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Autor Mitteilung
Laika
Boardjunior

Beiträge: 26


Gesendet: 21:21 - 17.07.2006

Blaublütig, verarmt und Endstation Metzger?

Hallo, ich heiße Royal und bin ein Westfälisches Warmblut. Also ein stattliches Pferd mit einem Stockmaß (Rückenhöhe) von 1,78 cm. Wie mein Name schon sagt, fließt in meinen Adern blaues Blut, mein Vater ist sogar eine richtige Berühmtheit.
Das wussten wohl auch die Menschen, bei denen ich zur Welt kam. Sie gaben mir nicht nur einen solch wohlklingenden Namen, ich wurde auch mit dem sprichwörtlichen „goldenen Löffel im Maul“ geboren. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit mit meiner Mutter und mir mangelte es an nichts.
Jeder hatte mich gerne. Mein Menschenfreund hat mir immer erzählt, ich sei das beste Fohlen dass auf diesem Zuchthof je geboren wurde und dass alle seine Hoffnungen auf mir lägen.
Ich würde einmal so berühmt wie mein Papa werden. Ja, da war die Welt noch in Ordnung.
Ich hatte eine schöne große Box und eine herrliche Weide.
Jedoch wie das Schicksal nun mal so spielt, änderte sich das bereits nach einem Jahr.
Ich wurde an ein anderes Gestüt verkauft. Und als dort eines Tages der zuständige Tierarzt auf den Hof kam, untersuchte er mich und röntgte meine Beine. Seine Diagnose war vernichtend, er stellte fest, dass meine Gelenke einen Fehler hatten, und ich wohl doch nie so berühmt werden würde wie mein Papa.
Nun, da ich die Erwartungen des neuen Menschen nicht erfüllen konnte, wurde ich wieder an mein ursprüngliches Zuhause zurückgegeben. Jedoch auch dort wollte man mich nicht mehr und bereits nach kurzer Zeit musste ich schon wieder auf die Reise gehen.
Diesmal wollte ich aber alles richtig machen. Ich war jetzt ja schon ein „Teenie“ von fast zwei Jahren.
Die Fahrt war schrecklich. Ich wurde alleine in einen dunklen klappernden Hänger gesperrt und Stunden lang gefahren. Ohne meine Mama oder einen anderen Pferdefreund, der mir die Angst nehmen konnte. Ich habe mir damals geschworen nie wieder in so ein Ding einzusteigen.
In meinem neuen Zuhause waren eine alte Stute und ein Fohlen, das Fohlen war so jung wie ich.
Das gefiel mir sehr gut. Zwar war es hier nicht so luxuriös wie in dem anderen Stall, ich versprach mir aber ein recht sorgloses Leben.
Als ich drei Jahre alt wurde, beschloss mein neuer Besitzer mich „einzureiten“. Ich wusste zwar nicht was das ist, fand es aber toll, dass er plötzlich jeden Tag etwas mit mir unternehmen wollte.
Jedoch als er mir so ein komisches Ding auf den Rücken binden wollte, bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich versuchte mich dagegen zu wehren, bockte und riss mich wieder von der Leine los und immer als ich das machte, schimpften die Menschen böse und brachten mich anschließend auf die Koppel zu meinem Kumpel. Das fand ich so wie so viel besser. Warum soll ich etwas mit den Menschen machen?
Die Menschen wollten mir doch mit Ihrem reiten nur wehtun. Jedes mal steckten Sie mir eine Metallstange ins Maul und banden Zügel daran, an denen sie zogen. Das tat weh!
Es kamen immer wieder andere Menschen, die ich nicht kannte. Jeder wollte aus mir ein braves Reitpferd machen. Ich hatte aber keine Lust mir wehtun zu lassen. Also hatte ich mich immer wieder gewehrt so gut ich konnte. Ich habe gebissen, geschlagen, wilde Bocksprünge aufgeführt und bin gestiegen. Damit konnte ich diese lästigen Menschen verjagen.
Ein Mensch hat mich einmal an einem Seil angebunden, an der Stelle an der ich sonst immer gefüttert wurde und als ich unaufmerksam war, hat er mir wieder dieses komische Ding auf den Rücken gebunden. Ich wollte wegrennen. Doch als ich mich losreißen wollte, hat mir diese Metallstange im Maul so wehgetan. Ich konnte nichts tun, und so ist er einfach auf meinen Rücken gesprungen.
Ich hatte dann den Strick mit aller Kraft durchgerissen. Dabei stieg ich und verlor das Gleichgewicht und stürzte rückwärts einen Abhang hinunter.
