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Autor Mitteilung
OBI-wan-ginobili
Bundesliga

Beiträge: 1122


Gesendet: 11:24 - 19.04.2008

Schiedsrichter in der 2. Bundesliga - „Unsichtbar“ aus Liebe zum Spiel


Woche für Woche müssen sie vor den kritischen Blicken von Spielern, Trainern und Fans bestehen. Am besten sind sie, wenn sie gar nicht auffallen. Das größte Lob für Referees ist, wenn sie nach dem Spiel gar nicht erwähnt werden. Wer Lorbeeren ernten will, der hat sich als Schiedsrichter den falschen Job ausgesucht. Doch wer sich regelmäßig ins Stahlbad ProA oder ProB begibt und dort unter den Argusaugen aller Beteiligten seinen Mann – oder seine Frau – steht, der ist sowieso nicht erpicht auf irgendeine Form von Ruhm.


Es ist kein leichter Job, den die Unparteiischen leisten. Kritik an ihren Entscheidungen und ihren Leistungen ist an der Tagesordnung, teilweise sind sie sogar willkommene Ablenkung von der eigenen Schwäche. Dabei werden Schiedsrichter genauso gefordert wie die Spieler selbst – oder vielleicht sogar mehr. Körperliche Fitness, ausgezeichnete Kenntnisse des Regelwerks, ein verbindliches, freundliches Auftreten sind ein Muss für die Herren und Damen in grau.

Wie für die Athleten sind auch für die Schiedsrichter die Anforderungen in den vergangenen Jahren gestiegen. Das Spiel ist schneller geworden, die Professionalisierung, gerade durch die Einführung der ProA und ProB zur aktuellen Saison, ist immer weiter fortgeschritten. Auch die Referees arbeiten unter zunehmend profihaften Bedingungen. Der finanzielle Anreiz spielt dabei angesichts der vielen Stunden, die die Schiedsrichter in ihr Hobby – denn das ist es trotz aller Professionalisierung – investieren, keine wichtige Rolle. Schiedsrichter füllen ihre Rolle mit Leib und Seele aus, und das aus den gleichen Beweggründen wie die Spieler selbst – nämlich aus Liebe zum Spiel…

Die Vorbereitung auf einen Einsatz beginnt oft schon zwei Wochen vorher mit den notwendigen organisatorischen Dingen. Für ein einziges Spiel können sich Vorbereitung, Anfahrt, Spiel, Nachbereitung und Rückfahrt leicht auf über zwölf Stunden addieren, wie der nachfolgende Bericht eines ProA-Schiedsrichters aufzeigt.

Ein ProA-Spiel aus der Sicht eines Referees

Am 22.01.08 erhielt ich die Schiedsrichter-Ansetzung für das elf Tage später stattfindende Spiel.

Gleich am nächsten Tag nehmen wir via Handy und Internet Kontakt zueinander auf. Wir freuen uns auf dieses Spiel und noch mehr auf unser Team. Wir hatten nämlich zu Beginn der Saison ein Spiel in der gleichen Besetzung, welches sehr gut lief.

Am 27.01. beginne ich als Crew-Chief mit der Organisation unseres Einsatzes. Per E-Mail werden Anreiseart (Auto, Bahn etc.), Treffpunkt, Kleidung bei der Anreise, Begleitpersonen und ggf. Übernachtungen abgeklärt. Unseren ausgefüllten Einsatzbogen lasse ich dem Heimverein zukommen.

Am 29.01. erhalte ich die Nachricht, dass ein Kommissar eingesetzt wird. Ihn heiße ich in unserem Team herzlich willkommen und informiere ihn über unsere Planung. Obwohl es noch 4 Tage bis zum Spiel sind, habe ich bereits viele E-Mails geschrieben und Telefonate geführt.

Am 31.01. informiere ich mich über die aktuelle Situation in der Liga, insbesondere bei beiden Teams. Dazu gehe ich auf die Homepages der jungen Liga und der beteiligten Vereine. Insbesondere interessieren mich die letzten Spiele, Verletze, Neuverpflichtungen, etc. Außerdem werfe ich einen Blick auf die Statistiken beider Teams und Spieler, da sie einem viel über die Spielanlage verraten und dadurch helfen, besser auf das Spiel vorbereitet zu sein.

