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 Forum Index —› NEWS —› Vogelgrippe
 


Autor Mitteilung
Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


Gesendet: 10:27 - 02.03.2006

per mail:



Betreff:
Gedanken zur Vogelgrippe


Von:
"Animal Spirit"
Datum:
Sat, 25 Feb 2006 18:47:12 +0100




Meine Tierarzt- und Tierschutzkollegin, Frau Dr. Karin Ulich aus
Süddeutschland, hat folgende aktuelle Gedanken zur immer neue Blüten
treibenden Panikmache um die sog. Vogelgrippe geschrieben. Sie decken sich
vollkommen mit unserer Meinung zu diesem Thema und lassen sich auch zu 100%
auf die österreichischen Verhältnisse umlegen.
FJ. Plank

Liebe Empfänger!

Rings um mich breitet sich Panik aus - ich kann es nicht fassen, was das für
Blüten treibt!
Meine Ansicht zum Thema skizziere ich folgendermaßen:

Kein Augenmaß beim Umgang mit der Vogelgrippe

Menschen und Geflügel lebten schon immer mit Infektionen, auch mit der
Vogelgrippe, der "Hühnerpest", ohne sich groß darüber aufzuregen oder
dagegen aufzurüsten. Warum also diese Katastrophen- Stimmung angesichts des
H5N1-Virus? Weltweit sind daran in mehr als zwei Jahren von 6,5 Milliarden
Erdenbürgern etwa 80 Menschen gestorben. Menschen, die meist in bitterer
Armut und Schmutz in Tropenklima eng zusammen mit dem Geflügel lebten.
Wie groß ist wohl rechnerisch das Risiko, dass sich hier in Deutschland ein
Mensch in den nächsten Jahrhunderten infiziert??
Eine Infektion von Mensch zu Mensch gibt es sowieso nicht und ist eine
theoretische Idee.

Warum aber spricht keiner davon, dass allein in Deutschland täglich 300
Menschen an den Folgen des Rauchens sterben, auch Hunderte an falscher
Ernährung, z. B. durch übermäßigen Fleischkonsum. Auch an
Lebensmittelvergiftungen, z. B. Salmonellen, gibt es jährlich mehr als 1000
Tote in Deutschland.
Warum also wird das Thema derart hochgespielt? Hilflos erstarrt lassen wir
es geschehen, dass in ethisch unverantwortlicher Weise sogar gesunde Tiere
zu Tausenden "gekeult" werden. Das heißt, sie werden elektrisch getötet oder
mit sogenannten "Einschläferungs-Maschinen" mit Kohlendioxid erstickt, was
Todesangst erzeugt und etwa eine Minute Qual bedeutet. Es wäre möglich, zu
impfen, aber das würde dem Export schaden, weil die vom Tier gebildeten
Schutzstoffe (Antikörper) denen der Vogelgrippe gleichen würden. Doch muss
man denn überhaupt auf den Export von Geflügel setzen? Werden in
Deutschlands Fabrikställen nicht viel zu viele Federtiere gehalten?

Auch dort, wo die Vogelgrippe noch gar nicht aufgetaucht ist, wird das
Geflügel in die Ställe verbannt, wo es in Stress und Enge seine Abwehrkräfte
einbüßt. Jeder medizinisch geschulte Mensch weiß aber, dass das
Vogelgrippe-Virus nur dann gefährlich ist, wenn es auf immungeschwächte
Vögel trifft. Neben den durch den harten Winter ausgezehrten Wasservögeln an
der Ostsee trifft das aber ganz besonders auf die Hühner, Enten und Puten in
den Massentierhaltungen zu, die zu Tausenden in oft dunklen Ställen dicht
gedrängt bewegungslos im Dauerstress und mit Schmerzen dahinvegetieren. Sie
stecken sich rasant alle an, wenn ein Virus auftaucht, denn sie haben ein
völlig unzureichendes Abwehrsystem. Und sie bieten dem Virus auf dem Weg von
einem Opfer zum nächsten eine Spielwiese ungeahnter Mutationschancen! Und so
sind diese Fabriktierhaltungen Zeitbomben der Seuche. Ganz im Gegensatz zu
robusten Freilandtieren, wenn sie in kleinen Gruppen an der frischen Luft
gehalten werden und wenig anfällig für eine Infektion sind.

Ich kann angesichts der logischen Widersprüche nur folgern, dass es alleine
um die wirtschaftlichen Interessen der Geflügel-Industrie geht. Mit dem
ganzen Aktionismus soll offenbar davon abgelenkt werden, dass einzig die
Geschäfte mit dem Geflügel aus Massentierhaltung geschützt werden sollen!

