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 Forum Index —› Von Pferdefreund zu Pferdefreund —› Cushing
 


Autor Mitteilung
Birgit
Boardkaiser

Beiträge: 929


Gesendet: 09:31 - 27.12.2005

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Cushing machen müssen? (Ich hoffe natürlich nicht)
Ist bei einem Eurer Pferde ein Test gemacht worden? Wenn ja, welcher?
Hilde
Boardkaiser

Beiträge: 976


 

Gesendet: 10:58 - 27.12.2005

Schau mal hier:
http://www.agrar.de/pferde/forum/index.php?topic=3886.msg369960;topicseen#msg369960
Hilde
Boardkaiser

Beiträge: 976


 

Gesendet: 11:01 - 27.12.2005

Nachtrag:
Eine Freundin in Spanien hat eine Isi-Stute, die Symptome in der Art von Cushing zeigte. Mangels grandioser tä. Versorgung dort hat sie sich das Medikament aus Deutschland besorgen lassen und der Stute gleich die Tabletten gegeben. Seitdem geht es dem Pferdchen prima, war also wohl der richtige Verdacht.
Machen wohl hier auch manche Leute, also gleich das Medikament verabreichen, die Tests sind wohl nicht so ganz ohne.
Christine
Goldmember

Beiträge: 1450


 

Gesendet: 11:31 - 27.12.2005

Hatten das Thema gerade gestern am Stall....

Eine Bekannte hat ein Pferd mit Cushing und verabreichte die Tabletten aus Frankreich. Da diese Tabletten nun in D erhältlich sind, aber das Doppelte kosten, kam halt die Frage auf, wie man sich die Tabletten nun günstiger besorgen kann.

Über die Krankheit haben wir weiter nicht gesprochen, sondern nur, das das Pferd täglich 5 Tabletten bekommt und das Leben dadurch wieder Lebenswert ist...
Teuer aber es hilft.

Werd mal weiter nachfragen!

L.G.
Birgit
Boardkaiser

Beiträge: 929


 

Gesendet: 11:59 - 27.12.2005

Mir ging es hauptsächlich um eigene Erfahrungen in der Diagnostik.
Die Tests sind wohl in der Tat recht "gefährlich", weil sie eben einen Reheschub auslösen können.

Habe bei meiner Stute im Februar auch auf Cushing getippt. War aber leider zu spät. Der TA hatte dann auch Blut abgenommen, Kortison gespritzt und abends nochmals Blut abgenommen. Da sie sowieso einen akuten Reheschub hatte habe ich dem Test zugestimmt. Leider hat das parallel erstellte Röntgenbild das vernichtende Ergebnis von 15 Grad Hufbeinabsenkung ergeben. Von daher habe ich das entnommene Blut auch nicht mehr ins Labor schicken lassen.

@Hilde
Danke für den Link. Habe natürlich auch schon im Internet geforscht. Ging mir hier hat um EURE Erfahrungen.

Leonie
Boardkaiser

Beiträge: 887


 

Gesendet: 13:46 - 27.12.2005

@birgit - www.diehufrehe.de kennst du auch schon? dort sind einige betroffene versammelt und es steht auch recht genau drin, wie die tests gemacht werden müssen, um aussagekräftig zu sein.
lg
leonie
Petra
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 14:24 - 27.12.2005

ECS (Equines Cushing Syndrom)

Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück.
Grundsätzlich: wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum.
Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd.

Was ist Cushing:
Beim ECS bildet sich ein Adenom der Pars intermedia der Adenohypophyse (also eines Teiles des Vorderlappens der Hirnanhangsdrüse). Dieser Teil der HAD reguliert die Nebennierenrinde, in der das Cortisol produziert wird
Beim ECS-Pferd ist der Cortisolgehalt insgesamt zu hoch.
Das Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem.
Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der unterschiedlichsten ,z.T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen
Kortisol stört den Proteinstoffwechsel , die Insulinproduktion wird gedrosselt, der Blutzuckerspiegel steigt.

Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Mittlerweile sind schon 10 Jahre bekannt. (Dr.Assmann)

Mögliche Symptome:

- dickes langes Winterfell verzögerter,sich überlagernder Fellwechsel
- oft bleiben alte Haare zurück, langes Fell im Sommer, oft Löckchenbildung
- übermäßiger Durst mir häufigem Wasserlassen
- Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben
- Muskelrückbildung vor allem am Rücken (Hängerücken)
- mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm
- Hufabzesse,Huflederhautentzündiung Hufrehe (auch zu ganz untypischen Jahreszeiten)
- Sehnenentzündungen
- Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum gelegentlichen Umfallen
- seltener auch massive Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen
- häufige und hartnäckige Infekte
- nicht behandelbare Durchfälle/Kotwasser
- Knochenprobleme, Osteoporose
- Lethargie
- Futterverweigerung, bei abnehmender Schutzschicht der Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von Magengeschwüren
- seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen GRUND
- Parasiten im Fell bis hin zum räudigen Erscheinungsbild (vor allem in den Wintermonaten) auch Scheuern ohne Parasiten wird oft beobachtet
-schlechte Wundheilung,wunde Stellen auf der Maulschleimhaut
Die Symptome sind nicht zwingend beim ECS Sie werden oft irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten.
Dr.Froin empfielt, immer an Cushing zu denken, wenn 2-3 Faktoren aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind.

SPEZIELL BEI HUFREHE:
Gegen Hufrehe selbst wirkt Pergolid nicht, Hufrehe muss immer zusätzlich behandelt werden .
Allerdings verschwindet das Hufreherisiko unter der Pergolidbehandlung.

Welcher Test:
Am Sichersten ist der Dexametason-Test. Die anderen Testverfahren nur bei positivem Ergebnis. Beim Low-Dex Test ist keine Hufrehe zu befürchten und auch nicht bekannt,
auch nicht bei einer bestehenden Hufrehe.
Bitte Mangan-Werte überprüfen

Welche Medikamente stehen zur Verfügung:
An 1. Stelle mit der größten Erfahrung gilt Pergolid (Pergolid / Permax / Parkotil hat alles den gleichen Inhaltsstoff) als das Mittel der Wahl.
Dosierung:
Niedrige Dosis 0,2mg/100kg reicht wenn diese nach 4-6 Wochen keine Verbesserung zeigt, wirkt auch die hohe Dosis nicht (Dr.Assmann.)
Unter dieser Dosierung ist die 10-jährige Erfolgsbilanz belegt.
Neueste Dosis als Empfehlung der Uni-Gießen: 0,1mg/100kg

Die leider noch gängige Lehrmeinung ist : gegen Cushing kann man nichts tun und die Dosisangabe von 1 mg/100kg mit Warnung vor den Nebenwirkungen.
Nebenwirkungen scheinen auch mit der Höhe der Dosis bei einzelnen Pferden zusammen zuhängen.

Als das 2.Mittel gilt Trilostan

Neuerdings wird auch eine homöopathische Behandlung empfohlen.
Bei einer alleinigen Behandlung damit kommen mir aber trotz Erfolgsmeldungen Zweifel:
Die überhöhte Kortisonausschüttung kommt aufgrund eines Adenoms zustande.
Fraglich ist, ob eine ein bis zwei mal jährliche Spritzenkur dies in der Zwischenzeit unterdrücken kann.
Langzeitstudien sind meines Wissens noch nicht belegt.

Zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten bieten z.B.: von Hilton Herbs Cush- X sowie Hormonise

Folgende Mittel/Inhaltsstoffe sollten bzgl.Nutzen/Risiko bei Cushingpferden überdacht werden,da diese entweder zum Komplex Diabetes zuzuordnen sind bzw. eine Einlagerung im Gehirn möglich ist:

Yukka
MSM
Glukosamine

Sollte ein Cushingpferd zu Arthritis neigen oder solche Beschwerden haben,
bitte auf Hyaluronsäure (Hyalun) ausweichen. Bitte TA kontaktieren.

Grundsätzlich:
wer einem Cushing-Pferd keine Therapie gewährt, beschwert ihm zumindest mittelfristig ein langes und qualvolles Siechtum.
Wird die Krankheit frühzeitig erkannt und behandelt hat man mit etwas Glück in kurzer Zeit wieder ein beschwerdefreies voll einsetzbares Pferd.

Eine weitere Sammlung an Informationen u.a. von betroffenen Pferdebesitzern unter:
www.hufrehe.org/info
Petra
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 14:26 - 27.12.2005

Hallo
ich hab mal eine Frage was für ein Medikament gibt deine Freundin dem Pferde??
5 Tabletten??
Das kann aber nicht Pergolid sein!!!
Denn das wäre ja eine Hammer Dosis
lg
Petra
Petra
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 14:30 - 27.12.2005

Christine, die Tabeltten bekommt man in Holland um einiges günstiger!!

