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Autor Mitteilung
Iris
registriert

Beiträge:


Gesendet: 18:27 - 09.11.2003

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal Euren Rat, bezüglich unseres 16 Jahre alten Hundes Alf.
Wir haben Alf im Alter von 6 Wochen aus einem Tierheim bekommen - mitlerweile ist er ein, in Würde ergrauter Greis von 16. Ein wirklich biblisches Alter für einen Hund.
Er ist mitlerweile taub und laufen kann er gar nicht mehr - nur noch gehen. Nun wanken wir seit ca. 1 Monat, ob wir Alf nun einschläfern lassen sollen, oder nicht - und er macht uns diese Entscheidung nicht leicht. An manchen Tagen kommt er aus dem Sitz kaum noch hoch, dann wird in Familie beschlossen, morgen holen wir den TA. Am nächsten Tag dann, Sitz-Platz-hoch-runter, alles ohne Probleme, zwar seinem Alter entsprechend langsam, aber es geht halt.
Er macht auch ganz blöde Sachen, bei denen er sich selbst weh tut, so ist er neulich mit dem Kopf in einer Milchkanne steckengeblieben und die Kellertreppe hinuntergefallen. Oder er macht "Sitz" in der Dusche und stiert 5-10 min. auf die weißen Fliesen Ich bin vollkommen ratlos.
Unser TA meint: solange er frißt und säuft und läuft, sollen wir ihn lassen - aber ich weiß einfach nicht, ob das richtig ist.
LG Iris
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 19:47 - 09.11.2003

Das klingt alles so menschlich, nicht?
Es bereitet ihm ja keine Schmerzen,in der Dusche zu sitzen und die Wand anzuschauen.
Unser alter Herr ist fast 17 Jahre alt geworden und verhielt sich ähnlich, wie Du es bei Alf beschreibst. Wir gingen zum pipi - machen nach draußen; während ich die beiden jüngeren Hunde im Blick hatte, watschelte der Senior zurück in den Hausflur und sorgte für eine riesige Pfütze. Er hatte wohl vergessen, was er draußen wollte?!
Oder er stand zwischen Wand und geöffneter Tür "eingeklemmt" und wußte nicht mehr, wie er da raus kommen sollte.

Im Grunde genommen ist Alf jetzt wieder ins Welpenstadium zurückgegangen und Du kannst wieder ein Gitter installieren, damit er die Treppe nicht mehr runterfällt (ob mit oder ohne Milchkanne über dem Schädel)...
Ihm selbst macht dieser Zustand weniger aus als Dir. Davon bin ich fest überzeugt. Es ist halt wirklich schwer, den einst so pfiffigen, lebendigen Hund als senilen Senior annehmen zu müssen, weil man als Mensch an das Ende denkt. Der Hund tut das aber nicht. Er nimmt seinen jetzigen Zustand so an, wie er ist.

Du solltest in dieser Frage auf Dein Herz hören.

Charly
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 19:57 - 09.11.2003

Ich seh das genau wie Steffi, hör auf dein Herz nur das kann dir sagen was richtig ist.
Iris
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 20:06 - 09.11.2003

Ja, Stefanie - unser TA hat mich auch darüber hinweggetröstet. Er bestätigt mir, daß Alf auch Schmerzen hat, sicher sogar - aber diese Schmerzen hat er ER-lebt, was heißt: Er ist da hineingealtert. Unser TA meinte nur: Ein 90-jähriger Greis hat morgens auch Schmerzen, wenn er aufstehen muß, wenn er sich bücken muß, wenn er lange gesessen hat etc. Ist ja eigentlich auch richtig - aber irgendwie ist es auch ein Bild des Jammers, wenn man sieht, wie so ein treuer Begleiter nach und nach verfällt.Ich wünsche mir immer wieder, daß er einfach eines Tages nicht mehr aufwacht. Verdient hätte er es - ohne fremdes Dazutun.
Tina
Stamm-User

Beiträge: 46


 

Gesendet: 16:53 - 10.11.2003

Was Du da beschreibst sind wohl einfach Alterserscheinungen, die Euer Alf hat. Solange er nicht wirklich krank ist und frisst, würde ich ihn nicht einschläfern lassen. Dein Hund wird Dir eines Tages sagen, wenn er nicht mehr will, dann ist es immer noch früh genug, den letzten Gang mit ihm anzutreten.
Richard
Moderator

Beiträge: 1442


 

Gesendet: 09:36 - 11.11.2003

Liebe Iris,
es ist immer ein schwere entscheidung mit viel Ungewiss. Ich kann nur von einer unser alte Kater sprechen. Er hat ein Schlaganfall erlitten, und da er damals für meiner Frau, ein Art kindersatz war, habe ich ihn eine Woche lang in ein Tierklinik behandeln lassen. Am ende der Woche gingen wir der kater besuchen, und der TA meinte das mann nichts mehr für ihn könnte. Aber wenn wir seiner Lähmung ertragen könnte, sollten wir ihn mit nach hause nehmen. Der Kater kamm in der Sprechzimmer krabbenartig und schnurrend, und wir nahmen ihn mit. Er lebte noch sechs monate. In dieser Zeit haben wir uns mit ihn arrangiert, und wenn er es zum Klo nicht geschafft hat, denn war es halt so. Eines Tages kamm er zu uns und wollte draussen im Garten. Er hat sich formlich von uns verabschiedet, ginge ins garten, legte sich hin auf seiner lieblingsplatz, und kurz danach starb er auf eine naturliche Art. Dein Hund hat seiner Leben mit euch geteilt,er ist alt aber vieleicht überlegts Du dich ob ihn nicht auch einer solche sterben gegönnt sein sollen. Meiner mitgefühl für Eure schwere Entscheidung,
Richard

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