Der Gefahr kann meiner Meinung nach langfristig nur durch eine konsequente
Politik der "Agrarwende" entgegen gewirkt werden, so wie Frau Künast es in
Ansätzen durchsetzen konnte und gerne ausgebaut hätte. Unsere neue Regierung
setzt jedoch ganz auf Massentierhaltung mit noch größeren Beständen auf
noch engerem Raum und fährt die Unterstützung der Biobauern unverantwortlich
zurück. Damit wächst die Anfälligkeit für Seuchen aller Art in diesen
Tierfabriken und damit die Ursache des ganzen Elends.

Wir als Verbraucher können aber unserer Ohnmacht ein Ende setzen: Lautstark
sollte jeder von den verantwortlichen Politikern fordern, dass die
artgerechte, biologische Freilandhaltung unterstützt und die Tierquälerei in
den Fabrikställen verboten wird. Auch unser Einkaufsverhalten kann der
abartigen Tierproduktion den Boden entziehen: Wenn wir kein billiges
Geflügelfleisch oder billige Eier kaufen, sondern höchstens in geringen
Mengen Produkte aus ökologischer Haltung, zeigen wir, dass wir es ernst
meinen.
Zur Zeit wird die Entwicklung leider ganz im Interesse der Agrar-Industrie
in die verkehrte Richtung getrieben: Immer mehr Menschen, die ihr Geflügel
bisher artgerecht im Freiland gehalten haben verlieren angesichts der
Probleme, die durch die Stallpflicht entstehen, den Mut und geben auf.

Dr. Karin Ulich
Hilde
Boardkaiser

Beiträge: 976


 

Gesendet: 14:13 - 02.03.2006

Genau, und ich kenne etliche, die ihre paar Hühnchen lieber geschlachtet haben, als sie das halbe Jahr eingepfercht im Stall zu halten!
Grade die Hobbyhalter haben ihr Geflügel doch ganzjährig im Freien, mit Stall nur für die Nacht als Schutz vor Fuchs und Marder, die Tiere werden verrückt in der Enge!
Käte
Boardmeister

Beiträge: 278


 

Gesendet: 14:54 - 02.03.2006

Ich lass mich jedenfalls nicht von dieser "Panikmache" anstecken...
Wir haben die Schweinepest und BSE überlebt warum nicht auch diese Vogelgrippe. Die suchen ja förmlich nach einem Medienschlager wo sie sich dran hochziehen können. Ich bin ja mal gespannt was als nächstes kommt.
Stellt euch doch nur mal vor ihr müsstet auch euren Pferden Boxenzwang auferlegen? Katzen dürfen ja schon teilweise nicht mehr vor die Tür.
Filou
Boardkönig

Beiträge: 629


 

Gesendet: 20:39 - 02.03.2006

wir haben keine Boxen....
HexeBibi
Premium-User

Beiträge: 238


 

Gesendet: 21:05 - 02.03.2006

*ironiean*

Ich bin ja dafür, vorsorglich!! alle Menschen zu keulen, damit die Vogelgrippe nicht tatsächlich irgendwann die Menschheit infiziert und sich letztlich doch von Mensch zu Mensch überträgt.

Mit Hühnern geht das schließlich auch.

*ironieaus*

Ja, da hab ich mich echt aufgeregt, als es hieß, die Hühner auf Rügen in den großen Ställen seien getötet worden, um ein Übergreifen des Virus auf unser "Stallgeflügel" zu verhindern.
Wahnsinn.
Man sollte den Verantwortlichen mal auf BSE untersuchen...

Bibi
Warrior
Boardmeister

Beiträge: 341


 

Gesendet: 21:27 - 02.03.2006

tja typisch politiker , sitzen wie die hüner auf der stange gackern fröhlich rum und was kommt am ende dabei raus? MIST!

mir fällt bei sowas nichts mehr ein, denn im endefeckt habt ihr recht sie suchen jedes jahr ne neue schlagzeile womit sie panik schieben können und leit tragende sind am ende meist die tiere und die landwirte die biotechnisch handwerken

Thara1880
Premium-User

Beiträge: 239


 

Gesendet: 21:53 - 02.03.2006

Meine Hühner haben eine große Voliere und sie bleiben auch am Leben!! jaja...Katzen sollen nicht raus. Was macht unser Nachbarbauer mit seinen zig Hofkatzen?? Kettenhaltung???
Unsere "Bunte" lässt sich auch nur kurz streicheln, ist sonst wild und lebt auf dem Heuboden. Und die Amsel letzte Woche hat sie sich eben schmecken lassen- liegt in der Natur!!
Lieben Gruß von Thara, auf den Ärger noch eine Zigi schmökt...
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 07:37 - 03.03.2006

Unsere Gänse leben nun unter Plane...

