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Autor Mitteilung
Käte
Boardmeister

Beiträge: 278


Gesendet: 15:27 - 02.03.2006

Diese kleine Geschichte hab ich in einem anderen Forum gefunden und möchte sie euch nicht vorenthalten...


..?

Allmählich verbrachtes du mehr Zeit auf der Arbeit als zu Hause mit mir, um "Karriere" zu machen. Auch verbrachtest du nun sehr viel Zeit damit, um einen "menschlichen Partner" finden zu können. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei Liebeskummer und deinen Enttäuschungen und freute mich ebenso mit dir, als du Erfolg bei einer Frau hattest. Sie, jetzt ist sie deine Ehefrau, ist kein "Hundeliebhaber", aber trotzdem begrüßte ich sie in unserem Heim, respektiere sie und zeigte ihr, dass ich sie mag. Ich war glücklich, weil du glücklich warst!

Dann kam die Zeit, in der Babys zur Welt kamen. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von der glatten Haut und vom angenehmen Geruch des Babys fasziniert, so dass auch ich sie bemuttern wollte. Aber du und deine Frau dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden und sie verletzen könnte. Daher musste ich die meiste Zeit nun verbannt in einem anderen Raum verbringen, Oh, wie ich sie lieben wollte, aber es war mir vergönnt, denn ich war ein "Gefangener der Liebe". Während sie anfingen zu wachsen, wurde ich ihr Freund. Sie zogen an meinem Fell, griffen auf wackeligen Beinen nach mir, stießen ihre Finger in meine Augen, forschten an meinen Ohren und gaben mir Küsse auf meine Schnauze.

Ich liebte alles an ihnen, besonders ihre Berührungen, weil Deine so selten wurden. Ich war soweit, dass ich die Kinder notfalls mit meinem Leben verteidigen würde. Ich war soweit, in ihre Betten zu schleichen, um ihren Sorgen und geheimsten Träume zuzuhören. Zusammen mit ihnen das Motorengeräusch deines Autos zu erwarten, während du in die Einfahrt fuhrst.

Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Brieftasche ein Foto von mir und erzähltest mit vollem Stolz über mich. Die letzten Jahre antwortest du nur noch mit "Ja" und wechselst das Thema. Ich war früher "Dein Hund" und bin heute "nur ein Hund"!

Dann hattest Du eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt, und du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Du hattest für dich und deine Familie die richtige Entscheidung zu finden, obwohl es einmal eine Zeit gab, in der "ich" deine Familie war.
Mann oh Mann, hatte die Autofahrt Spaß gemacht, bis ich bemerkte, wo wir angekommen waren. Es roch nach Hunden und Katzen, nach Furcht und nach Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, dass du wissen würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde. Die beiden Damen hinter der Theke zuckten mit den Achseln und zeigten dir einen geschmerzten Blick. Sie verstanden die Wirklichkeit, der ein Hund mittleren Alters gegenüberstand, ja sogar ein Hund mit "Papieren", Du hattest die Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen müssen, während er weinend schrie "Nein Papa, bitte lass mir meinen Hund nicht wegnehmen!" Ich wunderte mich in diesem Moment nur, wie du ihm gerade Lektionen über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortlichkeit beibringen konntest. Zum Abschied gabst du mir einen Klaps auf den Kopf, vermiedest dabei, mir in meine Augen zu schauen und lehntest höflich ab, mein Halsband und meine Leine mitzunehmen. Du hattest einen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen! Kurz nachdem du gegangen warst, sagten die zwei netten Damen, dass du vermutlich Monate voraus vom Umzug wusstest und somit auch eine Möglichkeit vorhanden gewesen sein musste, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten sich ... "Wie konntest Du?"

