Beim Herzog von Reichstadt wirfst Du einiges durcheinander. Er war der Sohn Napoleons (geb. 1811). Seine Mutter war Napoleons zweite Frau, Marie-Luise von Habsburg.Sophie v Habsburg wurde 1805 geboren, sie hatte zum Herzog von Reichstadt ein gutes Verhältnis.Sie hatte vier Söhne und eine Tochter, die früh starb.

L.G. Ralf

Hallo Helene,

wie Ralf schon bemerkt hat, hast Du bei Deinen Ausführungen ein paar Fehler gemacht.
Vermutlich kam Dir das Gerücht zu Ohren, dass Erzherzogin Sophie mit dem Herzog von Reichstadt, dem Sohn Napoléons, eine Liebesbeziehung gehabt haben soll. Das Resultat soll Erzherzog Ferdinand Maximilian, der spätere Kaiser Max von Mexico sein.
Sophie und der sehr gutaussehende Reichstadt hatten ein sehr inniges Verhältnis zueinander. Reichstadt soll Sophie, die so gesehen ja seine Tante war, angehimmelt und sehr verehrt haben. Jedoch glaube ich kaum, dass sie eine intime Beziehung hatten ... Sophie war dafür zu religiös, zu konservativ und der junge Reichstadt stets kränkelnd und nur wenig an Frauen interessiert.

Als feststand, dass Sophie Erzherzog Franz Carl heiraten soll, war dies für die junge, heitere bayerische Prinzessin ein Schock. Auch das Aussehen ihres Verlobten kommentierte sie mit nicht gerade schmeichelnden Worten. Dennoch arrangierte sich das Ehepaar und wenn man den Tagebuchaufzeichnungen der Erzherzogin glauben schenken darf, hat sie ihren Franz doch noch sehr zu schätzen gelernt. Dass diese Ehe funktionierte, ist vor allem dem gutmütigen, wohlwollenden Charakter des Erzherzogs zu verdanken, der seine Frau, die er zweifelslos liebte, nach ihren Vorstellungen schalten und walten ließ. Nach 1848, dem Thronverzicht des Erzherzogs, mischte sich dieser auch nicht mehr in die Politik ein und überließ diesen Bereich seiner Frau.

Erzherzogin Sophie und das Thema Kinder kriegen ist ein sehr tragisches. Sie erlitt mehrere Fehlgeburten und ein Sohn wurde im Oktober 1840 tot geboren. Dennoch schenkte sie vier Söhnen (Franz Joseph geb. 1830, Max geb. 1832, Carl Ludwig geb. 1833 und Ludwig Victor geb. 1842) sowie einer Tochter namens Maria Anna Carolina Pia (1835-1840) das Leben.

Gruß, Sophie

Es ist schon erstaunlich, dass alle vier Söhne, angesichts der Vielfalt im Aussehen und Charakter, denselben Vater haben....

@anonymous...weißt du, wenn man das so sähe, dann ,müssten sich wohl alle Geschwister Sorgen machen. Liegt ja nun nicht alles an den Genen .
LG Moi

Ups,da habe ich wohl einiges durcheinander gebracht.Gut das ich gefragt habe.
Naja dann hört sich das Eheleben ja doch nicht soo schlecht an wie ich vermutet hatte.Habe das irgendwie vermutet,da Ludowika ja keine schöne Ehe geführt hatte....Und über Franz Carl weiß ich halt fast nichts.Wie hat er sich denn mit seiner Schwiegertochter Elisabeth verstanden???Oder was hatte er überhaupt für einen familiären Bezug???
Ist es nicht richtig das Kaiser Max von Mexiko der Lieblingssohn von Sophie war?!Hatte er auch einen Lieblingssohn????

Erzherzog Franz Carl stand ein Leben lang im Schatten von bestimmten Familienmitgliedern. Erst in dem seines Vaters Kaiser Franz I., dann in dem seines Bruders Kaiser Ferdinand I. und schließlich auch in dem seiner Söhne Kaiser Franz Joseph und Kaiser Maximilian von Mexico. Zusätzlich wurde er von seiner Frau Sophie dominiert.
Du siehst, der Erzherzog hatte nicht viel zu melden und gilt deswegen auch als uninteressant, was er vermutlich auch war. Er trat politisch nicht mehr in Erscheinung, hatte keinerlei offizielle Funktionen, wirkte nicht einmal charitativ. Sein größtes Vergnügen war es, im Sechsspänner durch den Prater zu fahren.
Vermutlich deswegen wird Erzherzog Franz Carl auch in der Literatur größtenteils übergangen. Ich kann mich nicht erinnern, etwas über ihn in Bezug auf Elisabeth gelesen zu haben, das Aussagekraft besitzen würde.
Im Buch "Vom Kind zum Kaiser" von Conte Corti, das sich mit der Kindheit und Jugend des Kaisers Franz Joseph und seiner Geschwister befasst, erfährt man einiges über den Umgang des Erzherzogs mit seinen Kindern, der wohl verhältnismäßig herzlich war. Ich denke doch, dass er versucht hat, nach seinen Möglichkeiten ein guter Vater zu sein.

Prinzipiell wird davon gesprochen, dass Erzherzogin Sophie ihren zweiten Sohn Max den anderen gegenüber bevorzugt hat. Sein Tod 1867 soll ihren Lebensmut gebrochen haben. Ich bin mir nach der Lektüre von einzelnen Tagebuchaufzeichnungen der Erzherzog aber sicher, dass sie mit besonderer Liebe an ihrer einzigen Tochter, der kleinen Anna, hing.
Von einem Lieblingssohn Franz Carls weiss ich nichts.