Der Stall ist einfach zu klein, um sie 24 Stunden da gefangen zu halten.
Haben diese kleine Hütte ja auch nur für die Nacht gebaut, damit sie vorm Fuchs sicher sind.
Begeistert sind sie nicht auf so kleinem Raum fast Blickdicht latschen zu müssen, aber so zerlegen sie sich wenigstens nicht gegenseitig...

Hoffentlich hat dieses Affentheater bald ein Ende!

Mal sehen, welche Seuche dann dran ist...

Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 12:33 - 06.03.2006

per mail von einem Schulfreund:


Liebe Freundinnen und Freunde,

ANGST

"Angst" scheint im Wesen der Deutschen zu liegen, begleitet von
zeitgeistiger Belanglosigkeit, geistloser Unverbindlichkeit und
mittlerweile von PISAbedingt Herdenhaftem.

Was hatten die angeblichen Friedensfreunde in den 1980ern "Angst" vor den
noch aufzustellenden amerikanischen Pershings, während die sowjetischen
SS-20 bereits auf Deutschland-West zielten. (Das Studium der Angriffs- und
Invasionspläne des Warschauer Paktes im Militärmuseum Kossa in der Dübener
Heide sei hiermit ans friedensbewegte Herz gelegt. "Der Feind Orange" -
"die Russen" durften wir bei der Bundeswehr nicht sagen - wollte
tatsächlich innerhalb von zwei Tagen westlich des Rheins sein. Das
Siegerland war nach diesen Plänen übrigens vom Einsatz der ABC-Waffen
ausgenommen.)

Anfang der 1990er Jahre fürchteten sich laut Umfrage über 80 Prozent der
Deutschen vor den neuen Postleitzahlen! (sic!)

Und nun in den Nullzigern des 21. Jahrhunderts: Die "Vogelgrippe"!

Wilder Aktionismus, Überreagieren, Abwiegeln, Zuschauen.
Nachdem die wie üblich zu dieser Jahreszeit verhungerten und erfrorenen
Vögel auf Rügen mit dem Virus H5N1 in Verbindung gebracht worden waren,
präsentierte die Bundesmarine einen Overkill an Equipment und
Entseuchungsmaßnahmen, der dem Fall des Einsatzes letaler biologischer und
chemischer Waffen angemessen gewesen wäre. Alles unter Kontrolle, heißt
es. Von (ballongestützten) Desinfektionsbecken der Luftwaffe im Luftraum
über den Bodden um Rügen liegen mir derzeit allerdings keine Meldungen
vor. Luftige Sicherheitslücke! (Da kriecht einem die Angst doch gleich
wieder schaurig schön unters Gefieder, nicht wahr?)
Der "überdachte" Tierbestand eines Geflügelzüchters wurde trotz fehlenden
Nachweises des Virus kurzerhand und "vorsorglich" (sic!) "gekeult". Wie
fürsorglich.
Mittlerweile, da wohl die Unterversorgung der Bevölkerung mit
ABC-Schutzmasken festgestellt wurde, reichen als Schutzmaßnahmen für "Otto
Normalverbraucher" das Händewaschen mit Seife, den Hund nicht in Vogelkot
treten zu lassen, die Vermeidung des direkten Schleimhautkontaktes mit
toten Vögeln sowie dem Speichel-, Nasen- und Tränenfluss von Katzen.
Allabendlich lässt sich gleichwohl das "verheerende" Umsichgreifen der
Vogelgrippe bzw. Geflügelpest bequem am Bildschirm verfolgen. Wie gut,
dass ich keinen Hund habe und Katzen hasse.
Nein, zu Panik bestünde kein Anlass, wurde vermeldet.

Wozu besteht denn dann Anlass?

Zu Angst!
Zur Angst davor, dass unsere Gesellschaft bei fortwährender Beschäftigung
mit medial aufgeblähtem Popanz noch weiter degeneriert und die Bewältigung
wichtiger Herausforderungen schlichtweg das Nachsehen hat. Andererseits:
Wenn fünf Millionen Menschen schon keine "Beschäftigung" mehr haben, dann
bitte zumindest die weder lohnsteuer- noch sozialversicherungspflichtige
"Schein-Beschäftigung".

