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Autor Mitteilung
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


Gesendet: 12:04 - 01.03.2004

An dieser Stelle nochmals meine dringende Bitte:


Achtet darauf, WEM ihr Eure Pferde anvertraut, wenn Ihr sie verkauft oder verschenkt! Auch wenn eventuelle Interessenten sich als Tierschützer ausgeben - unbedingt den Platz mehrfach KONTROLLIEREN!

Je blumiger Euch eine Pferdehaltung und/oder der Umgang mit den Tieren beschrieben wird, um so vorsichtiger solltet Ihr sein!

Wer nichts zu verbergen hat, braucht nicht viele Worte sondern kann zeigen, was er hat.




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Glaubt nicht, daß Pferde mit Mistverdreckten Hinterschenkeln (wie man es bei Kühen oft sieht) immer so tief in goldgelbem Stroh stehen, wie man es Euch vielleicht gerade vorführt.

Der Aussage, daß die Tiere täglich rauskommen und nur nachts im Stall stehen, dürft ihr nur dann Glauben schenken, wenn die vorhandenen Paddocks/Weiden auch BENUTZUNGSSPUREN aufweisen und den Tieren vielleicht noch frische Schmutzpartikel anhaften.

Bedenklich sind ebenfalls völlig vedreckte Ställe mit auffallend sauberen Pferden. Vor lauter Dreck und Enge legen sich die Tiere gar nicht mehr hin.

Je angefressener die Boxen-/Stallwände, desto mehr langweilige Zeit verbringen die Tiere dort und um so pferdeUNfreundlicher dürften die Fütterungspraktiken im jeweiligen Stall sein.

Ein schöner Zaun kann reine Augenwischerei sein, wenn es den Tieren dahinter an etwas mangelt (siehe z.B. die weiß gestrichenen Zäune im Fall Mörfelden)

Haben die Tiere wirklich genügend Platz um sich auszuweichen oder sind dauerhafte, heftige Agressionen an der Tagesordnung?

Eine Tierhaltung, die im Sommer vielleicht toll aussieht, kann im Winter in eine einzige Katastrophe ausarten. Also stellt Euch die Frage: "Wie sieht es hier im Winter aus?"

Wenn mehrere Pferde knochig aussehen, ist größte Vorsicht geboten. Es kann aber immer sein, daß jemand ein sehr altes, knochiges Pferd hält - oder auch zwei.

Rechnet ein bißchen.
Schult Eure Augen auch für verschleiernde Kleinigkeiten und besucht so viele verschiedene Ställe wie möglich, um zu lernen, wie man erkennt, wann man es mit einem Goldenen Käfig oder wann man es mit einem Rattenloch mit vergoldetem E-Zaun zu tun hat!

Und noch etwas: bitte habt den Mut, Eure Beobachtungen mitzuteilen. Das hat absolut gar nichts mit Denunziantentum zu tun sondern verhindert u.U. schwerstes Leid bei den betroffenen Tieren.
Anonymous


 

Gesendet: 13:02 - 01.03.2004

Ja, da sagst Du was.
Ich denke aber, alleine am Verhalten der Pferde kann man schon viel erkennen und das wäre für mich glaube ich das wichtigste Kriterium.
Was nämlich die mistgelben Beine angeht *schäm*, die hat unser Merlin-Schecke auch.
Der Züchter, wo er jetzt steht, schwört auf Matratzeneinstreu - nicht mein Ding, aber für die 3 Monate werde ich den Mann nicht umerziehen. Allerdings wird täglich ordentlich dick eingestreut, was Merlin´s weiße Beine aber auch nicht schöner macht. Obendrein kommt er ja täglich raus und suhlt sich dann ausgiebig im Matsch. Wenn er damit fertig ist, geht er in die Halle, mit dem schönen gelben Lehmsand und wälzt sich da auch noch mal ausgiebig. Also, nur zur eigenen Entschuldigung: Einem schmuddeligen Pferd geht es nicht unbedingt schlecht.Und ich bin auch sicher, daß wir die Beine von Merlin nie wieder sauber bekommen.
LG Iris
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 13:10 - 01.03.2004

Liebe Iris -

ich habe selbst einen Schimmel mit gelben Flecken und im obigen posting die festgeklumpte Kuhscheiße an den Hinterschenkeln als negativ beschrieben und Schmutz im Fell als positives Zeichen dafür genommen, daß die Pferde rauskommen und sich bewegen dürfen.

Auf dem ersten Bild ist der herausstehende Hüftknochen das entscheidende Detail, im zweiten der kot- und güllegetränkte Bodenbelag.

Anonymous


 

Gesendet: 13:41 - 01.03.2004

ups, tschuldigung liebe steffi
Hab bei mir mal die Rollade runter gemacht, jetzt kann ich auf dem Bild auch was mehr, als das dreckige weiße Hinterbein sehen. Da muss ich Dir dann natürlich recht geben - konnte ich eben wirklich nicht sehen.
Mit dem Hüftknochen war mir klar, was gemeint ist.
Dennoch plädiere ich dafür, ein besonderes Augenmerk auf das Verhalten zu werfen, das kann sehr aufschlußreich sein.
LG Iris
Anonymous


 

Gesendet: 14:03 - 01.03.2004

was soll bei so einem verhungerten Pferd das verhalten aussagen?
gruss
M.
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 14:21 - 01.03.2004

Naja, Anonymous.
Das Verhalten ist schon wichtig. Deshalb auch die Frage nach auffallender Aggression. Genauso wichtig ist die Frage, ob die Tiere evtl. apathisch sind.

