Auguste Ferdinande wurde am 01. April 1825 als zweite Tochter von Leopold II. Großherzog von Österreich-Toscana und dessen erster Gemahlin Maria Anna von Sachsen, genannt Nanni, in Florenz geboren. Durch ihre Mutter war Auguste eine Nichte der sächsischen Könige Friedrich August II. und Johann. Der Ehe von Leopold und Maria Anna entstammten noch zwei weitere Töchter namens Maria Carolina (1822-1841) und Maria Maximiliana (1827-1834).

Großherzogin Maria Anna starb im Alter von 32 Jahren am 24. März 1832 in Pisa. Auf dem Sterbebett riet sie ihrem Mann, eine Prinzessin aus dem Haus Neapel-Sizilien zu heiraten, da diese für ihre großen Kinderscharen bekannt waren und Leopold einen Sohn und Nachfolger brauchte.
Leopold befolgte diesen Rat und heiratete ein Jahr nach Maria Anna's Tod Prinzessin Maria Antonietta von Neapel-Sizilien, die ihm in 18 Jahren 10 Kinder schenkte.

Am 15. April 1844 heiratete Auguste im Dom von Florenz Prinz Luitpold von Bayern, den späteren Prinzregenten. Im Gegensatz zu den vielen arrangierten Ehen, handelte es sich hier um eine Liebesheirat.
Auguste war eine sehr religiöse junge Frau. Die Möglichkeit, dass einer ihrer Söhne als Nachfolger des kinderlosen Königs Otto nach Griechenland gehen und deswegen den orthodoxen Glauben annehmen müsste, schloss sie gleich zu Beginn der Ehe aus.

Luitpold's Gusti brachte vier gesunde Kinder zur Welt, die den Lebensmittelpunkt der Mutter bildeten: Ludwig (1845, den späteren Ludwig III., Leopold (1846-1930), den späteren Ehemann der Erzherzogin Gisela, Therese (1850-1925), eine weitgereiste Wissenschaftlerin, und Arnulf (1852-1907).
Zum Zeitpunkt seiner Geburt war Ludwig der einzige männliche Enkel von König Ludwig I. und hatte deswegen berechtigte Aussichten, eines Tages König zu werden. Doch nur drei Monate nach Auguste's Niederkunft, brachte auch Marie von Preußen, die Gemahlin von Prinz Max, einen Sohn zur Welt, den späteren Ludwig II. Aus diesem Anlass soll Auguste traurig zu ihrem Baby in der Wiege gesagt haben: Armer Ludwig, jetzt bist Du für die anderen gar nicht mehr interessant.

Die katholische Erziehung der Kinder leitete unter der lebhaftesten Anteilnahme von Auguste Ferdinande der Münchner Stadtpfarrer Carl Rinecker, später Abt Haneberg. Prinz Leopold zeichnete in seinen Memoiren ein sehr warmherziges Bild seiner Mutter, die, wann immer sie konnte, bei ihren Kindern war, und ihre Gesellschaft der ihres Mannes Luitpold durchaus vorzog.

Die Prinzessin war vielseitig interessiert. Sie zeichnete, musizierte und sammelte antike Kleinkunst. Ihr größtes Interesse galt wohl der Geschichte und den Sprachen. Ihren Kindern gab sie italienischen Sprachunterricht und um ihre Deutschkenntnisse zu vervollkommnen, beschäftigte sie sich viel mit deutscher Grammatik.

Auguste Ferdinande starb im Alter von nur 39 Jahren am 26. April 1864 in München an einer Lungenkrankheit. Zuvor hatte sie sich von allen anwesenden Familienmitgliedern einzeln verabschiedet.

Auguste's Sohn Leopold und Erzherzogin Gisela heirateten erst am 20. April 1873 in Wien. Auguste war also schon neun Jahre vor der Heirat gestorben, weshalb sich Gisela und Auguste nicht oder nur flüchtig durch eventuelle Familienbesuche gekannt haben dürften. Aber zu diesem Zeitpunkt wäre Gisela ohnehin ein kleines Mädchen von maximal 8 Jahren gewesen.

Gisela und Leopold wählten für ihre zwei Töchter sehr traditionelle, auf Familienmitglieder bezogene Namen aus. Die erste Tochter Elisabeth Maria Auguste wurde nach den zwei Großmüttern benannt, und auch die Namen der zweiten Tochter Auguste Maria Luise sollten an Auguste Ferdinande und möglicherweise an Herzogin Ludovica, die ja im Familienkreis Luise genannt wurde, erinnern.

Mensch Sophie,
Du bist ja geradezu ein wandelndes Lexikon...
Da kriegt man ja das Gefühl dumm wie Bohnenstroh zu sein.. ;)
Aber toll, ich bewundere das..