Der Mensch kam nicht mehr und ich hatte Ruhe. Seit der Sache tat mir aber mein Rücken sehr weh. Ich hatte mir die Wirbelsäule verletzt. Auch meine Beine wollten nicht mehr so wie sie sollten.
Im gleichen Jahr wurde die alte Stute von den Menschen getötet. Sie war wohl krank. Ich weiß jetzt, dass ich mich von den Menschen fernhalten muss. Ich war eigentlich nun immer auf der Koppel, mit meinem Pferdefreund. Tag und Nacht. Und zum Fressen haben sie uns Heu über den Zaun geworfen. Die Menschen sagen zu mir, wer nichts arbeitet, braucht auch kein anderes Futter.
Dann sind die Menschen aus dem Haus ausgezogen und ich wurde wieder verkauft.
Die neuen Leute kamen wieder mit einem schrecklichen Hänger. Aber in so ein Ding wollte ich nie wieder rein. Und überhaupt, warum sollte ich machen was die Menschen sagen?
Aber nach fünf Stunden hatte ich den Kampf verloren. Sie hatten mir die Augen verbunden, und mir Medikamente verabreicht, die mich müde machten. In dem Hänger hatte ich dann Todesangst und hatte um mich getreten und mich dadurch am Bein verletzt.
Ich war jetzt wieder in einem neuen Stall mit ganz vielen anderen Pferden und als mein Bein wieder gesund war, wollten die Menschen wieder auf mir reiten. Aber ich hatte ja jetzt schon genug Erfahrung, wie ich mich dagegen wehren konnte. Einem Menschen habe ich dabei ein Bein und einige Monate später sogar die Hüfte gebrochen. Ich kannte mittlerweile schon jeden Trick, mir die Menschen fern zu halten. Manchmal waren die Sachen die ich machen sollte ja gar nicht so schlimm. Aber dann wollten die Menschen ja doch nur wieder auf mir reiten.
Mein neuer Besitzer lies mich wegen meiner doch recht auffälligen Tollpatschigkeit untersuchen. Es wurde festgestellt, dass ich an Attaxie leide. Also eine Gleichgewichtsstörung. Und dass ich einen Reiter nur sehr schwer ausbalancieren könne. Wahrscheinlich hatte ich mich vor Jahren bei einem der vielen Versuche mich einzureiten an der Wirbelsäule verletzt und daher werden die Nerven in meiner Wirbelsäule immer wieder gequetscht. Leider muss ich mit dieser Behinderung auch weiterhin leben. Eine Operation die mich heilen könnte gibt es nicht. Und so verabschiedeten sich meine neuen Besitzer wieder einmal von mir. Ich musste wieder umziehen auf einen „Gnadenbrothof“, weil dort meine Unterbringung billiger ist.
Nun hatte ich schon nicht mehr so große Angst vor diesem Hänger. Meine Besitzer hatten mit mir oft geübt. Nach kurzer Zeit konnten sie mich überreden einzusteigen. Ich hatte gehört, dass auf diesem Gnadenhof keiner mehr versuchen würde mich zu reiten. Das klang sehr viel versprechend.
Reiten wollte mich hier wirklich keiner, aber gefallen hat es mir dort trotzdem nicht. Im vorhergehenden Stall war eine Stute in die ich mich verliebt hatte. Die war leider nicht mitgekommen. Und auf den Gnadenhof war es so langweilig. Keiner spielte mit mir, oder gab mir Leckerle für Kunststückchen. Da wo ich vorher war, hatten meine Besitzer jeden Tag etwas mit mir unternommen. Jetzt war ich als junges Pferd in einem Altersheim gelandet.
Nun da musste ich mich eben selber beschäftigen und ich ärgerte die anderen Pferde. Ich wollte ja nur spielen, jedoch waren meine neuen Freunde schon alt und wollten lieber Ihre Ruhe. So haben die Menschen mich in Einzelhaft gesperrt.
Von meiner Koppel aus konnte ich die anderen Pferde sehen und bin so fast jeden Tag aus meinem Gefängnis wieder ausgebrochen. Wenn mich die Menschen dann wieder einfangen wollten, wusste ich ja noch, wie ich mich durch ausschlagen und beißen wehren konnte. Weil die Pferde nicht mit mir spielen wollten, habe ich auch angefangen die Menschen auf der Koppel zu ärgern. Ich bin auf sie zu galoppiert und habe sie aus der Koppel vertrieben.
Die Menschen dort wollten mich nicht mehr ertragen und ich musste wieder auf einen anderen Gnadenhof umziehen. Aber auch dort war es auch langweilig. Und nachdem ich dort einen Menschen umgerannt hatte, der auf die Koppel wollte, musste ich wieder fort.