Dort kosten Pergolid 100 Tab. a 1 mg 117 Euro,
wenn fragen sind ich bin in dem oben genannten Forum unter Pony zu finden
lg
und viel Glück für die Pferde
Petra
Friesenmama
Boardmeister

Beiträge: 296


 

Gesendet: 19:31 - 27.12.2005

Ich weiß nicht viel dazu, aber wenn Du eh grad recherchierst, guck mal zusätzlich unter "metabolisches Syndrom" Einige Symptome sind da ähnlich.
Petra
registriert

Beiträge:


 

Gesendet: 23:58 - 27.12.2005

Das Metabolische Syndrom

Das Metabolische Syndrom wird normalerweise erst dann vermutet, wenn das Pferd chronische, ständig wiederkehrende Hufrehe hat ohne erkennbaren Grund, durch den Rehe ausgelöst werden könnte.
Betroffene Pferde sind oft äußerst fett, mit auffälligen Anhäufungen von Fett im Mähnenkamm, am Rumpf, rund um den Schweifansatz und in unmittelbarer Nähe des Schlauches beim männlichen Pferd.

Es gibt keinen Einzeltest, mit dem eine genaue Diagnose erfolgen könnte, aber eine Reihe von Tests sind äußerst hilfreich, um das Problem einzugrenzen.
Das beinhaltet die Messung des Insulins und der Glukose im Blut.,den intravenösen Glukosetoleranztest und den Cushingtest (Dexa., ACTH).
Mitunter ist es äußerst wichtig, Fälle des Metabolischen Syndroms von denen des frühen Cushings zu unterscheiden, denn bei der letztgenannten Erkrankung kann das Pferd von einer Therapie mit Pergolide profitieren, während das bei dem Metabolischen Syndrom nicht der Fall ist.

Zusammenfassend:

1) Vorgeschichte:
- vorwiegend leichtfuttrige Rassen (Ponyrassen, Spanische Mustangs, Morgans, Araber, etc.)
- Alter zwischen 6 und 20 Jahren

2) Klinisches Erscheinungsbild:
- zumeist Übergewicht und/oder
- Fettdepots an bestimmten Stellen: vor dem Euter bzw. im Schlauchbereich, um die Schweifwurzel, am Mähnenkamm, über den Augen
- Anzeichen schleichender Rehe können vorhanden sein: abgeflachte Sohle, verbreiterte weiße Linie, Ringbildung
- später klinisch manifeste Reheschübe
- vermehrter Appetit
- gelegentlich gesteigerter Durst und häufiges Harnlassen (Polydipsie, Polyurie)
- Lethargie

3) Laborwerte:
sollten nach einer zwölfstündigen Fastenperiode erhoben werden.
(Normwerte sind z.T. laborabhängig, bitte dort erfragen)
- Insulin (Norm = 70 - 140 pmol/l) ist erhöht: kann bei MS über 300 pmol/l ansteigen
- Glukose (Norm = 55 - 95 mg/dl) ist zumeist leicht erhöht: liegt bei MS zumeist bei 110 - 140 mg/dl
- Triglyzeride (Norm = unter 50 mg/dl) sind ebenfalls meist leicht erhöht: steigen auf über 50 mg/dl. Bedenklich wird es etwa ab 200 mg/dl (Hyperlipidämie)
- Cortisol (Norm = 3 - 6,7 µg/dl) und ACTH (Norm = 20 - 50 pg/ml) sollten normal sein, können jedoch bei schmerzbedingten Streßsituationen (akute Hufrehe!) leicht ansteigen und daher falsch positiv sein.
- Mangan Werte überprüfen lassen
- Dexamethasontest (Blutabnahme, 40 µg Dexamethason/kg Körpermasse intramuskulär, neuerliche Blutkontrollen nach 15 und 19 Stunden) dient dem Ausschluß des ECS: beim gesunden Pferd erfolgt Absinken des Cortisolwertes unter 1 µg/dl
- Schilddrüsenwerte T 3 (Norm = 0.3 - 0.9 µg/l) und T 4 (Norm = 1.3 - 4.1 µg/dl) können fälschlicherweise zu niedrig sein ("euthyroid sick syndrome" ) , die Schilddrüse lässt sich jedoch mit einem TRH - Stimulationstest normal stimulieren.
- intravenöser Glukosetoleranztest: 0,5 g Glukose/kg Körpermasse wird in 50%iger Lösung rasch intravenös infundiert und der Zuckerspiegel in kurzen Abständen kontrolliert. Beim gesunden Pferd erfolgt eíne Rückkehr in den Normbereich nach etwa ein bis zwei Stunden. Beim MS bleibt der Spiegel auch nach drei Stunden noch erhöht (Insulinresistenz)

Eine weitere Sammlung an Informationen u.a. von betroffenen Pferdebesitzern unter:
www.hufrehe.org/info

© By www.Hufrehe.org/info

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