Hallo!
Ein Fohlen im Stall aufzuziehen, ist so ziemlich das Ungeschickteste, was man tun kann. Fohlen müssen laufen, um ihren Bewegungsapparat und die Lungen zu trainieren!
Das Schlimme ist, daß man es hier lediglich mit der Unwissenheit/Dummheit des Pferdehalters zu tun hat. Vom Gesetz her handelt es sich leider nicht um einen strafbaren Tierschutzfall.
Allerdings geben die Leitlinien zur Pferdehaltung unter Tierschutzgesichtspunkten unter Punkt 1.6 vor:
Mangelnde Bewegung bedingt Schäden, insbesondere am Bewegungsapparat. Darüber hinaus behindert Bewegungsmangel z.B. auch die Selbstreinigungsmechanismen in den Atemwegen, beeinträchtigt u.a. den Hufmechanismus und den gesamten Stoffwechsel. Unter naturnahen Bedingungen bewegen sich Pferde im Sozialverband bis zu 16 Stunden täglich. Hierbei überwiegt der entspannte Schritt. Unter Haltungsbedingungen ist zum Ausgleich für den Aktivitätsverlust eine mehrstündige
Bewegungsmöglichkeit zu bieten ... Zuchtstuten, Fohlen und Jungpferden ist grundsätzlich täglich Auslauf oder Weidegang zu gewähren. ...
Vielleicht hilft es ja schon, wenn Du die Leitlinien ausdruckst ( http://www.bml.de , Button "Tierschutz", Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen...), die wichtigsten Passagen rot anzeichnest und dem Pferdehalter an die Stalltür hängst oder persönlich übergibst.
Ansonsten wende Dich noch mal per e-mail an mich! mail@pferdeschutz.org

Danke das hilft mir erst mal weiter und ich werde Deinen Rat mit dem Ausdruck befolgen

Danke

Also irgendwie läßt mir die Sache keine Ruhe. Das hört sich ja auch noch so an, als hätte das Fohlen keinen in etwa gleichaltrigen Spielgefährten?

Ich bin sehr froh, daß Frau Dr. Rauch in der Kölner Pferdeakademie das Thema "Pferdezucht" zum Kursthema gemacht hat. Dort kann jeder, der Fohlen aufziehen möchte, viel notwendiges Wissen für die Praxis sammeln.
Die Zeiten, in denen man Fohlen eine Ziege als Beistellkamerad beigegeben hat, sollten endlich der Vergangenheit angehören. Pferde-"züchtern" müßten mittlerweile die unterschiedlichen Bedürfnisse in der Haltung von Pferden,Rindern und Schweinen klar sein und jeder der ein Fohlen aufzieht, sollte sich über seine wahren Fähigkeiten und sein Können im Klaren sein.
Es sind so viele hunderte Bücher zu diesen Themen geschrieben worden, daß eigentlich keine schwerwiegenden Fehler mehr gemacht werden dürften...Eigentlich.

Oft erkennt man an der Tierhaltung den Horizont der Menschen, die die Tiere halten. Wer seinen Tieren kein Licht, keine Luft, keinen Platz, keine Bewegung zugesteht, der lebt oft selbst ganz ähnlich...

Doch wer selbst in einer psychisch und/oder physisch engen Welt lebt, hat noch lange nicht das Recht, das Lauftier Pferd mit seinem Lungenvolumen von bis zu 60 Litern (!!) und dem auf "Laufen" eingerichteten, hoch spezialisierten Bewegungsapparat zur Bewegungslosigkeit zu verurteilen. Das Argument "nicht genug Platz" zieht in diesem Falle nicht! Wer "nicht genug Platz" hat, darf eben an dieser Stelle keine oder nur eine angepaßte Anzahl an Tieren halten, wenn er sie wirklich liebt.

Und am Rande bemerkt: jeder, der sein Kind dauerhaft ohne Umweltreize im Kinderställchen sitzen ließe, hätte zu Recht innerhalb kürzester Zeit das Jugendamt auf dem Hals.

Zitat aus der aktuellen Cavallo (Seite 22):

...4,6 % der Pferde webten, 2 % liefen in der Box. "Beides entwickelt sich, wenn Jährlinge verkauft oder im Winter lange Zeit im Stall stehen. Es scheint, als ob es mit sozialer Isolation zusammenhängt."

Mach doch mal bitte Bilder von den Tieren und dem Umfeld der Tiere. Wenn es um Tierschutz geht sin Beweisfotos meist das A und O!
wenn die/der Besitzer/in nicht dafür sorgt, dass das Fohlen regelmäßig raus kommt (die anderen Pferde natürlich auch) und einen Spielkameraden bekommt, wird es ernsthafte gesundheitliche und psychische Folgen für das Fohlen haben. Und dass ist dann TIERQUÄLEREI!!!!
Wenn auf gut reden nichts passiert muss halt der Amtsvet her und nach den Geschehnissen in letzter Zeit macht keiner von denen lange rum!!!

