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 Forum Index —› Fürstenhäuser —› Erzherzogin Elisabeth Marie und die Pragmatische Sanktion
 


Autor Mitteilung
Sophie
Moderator

Beiträge: 1033


Gesendet: 12:22 - 07.11.2006

Liebe Forumsgemeinde,

nach einigen nicht gerade anspruchsvollen Diskussionen möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf Erzherzogin Elisabeth Marie (Erzsi), die einzige Tochter von Kronprinz Erzherzog Rudolf und seiner Gemahlin Stéphanie Prinzessin von Belgien lenken.

Als einziges Kind des Kronprinzen hatte Elisabeth Marie berechtigte Ansprüche auf den österreichischen Kaiserthorn. Diese Ansprüche gehen auf die Pragmatische Sanktion zurück, die 1713 von Kaiser Karl VI. erlassen wurde, um seiner ältesten Tochter Maria Theresia das Erbe zu sichern.

Elisabeth Marie verzichtete aber am 22. Januar 1902 in der Hofburg auf alle ihre Thronfolgerechte - für sich und auch für ihre Nachkommen. Die Renunziation war für jede Erzherzogin, die im Begriff war, sich zu vermählen, unablässlich. Egal, in welcher Position der Thornfolge sie sich befand.

Elisabeth Marie ... was wäre aus Österreich geworden, wenn sie nicht auf den Thorn verzichtet hätte? Und warum hat sie überhaupt verzichtet? Weil sie sich den Fürsten Windisch-Graetz in den Kopf gesetzt hatte? Weil es ihr ihr Dickkopf nicht erlaubte, über die Konsequenzen ihrer Renunziation nachzudenken?
Oder aber war es Kaiser Franz Joseph, der seiner Lieblingsenkelin ins Gewissen redete? FJ, konservativ, gegen unebenbürtige Heiraten, gegen Frauen auf dem Thron ... war er erleichtert, als das Thornfolge-Problem mit der Renunziation abgeschlossen war?

Elisabeth Marie, die rote Erzherzogin, als Kaiserin von Österreich? Das hätte etwas gegeben ...
Anonymous


 

Gesendet: 13:23 - 07.11.2006

Die Pragmatische Sanktion wurde speziell für - den Ausnahmefall Thronfolge Maria Theresia - gemacht.Ich glaube die weibliche Thronfolge wäre für keinen Kaiser in Frage gekommen, solange es männliche Familienmitglieder gab. (Daher mussten auch alle Erzherzoginnen bei einer Heirat verzichten. Fürst Windisch-Graetz war auch nach den Familienstatuten unebenbürtig). Elisabeth Marie hatte einen schwierigen Charakter und war sehr unkonventionell.
Ich glaube sie wäre als Kaiserin eine
Katasthrophe gewesen.
(Da könnte ich mir die pflichtbewußte
Marie Valerie besser als Kaiserin vorstellen).

LG aus Wien
Andrea
Sophie
Moderator

Beiträge: 1033


 

Gesendet: 15:24 - 07.11.2006

Natürlich wurde die Pragmatische Sanktion speziell vor dem Hintergrund der mangelnden männlichen Nachkommen Kaiser Karl VI. entworfen. Dennoch wurde sie von keinem Kaiser widerrufen und hatte auch noch im Fall Elisabeth Maries Gültigkeit.

Ich bin ganz Deiner Meinung, dass es auch im Falle einer ebenbürtigen Heirat Elisabeth Maries wohl kaum zu einer Thronfolge der Erzherzogin gekommen wäre - schließlich gab es durch Carl Ludwig genügend männliche Habsburger.
Dennoch frage ich mich manchmal, was gewesen wäre, wenn Elisabeth Marie - so wie es in ihrem Wesen lag - nach dem Tod ihres Großvaters noch unverheiratet gewesen wäre und aufbegehrt hätte ... Aber vermutlich wäre ihr sowieso alles egal gewesen, da sie sich von Jahr zu Jahr mehr von ihren Wurzeln entfernte, wenngleich sie sich nie losreissen konnte. Bemerkenswert finde ich es zum Beispiel, dass sie auf ihrer Heiratsurkunde mit "Elisabeth Petznek, geb. Habsburg-Lothringen" unterschrieben hat.

Franz Joseph war sicherlich froh, dass sich Elisabeth nie zur Thornfolge geäußert hat. Und ich denke auch, dass der alte Kaiser in diesem speziellen Fall auch nichts gegen die unebenbürtige Ehe mit Windisch-Graetz hatte, sonst hätte er wohl die Hochzeitspläne in Richtung Württemberg mehr vorangetrieben.
Anonymous


 

Gesendet: 21:59 - 07.11.2006

Liebe Sophie!

Du hast vollkommen recht !
Ich glaube auch, dass sich durch die un-
ebenbürtige Heirat von Elisabeth Marie -
zur Freude Franz Josephs - die Frage der
Thronfolge sozusagen von selbst erledigte.

LG
Andrea
Azwang
Herzogin

Beiträge: 117


 

Gesendet: 10:17 - 08.11.2006

Ich glaube, Ende 1916, also nach dem Tod von FJ, war die politische Situation bereits so verfahren, dass es vollkommen nebensaechlich war, an wen die Nachfolge ueberging. Denn die Monarchie war so morsch, wirtschaftlich und sozial so in Zersetzung, die Voelker strebten auseinander, niemand mehr konnte diesen Prozess aufhalten, nicht mit Foederalisierung, nicht mit Separatfrieden oder was auch immer. Es wurde ungemuetlich in Oesterreich-Ungarn; Kronprinz Rudolf hat es viele Jahre vorher in seinem Abschiedsbrief an Valerie vorausgesagt.

Und warum sie auf der Heiratsurkunde mit Petznek, geb. Habsburg-Lothringen unterschrieben hat - je aelter ich werde, um so mehr muss ich erkennen - den eigenen Wurzeln entgeht man nicht. Das wollte aber Erzsi gar nicht, sie blieb ihr Leben lang 'kaiserliche Hochheit'.

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