Forum von pferdeschutz.org & pferde-leserbriefe.de

    

 · Home · Impressum & Datenschutz · Suche

Seiten mit Postings: 1

zum Seitenende

 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› Tierschutz....
 


Autor Mitteilung
Nicole
Power-User

Beiträge: 137


Gesendet: 00:36 - 03.12.2003


Mhmm... manchmal werde ich arg nachdenklich... wenn ich Berichter hier lese, was so manches Pferd erleiden/erdulden muss...

Und manchmal frag ich mich dann , ob es unseren Hotten denn gut genug geht. Ich meine... ein für mich schockierendes Erlebnis war im letztem Jahr der Besuch des Amtstierarztesbei uns , der von alarmieten Tierschützern zu uns geschikct wurde... bei uns würden die pferde verhungern , und es lägen Wochenlang tote Pferde auf der Weide...

Das war zu der Zeit , als unsere Sirona Mama wurde. Was zu dem Zeitpunkt keiner wusste, war , dass sie an chronischem Nierenleiden erkrankt war. Sie sah gut aus , fraß gut und trank , soweit zu beurteilen , in angemessenem Maß. Als sie ihr Fohlen bekam , hat das aber irgendwas in ihr ausgelöst. Sie bekam Durchfall. Das ganze haben wir uns 6 Stunden angeschaut , und dann den TA alarmiert. Wir dachten zunächst ,es sei vielleicht durch die Aufregung um ihr erstes Fohlen ,etc. Unser TA ist wircklich gut , und hat sofort Kotprobe , und Blut mitgenommen , Aufbauspritze gegeben , und diverse andere Mittelchen. Nunja.... jedenfalls kam heraus , dass sie eben besagtes Nierenleiden hatte , und das durch die Geburt der Körper plötzlich überanstrengt wurde, und es zu diesem katastrohpalem Ende kommen würde. Ja... sie würde sterben , es gab nichts, was noch hilft. Die Bauerntrampel in der Umgebung kamen dann mit gutgemeinten Ratschlägen , wie , die Stute mit samt Fohlen doch direkt ab zum Schlachter , bekommt man noch Geld fürs Fohlen , und die Versicherung zahlt auch. Blöde (?) wie wir aber sind, haben wir uns dagegen entschieden. Sirona sollte ihr Fohlen noch eine Weile erleben dürfen , und das Fohlen sollte das Leben kennenlernen. In Absprache mit dem TA bekam Sirona recht heftige Arzneien , die aber nicht schädlich fürs Fohlen waren. Zudem bekam sie täglich an die 20 ! kg Kraftfutter , verteilt in diversen Portionen , und Heu hatte sie eh wie alle anderen immer zur Verfügung. Es nutzte alles nichts, sie magerte zusehends ab. Sie hielt noch ca. genau einen Monat durch. Dann hat sie sich auf die Wiese gelegt , und wollte/konnte nicht mehr. Der TA kam sofort , und hat die Zeit bis zum Ende verkürzt. Ich hab ihren Kopf im Schoß gehalten , und sie ist ganz friedlich gegangen , innert ein paar Sec. war es vorbei.

Da nun aber so ein Tier nicht MO-Fr. von 8-17 Uhr stirbt , sondern sich wagt , am Samstag nachmittag zu sterben , konnte man den Abdecker erst wieder Montags erreichen. Da wir erstmal nur in Trauer waren , und dazu nochdas trauernde Fohlen zu versorgen hatten , wurde die Wiese nur kurz abgesperrt , und die tote Stute für 2 Stunden dort liegen gelassen. Erst dann waren wir in der Lage , sie von der Wiese zu ziehen , und zum Abholen bereit zu legen.

Da es aber immer wieder freundliche Menschen gibt (vorzugsweise Nachbarn , die nicht verstehen , dass man in keinem Saufschützenverein Mitglied werden will , etc.) die auf alles ein Auge haben , stand am darauffolgenden Mittwoch der Amt.Vet. bei uns auf der "Matte": Sie lassen ihre Pferde verhungern , und lassen die toten Tiere Wochen auf der Wiese liegen!...Fassungslose Gesichter unsererseits. Nun hätte ich ihm im ersten Impuls am liebsten den Hals umgedreht , solche vorwürfe aufzubringen , aber mein Mann hat die Nerven bewahrt , und ihn freundlich eingeladen , sich frei auf dem Gelände und den Stallungen umzusehen , zudem wurde die Nummer und Adresse unseres TA zur Überprüfung der Behandlung der Stute angegeben.

