ Ich kann sehr wohl rechnen. Denn wenn ich gleich zwei Kisten kaufe, erhöht sich der Einkaufsvorteil von satten 50 Cent beim Kauf von zwei Kisten auf den unschlagbaren Wert von EINEM EURO!!!! „Martha, ab ins Auto. Wir fahren!“ Das Auto einmal in Gang gesetzt, strahlen zwei kreisrunde Gesichter durch die Windschutzscheibe des auf Pump angeschafften 18 Jahre alten Popel Toscana um die Wette. Die ersten zwei Kilometer auf dem Weg zum Geschäft des Lebens gestalten sich soweit auch ohne weitere Schwierigkeiten. Dann jedoch lässt der Blick auf den hängenden Zeiger der Tankuhr nichts gutes erahnen.
Schnell fängt das kaufmännische Genie hinter dem Volant an zu rechnen: 14 km mal zwei sind 28 km. 13 Liter auf 100 km macht bei 28 km 3,64 Liter. Während ich mit den Knien weiterlenke, stelle ich sogleich die nächste Rechnung beim Blick in mein Portemonaie an:
3,64 Liter bei einem Literpreis von 1,38 € macht 5,02 €. Das heißt: zwei mal 10,99 € für die
beiden Kisten Starweiner plus 5,02 € für den Sprit macht summasumarum glatte 27 €. Schwein gehabt. Ich habe noch 27,53 € in der Patte. Also ran an die Zapfsäule und (wir sind ja großzügig und ein Mann von Welt) 3,8 Liter von dem edlen Nass in den Tankeinfüllstutzen gefüllt. Jetzt aber los! Nach einem kurzen Stau wegen dieser blöden Baustelle kommen wir nach 25 Minuten (incl. Pitstop versteht sich) am Ort der Begierde an. Die Freude ist grenzenlos. Der Parkplatz ist überfüllt. Und so dauert es nur 18 Minuten, bis wir, nachdem wir 35 Schleifen auf dem Parkplatz vollzogen haben, einen Platz in der Nähe des Eingangs ergattert haben. Manche Menschen sind ja auch so blöd und parken 25 m vom Eingang entfernt. Nicht so wir. Daß wir, nachdem wir die beiden Kisten im Transglob-Markt auf unseren Einkaufswagen gehieft haben, 12 Minuten an der Kasse anstehen müssen (Da sind wohl noch mehrere Schnäppchenjäger so clever wie wir), stört uns nicht wirklich. Wer rechnen kann, muß halt leiden. Ärgerlicher ist da schon, als wir beim Beladen unseres Popels feststellen müssen, dass jemand auf dem engen Parkplatz seine Tür mit der unseres Autos
vereinigt hat. Aber gut. Ein guter Handel hat halt seinen Preis. Der schon oben erwähnte Stau, der auch für die Heimfahrt nicht an Gültigkeit verloren hat, nervt schon ein wenig. Aber was soll’s: Wer sparen will, muß halt auch mal ein bisschen bluten. Egal: nach insgesamt einer Stunde und zwanzig Minuten klatschen wir uns zuhause in die Hände. Warum? Weil wir mal wieder unsagbar clever waren! Das ganze bekommt unser Nachbar mit – ein wahrer Miesepeter. Auf seine Frage, warum wir so einen Spaß haben, erklären wir ihm, der halt noch nicht richtig rechnen kann, den Grund. Nun kann auch er lachen, was mich wiederum sehr stutzig macht und mich veranlasst, nach dem Grund seiner Freude zu fragen. „Nun.“ sagt er:
„Auch ich habe mir zwei Kisten Starweiner gegönnt. Allerdings nebenan. Für teure 11,49 € pro Kasten.“ Dabei lächelt der Hund. „ Die haben mich (den Fußmarsch von 1,5 Minuten nicht mitgerechnet) 22,98 € gekostet. Du aber hast für Deine beiden Kisten im Schnäppchenangebot inclusive Sprit 27 € bezahlt. Mal ganz nebenbei: Was zahlt Dein Chef eigentlich pro Stunde? 2 €?“ Ich sagte doch, er ist ein wahrer Miesepeter. Er hat ein Problem damit, dass er weniger als ich verdient. Also kontere ich wahrheitsgemäß und nicht ganz ohne Stolz:“Bitte? Ich würde nicht für das fünfache morgens aufstehen. Mein Stundenlohn liegt bei 12,50 €!!!!“ Während ich voller Erwartung ein blasses Antlitz meines Gegenübers erwarte, überrascht dieser mich mit einem schallenden Gelächter. „So so, 12,50 € pro Stunde. Laß mal rechnen: Das macht bei einer Stunde und zwanzig Minuten grob überschlagen 16,65 €. Die packen wir dann noch mal auf die 27 € und kommen somit auf 43,65 €. Das heißt also im Durchschnitt rund 23,83 € pro Kasten. Den Nervenabrieb aufgrund von Stau, Parkplatzkampf, und sonstige Betriebskosten wollen wir dabei mal großzügig übersehen. Herzlichen Glückwunsch für soviel Cleverness, lieber Nachbar.“ Mit eben diesem breiten Grinsen verzieht sich dieser kleine Grieskram, der nicht die geringste Ahnung von der höheren Mathematik hat, in sein Wohnloch.
Gut, nach längerem Überlegen gebe ich zu, wenn auch nicht gerne, dass er rein rechnerisch sogar unter gewissen Umständen Recht haben könnte. So bleibt mir trotz aller Zweifel ein Vorteil: ICH kann mich wie ein echter Manager fühlen. Denn durch meine überlegte Tat habe ich zwei weitere Arbeitsplätze vernichtet. Wenn das kein Grund ist, erhobenen Hauptes durch die Welt zu schreiten, dann weiß ich’s auch nicht.....
Nubira
Moderator

Beiträge: 122675


 

Gesendet: 23:04 - 08.12.2005

Ein richtiges Cleverle!

Spare mit jedem Pfennig - koste es was es wolle!
Kernow
Spam - Meister

Beiträge: 1496


 

Gesendet: 23:06 - 08.12.2005

Zitat:
koste es was es wolle!


Ich sehe, Du hast Du Quintessenz verstanden!
El Lobo
SUPER - Spammer

Beiträge: 21591


 

Gesendet: 23:07 - 08.12.2005

Ja, wenn Waschmaschinen im Angebot sind kauf ein dutzend und Du sparst mehr.
coasti
Spam - Lehrling

Beiträge: 276


 

Gesendet: 23:08 - 08.12.2005

Erinnert mich an Loriot und die Palette Senf in "Pappa ante Portas"
Kernow
Spam - Meister

Beiträge: 1496


 

Gesendet: 23:09 - 08.12.2005

Zitat:
Erinnert mich an Loriot und die Palette Senf in "Pappa ante Portas"

Danke, das ehrt mich.

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- Schnäppchenjäger -

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