Nüchtern betrachtet (es ist Fastenzeit!) muss angenommen werden, dass
dieser ganze H5N1-Zirkus (wie weiland bei der sogenannten "Schweinepest"
und dem "Rinderwahn") der "Straffung des Angebots" an Geflügel bzw. der
"Marktbereinigung", wie wir Ökonomen es euphemistisch bedeutungsvoll
umschreiben, dient. (Vielleicht geschieht dies ja, um nicht noch mehr
Gammelfleisch-Skandale aufdecken zu müssen oder reuigen Altfleischhändlern
die kostengünstige Entsorgung des verwesenden Fleischbestandes in den
Hühnermassengräbern zu ermöglichen.)
Das Motto lautet: Lieber dem anonymen Virus die Schuld zuschieben, statt
unser Konsumverhalten oder die Profitgier mal unter die Lupe zu nehmen.

An Ostern ist dann alles wieder vergessen, versprochen. Nur die Eier
sollten ordentlich abgekocht werden. Wegen der Salmonellen...

Grüße aus Leipzig





Ergänzend zu meinem gestrigen Einwurf eine Information einer Bekannten aus
Berlin:

...dazu eine backfrische Information aus dem Hause Schering, vom Zentralen
Betriebsärtlichen Dienst:
Die Vogelgrippe ist und bleibt für Menschen nicht gefährlich, es sei denn
man übernimmt die asiatischen Lebensformen und kuschelt mit seinen Hühnern
unter der Decke. Selbst wenn der Virus mutieren und also sich mit dem
ordinären Grippevirus verbinden sollte (was bisher als unwahrscheinlich
eingeschätzt wird), ist die Wahrscheinlichkeit lebensgefährlich erkranken
eher gering.

Eine interessante Information nebenbei: Die Wirkung von Tamiflu ist gleich
Null!!! Nur wenn eine Infizierung innerhalb der ersten 4 Stunden (!!)
erkannt und dann das Mittel gegeben wird kann es den Krankheitsverlauf
verzögern, aber nicht stoppen. Und: Interessanterweise wurde bekannt, dass
die Firma, die Tamiflu produziert, einen Mehrheitsanteilseigner hat, den
wir alle gut kennen, nämlich Herrn Donald Rumsfeld! Da kommt natürlich
kurz
die Frage auf, warum eine Tierseuche (von denen es über die Jahrhunderte
einige gab) plötzlich ein derartiges Medien (Marketing?)- Interesse
bekommt....

Tip zum ansteckungsfreien Wochenende:
Nicht wie es umgangssprachlich heißt: "Mit den Hühnern ins Bett gehen!"
sondern: "Mit den Hühnern zu Bett gehen!"

Ob man schlafen kann, wenn man an die Millionen denkt, die die klammen
Bundesländer für Tamiflu ausgeben, ist eine andere Frage.



Stefanie
Moderator

Beiträge: 4377


 

Gesendet: 11:17 - 08.03.2006

Hamburg - Bei Tierfreunden wächst die Sorge, dass ihre Lieblinge sich mit der Vogelgrippe infizieren oder die Krankheit sogar ins Haus einschleppen könnten. Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) hält die Erkrankung von Hunden allerdings für weitgehend ausgeschlossen. Bisher gebe es keine Hinweise, dass Hunde sich mit dem Erreger H5N1 infizieren könnten.

Singvögel und Tauben ungefährlich

Laut "Ärztezeitung" können Katzen an dem Virus erkranken, wenn sie infizierte Vögel fressen. Wissenschaftler gehen aber bisher davon aus, dass Singvögel und Tauben, die als Beutetiere von Katzen in Frage kommen, selbst nicht von dem Virus befallen werden. Da die auf Rügen infizierte Katze in der Nähe der toten Wasservögel gefunden wurde, ist es wahrscheinlich, dass sie von den am Vogelgrippe-Erreger verendeten Tieren gefressen hat.

Schweine wenig empfänglich

Bei Schweinen wurden nach FLI-Auskunft lediglich bei 8 von rund 3.000 untersuchten Tieren in Vietnam Hinweise auf einen Kontakt mit dem Erreger gefunden. Allerdings war das Virus bei keinem der Tiere nachweisbar, auch zeigte keines der Tiere eine klinische Erkrankung. Auch in Infektionsversuchen am FLI erwiesen sich Schweine als wenig empfänglich für das Virus. Infizierte Tiere waren nicht in der Lage, das Virus zu vermehren oder die Infektion weiter zu verbreiten.

Rinder gelten als resistent, Pferde nicht

Pflanzen fressende Haustiere sind in der Regel wenig gefährdet, sich mit H5N1 zu infizieren. Rinder sind noch nie als Träger von Influenzaviren aufgefallen und gelten allgemein als resistent. Pferde sind zwar von Infektionen mit Grippeviren betroffen, allerdings handelt es sich laut FLI um völlig andere Subtypen - wie etwa H3N8. (fw/dpa)

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