Die anderen Pferde haben gesagt, wer hier „rausgeschmissen“ wird, kommt zu einem Gnadenbrothof der „Pferdemetzger“ heißt. Die Menschen sind halt nicht besonders treu.
Sobald etwas nicht ganz so läuft wie sie es wollen, verkaufen sie dich. Das kenne ich schon.
Ich kam jedoch nicht zu einem neuen Gnadenbrothof, sondern wieder zu meiner Freundin der Stute, in die ich mich doch so unsterblich verliebt hatte. Meine Besitzer hatten mir anscheinend doch noch ein wenig die Treue gehalten?
Nun dann werde ich mich jetzt auch besser benehmen, denn hier war es schön. Ich will nicht wieder woanders hin. Und das tolle ist, mein jetziger Mensch zwingt mich auch nicht, dass ich ihn trage. Manchmal, wenn ich einen besonders guten Tag habe trage ich ihn sogar freiwillig einige Meter, aber nur ohne dieses Ding, dass sie den anderen Pferden auf den Rücken schnallen, und ohne so einer Metallstange im Maul! Das Leben könnte immer so weitergehen.
Nun hat mir aber mein Mensch erzählt, dass er das Geld für meinen Stall nicht mehr zahlen kann.
Mein Essen, die Medikamente und meine Box kosten meinen Menschen jeden Monat 250,- Euro.
Da die Stute in die ich mich verliebt habe auch meinen Menschen gehört, ist das einfach zu viel Geld, dass er nicht aufbringen kann. Muss ich denn jetzt wieder wo anders hin?
Ich will endlich bleiben und zur Ruhe kommen. Ein anderes Pferd hat mir erzählt, es hat Patenmenschen. Diese Patenmenschen geben seinem Menschen jeden Monat ein bisschen Geld, Damit kann der sich dieser das Futter und die Box leisten.
Wenn ich auch solche Patenmenschen hätte, könnte ich hier bei meiner Stute bleiben. Ich verspreche auch, dass ich in Zukunft die Menschen gut behandeln werde. Ich will euch auch nicht mehr treten und beißen und gehe brav in den Pferdehänger.
Werden diese nicht gefunden, komme ich schon nächsten Monat zu den Gnadenhof der Pferdemetzger heißt und ich will doch nicht mehr fort. Bitte helft meinem Menschen. Meldet euch einfach beim
Tierschutzverein Noris e.V. die suchen jetzt solche Patenmenschen für mich.

Vielen Dank und
liebe Grüße Royal
epona
Power-User

Beiträge: 112


 

Gesendet: 22:53 - 17.07.2006

also....fasse ich mal zusammen.
1.diesen armen Kerl nutzt seine Abstammung leider überhaupt nichts mehr.
2.er hat alles nur erdenklich Schlechte über Menschen erfahren, was ihn leider auch gefährlich machte.
3.Ataktisch...keine Hügel, Abhänge sondern ebene Weide.
4.Selbst wenn er dem Menschen wieder gut gesinnt ist,was passiert bei einem derart deprivierten Tier, wenn der Mensch ihm den Rücken zudreht,eine Bewegung macht , welche ihn an ein unangenehmes Erlebnis erinnert?
Eine Vermittlung kommt für diesen armen Riesen in meinen Augen nicht mehr in Frage.
Ihr könnt mich jetzt steinigen.Das ist meine Meinung.Ein Tier seelisch und körperlich so zu verletzen ist grausam
traurige Grüsse Kerstin
Laika
Boardjunior

Beiträge: 26


 

Gesendet: 23:05 - 17.07.2006

Hallo Kerstin ...

tja ... ich denke, ich muss jetzt erst einmal etwas erklären:

1. Royal kenne ich nicht persönlich, da er in der Nähe von Nürnberg steht und ich kam nur auf ihn, weil er bei "meinem" Verein TSV Noris e. V. im Forum steht.