Am 01.02. schaue ich mir die DVD von unserem letzten Spiel in der gleichen Besetzung an. Da wir damals glücklicherweise auch einen SR-Coach zur Spielnachbereitung hatten, nutze ich dessen Bericht um die DVD sinnvoll für unser Spiel morgen zu nutzen. Dabei achte ich insbesondere auf unsere Schwächen und kritische Situationen, um dafür besser vorbereitet zu sein.

Es ist der 02.02., heute ist endlich das Spiel! Obwohl es erst um 20 Uhr beginnt, bestimmt es meinen ganzen Tagesablauf. Angenehm ist, dass meine Anfahrt heute nur ca. 100 km beträgt. Meine Kollegin hat es da nicht so leicht. Sie hat fast 500 km mit dem Zug zu fahren. Um 17:30 Uhr will ich sie am Spielort vom Bahnhof abholen. Daher fahre ich um 16:00 Uhr daheim los. Das bedeutet, dass ich um 15:30 Uhr beginne meine Schiedsrichtersachen zu packen und meinen Anzug und Krawatte anzuziehen. Schließlich gehört professionelles Auftreten für uns in diesem Job dazu.

Kurz vor 18:00 Uhr komme ich mit meiner Kollegin an der Halle an. Unser 3. Mann trifft etwa 15 Minuten später zusammen mit dem Kommissar ein. Nach einer kurzen Unterhaltung mit den anwesenden Betreuern und Funktionären gehen wir in unsere Kabine. Bei einer Tasse Kaffee und etwas Smalltalk können wir noch einmal gut abschalten, bevor wir mit der direkten Spielvorbereitung beginnen.

Als um 18:45 Uhr der Kommissar eintrifft, beginnen wir mit dem Vorgespräch. Dazu verwende ich unter anderem die Punkte, die mir bei der Nachbereitung mit Hilfe der DVD von unserem letzten gemeinsamen Spiel aufgefallen waren. Als Crew-Chief übernehme ich zwar die Gesprächsführung, aber alle im Team bringen sich mit ein. Wir besprechen unter anderem bestimmte Kontaktsituationen, unsere Laufwege, die Kommunikation untereinander und nach außen. Über eine halbe Stunde versuchen wir so die Grundlage für eine möglichst hohe Qualität unserer Entscheidungen zu erreichen. Durch die Einführung der 3-SR-Technik ist das auch nötig geworden, da es viel schwieriger ist, sich zu dritt aufeinander abzustimmen als nur zu zweit.

Als wir gerade anfangen uns umzuziehen, bringt der Anschreiber den Spielberichtbogen herein. Zum Glück übernimmt das heute der Kommissar, denn das ist eine große Erleichterung für uns. So können wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Nun gehen wir über zum Warm-up und Stretching, denn auch körperlich wollen wir auf dieses Spiel gut vorbereitet sein. 15 Minuten nehmen wir uns dafür Zeit.

Um 19:45 Uhr geht es dann endlich los. Wir treffen die letzten Vorbereitungen und motivieren uns ein letztes Mal, bevor wir endlich die ausverkaufte Halle betreten und das Spiel pünktlich um 20:00 Uhr beginnt. Die Halbzeitpause nutzen wir – wie auch schon die Auszeiten – nicht nur zur Regeneration. Wir reden konstruktiv miteinander um unsere Fehler weiter zu minimieren. Dazu gehört auch, dass wir offen miteinander umgehen. Denn unser Team ist uns sehr wichtig.

Gegen 21:45 Uhr ist das Spiel vorbei. Nachdem sich alle Beteiligten von uns verabschiedet haben, kommen wir in der Kabine erstmal zur Ruhe, denn der Stressfaktor ist in diesem Job enorm. Wir beglückwünschen uns zu unserer Leistung und danken uns für das ausgezeichnete Teamwork.

Um ca. 22:00 Uhr beginnt dann die Nachbesprechung zusammen mit dem SR-Coach. Hier haben wir die Chance unsere Entwicklung weiter voranzutreiben, denn im Gegensatz zu früher erarbeiten wir gemeinsam als Team unsere Stärken und Schwächen. Natürlich sind dem SR-Coach auch heute Sachen aufgefallen, an die wir im ersten Moment so gar nicht gedacht hatten. Doch durch dieses Feedback haben wir die Chance unsere Leistung stetig zu verbessern. Das konstruktive Gespräch ist gegen 22:45 Uhr beendet. Anschließend essen wir noch eine Kleinigkeit, die uns freundlicherweise vom Heimverein zur Verfügung gestellt wurde. Dann heißt es duschen und den Anzug wieder anziehen. Auf dem Weg aus der Halle unterhalten wir uns noch kurz mit einigen Spielern und Trainern.