Die hier gezeigten sind in einem Zwischenstadium - hungrig, aber immer noch in der Hoffnung, daß Menschen Futter bringen und gehen deshalb freundlich auf Menschen zu.

Auch wenn diese Tiere nicht geschlagen oder anderweitig körperlich mishandelt werden, so leiden sie doch unter Futtermangel und psychischem Druck durch zu große Enge. Und an übermäßiger Verschmutzung des ständigen Aufenthaltsbereiches.
Anonymous


 

Gesendet: 14:38 - 01.03.2004

@ anonymous
Wer sagt, daß das Pferd verhungert ist und nicht unter starkem Wurmbefall leidet? Letzteres kann auch so aussehen, wobei das Tier dann nicht unter Hunger leidet. Und genau deshalb meine ich das Augenmerk auf das Verhalten zu richten.
Gut, wenn steffi sagt, daß es in diesem Fall tatsächlich von Mangel an Futter kommt, wundert es mich eigentlich sehr, daß die Tiere noch freundlich und nicht gierig auf den Menschen zukommen. Würde für mich bedeuten, daß sie aus anderen Verhältnissen gekommen sind und deshalb noch "guter Hoffnung" sind. Anders sicherlich, als bei Pferden, die lange Hunger leiden mußten.(Beispiel unser Merlin, der war halb verhungert als wir ihn bekamen) Es war fast unmöglich ihn zu füttern, weil er einem fast den Eimer aus der Hand rieß, so gierig wie er war. Ich habe oft Sorgen gehabt, daß er erstickt, so gierig wie er gefressen hat - und immer in "Achtung" Haltung, mit angelegten Ohren und wenn man sich ihm nähern wollte, sah man das Hinterteil oder die gebleckten Zähne.
Erfreulicherweise hat sich das bei ihm komplett gelegt und wir dürfen mitlerweile auch beim Fressen neben ihm stehen.
LG Iris

Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 14:45 - 01.03.2004

Gieriges Verhalten ist nicht zwingend mit Aggression verbunden, oder?
Anonymous


 

Gesendet: 15:04 - 01.03.2004

Nein, nicht zwingend verbunden, wobei ich fast behaupten würde, daß die Agression zwingend auf unbefriedigte Gier folgt.
Muß also ein Pferd über eine lange Zeit Hunger leiden, wird es sicherlich zunächst nur gierig, wenn Futter zu erwarten ist. Manch einer versucht übrigens dieses gierige Verhalten durch: Jetzt wirst Du erst recht als letzter gefüttert, damit Du warten lernst (war übrigens bei unserem ersten SB so mit Merlin)
Führt diese Gier, aus welchen Gründen auch immer nicht zum Erfolg (nämlich satt zu sein) wird sich daraus über kurz oder lang, je nach Charakter des Tieres eine immer stärker werdende Agression entwickeln - es geht schließlich um sein Leben. Wenn auch das nicht fruchtet, so wird das Tier sich seinem Schicksal beugen und resignieren.
Bei unserem Merlin wurde das agressive Verhalten durch die Erziehungsmethoden des SB natürlich gefördert. Ihm hat es sichtlich Spaß gemacht zuzusehen, wie Merlin sich in seiner Box fast umbrachte um Futter zu bekommen. Und immer wieder hat er ihn als Letztes gefüttert, manchmal hat er sogar noch extra lange gewartet. Leider haben wir das erst nach einigen Wochen erfahren (nach einem Beinahe-Unglück, wo Merlin versucht hat, den SB beim Öffnen der Türe zu überrennen)Wir haben Merlin dann in einen Aufzuchtstall gegeben, wo er anfangs auch noch recht agressiv seinen gefüllten Trog verteidigte. Ganz aufgehört hat das Spektakel eigentlich erst, seitdem wir die Hengste dann bei uns hatten.
Wobei wir immer zuerst Merlin, dann Picaro und dann Gandras fütterten (in jeweils 1 sekündigem Abstand).
Mitlerweile fällt er auch nicht mehr so über sein Futter her, sondern erinnert schon ein wenig an einen Genießer. Ich glaube, daß Kerlchen hat in seinem kurzen Leben viele Hungerperioden gehabt.
LG Iris

Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 15:16 - 01.03.2004

Ich hatte dabei an unseren alten Hundeherrn gedacht: er mußte in seiner Jugend hungern und heute noch (11 Jahre später) fällt er gierig über alles fressbare her, was ihm in die Quere kommt.
Dabei ist er aber total lieb und läßt sich die gerade ergatterten Mon Cherie oder Rumkugeln *hüstel* auch wieder abnehmen...vorausgesetzt natürlich, wir sind schnell genug.
Anonymous


 

Gesendet: 15:27 - 01.03.2004

Weil er vielleicht genau weiß, daß ihr ihm eigentlich sein Futter nicht wegnehmt - es sei denn er hat gestohlen und dann verbietet doch das schlechte Gewissen schon eine agressive Handlung.
Und wie reagiert er, wenn fremde Leute versuchen ihm sein Futter wegzunehmen?? Bei euch braucht er sich doch keine Sorgen machen.
Nochmal zu Merlin: Ich bin froh, daß er dieses irre Verhalten abgelegt hat - war wirklich nicht angenehm und ich hoffe, daß er diesen traurigen Teil seiner Jugend komplett vergessen wird.
Deshalb glaube ich auch, daß die oben beschriebenen Pferde bislang noch nie Hunger leiden mußten, denn sollte unserem Merlin so etwas noch mal widerfahren, bin ich davon überzeugt, daß es nur ganz kurze Zeit dauern würde seine Agressionen wieder aufbrodeln zu lassen. Wie sagt man so schön: Gebranntes Kind scheut das Feuer.
LG Iris

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