2. Sprach ich heute erst mit meinem 1. Vorstand (Robert Derbeck) über Royal und auch er sieht wenig Hoffnung für den armen Kerl.

3. Dennoch habe ich den Artikel im Orginal weiterverbreitet, weil ich hoffe, dass es vielleicht doch noch eine Chance gibt, die ein oder andere Patenschaft für Royal zu bekommen. Vielleicht ist es dadurch möglich, ihm noch einige Monate (Jahre?) am Leben zu erhalten.

Nun meine persönliche Meinung zu Royal:

1. Er ist auf keinen Fall zu vermitteln, da er nun mal nicht sehr "menschenfreundlich" reagiert. Der leisteste Druck könnte schon reichen um ihn "gefährlich" zu machen.

2. Keiner kann in die Zukunft schauen und keiner weiß wie er selbst in einigen Jahren finanziell dastehen wird. Keiner kann sagen, ob er in Zukunft weiter für seine Tiere (egal ob Hund, Katze oder Pferd) die nötigen finanziellen Mittel haben wird. Daher finde ich es im Normalfall gut, wenn man um Hilfe bittet.

3. Leider haben Spendenaufrufe einen ekligen Geschmack. Zu viel Unfug ist damit getrieben worden und zuviel wird damit immer noch getrieben.

4. Daher lege ich jeden Nahe sich beim www.tierschutzverein-noris.de bzw. dessen 1. Vorstand (Robert Derbeck) selbst zu erkundigen und sich ein Bild über die genaue Sache zu machen.

Zuletzt möchte ich nur noch anmerken, dass ich mich freuen würde, wenn Royal [b][/b]
Laika
Boardjunior

Beiträge: 26


 

Gesendet: 23:07 - 17.07.2006

... (sorry, falsche Taste erwischt!) ...

... wenn Royal dort, wo er jetzt ist auch bleiben könnte.

Wenn garnichts mehr geht, dann wäre der Weg über die Euthanasie ernsthaft zu erwägen.

Und nun steinigt mich
Micheline
Boardkönig

Beiträge: 789


 

Gesendet: 23:13 - 17.07.2006

Führt denn dieses Pferd ein pferdgerechtes Leben?

Das wäre für mich die Frage

So wie sich das anhört ist dieses arme geschädigte Pferd eine absolut kaputte Seele, und ich mir unsicher ob es gut ist dieses Pferd am Leben zu erhalten.

Armes Tier,



Traurigen Gruss
Micheline ( die sicherlich nicht leicht über Euthanasie denkt!)
Curly
Boardkaiser

Beiträge: 854


 

Gesendet: 07:25 - 18.07.2006

Schwierige Sache, bei den armen ist wohl alles schief gelaufen was nur so geht.

Evtl könnte er ja mit seiner Freundin in einen billigeren Stall umziehen? Wäre das eine Möglichkeit für den Besitzer 2 Pferde zu behalten????
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 07:36 - 18.07.2006

Zur zeit scheint das mit den Urls nicht zu klappen. Ihr müsst die Adresse kopieren und in ein neues Fenster einsetzen.

Armer Kerl! Wäre mir im Umgang aber ehrlich gesagt etwas zu heikle. Falscher Knopf und 1,78 Pferd drehen ab Solange er sich mit anderen Pferden wohl fühlt, mags gehen. Aber finde heute leute, die bereit sind, für ein junges Pferd jeden Monat über lange Zeit Geld zu zahlen.
Ich würde es ihm wünschen, in Pferdegesellschaft die Grausamkeiten der Menschen zu vergessen!

Beitrag ist auch kopiert, bitte im neuen Forum weiterschreiben

Hier lang: http://pferdeschutz-org.foren-city.de/topic,10,-royal-benoetigt-dringend-hilfe.html

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