Um 23:15 Uhr sitze ich endlich im Auto und fahre nach Hause. Als ich um 00:15 Uhr zu Hause ankomme, packe ich gleich meine Sachen aus und versuche bald einzuschlafen. Zum Glück hatte ich heute nur 100 km einfach Strecke zu fahren, letzte Woche waren es noch 300 km. Anfang nächster Woche habe ich durch den Coaching-Bericht des SR-Coaches noch mal die Möglichkeit unsere und natürlich auch meine eigene Leistung zu reflektieren.


Zeitaufwand gesamt: ca. 12h 30min
Organisation des Einsatzes: ca. 1h
Spielvorbereitung Internet: ca. 1h
Spielvorbereitung DVD, letzte Coaching-Berichte: ca. 1h 30min
Spieltag (Abwesenheit): ca. 8h 30min
Spielnachbereitung: ca. 30 min


http://diejungeliga.de
erstellt am 16.04.2008
die pfeiffers-mama
2. Regionalliga

Beiträge: 108


 

Gesendet: 13:28 - 19.04.2008

Na klasse, DIE werden aber für ihr Ehrenamt noch bezahlt und klagen. Ich gehöre seit Jahren zu den Mio. von Menschen im Land, die ohne Bezahlung ehrenamtlich tätig sind. Ich schreib auch x Emails, erstelle Programm-Angebote, führe Listen,... und jammere nicht, sondern tu es aus Überzeugung! Und von Fehler-Minimierung und Weiterentwicklung durch Nachbesprechungen kann bei manchem wahrlich nix festgestellt werden!
free willy
Regionalliga

Beiträge: 594


 

Gesendet: 02:23 - 24.04.2008

naja, also ich glaube nicht dass die ernsthaft bezahlt werden, denke das ist eher eine aufwandsentschädigung.
und ich wage sogar zu sagen dass die meisten ihren job sogar sehr gut machen.
letztes jahr in der regionalliga hatten wir fast nie grund uns über schiedsrichterleistungen zu mokieren, dieses jahr viel häufiger. und das vor allem weil nicht so erfolgreich waren.

und dass schiedsrichter in ansbach manchmal eher gegen uns gepfiffen haben - auch ich habe das so empfunden - liegt vielleicht auch manchmal an den nettigkeiten die ihnen das publikum entgegengebracht hat...

was ich allerdings an dem artikel zu kritisieren habe ist der punkt mit der spielvorbereitung. warum muss sich ein schiri auf die mannschaften vorbereiten und über die spieler und deren statistiken informiert sein?
damit er die guten gleich am anfang des spiels mit fouls belasten kann?
ich erinnere mich da an das spiel in crailsheim als goran gleich zu beginn drei sehr seltsame fouls begangen haben soll. und unser bester verteidiger für den rest des spiels einfach nicht mehr hinlangen durfte. das hat vielleicht durchaus einen unterschied gemacht...

OBI-wan-ginobili
Bundesliga

Beiträge: 1122


 

Gesendet: 12:21 - 24.04.2008

also im letzten punkt muss ich dir recht geben...sollten schiris nicht "unbelastet" in ein spiel gehen????

aber den rest kannst du doch net ernst meinen!!!!
sehr gut???? ich sag dazu: SETZEN 6!
man denkt immer, schlimmer geht nimmer...bis zum nächsten heimspiel^^
klar find ich die äußerungen der fans in richtung der schiris auch nicht gut, aber ich "gestehe" dass ich beim spiel gegen münchen auch vorne mit dabei war
das war die größte frechheit überhaupt!!
bekannt war, dass münchen aufsteigen sollte...aber so??????????????
beim "finale" münchen-kirchheim musste erst der TK in der halbzeit eingreifen und die schiris daran erinnern, dass sie neutral pfeifen sollten, sonst wäre sicherlich münchen aufgestiegen...

kaum vorstellbar, dass wir nächstes jahr NOCH SCHLECHTERE schiris erleben sollen^^
Stern
Bundesliga

Beiträge: 1456


 

Gesendet: 12:49 - 26.04.2008

Stimm obi doch tatsächlich mal zu. Letztes Jahr wars halt in Dachau krass an den Rest erinner ich mich jetzt nicht mehr so, lag halt dran dass wir alles gewonnen haben und über des spiel dieses jahr gegen münchen will ich gar nicht erst sprechen...gott sei dank sind die nicht in die pro A hoch

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