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Autor | Mitteilung |
Moonlight Erzherzogin Beiträge: 396 | Gesendet: 16:28 - 18.04.2006 Könnt ihr das bestätigen und habt evtl. noch nähere quellen, infos ...? Zitat: |
ajangel
Gräfin Beiträge: 50
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Gesendet: 13:06 - 19.04.2006 "Erstaunlicherweise war es gerade die für ihre negative und harsche Haltung gegenüber allen Nicht-Katholiken bekannte Maria Theresia, welche die institutionellen Voraussetzungen für eine multireligiöse, polyethnische und kosmopolitische Bevölkerung in Triest sorgte. Diese Politik führte zu einem raschen Ansteigen insbe-sondere der jüdischen Minderheit und zu einem radikalen sozioökonomischen Wandel der Stadt im 18. Jahrhundert. 1746 hatte Maria Theresia die jüdische Gemeinde als eigenständige und unabhängige Gemeinde eingeführt; im Statut von 1771 bestätigte sie die korporativen Rechte und gleichzeitig erkannte sie in einem Privileg den einzelnen Gemeindemitgliedern individuelle Rechte zu. Die beiden Edikte von 1771 gaben den Juden als Individuen wie auch als Mitgliedern der Gemeindeinstitutionen Rechtssicherheit. An diese Politik knüpfte Maria Theresias Sohn und Nachfolger Joseph an und führte sie in seinen Toleranzedikten weiter!" Vielleicht beantwortet das ja deine Frage, mehr konnte ich dazu leider auch nicht finden! |
Moonlight
Erzherzogin Beiträge: 396
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Gesendet: 13:23 - 19.04.2006 danke dir.. das geht ja in die vollkommen andere Richtung.. mhh Wisst ihr vielleicht wie FJ zu der jüdischen Bevölkerung stand? |
ajangel
Gräfin Beiträge: 50
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Gesendet: 17:07 - 19.04.2006 "1849 sprach Kaiser Franz Joseph I. das erste Mal von einer israelitischen Gemeinde in Wien. 1867 wird durch das Staatsgrundgesetz den Juden erstmals in ihrer Geschichte in ganz Österreich der ungehinderte Aufenthalt und die Religionsausübung gestattet" Also wie es aussieht hatte Franz Joseph keine negative Einstellung den Juden gegenüber, ich weiss jetzt nicht ob seine Überzeugung so stark entwickelt war wie bei seinem Sohn Rudolf, aber er schien den Juden nicht mit Hass gegenüber zutreten. |
Moonlight
Erzherzogin Beiträge: 396
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Gesendet: 10:59 - 20.04.2006 Woher hast du denn die ganzen infos? Ich hab im netz kaum was gefunden... |
Azwang
Herzogin Beiträge: 117
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Gesendet: 11:05 - 20.04.2006 Der in die Anfangsphase ihrer Regierungsperiode fallende, ausschliesslich religioes bedingte Antisemitismus Maria Theresias resultierte wohl aus ihrer durch die Irrationalitaet frueherer Zeiten beeinflussten Bigotterie. 1744-45 gipfelte ihre strenge Vorgangsweise gegen die Juden in einem Dekret in dem sie "die gaenzliche Abschaffung" der Juden aus Boehmen und Maehren sowie Oberoesterreich befahl, wobei auch der (in aehnlichen Situationen immer wieder geaeusserte) Verdacht, die Juden haetten im Erbfolgekrieg mit dem Feind kolaboriert, eine Rolle spielte. Wegen Intervention zahlreicher aufgeklaerter Personen kam die "Abschaffung" letztlich nicht zustande, denn die Regentin war vernueftigen Argumenten durchaus zugaenglich. Also dominierten kuenftig nicht nur religioese, sondern auch volkswirtschaftliche Ueberlegungen ihr Handeln, dessen Ergebnis Schutzbriefe fuer juedische Gemeinden und Einzelpersonen waren. In Wien aber durften sich nur vermoegende juedische Familien niederlassen, wofuer sie hohe "Toleranzgelder" zu zahlen hatten. Die Brueder Hirschler z.B. spendeten - natuerlich nicht freiwillig - 150 000 Gulden fuer die Renovierung der Karlskirche und der Hofbibliothek, ein spanischer Bankier juedischer Abstammung finanzierte den Umbau von Schoenbrunn. Eine Audienz von Angesicht zu Angesicht verweigerte ihm Maria Theresia, doch wohnte sie den Verhandlungen hinter einem Paravant versteckt bei. Getauften Juden gegenueber hegte sie keinerlei Bedenken. Der konvertierte Josef von Sonnenfels, der einem beruehmten Nikolsburger Rabinergeschlecht entstammte, wurde zu einem ihrer wichtigsten Berater. Der Nationalsozialismus bediente sich gerne der Figur Maria Theresias als einer ueberhoehten Hausfrau und Mutter einer grossen Kinderschar, ihre Rolle als Landesmutter jedoch wurde weitgehend ausgeblendent. Franz Joseph konnte sich oeffentlich keinen Antisemitismus erlauben, privat jedoch gestatte er sich Zitate wie: "Wer ist eigentlich kein Antisemit?" (Quelle kann ich beisteuern sobald ich mich wieder zu Hause befinde, doch glaube ich, dass ihn Marie Valerie ueberliefert hat.) In seinem Zorn auf die Presse, die ueberwiegend in juedischer Hand lag, sprach er von den "Pressejuden", doch muss diese Auesserung meiner Meinung nach nicht gleich als antisemitisch bezeichnet werden. |
Moonlight
Erzherzogin Beiträge: 396
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Gesendet: 14:56 - 20.04.2006 Das ist interessant und nochmals ein bisschen fundierter.. danke.. wenn du mir dann später die quelle nennen könntest, wäre ich dir sehr dankbar.. |
Azwang
Herzogin Beiträge: 117
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Gesendet: 08:37 - 02.05.2006 Also die Quelle ist: Marie Valerie, Tagebuch der Lieblingstochter Kaiserin Elisabeth von Oesterreich, hrsg.Martha und Horst Schad, Langen-Mueller, Herbig, Muenchen, 1998. Eintragung 28.7.1887 |
Moonlight
Erzherzogin Beiträge: 396
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Gesendet: 11:35 - 02.05.2006 danke.. hab mir schon gedacht, dass das durch die valerie überliefert wurde.. |
Azwang
Herzogin Beiträge: 117
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Gesendet: 09:29 - 03.05.2006 Na klar, ich war schon laengst zu Hause, doch habe ich einige Tage gebraucht um die Eintragung auch zu suchen, weil mich MVs alldeutsches Geplaenkel gehoerig nervt. |
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