Oh, hier nochmal:

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Hallo Mariella,

die Gruft der herzoglichen Familie befindet sich in der Kirche St. Quirinus, der so genannten Schlosskirche. Sie ist in drei Abschnitte aufgeteilt: Die Gruftkapelle, die Innere Gruft und die Äußere Gruft.

Die Familiengrabstätte kann nicht besichtigt werden. Die einzige Ausnahme bildet ein bestimmter Tag während der Kulturwoche in Tegernsee (September/Oktober), an dem eine Führung angeboten wird. Leider verfügt Franz Josef Pütz, der mit der Führung betraut wurde, über kein großes Wissen und erzählt deswegen mit Vorliebe von Alexandre Berthier, einem Onkel von Herzog Max, der auch in der Gruft bestattet worden ist, oder von den Tegernseer Mönchen.

In der Gruft selbst ist es sehr dunkel und teilweise auch sehr eng. Man bekommt in der Gruft auch kaum Informationen über die Familienmitglieder, da man mehr durchgescheucht wird. Man kann sich weder besinnen noch richtig umschauen.

Ich war bis jetzt 2x in der Gruft, und würde, wenn sich die Möglichkeit ergibt, jedem Interessierten raten, sich diese Chance nicht entgehen zu lassen, da es sich doch um etwas "Einmaliges" handelt.

Ich bin in der Gruft gewesen...

Hatte Herzog Max in Bayern angeschrieben - daß ich zum Allerseelentag nach Tegernsee komme und die Gruft sehr gern besuchen würde.
Abends bei der Segnung (?) der Särge von Herzog Karl Theodor und Familie, war auch die Herzogin Elisabeth mit zwei Töchtern anwesend. Sie hat uns, (meine Freundin und mich) freundlich begrüßt und ich sagte ihr, daß ich leider keine Antwort auf meine Bitte erhalten hätte... Daraufhin lächelte sie etwas süffisant - und als sie gegangen waren... wurde mein Name gerufen und mir gesagt ich dürfte schon hinein!!
Lieber Gott, es war stockfinster und der Schlüssel verrostet... Ich hab nur noch gebetet, der Herr möge die Tür nicht aufbekommen... ich hatte fürchterliche Angst!!
Tatsächlich bekam er sie auch nicht auf - und vertröstete uns auf ein anderes Mal.
Im kommenden Mai hab ich angerufen in der Verwaltung und habe nachgefragt, ob ich bei meiner bevorstehenden Reise vielleicht jetzt die Gruft sehen könnte.
Ja - ich konnte. Mittags bei hellstem Sonnenschein...
Also ging der Verwalter mit mir nach unten, links der Treppe die Särge von Siegfried Herzog in Bayern (Sohn von Mapperl), und der Sarg von Henriette von Wallersee.
Rechts der Treppe die Särge von Mapperl (Max Emanuel, Herzog in Bayern) und Amalie, seiner Frau.
Dann kam rechts ein schmaler Bogengang in die Finsternis. Wir waren mit Kerzen bewaffnet, das Wachs tropfte über die Hände...
Nach ca. 10 Schritten öffnete sich der Gang zu einem fenster - und lichtlosen Raum. D.h. ein Grablicht hing von der Decke, die Kerze wurde angezündet und im Dämmerlicht sahen wir die acht Särge stehen.
Drei hintereinander links, Alexander Bertier, dahinter Pius August (Vater von Herzog Max (Els.Vater), dahinter Wilhelm , Herzog in Bayern, Großvater von Herzog Max.
Auf der rechten Seite an der Wand hintereinander: Sophie, Herzogin in Bayern, geb. von Sachsen, Gackels erste Frau, dann Amalie Luise, die Frau von Pius, und hinten rechts in der Ecke Maria Anna, die Frau von Wilhelm.
In der Mitte hintereinander, Herzogin Ludovika und Herzog Max.
Die Gruft nennt sich Banzer Gruft, wohl wegen Wilhelm der ja auf Schloß Banz gelebt hat. Sein Herz ist ja noch heute dort eingemauert.
Fotografieren durfte ich nicht, das hatte sich der Herzog verbeten - wäre auch gar nicht möglich gewesen in dieser Finsternis.
Der Verwalter klatschte sein Schlüsselbund auf den Sarg von Ludovika.. ich dachte sie kommt jeden Moment raus und sagt: "Es hämmert, es hämmert, es hämmert.." ;)
Ehrlich gesagt, ich war froh aus diesem gruseligen Raum wieder ans Tageslicht zu können.Auch wenn der Verwalter mir erzählte daß seine Tochter dort immer alleine putzt...
Nee, muß nicht sein.. :)