Die beiden netten Damen widmeten uns ihre ganze Aufmerksamkeit, wann immer es ihre Zeit zuließ. Sie fütterten uns täglich und ausreichend, aber ich verlor meinen Appetit bereits vor Tagen. Anfangs, wann immer jemand an meinen Gehege vorbei ging, hetzte ich zur Frontseite und hoffte, dass du es bist, dass du deine Meinung geändert hättest und dass alles nur ein böser Traum war, oder ich hoffte, dass es zumindest jemand sein würde, der mich mögen könnte, der mich retten würde.

Aber die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den liebenswerten, kleinen und so tolpatischen Welpen aufnehmen konnte. Weltvergessen in meinem eigenen Schicksal zog ich mich in einer weichen Ecke zurück und wartete ab.

Eines Tages, es war am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man holte mich ab, ich ging über einen langen Korridor, bis ich an dessen Ende einen Raum betrat. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau platzierte mich auf einen Tisch, kraulte meine Ohren und erklärt mir, dass ich mich nicht zu sorgen hätte. Mein Herz schlug in voller Erwartung auf das, was da kommen sollte.

Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl der Entlastung. Mir, dem Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Gemäß meiner Natur war ich mehr um die nette Frau besorgt, als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie eine Belastung trägt, die tonnenschwer sein musste. Sie platzierte leicht einen Aderlass um mein Vorderbein, während eine Träne ihre Wange hinunterkullerte. Ich leckte ihre Hand in der gleichen Art und Weise, wie ich es bereits Jahre vorher tat, um dich zu trösten. Sie schob sachverständig die hypodermatische Nadel in meine Vene. Nachdem ich den Einstich und den Eintritt der kühlenden Flüssigkeit in meinen Körper verspürte, lehnte ich mich schläfrig zurück, schaute dabei in ihre freundlichen Augen und murmelte: "Wie konntest Du?". Möglicherweise verstand sie meine Hundesprache, denn sie sagte, "Es tut mir leid!". Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht ignoriert, missbraucht oder verlassen würde. Einem Platz, an dem ich mich nicht verstecken müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden.

Mit meinem letzten Bissen von Energie wedelte ich mit meinem Schwanz und versuchte ihr so zu sagen, dass mein "Wie konntest Du?", nicht gegen sie gerichtet war. Ich dacht an dich, mein geliebtes Herrchen. Ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Möge jeder dir in deinem Leben immer diese Loyalität zeigen.

Einige Worte des Autors:

Wenn "Wie konntest Du?" Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedermann ist es erlaubt diese Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck dient. Erklären Sie der öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier in eine Familie aufzunehmen, eine wichtige für das Leben ist, dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen

Jim Willis.



traurige Grüsse
Käte
Sven
Boardmeister

Beiträge: 353


 

Gesendet: 16:03 - 02.03.2006


Zumindest konnten wir vier "Wie konntest Du" ein neues Zuhause geben.

@Steffi
Auch wenn sie es nicht immer freundlich danken.

LG
Birgit
thyrie
Moderator

Beiträge: 1670


 

Gesendet: 16:31 - 02.03.2006

Warrior
Boardmeister

Beiträge: 341


 

Gesendet: 18:04 - 02.03.2006

Micheline
Boardkönig

Beiträge: 789


 

Gesendet: 00:48 - 03.03.2006

Ich kannte schon die Geschichte...

Wir habe auch ettliche Opfer dieser Geschichte.. eine davon pennt bei mir auf dem Schoss..

Leider können wir nicht alle aufnehmen.

Traurigen, und immer wieder erschütterten Gruss
Micheline
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 07:47 - 03.03.2006

Haben wir nicht alle mindestens eines dieser "wie konntest du?" zu Hause rum laufen?

Wenn ich nun mal ganz scharf nachdenke, haben wir 10 von dieser Sorte...