Unsere Pferde sind eher alle ein wenig moppelig und könnten besser 5 kg weniger haben , der Hof sieht völlig chaotisch aus , aber den Tieren geht es immer sauber und gut , und mein Mann konnte noch diverse Sachkundenachweise vorlegen. Das war ja alles prima und für uns zum Vorteil. Aber als der Vet dann fragte , wo die Tiere denn schlafen , er sieht überhaupt nur 2 Boxen , waren wir dann doch verwundert. Ob ihm denn nicht die Offenställe aufgefallen seien ? .... Doch , aber das wäre doch nichts für die Nacht , oder ?... Ein Schlucken meinerseits und ein freundliches Lächeln von meinem Mann , und die Einladung zu einem Kaffee , und der Erläuterung , warum und wie wir Offenstall/Herdenhaltung praktizieren...

Naja...lange Rede , kurzer Sinn: Manchmal muss man das Auge fürs Gesamtkonzept haben , und nicht nur auf das eine Detail richten. Und ich frage mich oft , ob das "Laien" überhaupt möglich ist. Andererseits würde ich mir oft wünschen , dass mehr Leuten auch unnutz auf die Füße getrampelt würde, denn trotz allem wären sicher einige wirckliche Fälle dabei , die solche Anzeigen nötig hätten...
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 08:59 - 03.12.2003

Wie Du siehst, ist es nicht nur Laien oft unmöglich, die Summe des gesehenen zu erkennen und auszuwerten. Sogar die Leute, die es wissen sollten (siehe Amtsvet) sind oft nicht dazu in der Lage.
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 13:01 - 03.12.2003

Vielleicht liegt es daran, dass die meisten Amtsvets hauptsächlich Fleichbeschau machen *mehralssauerbeisolchemunverstandist*
laura.21
Power-User

Beiträge: 150


 

Gesendet: 11:22 - 18.12.2003

warum kommt mir denn bloß die Sache so bekannt vor.Mir gehts im Moment ähnlich,nur istder Amtsveterinär etwas besser und kennt Offenställe und weiß auch wann ein Tier zu mager ist oder nicht.Gott sei Dank ,immerhin haben wir aber einen Gegner der eigentlich Ahnung haben sollte.....weil 2berühmte springreitende Söhne.....man hat Geld,alle Pferde die kein Geld verdienen sind Böcke(originalzitat)und gehören zum Schlachter.Italien zahlt gut.
Nicola
Stamm-User

Beiträge: 87


 

Gesendet: 11:37 - 18.12.2003

Hallo,
also mit unserer Amtsveterinärin kommen wir eigendlich gut klar. Sie kommt ab und zu unangemeldet wegen unserer Hundepension vorbei.
Einmal hat es wie aus Eimer gegossen und die Pferde standen mit hängenden Köpfen auf der Weide (20m vor dem Offenstall). Sie hat nur geguckt, mit den Schultern gezuckt und gesagt:" Na, wenn sie nicht rein wollen, dann sollen sie halt naß werden!"
Manchmal ist sie etwas schwer zu mobilisieren, aber wenn es wirklich brennt, dann ist sie noch am selben Tag vor Ort - das habe ich in anderen Orten schon viel schlimmer erlebt!
Liebe Grüße
Nicola
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 08:23 - 19.12.2003

Unser Amtsvet hier ist zum Glück sehr erfahren in Sachen Pferd. Offenstallhaltung ist allerdings nicht gleich Offenstallhaltung. habe da schon einige üble Sachen sehen müssen. Verdreckte Ausläufe, wenn sie übrhaupt als solche zu bezeichnen waren, zugige, viel zu kleine Unterstände, voll mit Mist, Zäune zum Wegrennen, herumliegendes Gerümpel, schlechtes Futter, ungepflegte Pferde.
Man darf nicht vergesen, dass Offenstall nicht immer gleich optimale Haltung bedeutet! Leider kommen die Offenstallhalter (bin selbst einer) dadurch häufig in Verruf

Seiten mit Postings: 1

- Tierschutz.... -

zum Seitenanfang



 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› Tierschutz....
 



Version 3.1 | Load: 0.002831 | S: 1_9