Viel Erfolg bei deiner Arbeit!
Gruß Gabriela

Ps.: Vielleicht kann der Webmaster ja einige der Bilder im Forum veröffentliche ?!? Ich fände es jedenfalls gut!

Ich bezweifle das das Fohlen einen Spielkameraden bekommt oder auf eine Fohlenweide gestellt wird. Der AmtsVet. wird nicht viel unternehemen, die Tiere sind gesund und der Stall ist für ihn auch ok.. Was den Auslauf betrifft sind es so ca. 1500-2000 qm, aber nicht unbedingt sicher.

Es gibt 1001 Möglichkeiten wie man solchen Tieren helfen kann! Notfalls mit einer Demo oder ähnlichem! Und wer will schon ne Demo vor seinem eigenen Stall und seinen Bekannten!
Außerdem gibt es Gesetze und daran MÜSSEN sich alle halten nicht nur Händler und Züchter und um diese durchzusetzten sind wir da!!!!
In erster Linie brauchen wir Beweise und Zeugen , die auch bereit sind unter Eid auszusagen!
Ich hasse es, wenn man Fohlen auf diese Art und Weise quält! "Ist dieser Mensch wohl in seiner Kindheit auch ohne Spielgefährten aufgewachsen????"
Wenn man sich Pferde anschafft muss man sich über die Unkosten im klaren sein und das heißt dann halt auch: Wenn man ein Fohlen holt muss man entweder eine Fohlenweide bezahlen oder dafür sorgen dass gleichaltrige Tiere vorhanden sind!!!!

Äääh - bevor wir eine Demo planen *grins* laßt uns einfach mal abwarten, was die Übergabe der Leitlinien bewirkt...
So ein paar Tage sollte man den Leuten schon geben, bevor man ihr Haus stürmt, sie in einen Bottich mit heißem Teer tunkt und anschließend in Federn wälzt, um sie dann mit Schimpf und Schande durch´s Dorf zu jagen.

Ernsthaft: Jeder von uns hat mal Bockmist gebaut. Ein paar Tage Zeit, um den Fuß wieder aus dem Fettnapf zu ziehen, müssen schon erlaubt sein!

Ich bin sicher, der/die Schreiber/in wird uns kurz informieren, ob und was sich tut.

-------------------------------------

Das folgende Foto zeigt die unteren Extremitäten einer ansonsten bildschönen, 2-jährigen Araberin.
Sie hat die beiden ersten Winter ihres Lebens (jeweils mind. 6 Monate) im Stall verbracht und hatte nur an den Wochenenden -nach Druckausübung durch den Amtsveterinär- stundenweise Auslauf. Der Vet gab sich nur aufgrund der Tatsache, daß es sich bei dem Pferdehalter um einen Schlachter handelt, mit diesem Ergebnis zufrieden. Der Mann war schon mehrfach auffällig geworden und hatte offenbar seine Tiere "für den Eigenbedarf" geschlachtet, wenn der Druck zu stark wurde.
Das hier abgebildete prachtvolle Arabermädchen zeigt so massive Störungen im Bewegungsablauf, daß man weinen könnte, wenn sie im Sommer über die Weide kriecht-stolpert-humpelt-stürzt-rumpelt-taumelt...
Der Amtsvet meint, die Deformierung der Hinterhufe sei irreparabel. Das Foto zeigt leider nicht das wahre Ausmaß der Schädigung.

Kurz nachdem ich die Aufnahme machen konnte, verschwand das Pferdchen übrigens und tauchte nicht mehr auf.
Keine Ahnung, was der Besitzer mit ihr gemacht hat...

[Link zum eingefügten Bild]

Auch wer keine Leitlinien an den Stall gehängt bekommt, sollte seine Fohlen - Haltung kritisch überprüfen.
Eine Stunde oder nur knapp 30 Minuten Auslauf am Tag ist einfach nicht genug für ein Pferdekind mit überschäumenden Bewegungsdrang!
Der Bodenbelag eines Paddocks muß Bewegung der Tiere bei jeder Witterung zulassen.

Ohhhh jeeeee,

das ist ja schlimm was dort passiert ist! Wie kann man nur so verantwortungslos handeln???? Kann man das Ende erahnen? Wäre ja vielleicht besser so...
wie groß sollte denn so ein Auslauf für ein Fohlen sein?

Casanovalady