Sabinexx
Power-User

Beiträge: 131


 

Gesendet: 08:07 - 03.03.2006

traurig aber wahr.Das sind die tiere (bei uns sind es Katzen ) die hier ständig bei uns in der Pflegestelle eintrudeln.Sicher versuche ich ihnen die nötige Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken,die sie brauchen,aber wir sind doch letzten Endes immer nur eine Durchgangsstation auf einem Weg in ein neues hoffentlich endgültiges Zuhause.Erst letzte Woche hatten wir wieder einen Kater,bei dem ich weinend am Tierarzt tisch stand,als er wegen Katzenaids ( FIV ) im Endstadium eingeschläfert werden mußte.Er wurde am Abend vorher in der Stadt aufgegriffen,anbei einige Fotos,damit man auch mal sehen kann,wie gleichgültig und grausam "Tierbesitzer" sein können.Der Kater war nämlich nicht wie vermutet seit Monaten auf der Straße,sondern erst seit 3 Tagen vom Besitzer weg!!Und dann kam noch eine selten dämliche Ausrede,als sie zur Rede gestellt wurden.



Sabinexx
Power-User

Beiträge: 131


 

Gesendet: 08:11 - 03.03.2006
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 11:23 - 03.03.2006

(Ich habe die Fotos sichtbar gemacht.)

Unglaubliche Bilder, Sabine!



Unser kleiner Kater Copperfield sah ähnlich aus, als er damals zu uns kam. Ein Landwirt wollte seinen Kindern an diesem Kater zeigen, wie man Katzen tötet. Zum Glück war eine Mitarbeiterin meines Mannes schneller ... sie hat den kleinen Kater schnell in ihrer Jackentasche verschwinden lassen.


Katze Emily lag in einer Mülltonne, unsere Hündin wurde aus einem Auto geworfen, der alte Rüde von Hand zu Hand und zwei Mal ins Tierheim abgeschoben.

Mein Mann hat sich erst vorgestern anhören müssen, Tierschützer hätten alle einen Sockenschuss, weil sie Tiere nur gegen Schutzvertrag, bzw. kastriert abgeben würden.
Und das von einer "Züchterin", die Trakehner mit diversen anderen Rassen vermischt und meint, sie hätte mit dem Resultat dieser Kreuzungen das Rad neu erfunden. Gleichtzeitig kam die Aussage, daß sie die Jungpferde aber möglichst weit weg verkauft - um nie wieder was davon zu hören ...
Auch Hunde vermehrt die Dame ohne Sinn und Verstand und bringt kein Verständnis für finanzielle Ausgaben für Kastration/Sterilisation von Tieren auf, weil man den Nachwuchs nur möglichst schnell nach der Geburt "klatschen" muß - dann tut´s nämlich gar nicht weh ...

Mein Mann ist mehrfach rausgegangen, weil er als Gast bei einem 80sten Geburtstag keinen Streit vom Zaun brechen wollte.



@ Käte

Die Geschichte treibt einem wirklich die Tränen in die Augen.
Aktueller Fall die alte Schäferhündin im anderen thread:

10 Jahre alt, totaaal kinderlieb, liebenswert und verträglich. Die Leute haben das Tier nach 10 Jahren in ihrer Familie abgegeben und die traurigen Augen des Hundes sprechen Bände!









Käte
Boardmeister

Beiträge: 278


 

Gesendet: 13:37 - 03.03.2006

@ Stefanie

Ich würd dir die alte Schäferhündin liebend gern abnehmen, nur leider macht mir mein Sammy ein strich durch diese Rechnung, er akzeptiert keine anderen 4 Beiner in meiner Whonung ausser meiner Katze (sie war vor ihm im Rudel). Ich wollte im letzten Sommer eine 4 Monate alte Dackel Mix Hündin bei mir aufnehmen, sie kam aus Teneriffa, Sammy hätte sie umgebracht wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre.

LG
Käte
Sven
Boardmeister

Beiträge: 353


 

Gesendet: 18:23 - 03.03.2006

Tja Steffi, andererseits gibt es aber auch die Züchter wie das Geburtstagskind, die absolut verantwortungsbewusst handeln.
Lieben Gruß an Herrn I.

LG
Birgit

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